Goethes Briefe an Leipziger Freunde - 02

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fortwährend hofmeisterte. Auch an seinen dichterischen Arbeiten nahm
er, ein Mann von feinem Geschmack, lebhaften Antheil und munterte ihn
fortwährend auf sich darin fortzubilden; nur etwas drucken zu lassen
hielt er ihn stets ab und schrieb dagegen die Gedichte, welche seine
Kritik bestanden, mit einer seltnen, in seiner Familie heimischen,
Kunst zur Belohnung höchst sauber in ein zierliches Buch. Als Behrisch
von Leipzig nach Dessau fortging, wo er auf Gellerts Empfehlung, dessen
Liebling er war, Erzieher des Erbprinzen, dann Pagenhofmeister wurde,
entließ ihn Goethe mit Abschiedsoden von schwerem Caliber; später
erneuerte er von Weimar aus die alte Bekanntschaft und fand ihn als
feinen Hofmann bei Hofe wohlgelitten und allgemein geachtet, in seinem
Humor aber ganz den alten „mit gescheiten Bemerkungen dumm ausgedrückt
und ~vice versa~.“[7] „Hab' ich es dir nicht gesagt?“ -- damit empfing
er ihn -- „war es nicht gescheit, daß du damals die Verse nicht drucken
ließest und daß du gewartet hast bis du etwas ganz gutes machtest?
Freilich schlecht waren damals die Sachen auch nicht, denn sonst hätte
ich sie nicht geschrieben. Aber wären wir zusammen geblieben, so
hättest du auch die andern nicht sollen drucken lassen; ich hätte sie
dir auch geschrieben und es wäre eben so gut gewesen.“[8] _Langer_, der
nach Behrisch Hofmeister des Grafen Lindenau wurde, später Bibliothekar
in Wolfenbüttel, ein Mann, der in einem bewegten Leben als Militair die
mannigfaltigsten Erfahrungen gemacht und, ohne je studirt zu haben,
sich die gründlichste, umfassendste Gelehrsamkeit erworben hatte,
wurde für Goethe in seiner Krankheit ein großer Trost und gewann durch
seinen milden Ernst eben so großen Einfluß auf sein Gemüth, als seine
Kenntnisse und Erfahrungen ihn in seiner Bildung förderten.
Von den jüngeren Studiengenossen kennen wir _Bergmann_, später Prediger
in Lievland, der als ausgezeichneter Fechter Goethe als Fuchs den Arm
zeichnete,[9] _Wagner_, an welchen Goethe als Greis die Verse richtete:
„Ziehn wir nun die achtzig Jahr
Durch des Lebens Mühen,
Müssen auch im Silberhaar
Unsre Pflüge ziehen.
Führt doch durch des Lebens Thor
Traun! so manche Gleise,
Ziehn wir einst im Engelchor,
Gehts nach einer Weise“[10]
die beiden Brüder _Breitkopf_ und _Horn_. Dieser, dessen kleine
Gestalt und krumme Beine stets herhalten mußten,[11] war die
lustige Person in der Gesellschaft, die er besonders durch sein
Talent nachzumachen ergötzte, immer bereit zu mystificiren und sich
mystificiren zu lassen: übrigens ein braver und treuer Mensch, was er
in Goethes Krankheit bewährte.
Goethe gab nun den Mittagstisch, welchen nach damaliger Sitte Hofrath
_Ludwig_ für Studenten hielt, auf und schloß sich ganz diesem Kreise
an, in welchem Geist und Bildung, ungezwungene Heiterkeit und Laune,
jugendlicher Übermuth herrschten. Man fand sich Mittags und Abends
am bestimmten Ort zusammen, die Vergnügungsörter, _Apels_ (später
_Reichels_) Garten, die _Kuchengärten_, _Gohlis_, _Raschwitz_,
_Konnewitz_ wurden fleißig besucht. Wie ausgelassen lustig es dabei
hergehen konnte, das zeigt uns die Scene in Auerbachs Keller im Faust.
Zwar ist es einer gründlichen Forschung noch vorbehalten die Leipziger
Originale der dort auftretenden Personen nachzuweisen, allein die
Localfarbe derselben ist unverkennbar, schon der Scherz mit Herrn
Hans von Rippach erweist sie, den ohne Commentar zu verstehen noch
jetzt das Vorrecht der Leipziger ist. Ebenso wenig als man hier im
Genuß stets Maaß beobachtete, hielt man auch die übermüthigste Laune
und den schonungslosesten Witz in Schranken, und gab so nach vielen
Seiten Anstoß und Gelegenheit zu übler Nachrede. Liebschaften waren
damals an der Tagesordnung und manche aus diesem Kreise hatten eine
Neigung zu Mädchen, die zwar „besser waren als ihr Ruf,“ deren Umgang
aber mindestens für den Ruf nicht vortheilhaft war. Es ist wohl nicht
zu bezweifeln, daß sowohl die Ansicht von dem Wankelmuth und der
Unzuverlässigkeit der Frauen, als auch eine gewisse Leichtfertigkeit
und Freiheit sinnlicher Leidenschaft, welche in Gedichten und Briefen
jener Zeit sich ausspricht, aus diesem Verkehr hervorgegangen war.
Dabei darf man freilich nie vergessen, daß die Vorstellungen von
Schicklichkeit in Ton und Betragen gar sehr wechseln; schon ein Blick
auf Bilder aus damaliger Zeit erklärt manches, was uns jetzt befremdet.
Wenn Goethe in feuriger Jugendkraft rücksichtslos sich frischem
Lebensgenuß ergab und sich wenig um ein geregeltes Leben kümmerte, so
blieb die Strafe dafür, wie für andere Unvorsichtigkeiten, durch welche
er seiner Gesundheit schadete, nicht aus. Ein Blutsturz brachte ihn an
den Rand des Grabes und wenn ihn auch die sorgfältige Behandlung seines
Arztes _Reichel_ und die treue Pflege seiner Freunde rettete, so blieb
er doch die letzte Zeit seines Aufenthalts in Leipzig und später noch
in Frankfurt fortwährend leidend und kränkelnd. Dies hatte auf seine
Stimmung keinen geringen Einfluß, auch nach der Genesung blieb sie
gedrückt, der jugendliche Frohsinn und Übermuth war gebrochen. Er hatte
es kein Hehl, daß er leichtsinnig auf seine Gesundheit eingestürmt
sei, allein als er nun nicht nur sich selbst mit einer gewissen
Ängstlichkeit schonte, sondern auch die Freunde gern zur Mäßigung
ermahnte, entging er ihrem Spott nicht, wie es in einem seiner Lieder
heißt:
„Ihr lacht mich aus und ruft: der Thor!
Der Fuchs, der seinen Schwanz verlohr,
Verschnitt jetzt gern uns alle.
Doch hier paßt nicht die Fabel ganz,
Das treue Füchslein ohne Schwanz,
Das warnt euch vor der Falle.“
Und dieser Scherz vom Füchslein muß in dem Freundeskreise
sprüchwörtlich gewesen sein, denn auch in den Briefen wird er mehrmals
erwähnt.
Vergessen wir aber nicht, daß diese lebenslustige Gesellschaft aus
jungen Männern von bedeutender Fähigkeit und tüchtiger Gesinnung
bestand, die über fröhlichem Genuß das ernste Streben nicht vergaßen.
Der unschätzbare Gewinn des akademischen Lebens ist die Unbefangenheit
im gegenseitigen Verkehr, die sich auf die gleichartigen jugendlichen
Neigungen und das gemeinsame Streben nach wissenschaftlicher Bildung
gründet, und gleich offen und entschieden in Liebe und Abneigung eine
beständige Anspannung der Kräfte im regen Wetteifer hervorruft, die
deshalb so heilsam ist, weil sie stets aus dem nächsten Anlaß des
wirklichen Lebens unmittelbar hervorgeht. Hier fand Goethe eine ebenso
warme Theilnahme als scharfe Kritik für das, was er hervorbrachte,
dieser Verkehr bot ihm wahre Impulse seiner künstlerischen Production
in den Erfahrungen eines wenn auch jugendlich beschränkten, doch
frisch und frei bewegten Lebens. So entwickelte sich hier zuerst die
Eigenthümlichkeit seiner dichterischen Natur, welche ihn groß vor
allen, welche ihn zum Befreier der Deutschen Dichtkunst gemacht hat,
daß er den einzigen Quell seiner Dichtung in seinem Gemüthe fand, daß
alles, was ihn innerlich ergriff und bewegte, ihn mit Nothwendigkeit
zur künstlerischen Darstellung trieb, welche ihn wie von einer
Last befreite. Nichts aber hat sein Gemüth während seines hiesigen
Aufenthalts so tief ergriffen und so anhaltend beschäftigt als die
leidenschaftliche Liebe zu dem Mädchen, welche er uns als Ännchen
geschildert hat, eine Liebe, welche aus seinen noch vorhandenen Briefen
lebendiger hervortritt, als aus seiner späteren Darstellung.
_Christian Gottlob Schönkopf_, ein Weinhändler, war der Hauswirth, in
dessen Wohnung[12] sich die Gesellschaft, zu welcher Goethe gehörte,
Mittags einzufinden pflegte. Seine Gattin war eine geborene _Hauk_
aus einer Frankfurter Patricierfamilie, eine geistvolle und lebendige
Frau; mit der Landsmännin war Goethe bald vertraut geworden und
fühlte sich dort heimisch, er war „ein Stück der Familie“ geworden,
die er uns gleich in dem ersten Briefe aus Frankfurt vom 1. Oct.
1768 vor Augen führt. „Ihr Diener Herr Schönkopf, wie befinden Sie
sich Madame, Guten Abend Mamsell, Petergen guten Abend. Sie müssen
sich vorstellen, daß ich zur kleinen Nebentühre hereinkomme. Sie Hr.
Schönkopf sitzen auf dem Canapee am warmen Ofen, Madame in ihrem Eckgen
am Schreibetisch, Peter liegt unterm Ofen und wenn Käthgen auf meinem
Platze am Fenster sitzt, so mag sie nur aufstehen und dem Fremden
Platz machen. Nun fangen wir an zu discouriren.“ Und nun erzählt er
von seiner Reise und wie es ihm in Frankfurt schlecht behage, auch mit
seiner Gesundheit nicht zum besten gehe; er entschuldigt sich, daß
er nicht Abschied genommen habe, er sei dagewesen, habe die Laterne
brennen sehen und an der Treppe gestanden -- „zum letztenmal wie wäre
ich wieder heruntergekommen?“ In vielen kleinen Zügen spricht sich
in allen Briefen die innerliche Vertraulichkeit des Verkehrs mit der
Familie und ihren Bekannten aus. Dort fand sich ein Kreis gebildeter
Menschen zusammen, die in ungezwungener Heiterkeit, gelegentlich beim
Glas Punsch,[13] des Lebens froh waren. Es wurde oft Musik gemacht;
ein Kaufmann _Obermann_, der gegenüber wohnte, mit zwei Töchtern, von
denen die älteste als Concertsängerin glänzte, _Häser_, der Vater der
berühmten Sängerin, gingen aus und ein, _Goethe_ blies die Flöte, bis
die Krankheit es ihm verbot, und _Peterchen_, der jüngste Sohn, geboren
im Jahr 1756, zeichnete sich schon als Knabe durch sein Klavierspiel
aus. Eine Zeichnung, welche ihn am Klavier, daneben seine Schwester,
_Häser_ und _Lelei_, ebenfalls einen angesehenen Musiker, darstellte
und von Goethe herrühren sollte, ist erst im Kriege verbrannt.
Mitunter wurde auch Komödie gespielt, man hatte sich sogar an _Minna
von Barnhelm_ gewagt, und ganz besondere Freude hatte eine Aufführung
des Lustspiels _Herzog Michel_ von _Joh. Christ. Krüger_ gemacht.
_Goethe_ hatte den _Michel_, _Käthchen_ das _Hannchen_ gespielt, und
in einem Zimmer des Schönkopfschen Hauses war die Hauptscene in einem
großen Wandgemälde dargestellt, das sich noch lange Zeit erhalten
hat. Von Frankfurt aus erkundigte sich Goethe nach dem Directeur
Schönkopf und seinen Acteurs, und schickte einen scherzhaften Brief
an Mademoiselle, unterzeichnet von „Michel, sonst Herzog genannt,
nach Verlust seines Herzogtums aber, wohlbestallter Pachter auf des
gnädigen Herren hochadelichen Rittergute,“ der im Auftrage des Hrn.
Goethe ihr eine mittelmäßige Scheere, ein gutes Messer und Leder zu
zwei Paar Pantoffeln schickt. In diesem Kreise finden wir _Reich_, den
Fürsten der Leipziger Buchhändler, mit dem Goethe auch später in einem
großentheils durch Lavaters Physiognomik veranlaßten Verkehr stand,
den Buchhändler _Junius_, Mademoiselle _Weidmann_, die _Breitkopfsche_
Familie, _Stock_, „den närrischen Kupferstecher, der so wunderliche,
auch wohl garstige Sachen zu sagen pflegte,“ wie Horn schreibt; den
Ober-Geleits-Einnehmer _Richter_; von den jüngeren _Kapp_, den später
berühmten Arzt, und _Horn_, der auch im Hause wohnte. Zum Schluß
jenes ersten Briefes bittet er dann, daß ihm Käthchen schreiben möge,
wenigstens alle Monat doch einen Brief.
Freilich fesselte _Käthchen_, wie sie im vertrauten Kreise genannt
wurde, oder, wie sie mit vollem Namen hieß, _Anna Katharine_ ihn an
das Haus. Sie war am 22. August 1746 geboren, drei Jahr älter als
Goethe, ein hübsches Mädchen, von mittler Größe und schönem Wuchs, mit
einem vollen, frischen Gesicht, braunen Augen, klug und aufgeweckt,
heiteren, munteren Sinnes und von einfachem, warmem Gemüth. Sie gewann
bald des Jünglings leidenschaftliche Liebe, der ihr (23. Jan. 1770)
schreiben konnte: „Sie wissen, daß ich, so lange als ich Sie kenne,
nur als ein Theil von Ihnen gelebt habe;“ und sie erwiederte dieselbe.
Halstuch, Fächer und Schuhe, die er für sie malt, sind hier, wie später
in Sesenheim und Weimar, seine Liebesgaben. Sie theilte das Interesse
für Poesie, er las ihr vor, auch an seinen eigenen Dichtungen nahm
sie Antheil; später meldet er ihr seine Lieder an, die immer noch
nicht gedruckt seien. „Lassen Sie Petern ein's spielen, wenn Sie an
mich denken wollen.“ Das ruhige Glück dieser gegenseitigen Neigung
störte Goethes heftige Eifersucht, durch welche er ohne allen Grund
sich und das arme Mädchen fortwährend quälte, und wie oft er es auch
bereuete, doch immer von neuem leidenschaftliche Scenen herbeiführte,
wodurch er sich das Herz der Geliebten entfremdete. „Heut vor einem
Jahr,“ schreibt er am 26. Aug. 1769, „sah ich Sie zum letztenmal. Vor
3 Jahren hätte ich geschworen, es würde anders werden. O könnte ich
die dritthalb Jahr zurück rufen. Käthgen ich schwöre es Ihnen, liebes
Käthgen ich wollte gescheuter sein.“ Außer vielen andern Gedichten,
welche später vernichtet wurden, schrieb er zur eigenen Buße 1768 das
Schauspiel, „_die Laune des Verliebten_,“ in welcher durch die anmuthig
zierliche Form, die oft zugespitzte und hie und da geschnitzelte
Ausdrucksweise, welche jener Zeit angehört, wie das Schäfercostüm,
die volle Wahrheit selbst erlebter Zustände und schwer durchkämpfter
Leidenschaft durchleuchtet und heute noch ergreift.[14] Allein jene
künstlerische Sühne mochte den Dichter freisprechen, die Neigung der
Geliebten konnte sie ihm nicht wiedergeben, er mußte sehen, wie sie
sich einem andern zuwandte.
Daß er bei seinem Weggehen die volle Liebe zu Käthchen und die Hoffnung
sie einst zu besitzen mit sich fortnahm, ist aus seinen Briefen klar.
Jene Bitte wurde erfüllt, Käthchen schrieb ihm, und sogleich antwortete
er (1. Nov. 1768) seiner geliebtesten Freundin, die seine ganze Liebe,
seine ganze Freundschaft hat, und in einem beigelegten Blatt verbessert
er auf ihren Wunsch die orthographischen Fehler, welche sie in ihrem
Brief gemacht hatte. Sie war in Sorgen gesetzt um seine Gesundheit,
sofort beruhigt er (30 Dec. 1768) seine beste ängstliche Freundin, es
gehe ihm besser, er hoffe reisen zu können; wenn er aber dennoch vor
Ostern sterben sollte, wolle er sich einen Grabstein auf dem Leipziger
Kirchhof verordnen, „dass ihr doch wenigstens alle Jahr am Johannes
als meinen Namens Tag das Johannesmännchen und mein Denkmal besuchen
möget.“ Einen Monat später (31. Jan. 1769) beklagt er sich bitter,
daß er krank und elend und dazu ohne Nachricht von ihr sei. Das war
begreiflich, denn Ende Mai gelangte an Horn, der im April von Leipzig
zurückgekommen war, die Nachricht von Käthchens Verlobung mit dem
~Dr~. _Christ. Karl Kanne_, welcher von Goethe selbst eingeführt im
Schönkopfschen Hause wohnte,[15] als dessen Gattin sie 1810 (20. Mai)
gestorben ist. Während Horn sofort als Schulmeister und ~Ludimagister~
einen scherzhaften Gratulationsbrief erläßt, schreibt Goethe am 1.
Juni 1769 einen Brief, der Anfangs zwar ruhige Fassung, im weiteren
Verlauf aber immer mehr eine gereizte Bitterkeit zeigt, die sich
selbst gegen die Geliebte wendet, deren gewissen Verlust er so schwer
ertragen kann. Wir erkennen deutlich die Laune des Verliebten in diesem
Briefe, die sich in Äußerungen ausspricht wie „Das liebenswürdigste
Herz ist das, welches am leichtesten liebt, aber das am leichtesten
liebt vergißt auch am leichtesten,“ aber der Ausruf: „Es ist eine
gräßliche Empfindung seine Liebe sterben zu sehen!“ zeigt uns, wie
tief sein Gemüth ergriffen war. Nach Leipzig werde er nun nicht
kommen, da der abgethane Liebhaber eine schlechte Figur als Freund
spielen werde; es müsse ihr doch komisch vorkommen, wenn sie an alle
die Liebhaber denke, die sie mit Freundschaft eingesalzen habe, wie
man die Fische einsalze, wenn man fürchtet, daß sie verderben, doch
solle sie die Correspondenz mit ihm nicht ganz abbrechen, da er für
einen Pöckling doch immer noch artig genug sei. Auch in den folgenden
Briefen spricht sich das schmerzliche Gefühl ihres Verlustes bald mit
heftiger Leidenschaftlichkeit, bald in einer ruhig wehmüthigen Stimmung
aus, in welcher er in der Ahnung, daß sie schon verheirathet sei,
Abschied von ihr nimmt und sie bittet ihm nicht wieder zu antworten.
„Es ist das eine traurige Bitte, meine Beste, meine Einzige von Ihrem
ganzen Geschlecht, die ich nicht Freundinn nennen mag, denn das ist
ein nicht bedeutender Tittul gegen das was ich fühle. Ich mag Ihre
Hand nicht mehr sehen, so wenig als ich Ihre Stimme hören mögte,
es ist mir leid genug dass meine Träume so geschäfftig sind. Kein
Hochzeitgedicht kann ich Ihnen schicken, ich habe etliche für Sie
gemacht aber entweder druckten sie meine Empfindung zu viel oder zu
wenig aus.“ Allein sie antwortete ihm dennoch und meldete ihm, daß
sie noch nicht verheirathet sei -- die Hochzeit fand am 7. März 1770
Statt -- und daß sie erwarte, er werde auch ferner schreiben, kurz sie
setzte ihm den Kopf zurecht. Darauf erwiederte er denn auch (23. Jan.
1770), er werde ihr schreiben, weil sie es verlange. Dieser Brief ist
in einem heitern Humor geschrieben, in dem man den Wiederschein ihrer
Liebenswürdigkeit erkennt, aber nicht minder ein tief schmerzliches
Gefühl über ihren Verlust. Er zeigt ihr an, daß er ruhig lebe und
frisch und gesund und fleißig, denn er habe kein Mädgen im Kopf, und
daß er nun nach Straßburg gehen werde; dort werde sich seine Adresse
verändern wie die ihrige und es werde auf beide etwas vom Doktor
kommen: „und am Ende wäre doch Fr. Doct. C. und Fr. Doct. G. ein
herzlich kleiner Unterschied.“ Er schrieb nicht wieder, in Straßburg
verdrängte Friederike die letzte schmerzliche Erinnerung und fesselte
ihn ganz; aber als er sie eben hatte kennen lernen, da dachte er in
der glücklichsten Stimmung an alle die ihn liebten „und auch sogar an
Käthchen, von der ich doch weiß, daß sie sich nicht verläugnen wird,
daß sie gegen meine Briefe sein wird, was sie gegen mich war.“ Und
bei seinem ersten Besuch in Leipzig (1776) suchte er auch sogleich
„sein erstes Mädgen“ auf. „Alles ist wie's war, nur ich bin anders“
schrieb er an Fr. v. Stein, „nur das ist geblieben, was die reinsten
Verhältnisse zu mir hatte damals -- ~Mais ce n'est plus Julie.~“[16]
In eine andere Region führte ihn der Verkehr mit dem _Breitkopfschen_
Hause, das der Mittelpunkt eines zahlreichen Kreises war, in welchem
gründliche Bildung in Wissenschaft und Kunst und ganz besonders
in der Musik heimisch war. Von den beiden Söhnen, welche Goethes
Studiengenossen waren, zeichnete sich der ältere, _Bernhard_ (geb.
1749), in der Familie der Magister genannt, welcher später in
Petersburg gestorben ist, schon damals als Musiker aus. Mit seinen
Melodieen, von denen manche, wenn man von einigen Zufälligkeiten der
Mode absieht, noch heute gefallen werden, erschien die erste Sammlung
Goethescher Lieder (1770) im Druck. Der jüngere, _Gottlob_ (geb. 1750),
welcher im J. 1800 als Vorsteher der Handlung starb, nicht minder
tüchtig in der Musik gebildet, war wie Goethe von Frankfurt im August
1769 schreibt, von jeher ein guter Junge und hatte Menschenverstand
und Gedanken wie ein Mensch der eine Sache begreift, und Einfälle
nicht wie jeder. In diesem Verkehr war das Interesse für Musik wohl
das vorherrschende, das ja auch Goethe nicht fremd war; denn ob er
gleich keine hervortretende Anlage zur Musik hatte, war er doch nicht
unempfänglich dafür und hatte selbst mehrere Instrumente zu spielen
gelernt.[17] _Hiller_, dessen komische Opern damals in Aller Mund
waren, lernte er kennen und wurde freundlich von ihm aufgenommen; er
bekennt aber, daß dieser sich mit seiner wohlwollenden Zudringlichkeit,
mit seiner heftigen, durch keine Lehre zu beschwichtigenden
Lernbegierde so wenig als andere zu befreunden gewußt habe.[18] Auch
Goethe war ein begeisterter Verehrer der beiden Sängerinnen, welche
damals alles entzückten, der Mlle. _Schmeling_ und _Schröter_. Als
jene, die später als Madame _Mara_ in ganz Europa berühmt war, im
Jahr 1831 ihr Jubiläum feierte, erinnerte sich Goethe mit Vergnügen,
wie er sie in Hasseschen Oratorien gehört und ihr „als ein erregbares
Studentchen wüthend applaudirt hatte“[19] und richtete ein Gedicht an
sie, das jene Jugenderinnerung auffrischte. _Corona Schröter_ verehrte
er als Student nur von ferne und machte für andere Gedichte an sie;
später trat er ihr wiederum in Leipzig näher[20] und veranlaßte, daß
sie nach Weimar kam.
Wichtiger für Goethe als die musikalischen Genüsse Leipzigs war das
Theater[21]. Die künstlerische Entwickelung der Deutschen Bühne war von
Leipzig ausgegangen und grade damals stand das Leipziger Schauspiel
in seiner höchsten Blüthe. _Koch_ war 1765 auf ein neues Privilegium
mit einer stehenden Gesellschaft nach Leipzig gekommen, ein neues Haus
wurde gebaut, und am 6. Oct. 1766 mit Schlegels Hermann eröffnet. Bald
nach Goethes Weggang hörte diese glänzende Periode auf, denn am 18.
Oct. 1768 schloß Koch die Bühne und verließ Leipzig. Das Interesse am
Theater war damals allgemein und in allen Kreisen von litterarischer
Bildung das vorherrschende. Der Einfluß auf Goethe, dessen Neigung
alles in dramatische Form zu kleiden frühzeitig hervortrat -- sie zeigt
sich auch darin, daß er seinen stylistischen Übungen gern die Form
eines Romans in Briefen gab -- ist unverkennbar. Da ihm die köstliche
Gabe verliehen war, „in nachklingende Lieder das eng zu fassen, was
in seiner Seele immer vorging“,[22] so rief jede Veranlassung, die
ihn in erhöhete Stimmung versetzte, lyrische Gedichte leicht hervor;
sein Studium war hauptsächlich dem Drama zugewandt, und Übersetzung
wie Nachbildung französischer Stücke beschäftigten ihn anhaltend
und ernstlich, wovon nur eine geringe Spur uns in dem Bruchstück
einer Bearbeitung von _Corneilles_ Lügner erhalten ist.[23] Denn
er verbrannte später fast alle Versuche aus jener Zeit und nur die
_Mitschuldigen_ legen durch ihre für diese Zeit bewundernswürdige
Gewandtheit und Sicherheit in der Form und Technik, welche allerdings
ohne vielfältige angestrengte Übung nicht erreicht werden konnte,
Zeugniß seines ernstlichen Studiums ab.[24] In anderer Rücksicht
ist dies Lustspiel wiederum ein merkwürdiger Beweis, wie Goethe
schon damals sich von den Lebenserfahrungen, welche ihn quälten und
beunruhigten, durch die Dichtung losmachen und befreien konnte. Schon
in früher Jugend war er Zeuge und Theilnehmer innerlich zerrütteter
Familienverhältnisse gewesen; nicht aus eigenem Behagen wählte er sich
diesen Stoff für ein Lustspiel, er reinigte vielmehr sein Inneres von
diesen Vorstellungen, indem er ihnen als Dichter eine Gestalt gab,
wodurch sie von seinem Innern abgelöst ihm fremd wurden und außer ihm
existirten.
Später hatte Goethe Gelegenheit seine Anerkennung und seinen
Dank der Leipziger Bühne auszusprechen, als die Weimarsche
Schauspielergesellschaft in Leipzig während des Sommers 1807
Vorstellungen gab. In dem schönen Prolog, welchen er auf Rochlitz's
Wunsch dichtete, heißt es:
Belohnung! ja sie kann uns hier nicht fehlen,
Hier, wo sich früh, vor mancher deutschen Stadt,
Geist und Geschmack entfaltete, die Bühne
Zu ordnen und zu regeln sich begann.
Wer nennt nicht still bei sich die edlen Namen,
Die schön und gut aufs Vaterland gewirkt,
Durch Schrift und Rede, durch Talent und Beispiel?
Auch jene sind noch unvergessen, die
Von dieser Bühne schon seit langer Zeit
Natur und Kunst darbietend herrlich wirkten;
Gleicht jener Vorzeit nicht die Gegenwart?
Er sprach auch gegen Rochlitz die Erwartung aus, wie belehrend dieser
Aufenthalt in Leipzig für die Schauspieler sein würde, und später seine
Freude, daß dieses theatralische Unternehmen glücklich vollendet und
mit Ehre und Vortheil belohnt worden sei; auch fand er es sehr artig,
daß sogar das kleine Schäferspiel, das er 1768 in Leipzig geschrieben,
auch noch auftauchen mußte und gut empfangen ward, eine Aufführung (am
29. Aug. 1807), bei der wohl Käthchen selbst gegenwärtig gewesen ist.
Wenn uns bisher eine hervorragende Persönlichkeit nicht
entgegengetreten ist, welche einen bestimmenden Einfluß auf Goethe
ausgeübt hätte, so finden wir diese auf dem Gebiet der bildenden Kunst
in _Adam Friedrich Oeser_, der seit 1763 als Director der Kunstakademie
in Leipzig lebte und dort als Maler und Bildhauer wie als Mensch in
hoher Achtung stand. Goethe, dessen glückliche Naturanlagen für die
bildende Kunst bereits im väterlichen Hause sorgfältig gepflegt waren,
suchte sie auch in Leipzig weiter auszubilden und nahm bei Oeser
Unterricht im Zeichnen, an welchem auch der nachmalige Staatskanzler
_Hardenberg_,[25] der Fürst _Lieven_ und _Gröning_ aus Bremen Theil
nahmen. Später begnügte er sich mit dem Zeichnen nicht, sondern wurde
durch den Verkehr mit dem Kupferstecher _Stock_ -- dessen Töchter
_Minna_, später die Gattin _Körners_, und _Dora_ nachmals zu Schiller
in ein so inniges Verhältniß traten -- veranlaßt, sich auch mit dem
Radiren zu beschäftigen, wovon noch jetzt kleine Platten für Schönkopf
und Käthchen geätzt um ihre Bücher zu zeichnen,[26] und zwei größere
Radirungen Zeugniß geben.[27] Oesers Verdienste als Künstler, welche
seine Zeitgenossen überschätzten, hat Goethe später richtig gewürdigt;
sein Einfluß auf Goethe aber reichte weit über die Belehrung von
bildender Kunst hinaus; in seinem Verkehr war es ihm einleuchtend
geworden, „daß die Werkstatt des großen Künstlers mehr den keimenden
Philosophen, den keimenden Dichter entwickelt, als der Hörsaal des
Weltweisen und des Kritikers.“ Er war ein sinniger, denkender Mann
von kräftiger Eigenthümlichkeit und nicht geringer Bildung, durch
hingeworfene Andeutungen mehr anregend als aufklärend, frisch und derb,
heiter und jovial, kurz ein Mann, der auf die Jugend ungemein wirken
mußte. Durch aufmunternde Anerkennung gewann er Goethes Vertrauen und
Neigung und gab ihm in der bildenden Kunst einen sicheren Ausgangspunkt
für die Erkenntniß des Schönen, um welche Goethe eifrig bemüht war,
um sie auch auf anderen Gebieten fruchtbar zu machen. Oeser war
_Winckelmanns_ vertrauter Freund gewesen und hatte auch auf dessen
Ansichten von der Kunst großen Einfluß geübt; die Begeisterung, mit
welcher Winckelmann allgemein verehrt wurde, ließ Oeser in einem
höheren Licht glänzen und der persönliche Eindruck dieses Mannes
gab auch der Verehrung für Winckelmann einen bestimmten gleichsam
persönlichen Charakter. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf daher
alle die Nachricht von Winckelmanns Tode zu der Zeit, da man eben
seinem Besuch entgegensah. Auch auf diesem Gebiet war es _Lessing_, der
durch seinen Laokoon ein ungeahntes helles Licht in die jüngern Geister
warf, und reinigend und stärkend wie kein anderer sie ergriff, indem
er ihnen nicht sowohl die Wahrheit als den Weg zeigte, auf welchem
sie zu derselben gelangen konnten, und mit sittlichem Ernst von ihnen
verlangte, daß sie den Schweiß und selbst den Schmerz der Anstrengung
nicht scheueten, um die Wahrheit zu erringen. Noch können wir die
Spuren erkennen, mit welchem Eifer Goethe Lessing zu studiren und an
ihm sich weiter zu bilden bestrebt war.[28]
Für Goethes ganze spätere Entwickelung ist es von der größten
Bedeutung, daß er schon jetzt durch Oeser in dem Sinne mit der Kunst,
und ganz besonders der des Alterthums, vertraut gemacht wurde, welchen
er sein ganzes Leben hindurch bewahrt hat. Er hat lange zwischen der
Dichtkunst und der bildenden Kunst geschwankt, und erst spät mit
Schmerzen die Einsicht gewonnen, daß er in der letzteren nur Dilettant
sein könne;[29] allein das plastische Element seiner Poesie hing
mit dieser Richtung auf die bildende Kunst so eng zusammen, daß die
Anschauung und Einsicht, welche er auf diesem Gebiet in früher Jugend
gewann, fortwährend einflußreich und maßgebend gewesen ist. Mit der
hingebendsten Dankbarkeit und einer wahrhaft ehrfurchtsvollen Liebe
spricht er sich in seinen Briefen gegen Oeser aus und an Reich[30]
schreibt er: „Oesers Erfindungen haben mir eine neue Gelegenheit
gegeben, mich zu seegnen, dass ich ihn zum Lehrer gehabt habe. Er
drang in unsere Seelen und man musste keine haben um ihn nicht zu
nutzen. Sein Unterricht wird auf mein ganzes Leben Folge haben. Er
lehrte mich, das Ideal der Schönheit sei Einfalt und Stille.“[31]
Später wurde die Bekanntschaft von Weimar aus wieder erneuet. „Wie
süß ist es,“ schreibt er an Frau von Stein (25. December 1782),[32]
„mit einem richtigen, verständigen, klugen Menschen umgehn, der weis
wie es auf der Welt aussieht und was er will, und der, um dieses
Leben anmuthig zu genießen, keinen superlunarischen Aufschwung nöthig
hat, sondern in dem reinen Kreise sittlicher und sinnlicher Reize
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