Kant's gesammelte Schriften. Band V. Kritik der Urtheilskraft. - 10

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praktischen Vernunft und doch beide in demselben Subjecte vereinigt,
in Beziehung auf das moralische Gefühl zweckmäßig sind. Das Schöne
bereitet uns vor, etwas, selbst die |267.35| Natur ohne Interesse zu
lieben; das Erhabene, es selbst wider unser (sinnliches) Interesse
hochzuschätzen.
Man kann das Erhabene so beschreiben: es ist ein Gegenstand
(der Natur), =dessen Vorstellung das Gemüth bestimmt, sich die
Unerreichbarkeit der Natur als Darstellung von Ideen zu denken=.
Buchstäblich genommen und logisch betrachtet, können Ideen
nicht dargestellt werden. Aber wenn wir unser empirisches
Vorstellungsvermögen |268.5| (mathematisch, oder dynamisch) für die
Anschauung der Natur erweitern: so tritt unausbleiblich die Vernunft
hinzu, als Vermögen der Independenz der absoluten Totalität, und bringt
die, obzwar vergebliche, Bestrebung des Gemüths hervor, die Vorstellung
der Sinne dieser angemessen zu machen. Diese Bestrebung und das Gefühl
der Unerreichbarkeit |268.10| der Idee durch die Einbildungskraft ist
selbst eine Darstellung der subjectiven Zweckmäßigkeit unseres Gemüths
im Gebrauche der Einbildungskraft für dessen übersinnliche Bestimmung
und nöthigt uns, subjectiv die Natur selbst in ihrer Totalität, als
Darstellung von etwas Übersinnlichem, #116# zu =denken=, ohne diese
Darstellung =objectiv= zu Stande bringen zu können. |268.15|
Denn das werden wir bald inne, daß der Natur im Raume und der Zeit
das Unbedingte, mithin auch die absolute Größe ganz abgehe, die doch
von der gemeinsten Vernunft verlangt wird. Eben dadurch werden wir
auch erinnert, daß wir es nur mit einer Natur als Erscheinung zu thun
haben, und diese selbst noch als bloße Darstellung einer Natur an
|268.20| sich (welche die Vernunft in der Idee hat) müsse angesehen
werden. Diese Idee des Übersinnlichen aber, die wir zwar nicht weiter
bestimmen, mithin die Natur als Darstellung derselben nicht =erkennen=,
sondern nur =denken= können, wird in uns durch einen Gegenstand
erweckt, dessen ästhetische Beurtheilung die Einbildungskraft bis zu
ihrer Gränze, es sei der Erweiterung |268.25| (mathematisch), oder
ihrer Macht über das Gemüth (dynamisch), anspannt, indem sie sich auf
dem Gefühle einer Bestimmung desselben gründet, welche das Gebiet der
ersteren gänzlich überschreitet (dem moralischen Gefühl), in Ansehung
dessen die Vorstellung des Gegenstandes als subjectiv-zweckmäßig
beurtheilt wird. |268.30|
In der That läßt sich ein Gefühl für das Erhabene der Natur nicht wohl
denken, ohne eine Stimmung des Gemüths, die der zum moralischen ähnlich
ist, damit zu verbinden; und obgleich die unmittelbare Lust am Schönen
der Natur gleichfalls eine gewisse =Liberalität= der Denkungsart, d.
i. Unabhängigkeit des Wohlgefallens vom bloßen Sinnengenusse, |268.35|
voraussetzt und cultivirt, so wird dadurch noch mehr die Freiheit
im =Spiele=, als unter einem gesetzlichen =Geschäfte= vorgestellt:
welches die ächte Beschaffenheit der Sittlichkeit des Menschen
ist, wo die Vernunft der Sinnlichkeit Gewalt anthun muß, nur daß im
ästhetischen Urtheile über #117# das Erhabene diese Gewalt durch die
Einbildungskraft selbst, als durch ein Werkzeug der Vernunft, ausgeübt
vorgestellt wird.
Das Wohlgefallen am Erhabenen der Natur ist daher auch nur =negativ=
|269.5| (statt dessen das am Schönen =positiv= ist), nämlich ein Gefühl
der Beraubung der Freiheit der Einbildungskraft durch sie selbst,
indem sie nach einem andern Gesetze, als dem des empirischen Gebrauchs
zweckmäßig bestimmt wird. Dadurch bekommt sie eine Erweiterung
und Macht, welche größer ist als die, welche sie aufopfert, deren
Grund aber ihr selbst |269.10| verborgen ist, statt dessen sie die
Aufopferung oder die Beraubung und zugleich die Ursache =fühlt=, der
sie unterworfen wird. Die =Verwunderung=, die an Schreck gränzt, das
Grausen und der heilige Schauer, welcher den Zuschauer bei dem Anblicke
himmelansteigender Gebirgsmassen, tiefer Schlünde und darin tobender
Gewässer, tiefbeschatteter, zum schwermüthigen |269.15| Nachdenken
einladender Einöden u. s. w. ergreift, ist bei der Sicherheit, worin
er sich weiß, nicht wirkliche Furcht, sondern nur ein Versuch, uns mit
der Einbildungskraft darauf einzulassen, um die Macht ebendesselben
Vermögens zu fühlen, die dadurch erregte Bewegung des Gemüths mit
dem Ruhestande desselben zu verbinden und so der Natur |269.20| in
uns selbst, mithin auch der außer uns, sofern sie auf das Gefühl
unseres Wohlbefindens Einfluß haben kann, überlegen zu sein. Denn
die Einbildungskraft nach dem Associationsgesetze macht unseren
Zustand der Zufriedenheit physisch abhängig; aber eben dieselbe nach
Principien des Schematisms der Urtheilskraft (folglich sofern der
Freiheit untergeordnet) |269.25| ist Werkzeug der Vernunft und ihrer
Ideen, als solches aber eine Macht, unsere Unabhängigkeit gegen die
Natureinflüsse zu behaupten, das, was nach der ersteren groß ist, als
klein abzuwürdigen und so das #118# Schlechthin-Große nur in seiner
(des Subjects) eigenen Bestimmung zu setzen. Diese Reflexion der
ästhetischen Urtheilskraft, sich zur Angemessenheit |269.30| mit der
Vernunft (doch ohne einen bestimmten Begriff derselben) zu erheben,
stellt den Gegenstand selbst durch die objective Unangemessenheit der
Einbildungskraft in ihrer größten Erweiterung für die Vernunft (als
Vermögen der Ideen) doch als subjectiv-zweckmäßig vor.
Man muß hier überhaupt darauf Acht haben, was oben schon erinnert
|269.35| worden ist, daß in der transscendentalen Ästhetik der
Urtheilskraft lediglich von reinen ästhetischen Urtheilen die Rede
sein müsse, folglich die Beispiele nicht von solchen schönen oder
erhabenen Gegenständen der Natur hergenommen werden dürfen, die den
Begriff von einem Zwecke voraussetzen; denn alsdann würde es entweder
teleologische, oder sich auf bloßen Empfindungen eines Gegenstandes
(Vergnügen oder Schmerz) |270.5| gründende, mithin im ersteren Falle
nicht ästhetische, im zweiten nicht bloße formale Zweckmäßigkeit sein.
Wenn man also den Anblick des bestirnten Himmels =erhaben= nennt,
so muß man der Beurtheilung desselben nicht Begriffe von Welten,
von vernünftigen Wesen bewohnt, und nun die hellen Punkte, womit
wir den Raum über uns erfüllt sehen, als |270.10| ihre Sonnen in
sehr zweckmäßig für sie gestellten Kreisen bewegt, zum Grunde legen,
sondern bloß, wie man ihn sieht, als ein weites Gewölbe, was alles
befaßt; und bloß unter dieser Vorstellung müssen wir die Erhabenheit
setzen, die ein reines ästhetisches Urtheil diesem Gegenstande
beilegt. Eben so den Anblick des Oceans nicht so, wie wir, mit
allerlei |270.15| Kenntnissen (die aber nicht in der unmittelbaren
Anschauung enthalten sind) bereichert, ihn =denken=; etwa als ein
weites Reich von Wassergeschöpfen, als den großen Wasserschatz für
die Ausdünstungen, welche die #119# Luft mit Wolken zum Behuf der
Länder beschwängern, oder auch als ein Element, das zwar Welttheile
von einander trennt, gleichwohl aber die |270.20| größte Gemeinschaft
unter ihnen möglich macht: denn das giebt lauter teleologische
Urtheile; sondern man muß den Ocean bloß, wie die Dichter es thun,
nach dem, was der Augenschein zeigt, etwa, wenn er in Ruhe betrachtet
wird, als einen klaren Wasserspiegel, der bloß vom Himmel begränzt
ist, aber, ist er unruhig, wie einen alles zu verschlingen drohenden
|270.25| Abgrund, dennoch erhaben finden können. Eben das ist von dem
Erhabenen und Schönen in der Menschengestalt zu sagen, wo wir nicht
auf Begriffe der Zwecke, =wozu= alle seine Gliedmaßen da sind, als
Bestimmungsgründe des Urtheils zurücksehen und die Zusammenstimmung
mit ihnen auf unser (alsdann nicht mehr reines) ästhetisches Urtheil
nicht |270.30| =einfließen= lassen müssen, obgleich, daß sie jenen
nicht widerstreiten, freilich eine nothwendige Bedingung auch des
ästhetischen Wohlgefallens ist. Die ästhetische Zweckmäßigkeit ist die
Gesetzmäßigkeit der Urtheilskraft in ihrer =Freiheit=. Das Wohlgefallen
an dem Gegenstande hängt von der Beziehung ab, in welcher wir die
Einbildungskraft setzen wollen: nur daß |270.35| sie für sich selbst
das Gemüth in freier Beschäftigung unterhalte. Wenn dagegen etwas
anderes, es sei Sinnenempfindung oder Verstandesbegriff, das Urtheil
bestimmt: so ist es zwar gesetzmäßig, aber nicht das Urtheil einer
=freien= Urtheilskraft.
Wenn man also von intellectueller Schönheit oder Erhabenheit
spricht, so sind =erstlich= diese Ausdrücke nicht ganz richtig,
weil es ästhetische Vorstellungsarten sind, die, wenn wir bloße
reine Intelligenzen wären (oder |271.5| uns auch in Gedanken in
diese Qualität versetzen), in uns gar nicht anzutreffen sein würden;
=zweitens=, obgleich beide als Gegenstände eines #120# intellectuellen
(moralischen) Wohlgefallens zwar sofern mit dem ästhetischen vereinbar
sind, als sie auf keinem Interesse =beruhen=: so sind sie doch darin
wiederum mit diesem schwer zu vereinigen, weil sie ein Interesse
|271.10| =bewirken= sollen, welches, wenn die Darstellung zum
Wohlgefallen in der ästhetischen Beurtheilung zusammenstimmen soll,
in dieser niemals anders als durch ein Sinneninteresse, welches man
damit in der Darstellung verbindet, geschehen würde, wodurch aber der
intellectuellen Zweckmäßigkeit Abbruch geschieht, und sie verunreinigt
wird. |271.15|
Der Gegenstand eines reinen und unbedingten intellectuellen
Wohlgefallens ist das moralische Gesetz in seiner Macht, die es in uns
über alle und jede =vor ihm vorhergehende= Triebfedern des Gemüths
ausübt; und da diese Macht sich eigentlich nur durch Aufopferungen
ästhetisch-kenntlich macht (welches eine Beraubung, obgleich zum
Behuf der innern |271.20| Freiheit, ist, dagegen eine unergründliche
Tiefe dieses übersinnlichen Vermögens mit ihren ins Unabsehliche sich
erstreckenden Folgen in uns aufdeckt): so ist das Wohlgefallen von
der ästhetischen Seite (in Beziehung auf Sinnlichkeit) negativ, d.
i. wider dieses Interesse, von der intellectuellen aber betrachtet,
positiv und mit einem Interesse verbunden. Hieraus |271.25| folgt: daß
das intellectuelle, an sich selbst zweckmäßige (das Moralisch-)Gute,
ästhetisch beurtheilt, nicht sowohl schön, als vielmehr erhaben
vorgestellt werden müsse, so daß es mehr das Gefühl der Achtung
(welches den Reiz verschmäht), als der Liebe und vertraulichen
Zuneigung erwecke; weil die menschliche Natur nicht so von selbst,
sondern nur durch Gewalt, |271.30| welche die Vernunft der Sinnlichkeit
anthut, zu jenem Guten zusammenstimmt. Umgekehrt wird auch das, was
wir in der Natur außer uns, oder auch in uns (z. B. gewisse Affecten)
erhaben nennen, nur als eine #121# Macht des Gemüths, sich über
=gewisse= Hindernisse der Sinnlichkeit durch moralische Grundsätze zu
schwingen, vorgestellt und dadurch interessant |271.35| werden.
Ich will bei dem letztern etwas verweilen. Die Idee des Guten mit
Affect heißt der =Enthusiasm=. Dieser Gemüthszustand scheint erhaben
zu sein, dermaßen daß man gemeiniglich vorgiebt: ohne ihn könne
nichts Großes ausgerichtet werden. Nun ist aber jeder Affect[10]
blind, entweder in der Wahl seines Zwecks, oder wenn dieser auch
durch Vernunft gegeben worden, in der Ausführung desselben; denn er
ist diejenige Bewegung des |272.5| Gemüths, welche es unvermögend
macht, freie Überlegung der Grundsätze anzustellen, um sich darnach
zu bestimmen. Also kann er auf keinerlei Weise ein Wohlgefallen der
Vernunft verdienen. Ästhetisch gleichwohl ist der Enthusiasm erhaben,
weil er eine Anspannung der Kräfte durch Ideen ist, welche dem Gemüthe
einen Schwung geben, der weit mächtiger und |272.10| dauerhafter wirkt,
als der Antrieb durch Sinnenvorstellungen. Aber (welches befremdlich
scheint) selbst =Affectlosigkeit= (_Apatheia, Phlegma in significatu
bono_) eines seinen unwandelbaren Grundsätzen nachdrücklich #122#
nachgehenden Gemüths ist und zwar auf weit vorzüglichere Art erhaben,
weil sie zugleich das Wohlgefallen der reinen Vernunft auf ihrer Seite
|272.15| hat. Eine dergleichen Gemüthsart heißt allein edel: welcher
Ausdruck nachher auch auf Sachen, z. B. Gebäude, ein Kleid, Schreibart,
körperlichen Anstand u. d. gl., angewandt wird, wenn diese nicht
sowohl =Verwunderung= (Affect in der Vorstellung der Neuigkeit, welche
die Erwartung übersteigt), als =Bewunderung= (eine Verwunderung, die
beim |272.20| Verlust der Neuigkeit nicht aufhört) erregt, welches
geschieht, wenn Ideen in ihrer Darstellung unabsichtlich und ohne Kunst
zum ästhetischen Wohlgefallen zusammenstimmen.
[10] =Affecten= sind von =Leidenschaften= specifisch
unterschieden. Jene beziehen |272.30| sich bloß auf das
Gefühl; diese gehören dem Begehrungsvermögen an und sind
Neigungen, welche alle Bestimmbarkeit der Willkür durch
Grundsätze erschweren oder unmöglich machen. Jene sind
stürmisch und unvorsätzlich, diese anhaltend und überlegt: so
ist der Unwille als Zorn ein Affect; aber als Haß (Rachgier)
eine Leidenschaft. Die letztere kann niemals und in keinem
Verhältniß erhaben |272.35| genannt werden: weil im Affect die
Freiheit des Gemüths zwar =gehemmt=, in der Leidenschaft aber
aufgehoben wird.
Ein jeder Affect von der WACKERN ART (der nämlich das Bewußtsein
unserer Kräfte jeden Widerstand zu überwinden (_animi strenui_) rege
|272.25| macht) ist =ästhetisch erhaben=, z. B. der Zorn, sogar die
Verzweiflung (nämlich die =entrüstete=, nicht aber die =verzagte=).
Der Affect von der SCHMELZENDEN Art aber (welcher die Bestrebung zu
widerstehen selbst zum Gegenstande der Unlust (_animum languidum_)
macht) hat nichts =Edeles= an sich, kann aber zum Schönen der
Sinnesart gezählt werden. Daher sind die =Rührungen=, welche bis zum
Affect stark werden können, auch sehr verschieden. Man hat =muthige=,
man hat =zärtliche= Rührungen. Die letztern, wenn sie bis zum Affect
steigen, taugen gar nichts; der Hang dazu heißt die =Empfindelei=.
Ein theilnehmender Schmerz, der sich nicht |273.5| will trösten
lassen, oder auf den wir uns, wenn er erdichtete Übel betrifft,
bis zur Täuschung durch die Phantasie, als ob es wirkliche wären,
vorsätzlich einlassen, beweiset und macht eine weiche, aber zugleich
schwache Seele, die eine schöne Seite zeigt und zwar phantastisch, aber
nicht einmal enthusiastisch genannt werden kann. Romane, weinerliche
Schauspiele, |273.10| #123# schale Sittenvorschriften, die mit
(obzwar fälschlich) sogenannten edlen Gesinnungen tändeln, in der
That aber das Herz welk und für die strenge Vorschrift der Pflicht
unempfindlich, aller Achtung für die Würde der Menschheit in unserer
Person und das Recht der Menschen (welches ganz etwas anderes als ihre
Glückseligkeit ist) und überhaupt aller festen |273.15| Grundsätze
unfähig machen; selbst ein Religionsvortrag, welcher kriechende,
niedrige Gunstbewerbung und Einschmeichelung empfiehlt, die alles
Vertrauen auf eigenes Vermögen zum Widerstande gegen das Böse in uns
aufgiebt, statt der rüstigen Entschlossenheit, die Kräfte, die uns bei
aller unserer Gebrechlichkeit doch noch übrig bleiben, zu Überwindung
der Neigungen |273.20| zu versuchen; die falsche Demuth, welche in der
Selbstverachtung, in der winselnden erheuchelten Reue und einer bloß
leidenden Gemüthsfassung die Art setzt, wie man allein dem höchsten
Wesen gefällig werden könne: vertragen sich nicht einmal mit dem, was
zur Schönheit, weit weniger aber noch mit dem, was zur Erhabenheit der
Gemüthsart gezählt |273.25| werden könnte.
Aber auch stürmische Gemüthsbewegungen, sie mögen nun unter dem Namen
der Erbauung mit Ideen der Religion, oder als bloß zur Cultur gehörig
mit Ideen, die ein gesellschaftliches Interesse enthalten, verbunden
werden, können, so sehr sie auch die Einbildungskraft spannen,
keinesweges |273.30| auf die Ehre einer =erhabenen= Darstellung
Anspruch machen, wenn sie nicht eine Gemüthsstimmung zurücklassen,
die, wenn gleich nur indirect, auf das Bewußtsein seiner Stärke und
Entschlossenheit zu dem, was reine intellectuelle Zweckmäßigkeit bei
sich führt (dem Übersinnlichen), Einfluß hat. Denn sonst gehören alle
diese Rührungen nur zur =Motion=, welche |273.35| man der Gesundheit
wegen gerne hat. Die angenehme Mattigkeit, welche #124# auf eine
solche Rüttelung durch das Spiel der Affecten folgt, ist ein Genuß
des Wohlbefindens aus dem hergestellten Gleichgewichte der mancherlei
Lebenskräfte in uns: welcher am Ende auf dasselbe hinausläuft, als
derjenige, den die Wollüstlinge des Orients so behaglich finden, wenn
sie ihren Körper gleichsam durchkneten und alle ihre Muskeln und
Gelenke sanft drücken und biegen lassen; nur daß dort das bewegende
Princip größtentheils |274.5| in uns, hier hingegen gänzlich außer
uns ist. Da glaubt sich nun mancher durch eine Predigt erbaut, in
dem doch nichts aufgebauet (kein System guter Maximen) ist; oder
durch ein Trauerspiel gebessert, der bloß über glücklich vertriebne
Langeweile froh ist. Also muß das Erhabene jederzeit Beziehung auf die
=Denkungsart= haben, d. i. auf Maximen, |274.10| dem Intellectuellen
und den Vernunftideen über die Sinnlichkeit Obermacht zu verschaffen.
Man darf nicht besorgen, daß das Gefühl des Erhabenen durch eine
dergleichen abgezogene Darstellungsart, die in Ansehung des Sinnlichen
gänzlich negativ wird, verlieren werde; denn die Einbildungskraft, ob
sie |274.15| zwar über das Sinnliche hinaus nichts findet, woran sie
sich halten kann, fühlt sich doch auch eben durch diese Wegschaffung
der Schranken derselben unbegränzt: und jene Absonderung ist also eine
Darstellung des Unendlichen, welche zwar eben darum niemals anders als
bloß negative Darstellung sein kann, die aber doch die Seele erweitert.
Vielleicht giebt es |274.20| keine erhabenere Stelle im Gesetzbuche der
Juden, als das Gebot: Du sollst dir kein Bildniß machen, noch irgend
ein Gleichniß, weder dessen, was im Himmel, noch auf der Erden, noch
unter der Erden ist u. s. w. Dieses Gebot allein kann den Enthusiasm
erklären, den das jüdische Volk in seiner gesitteten Epoche für seine
Religion fühlte, wenn es sich mit andern |274.25| Völkern verglich,
oder denjenigen Stolz, den der Mohammedanism #125# einflößt. Eben
dasselbe gilt auch von der Vorstellung des moralischen Gesetzes und der
Anlage zur Moralität in uns. Es ist eine ganz irrige Besorgniß, daß,
wenn man sie alles dessen beraubt, was sie den Sinnen empfehlen kann,
sie alsdann keine andere als kalte, leblose Billigung und |274.30|
keine bewegende Kraft oder Rührung bei sich führen würde. Es ist gerade
umgekehrt; denn da, wo nun die Sinne nichts mehr vor sich sehen, und
die unverkennliche und unauslöschliche Idee der Sittlichkeit dennoch
übrig bleibt, würde es eher nöthig sein, den Schwung einer unbegränzten
Einbildungskraft zu mäßigen, um ihn nicht bis zum Enthusiasm steigen
|274.35| zu lassen, als aus Furcht vor Kraftlosigkeit dieser Ideen für
sie in Bildern und kindischem Apparat Hülfe zu suchen. Daher haben auch
die Regierungen gerne erlaubt, die Religion mit dem letztern Zubehör
reichlich versorgen zu lassen, und so dem Unterthan die Mühe, zugleich
aber auch das Vermögen zu benehmen gesucht, seine Seelenkräfte über die
Schranken auszudehnen, die man ihm willkürlich setzen und wodurch man
ihn, als bloß passiv, leichter behandeln kann. |275.5|
Diese reine, seelenerhebende, bloß negative Darstellung der
Sittlichkeit bringt dagegen keine Gefahr der =Schwärmerei=, welche
=ein Wahn ist, über alle Gränze der Sinnlichkeit hinaus etwas= SEHEN,
d. i. nach Grundsätzen träumen (mit Vernunft rasen), zu =wollen=;
eben darum weil die Darstellung bei jener bloß negativ ist. Denn =die
Unerforschlichkeit |275.10| der Idee der Freiheit= schneidet aller
positiven Darstellung gänzlich den Weg ab: das moralische Gesetz aber
ist an sich selbst in uns hinreichend und ursprünglich bestimmend, so
daß es nicht einmal erlaubt, uns nach einem Bestimmungsgrunde außer
demselben umzusehen. Wenn #126# der Enthusiasm mit dem =Wahnsinn=, so
ist die Schwärmerei mit dem |275.15| =Wahnwitz= zu vergleichen, wovon
der letztere sich unter allen am wenigsten mit dem Erhabenen verträgt,
weil er grüblerisch lächerlich ist. Im Enthusiasm als Affect ist die
Einbildungskraft zügellos; in der Schwärmerei als eingewurzelter
brütender Leidenschaft regellos. Der erstere ist vorübergehender
Zufall, der den gesundesten Verstand bisweilen wohl betrifft; |275.20|
der zweite eine Krankheit, die ihn zerrüttet.
=Einfalt= (kunstlose Zweckmäßigkeit) ist gleichsam der Stil der
Natur im Erhabenen und so auch der Sittlichkeit, welche eine zweite
(übersinnliche) Natur ist, wovon wir nur die Gesetze kennen, ohne das
übersinnliche Vermögen in uns selbst, was den Grund dieser Gesetzgebung
enthält, |275.25| durch Anschauen erreichen zu können.
Noch ist anzumerken, daß, obgleich das Wohlgefallen am Schönen
eben sowohl, als das am Erhabenen nicht allein durch allgemeine
=Mittheilbarkeit= unter den andern ästhetischen Beurtheilungen
kenntlich unterschieden ist, sondern auch durch diese Eigenschaft
in Beziehung auf Gesellschaft |275.30| (in der es sich mittheilen
läßt) ein Interesse bekommt, gleichwohl doch auch die =Absonderung
von aller Gesellschaft= als etwas Erhabenes angesehen werde, wenn sie
auf Ideen beruht, welche über alles sinnliche Interesse hinweg sehen.
Sich selbst genug sein, mithin Gesellschaft nicht bedürfen, ohne doch
ungesellig zu sein, d. i. sie zu fliehen, ist etwas |275.35| dem
Erhabenen sich Näherndes, so wie jede Überhebung von Bedürfnissen.
Dagegen ist Menschen zu fliehen, aus =Misanthropie=, weil man sie
anfeindet, oder aus =Anthropophobie= (Menschenscheu), weil man
sie als seine Feinde fürchtet, theils häßlich, theils verächtlich.
Gleichwohl giebt es eine (sehr uneigentlich sogenannte) Misanthrophie,
wozu die Anlage sich #127# mit dem Alter in vieler wohldenkenden
Menschen Gemüth einzufinden pflegt, welche zwar, was das =Wohlwollen=
betrifft, philanthropisch genug |276.5| ist, aber vom =Wohlgefallen=
an Menschen durch eine lange traurige Erfahrung weit abgebracht ist:
wovon der Hang zur Eingezogenheit, der phantastische Wunsch auf einem
entlegenen Landsitze, oder auch (bei jungen Personen) die erträumte
Glückseligkeit auf einem der übrigen Welt unbekannten Eilande mit einer
kleinen Familie seine Lebenszeit zubringen |276.10| zu können, welche
die Romanschreiber oder Dichter der Robinsonaden so gut zu nutzen
wissen, Zeugniß giebt. Falschheit, Undankbarkeit, Ungerechtigkeit,
das Kindische in den von uns selbst für wichtig und groß gehaltenen
Zwecken, in deren Verfolgung sich Menschen selbst unter einander alle
erdenkliche Übel anthun, stehen mit der Idee dessen, was sie sein
könnten, |276.15| wenn sie wollten, so im Widerspruch und sind dem
lebhaften Wunsche, sie besser zu sehen, so sehr entgegen: daß, um sie
nicht zu hassen, da man sie nicht lieben kann, die Verzichtthuung auf
alle gesellschaftliche Freuden nur ein kleines Opfer zu sein scheint.
Diese Traurigkeit, nicht über die Übel, welche das Schicksal über
andere Menschen verhängt (wovon die |276.20| Sympathie Ursache ist),
sondern die sie sich selbst anthun (welche auf der Antipathie in
Grundsätzen beruht), ist, weil sie auf Ideen beruht, erhaben, indessen
daß die erstere ebenfalls nur für schön gelten kann. — Der eben so
geistreiche als gründliche =Saussure= sagt in der Beschreibung seiner
Alpenreisen von =Bonhomme=, einem der savoyischen Gebirge: »Es herrscht
|276.25| daselbst eine gewisse =abgeschmackte Traurigkeit=.« Er kannte
daher doch auch eine =interessante= Traurigkeit, welche der Anblick
einer Einöde einflößt, in die sich Menschen wohl versetzen möchten,
um von der Welt nichts #128# weiter zu hören, noch zu erfahren, die
denn doch nicht so ganz unwirthbar sein muß, daß sie nur einen höchst
mühseligen Aufenthalt für Menschen |276.30| darböte. — Ich mache diese
Anmerkung nur in der Absicht, um zu erinnern, daß auch Betrübniß (nicht
niedergeschlagene Traurigkeit) zu den =rüstigen= Affecten gezählt
werden könne, wenn sie in moralischen Ideen ihren Grund hat; wenn sie
aber auf Sympathie gegründet und als solche auch liebenswürdig ist, sie
bloß zu den =schmelzenden= Affecten gehöre: |276.35| um dadurch auf die
Gemüthsstimmung, die nur im ersteren Falle =erhaben= ist, aufmerksam zu
machen.
* * * * *
Man kann mit der jetzt durchgeführten transscendentalen Exposition
der ästhetischen Urtheile nun auch die physiologische, wie sie ein
=Burke= und viele scharfsinnige Männer unter uns bearbeitet haben,
vergleichen, um zu sehen, wohin eine bloß empirische Exposition des
Erhabenen und Schönen führe. =Burke=[11], der in dieser Art der
Behandlung als der vornehmste |277.5| Verfasser genannt zu werden
verdient, bringt auf diesem Wege (S. 223 seines Werks) heraus: »daß
das Gefühl des Erhabenen sich auf dem Triebe zur Selbsterhaltung und
auf =Furcht=, d. i. einem Schmerze, gründe, der, weil er nicht bis
zur wirklichen Zerrüttung der körperlichen Theile geht, Bewegungen
hervorbringt, die, da sie die feineren oder gröberen |277.10| Gefäße
von gefährlichen und beschwerlichen Verstopfungen reinigen, im Stande
sind, angenehme Empfindungen zu erregen, zwar nicht Lust, sondern
eine Art von wohlgefälligem Schauer, eine gewisse Ruhe, die mit #129#
Schrecken vermischt ist.« Das Schöne, welches er auf Liebe gründet
(wovon er doch die Begierde abgesondert wissen will), führt er (S.
251–52) |277.15| »auf die Nachlassung, Losspannung und Erschlaffung
der Fibern des Körpers, mithin eine Erweichung, Auflösung, Ermattung,
ein Hinsinken, Hinsterben, Wegschmelzen vor Vergnügen hinaus«. Und nun
bestätigt er diese Erklärungsart nicht allein durch Fälle, in denen
die Einbildungskraft in Verbindung mit dem Verstande, sondern sogar
mit Sinnesempfindung |277.20| in uns das Gefühl des Schönen sowohl
als des Erhabenen erregen könne. — Als psychologische Bemerkungen
sind diese Zergliederungen der Phänomene unseres Gemüths überaus
schön und geben reichen Stoff zu den beliebtesten Nachforschungen der
empirischen Anthropologie. Es ist auch nicht zu läugnen, daß alle
Vorstellungen in uns, sie mögen objectiv |277.25| bloß sinnlich, oder
ganz intellectuell sein, doch subjectiv mit Vergnügen oder Schmerz,
so unmerklich beides auch sein mag, verbunden werden können (weil sie
insgesammt das Gefühl des Lebens afficiren, und keine derselben, sofern
als sie Modification des Subjects ist, indifferent sein kann); sogar
daß, wie Epikur behauptete, immer =Vergnügen= und |277.30| =Schmerz=
zuletzt doch körperlich sei, es mag nun von der Einbildung, oder gar
von Verstandesvorstellungen anfangen: weil das Leben ohne das Gefühl
des körperlichen Organs bloß Bewußtsein seiner Existenz, aber kein
Gefühl des Wohl- oder Übelbefindens, d. i. der Beförderung oder Hemmung
der Lebenskräfte, sei; weil das Gemüth für sich allein ganz Leben (das
Lebensprincip selbst) ist, und Hindernisse oder Beförderungen außer
demselben und doch im Menschen selbst, mithin in der Verbindung |278.5|
mit seinem Körper gesucht werden müssen.
[11] Nach der deutschen Übersetzung seiner Schrift:
Philosophische Untersuchungen über den Ursprung unserer
Begriffe vom Schönen und Erhabenen. Riga, bei Hartknoch 1773.
|277.35|
Setzt man aber das Wohlgefallen am Gegenstande ganz und gar #130#
darin, daß dieser durch Reiz oder durch Rührung vergnügt: so muß man
auch keinem =andern= zumuthen, zu dem ästhetischen Urtheile, was =wir=
fällen, beizustimmen; denn darüber befragt ein jeder mit Recht nur
seinen |278.10| Privatsinn. Alsdann aber hört auch alle Censur des
Geschmacks gänzlich auf; man müßte denn das Beispiel, welches andere
durch die zufällige Übereinstimmung ihrer Urtheile geben, zum =Gebot=
des Beifalls für uns machen, wider welches Princip wir uns doch
vermuthlich sträuben und auf das natürliche Recht berufen würden, das
Urtheil, welches auf dem unmittelbaren |278.15| Gefühle des eigenen
Wohlbefindens beruht, seinem eigenen Sinne und nicht anderer ihrem zu
unterwerfen.
Wenn also das Geschmacksurtheil nicht für =egoistisch=, sondern seiner
innern Natur nach, d. i. um sein selbst, nicht um der Beispiele willen,
die andere von ihrem Geschmack geben, nothwendig als =pluralistisch=
gelten |278.20| muß, wenn man es als ein solches würdigt, welches
zugleich verlangen darf, daß jedermann ihm beipflichten soll: so muß
ihm irgend ein (es sei objectives oder subjectives) Princip _a priori_
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