Frau Jenny Treibel: Roman aus der Berliner Gesellschaft - 09

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versichert hat. Mit anderen Worten, >Genieße fröhlich, was du hast<.
Aber, liebe Festgenossen, was tun wir, um unsere Fröhlichkeit zu
beleben, oder, richtiger und artiger, um ihr Dauer zu geben? Denn von
Belebung unserer Fröhlichkeit sprechen, hieße das augenblickliche
Vorhandensein derselben in Zweifel ziehen, -- eine Blasphemie, deren
ich mich nicht schuldig machen werde. Landpartien sind immer fröhlich.
Nicht wahr, Krola?«
Krola bestätigte mit einem verschmitzten Lächeln, das für den
Eingeweihten eine stille Sehnsucht nach Siechen oder dem schweren Wagner
ausdrücken sollte.
Treibel verstand es auch so. »Landpartien also sind immer fröhlich, und
dann haben wir das Quartett in Bereitschaft und haben Professor Schmidt
in Sicht, und Leopold auch. Ich finde, daß dies allein schon ein
Programm ausdrückt.« Und nach diesen Einleitungsworten einen in der Nähe
stehenden mittelalterlichen Kellner heranwinkend, fuhr er in einer
anscheinend an diesen, in Wahrheit aber an seine Freunde gerichteten
Rede fort: »Ich denke, Kellner, wir rücken zunächst einige Tische
zusammen, hier zwischen Brunnen und Fliederboskett; da haben wir frische
Luft und etwas Schatten. Und dann, Freund, sobald die Lokalfrage
geregelt und das Aktionsfeld abgesteckt ist, dann etwelche Portionen
Kaffee, sagen wir vorläufig fünf, Zucker doppelt, und etwas Kuchiges,
gleichviel was, mit Ausnahme von altdeutschem Napfkuchen, der mir immer
eine Mahnung ist, es mit dem neuen Deutschland ernst und ehrlich zu
versuchen. Die Bierfrage können wir später regeln, wenn unser Zuzug
eingetroffen ist.«
Dieser Zuzug war nun in der Tat näher, als die ganze Gesellschaft zu
hoffen gewagt hatte. Schmidt, in einer ihn begleitenden Wolke
herankommend, war müllergrau von Chausseestaub und mußte es sich
gefallen lassen, von den jungen, dabei nicht wenig kokettierenden Damen
abgeklopft zu werden, und kaum daß er instand gesetzt und in den Kreis
der übrigen eingereiht war, so ward auch schon Leopold in einer langsam
herantrottenden Droschke sichtbar, und beide Felgentreus (Korinna hielt
sich zurück) liefen auch ihm bis auf die Chaussee hinaus entgegen und
schwenkten dieselben kleinen Batisttücher zu seiner Begrüßung, mit denen
sie eben den alten Schmidt restituiert und wieder leidlich
gesellschaftsfähig gemacht hatten.
Auch Treibel hatte sich erhoben und sah der Anfahrt seines Jüngsten zu.
»Sonderbar,« sagte er zu Schmidt und Felgentreu, zwischen denen er saß,
»sonderbar; es heißt immer, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Aber
mitunter tut er's doch. Alle Naturgesetze schwanken heutzutage. Die
Wissenschaft setzt ihnen zu arg zu. Sehen Sie, Schmidt, wenn ich Leopold
Treibel wäre (mit =meinem= Vater war das etwas anderes, der war noch aus
der alten Zeit), so hätte mich doch kein Deubel davon abgehalten, hier
heute hoch zu Roß vorzureiten, und hätte mich graziös -- denn, Schmidt,
wir haben doch auch unsere Zeit gehabt -- hätte mich graziös, sag' ich,
aus dem Sattel geschwungen und mir mit der Badine die Stiefel und die
Unaussprechlichen abgeklopft und wäre hier, schlecht gerechnet, wie ein
junger Gott erschienen, mit einer roten Nelke im Knopfloch, ganz wie
Ehrenlegion oder ein ähnlicher Unsinn. Und nun sehen Sie sich den Jungen
an. Kommt er nicht an, als ob er hingerichtet werden sollte? Denn das
ist ja gar keine Droschke, das ist ein Karren, eine Schleife. Weiß der
Himmel, wo's nicht drin steckt, da kommt es auch nicht.«
Unter diesen Worten war Leopold herangekommen, untergefaßt von den
beiden Felgentreus, die sich vorgesetzt zu haben schienen, _à tout prix_
für das »Landpartieliche« zu sorgen. Korinna, wie sich denken läßt,
gefiel sich in Mißbilligung dieser Vertraulichkeit und sagte vor sich
hin: »Dumme Dinger!« Dann aber erhob auch sie sich, um Leopold
gemeinschaftlich mit den anderen zu begrüßen.
Die Droschke draußen hielt noch immer, was dem alten Treibel schließlich
auffiel. »Sage, Leopold, warum hält er noch? Rechnet er auf Rückfahrt?«
»Ich glaube, Papa, daß er futtern will.«
»Wohl und weise. Freilich mit seinem Häckselsack wird er nicht weit
kommen. Hier müssen energischere Belebungsmittel angewandt werden, sonst
passiert was. Bitte, Kellner, geben Sie dem Schimmel ein Seidel. Aber
Löwenbräu. Dessen ist er am bedürftigsten.«
»Ich wette,« sagte Krola, »der Kranke wird von Ihrer Arznei nichts
wissen wollen.«
»Ich verbürge mich für das Gegenteil. In dem Schimmel steckt was; bloß
heruntergekommen.«
Und während das Gespräch noch andauerte, folgte man dem Vorgange draußen
und sah, wie das arme verschmachtete Tier mit Gier das Seidel austrank
und in ein schwaches Freudengewieher ausbrach.
»Da haben wir's,« triumphierte Treibel. »Ich bin ein Menschenkenner;
=der= hat bessere Tage gesehen, und mit diesem Seidel zogen alte Zeiten
in ihm herauf. Und Erinnerungen sind immer das Beste. Nicht wahr,
Jenny?«
»Die Kommerzienrätin antwortete mit einem langgedehnten »ja, Treibel,«
und deutete durch den Ton an, daß er besser täte, sie mit solchen
Betrachtungen zu verschonen.
* * * * *
Eine Stunde verging unter allerhand Plaudereien, und wer gerade schwieg,
der versäumte nicht, das Bild auf sich wirken zu lassen, das sich um ihn
her ausbreitete. Da stieg zunächst eine Terrasse nach dem See hinunter,
von dessen anderm Ufer her man den schwachen Knall einiger Teschings
hörte, mit denen in einer dort etablierten Schießbude nach der Scheibe
geschossen wurde, während man aus verhältnismäßiger Nähe das Kugelrollen
einer am diesseitigen Ufer sich hinziehenden Doppelkegelbahn und
dazwischen die Rufe des Kegeljungen vernahm. Den See selbst aber sah man
nicht recht, was die Felgentreuschen Mädchen zuletzt ungeduldig machte.
»Wir müssen doch den See sehen. Wir können doch nicht in Halensee
gewesen sein, ohne den Halensee gesehen zu haben!« Und dabei schoben sie
zwei Stühle mit den Lehnen zusammen und kletterten hinauf, um so den
Wasserspiegel vielleicht entdecken zu können. »Ach, da ist er. Etwas
klein.«
»Das >Auge der Landschaft< muß klein sein,« sagte Treibel. »Ein Ozean
ist kein Auge mehr.«
»Und wo nur die Schwäne sind?« fragte die ältere Felgentreu neugierig.
»Ich sehe doch zwei Schwanenhäuser.«
»Ja, liebe Elfriede,« sagte Treibel. »Sie verlangen zuviel. Das ist
immer so; wo Schwäne sind, sind keine Schwanenhäuser, und wo
Schwanenhäuser sind, sind keine Schwäne. Der eine hat den Beutel, der
andere hat das Geld. Diese Wahrnehmung, meine junge Freundin, werden Sie
noch verschiedentlich im Leben machen. Lassen Sie mich annehmen, nicht
zu sehr zu Ihrem Schaden.«
Elfriede sah ihn groß an. »Worauf bezog sich das und auf wen? Auf
Leopold? oder auf den früheren Hauslehrer, mit dem sie sich noch
schrieb, aber doch nur so, daß es nicht völlig einschlief. Oder auf den
Pionierleutnant? Es konnte sich auf alle drei beziehen. Leopold hatte
das Geld ... Hm.«
»Im übrigen,« fuhr Treibel an die Gesamtheit gewendet fort, »ich habe
mal wo gelesen, daß es immer das Geratenste sei, das Schönste nicht
auszukosten, sondern mitten im Genusse dem Genuß Valet zu sagen. Und
dieser Gedanke kommt mir auch jetzt wieder. Es ist kein Zweifel, daß
dieser Fleck Erde mit zu dem Schönsten zählt, was die norddeutsche
Tiefebene besitzt, durchaus angetan, durch Sang und Bild verherrlicht zu
werden, wenn es nicht schon geschehen ist, -- denn wir haben jetzt eine
märkische Schule, vor der nichts sicher ist, Beleuchtungskünstler ersten
Ranges, wobei Wort oder Farbe keinen Unterschied macht. Aber eben =weil=
es so schön ist, gedenken wir jenes vorzitierten Satzes, der von einem
letzten Auskosten nichts wissen will, mit andern Worten beschäftigen wir
uns mit dem Gedanken an Aufbruch. Ich sage wohlüberlegt »Aufbruch«,
nicht Rückfahrt, nicht vorzeitige Rückkehr in die alten Geleise, das sei
ferne von mir; dieser Tag hat sein letztes Wort noch nicht gesprochen.
Nur ein Scheiden speziell aus diesem Idyll, eh' es uns ganz umstrickt.
Ich proponiere Waldpromenade bis Paulsborn oder, wenn dies zu kühn
erscheinen sollte, bis Hundekehle. Die Prosa des Namens wird
ausgeglichen durch die Poesie der größeren Nähe. Vielleicht, daß ich mir
den besonderen Dank meiner Freundin Felgentreu durch diese Modifikation
verdiene.«
Frau Felgentreu, der nichts ärgerlicher war, als Anspielungen auf ihre
Wohlbeleibtheit und Kurzatmigkeit, begnügte sich, ihrem Freunde Treibel
den Rücken zu kehren.
»Dank vom Hause Österreich. Aber es ist immer so, der Gerechte muß viel
leiden. Ich werde mich auf einem verschwiegenen Waldwege bemühen, Ihrem
schönen Unmut die Spitze abzubrechen. Darf ich um Ihren Arm bitten,
liebe Freundin?«
Und alles erhob sich, um in Gruppen zu zweien und dreien die Terrasse
hinabzusteigen und zu beiden Seiten des Sees auf den schon im halben
Dämmer liegenden Grunewald zuzuschreiten.
* * * * *
Die Hauptkolonne hielt sich links. Sie bestand, unter Vorantritt des
Felgentreuschen Ehepaares (Treibel hatte sich von seiner Freundin wieder
frei gemacht), aus dem Krolaschen Quartett, in das sich Elfriede und
Blanka Felgentreu derart eingereiht hatten, daß sie zwischen den beiden
Referendaren und zwei jungen Kaufleuten gingen. Einer der jungen
Kaufleute war ein berühmter Jodler und trug auch den entsprechenden Hut.
Dann kamen Otto und Helene, während Treibel und Krola abschlossen.
»Es geht doch nichts über eine richtige Ehe,« sagte Krola zu Treibel und
wies auf das junge Paar vor ihnen. »Sie müssen sich doch aufrichtig
freuen, Kommerzienrat, wenn Sie Ihren Ältesten so glücklich und so
zärtlich neben dieser hübschen und immer blink und blanken Frau
einherschreiten sehen. Schon oben saßen sie dicht beisammen, und nun
gehen sie Arm in Arm. Ich glaube beinah, sie drücken sich leise.«
»Mir ein sicherer Beweis, daß sie sich vormittags gezankt haben. Otto,
der arme Kerl, muß nun Reugeld zahlen.«
»Ach, Treibel, Sie sind ewig ein Spötter. Ihnen kann es keiner recht
machen und am wenigsten die Kinder. Glücklicherweise sagen Sie das so
hin, ohne recht dran zu glauben. Mit einer Dame, die so gut erzogen
wurde, kann man sich überhaupt nicht zanken.«
In diesem Augenblicke hörte man den Jodler einige Juchzer ausstoßen, so
tirolerhaft echt, daß sich das Echo der Pichelsberge nicht veranlaßt
sah, darauf zu antworten.
Krola lachte. »Das ist der junge Metzner. Er hat eine merkwürdig gute
Stimme, wenigstens für einen Dilettanten, und hält eigentlich das
Quartett zusammen. Aber sowie er eine Prise frische Luft wittert, ist es
mit ihm vorbei. Dann faßt ihn das Schicksal mit rasender Gewalt, und er
muß jodeln ... Aber wir wollen von den Kindern nicht abkommen. Sie
werden mir doch nicht weiß machen wollen« -- Krola war neugierig und
hörte gern Intimitäten -- »Sie werden mir doch nicht weiß machen wollen,
daß die beiden da vor uns in einer unglücklichen Ehe leben. Und was das
Zanken angeht, so kann ich nur wiederholen, Hamburgerinnen stehen auf
einer Bildungsstufe, die den Zank ausschließt.«
Treibel wiegte den Kopf. »Ja, sehen Sie, Krola, Sie sind nun ein so
gescheiter Kerl und kennen die Weiber, ja, wie soll ich sagen, Sie
kennen sie, wie sie nur ein Tenor kennen kann. Denn ein Tenor geht noch
weit übern Leutnant. Und doch offenbaren Sie hier in dem speziell
Ehelichen, was noch wieder ein Gebiet für sich ist, ein furchtbares
Manquement. Und warum? Weil Sie's in Ihrer eigenen Ehe, gleichviel nun,
ob durch Ihr oder Ihrer Frau Verdienst, ausnahmsweise gut getroffen
haben. Natürlich, wie Ihr Fall beweist, kommt auch =das= vor. Aber die
Folge davon ist einfach die, daß Sie -- auch das Beste hat seine
Kehrseite -- daß Sie, sag' ich, kein richtiger Ehemann sind, daß Sie
keine volle Kenntnis von der Sache haben; Sie kennen den Ausnahmefall,
aber nicht die Regel. Über Ehe kann nur sprechen, wer sie durchgefochten
hat, nur der Veteran, der auf Wundenmale zeigt ... Wie heißt es doch?
>Nach Frankreich zogen zwei Grenadier', die ließen die Köpfe hangen< ...
Da haben Sie's.«
»Ach, das sind Redensarten, Treibel ...«
»... Und die schlimmsten Ehen sind die, lieber Krola, wo furchtbar
»gebildet« gestritten wird, wo, wenn Sie mir den Ausdruck gestatten
wollen, eine Kriegsführung mit Samthandschuhen stattfindet, oder
richtiger noch, wo man sich, wie beim römischen Karneval, Konfetti ins
Gesicht wirft. Es sieht hübsch aus, aber verwundet doch. Und in dieser
Kunst anscheinend gefälligen Konfettiwerfens ist meine Schwiegertochter
eine Meisterin. Ich wette, daß mein armer Otto schon oft bei sich
gedacht hat, wenn sie dich doch kratzte, wenn sie doch mal außer sich
wäre, wenn sie doch mal sagte: Scheusal oder Lügner oder elender
Verführer ...«
»Aber, Treibel, das kann sie doch nicht sagen. Das wäre ja Unsinn. Otto
ist ja doch kein Verführer, also auch kein Scheusal ...«
»Ach, Krola, darauf kommt es ja gar nicht an. Worauf es ankommt, ist,
sie muß sich dergleichen wenigstens denken können, sie muß eine
eifersüchtige Regung haben und in solchem Momente muß es afrikanisch aus
ihr losbrechen. Aber alles, was Helene hat, hat höchstens die Temperatur
der Uhlenhorst. Sie hat nichts als einen unerschütterlichen Glauben an
Tugend und _Windsorsoap_.«
»Nun, meinetwegen. Aber wenn es so ist, wo kommt dann der Zank her?«
»Der kommt doch. Er tritt nur anders auf, anders, aber nicht besser.
Kein Donnerwetter, nur kleine Worte mit dem Giftgehalt eines halben
Mückenstichs, oder aber Schweigen, Stummheit, Muffeln, das innere Düppel
der Ehe, während nach außen hin das Gesicht keine Falte schlägt. Das
sind so die Formen. Und ich fürchte, die ganze Zärtlichkeit, die wir da
vor uns wandeln sehen, und die sich augenscheinlich sehr einseitig gibt,
ist nichts als ein Bußetun -- Otto Treibel im Schloßhof zu Canossa und
mit Schnee unter den Füßen. Sehen Sie nun den armen Kerl; er biegt den
Kopf in einem fort nach rechts, und Helene rührt sich nicht und kommt
aus der graden Hamburger Linie nicht heraus ... Aber jetzt müssen wir
schweigen. Ihr Quartett hebt eben an. Was ist es denn?«
»Es ist das bekannte: >Ich weiß nicht, was soll es bedeuten?<«
»Ah, das ist recht. Eine jederzeit wohl aufzuwerfende Frage, besonders
auf Landpartien.«
* * * * *
Rechts um den See hin gingen nur zwei Paare, vorauf der alte Schmidt und
seine Jugendfreundin Jenny und in einiger Entfernung hinter ihnen
Leopold und Korinna.
Schmidt hatte seiner Dame den Arm gereicht und zugleich gebeten, ihr die
Mantille tragen zu dürfen, denn es war etwas schwül unter den Bäumen.
Jenny hatte das Anerbieten auch dankbar angenommen; als sie aber
wahrnahm, daß der gute Professor den Spitzenbesatz immer nachschleppen
und sich abwechselnd in Wacholder und Heidekraut verfangen ließ, bat sie
sich die Mantille wieder aus. »Sie sind noch gerade so wie vor vierzig
Jahren, lieber Schmidt. Galant, aber mit keinem rechten Erfolge.«
»Ja, gnädigste Frau, diese Schuld kann ich nicht von mir abwälzen und
sie war zugleich mein Schicksal. Wenn ich mit meinen Huldigungen
erfolgreicher gewesen wäre, denken Sie, wie ganz anders sich mein Leben
und auch das Ihrige gestaltet hätte ...«
Jenny seufzte leise.
»Ja, gnädigste Frau, dann hätten Sie das Märchen Ihres Lebens nie
begonnen. Denn alles große Glück ist ein Märchen.«
»Alles große Glück ist ein Märchen.« wiederholte Jenny langsam und
gefühlvoll. »Wie wahr, wie schön! Und sehen Sie, Wilibald, daß das
beneidete Leben, das ich jetzt führe, meinem Ohr und meinem Herzen
solche Worte versagt, daß lange Zeiten vergehen, ehe Aussprüche von
solcher poetischen Tiefe zu mir sprechen, das ist für eine Natur, wie
sie mir nun mal geworden, ein ewig zehrender Schmerz. Und Sie sprechen
dabei von Glück, Wilibald, sogar von großem Glück. Glauben Sie mir, mir,
die ich dies alles durchlebt habe, diese so viel begehrten Dinge sind
wertlos für den, der sie hat. Oft, wenn ich nicht schlafen kann und mein
Leben überdenke, wird es mir klar, daß das Glück, das anscheinend soviel
für mich tat, mich nicht die Wege geführt hat, die für mich paßten, und
daß ich in einfacheren Verhältnissen und als Gattin eines in der Welt
der Ideen und vor allem auch des Idealen stehenden Mannes wahrscheinlich
glücklicher geworden wäre. Sie wissen, wie gut Treibel ist, und daß ich
ein dankbares Gefühl für seine Güte habe. Trotzdem muß ich es leider
aussprechen, es fehlt mir, meinem Manne gegenüber, jene hohe Freude der
Unterordnung, die doch unser schönstes Glück ausmacht und so recht
gleichbedeutend ist mit echter Liebe. Niemandem darf ich dergleichen
sagen; aber vor Ihnen, Wilibald, mein Herz auszuschütten, ist, glaub'
ich, mein schön menschliches Recht und vielleicht sogar meine Pflicht
...«
Schmidt nickte zustimmend und sprach dann ein einfaches: »Ach, Jenny
...« mit einem Tone, drin er den ganzen Schmerz eines verfehlten Lebens
zum Ausdruck zu bringen trachtete. Was ihm auch gelang. Er lauschte
selber dem Klang und beglückwünschte sich im stillen, daß er sein Spiel
so gut gespielt habe. Jenny, trotz aller Klugheit, war doch eitel genug,
an das »Ach« ihres ehemaligen Anbeters zu glauben.
So gingen sie, schweigend und anscheinend ihren Gefühlen hingegeben,
nebeneinander her, bis Schmidt die Notwendigkeit fühlte, mit irgend
einer Frage das Schweigen zu brechen. Er entschied sich dabei für das
alte Rettungsmittel und lenkte das Gespräch auf die Kinder. »Ja, Jenny,«
hob er mit immer noch verschleierter Stimme an, »was versäumt ist, ist
versäumt. Und wer fühlte das tiefer, als ich selbst. Aber eine Frau wie
Sie, die das Leben begreift, findet auch im Leben selbst ihren Trost,
vor allem in der Freude täglicher Pflichterfüllung. Da sind in erster
Reihe die Kinder, ja, schon ein Enkelkind ist da, wie Milch und Blut,
das liebe Lizzichen, und das sind dann, mein' ich, die Hilfen, daran
Frauenherzen sich aufrichten müssen. Und wenn ich auch Ihnen gegenüber,
teure Freundin, von einem eigentlichen Eheglück nicht sprechen will,
denn wir sind wohl einig in dem, was Treibel ist und nicht ist, so darf
ich doch sagen, Sie sind eine glückliche Mutter. Zwei Söhne sind Ihnen
herangewachsen, gesund oder doch was man so gesund zu nennen pflegt, von
guter Bildung und guten Sitten. Und bedenken Sie, was allein dies letzte
heutzutage bedeuten will. Otto hat sich nach Neigung verheiratet und
sein Herz einer schönen und reichen Dame geschenkt, die, soviel ich
weiß, der Gegenstand allgemeiner Verehrung ist, und wenn ich recht
berichtet bin, so bereitet sich im Hause Treibel ein zweites Verlöbnis
vor, und Helenens Schwester steht auf dem Punkte, Leopolds Braut zu
werden ...«
»Wer sagt das?« fuhr jetzt Jenny heraus, plötzlich aus dem sentimental
Schwärmerischen in den Ton ausgesprochenster Wirklichkeit verfallend.
»Wer sagt das?«
Schmidt geriet, diesem erregten Tone gegenüber, in eine kleine
Verlegenheit. Er hatte sich das so gedacht oder vielleicht auch mal
etwas Ähnliches gehört und stand nun ziemlich ratlos vor der Frage »wer
sagt das?« Zum Glück war es damit nicht sonderlich ernsthaft gemeint, so
wenig, daß Jenny, ohne eine Antwort abgewartet zu haben, mit großer
Lebhaftigkeit fortfuhr: »Sie können gar nicht ahnen, Freund, wie mich
das alles reizt. Das ist so die seitens des Holzhofs beliebte Art, mir
die Dinge über den Kopf wegzunehmen. Sie, lieber Schmidt, sprechen nach,
was Sie hören, aber die, die solche Dinge wie von ungefähr unter die
Leute bringen, mit denen hab' ich ernstlich ein Hühnchen zu pflücken. Es
ist eine Insolenz. Und Helene mag sich vorsehen.«
»Aber Jenny, liebe Freundin, Sie dürfen sich nicht so erregen. Ich habe
das so hingesagt, weil ich es als selbstverständlich annahm.«
»Als selbstverständlich,« wiederholte Jenny spöttisch, die, während
sie das sagte, die Mantille wieder abriß und dem Professor über
den Arm warf. »Als selbstverständlich. Soweit also hat es der
Holzhof schon gebracht, daß die nächsten Freunde solche Verlobung
als eine Selbstverständlichkeit ansehen. Es ist aber keine
Selbstverständlichkeit, ganz im Gegenteil, und wenn ich mir
vergegenwärtige, daß Ottos alles besser wissende Frau neben ihrer
Schwester Hildegard ein bloßer Schatten sein soll -- und ich glaub'
es gern, denn sie war schon als Backfisch von einer geradezu ridikülen
Überheblichkeit -- so muß ich sagen, ich habe an einer Hamburger
Schwiegertochter aus dem Hause Munk gerade genug.«
»Aber, teuerste Freundin, ich begreife Sie nicht. Sie setzen mich in das
aufrichtigste Erstaunen. Es ist doch kein Zweifel, daß Helene eine
schöne Frau ist und von einer, wenn ich mich so ausdrücken darf, ganz
aparten Appetitlichkeit ...«
Jenny lachte.
»... Zum Anbeißen, wenn Sie mir das Wort gestatten,« fuhr Schmidt fort,
»und von jenem eigentümlichen Charme, den schon, von alters her, alles
besitzt, was mit dem flüssigen Element in eine konstante Berührung
kommt. Vor allem aber ist mir kein Zweifel darüber, daß Otto seine Frau
liebt, um nicht zu sagen in sie verliebt ist. Und =Sie=, Freundin, Ottos
leibliche Mutter, fechten gegen dies Glück an und sind empört, dies
Glück in Ihrem Hause vielleicht verdoppelt zu sehen. Alle Männer sind
abhängig von weiblicher Schönheit; ich war es auch, und ich möchte
beinah sagen dürfen, ich bin es noch, und wenn nun diese Hildegard, wie
mir durchaus wahrscheinlich -- denn die Nestkücken sehen immer am besten
aus -- wenn diese Hildegard noch über Helenen hinauswächst, so weiß ich
nicht, was Sie gegen sie haben können. Leopold ist ein guter Junge, von
vielleicht nicht allzu feurigem Temperament; aber ich denke mir, daß er
doch nichts dagegen haben kann, eine sehr hübsche Frau zu heiraten. Sehr
hübsch und reich dazu.«
»Leopold ist ein Kind und darf sich überhaupt nicht nach eigenem Willen
verheiraten, am wenigsten aber nach dem Willen seiner Schwägerin Helene.
Das fehlte noch, das hieße denn doch abdanken und mich ins Altenteil
setzen. Und wenn es sich noch um eine junge Dame handelte, der gegenüber
einen allenfalls die Lust anwandeln könnte, sich unterzuordnen,
also eine Freiin oder eine wirkliche, ich meine eine richtige
Geheimratstochter oder die Tochter eines Oberhofpredigers ... Aber
ein unbedeutendes Ding, das nichts kennt, als mit Ponies nach Blankenese
fahren, und sich einbildet, mit einem Goldfaden in der Plattstichnadel
eine Wirtschaft führen oder wohl gar Kinder erziehen zu können, und ganz
ernsthaft glaubt, daß wir hierzulande nicht einmal eine Seezunge von
einem Steinbutt unterscheiden können, und immer von Lobster spricht, wo
wir Hummer sagen und Curry-Powder und Soja wie höhere Geheimnisse
behandelt, -- ein solcher eingebildeter Quack, lieber Wilibald, das ist
nichts für meinen Leopold. Leopold, trotz allem, was ihm fehlt, soll
höher hinaus. Er ist nur einfach, aber er ist gut, was doch auch einen
Anspruch gibt. Und deshalb soll er eine kluge Frau haben, eine wirklich
kluge; Wissen und Klugheit und überhaupt das Höhere, -- darauf kommt es
an. Alles andere wiegt keinen Pfifferling. Es ist ein Elend mit den
Äußerlichkeiten. Glück, Glück. Ach, Wilibald, daß ich es in solcher
Stunde gerade vor Ihnen bekennen muß, das Glück, es ruht hier allein.«
Und dabei legte sie die Hand aufs Herz.
* * * * *
Leopold und Korinna waren in einer Entfernung von etwa fünfzig Schritt
gefolgt und hatten ihr Gespräch in herkömmlicher Art geführt, das heißt
Korinna hatte gesprochen. Leopold war aber fest entschlossen, auch zu
Worte zu kommen, wohl oder übel. Der quälende Druck der letzten Tage
machte, daß er vor dem, was er vorhatte, nicht mehr so geängstigt stand,
wie früher; -- er mußte sich eben Ruhe schaffen. Ein paarmal schon war
er nahe daran gewesen, eine wenigstens auf sein Ziel überleitende Frage
zu tun; wenn er dann aber der Gestalt seiner stattlich vor ihm
dahinschreitenden Mutter ansichtig wurde, gab er's wieder auf, so daß er
schließlich den Vorschlag machte, eine gerade vor ihnen liegende
Waldlichtung in schräger Linie zu passieren, damit sie, statt immer zu
folgen, auch mal an die Tete kämen. Er wußte zwar, daß er infolge dieses
Manövers den Blick der Mama vom Rücken oder von der Seite her haben
würde, aber etwas auf den Vogel Strauß hin angelegt, fand er doch eine
Beruhigung in dem Gefühl, die seinen Mut beständig lähmende Mama nicht
immer gerade vor Augen haben zu müssen. Er konnte sich über diesen
eigentümlichen Nervenzustand keine rechte Rechenschaft geben und
entschied sich einfach für das, was ihm von zwei Übeln als das kleinere
erschien.
Die Benutzung der Schräglinie war geglückt, sie waren jetzt um
ebensoviel voraus, als sie vorher zurück gewesen waren, und ein
Gleichgültigkeitsgespräch fallen lassend, das sich, ziemlich gezwungen,
um die Spargelbeete von Halensee samt ihrer Kultur und ihrer sanitären
Bedeutung gedreht hatte, nahm Leopold einen plötzlichen Anlauf und
sagte: »Wissen Sie, Korinna, daß ich Grüße für Sie habe?«
»Von wem?«
»Raten Sie.«
»Nun, sagen wir von Mr. Nelson.«
»Aber das geht doch nicht mit rechten Dingen zu, das ist ja wie
Hellseherei; nun können Sie auch noch Briefe lesen, von denen Sie nicht
einmal wissen, daß sie geschrieben wurden.«
»Ja, Leopold, dabei könnt' ich Sie nun belassen und mich vor Ihnen als
Seherin etablieren. Aber ich werde mich hüten. Denn vor allem, was so
mystisch und hypnotisch und geisterseherig ist, haben gesunde Menschen
bloß ein Grauen. Und ein Grauen einzuflößen, ist nicht das, was ich
liebe. Mir ist es lieber, daß mir die Herzen guter Menschen zufallen.«
»Ach, Korinna, das brauchen Sie sich doch nicht erst zu wünschen. Ich
kann mir keinen Menschen denken, dessen Herz Ihnen nicht zufiele, Sie
sollten nur lesen, was Mr. Nelson über Sie geschrieben hat; mit amusing
fängt er an, und dann kommt charming und high-spirited, und mit
fascinating schließt er ab. Und dann erst kommen die Grüße, die sich,
nach allem, was voraufgegangen, beinahe nüchtern und alltäglich
ausnehmen. Aber wie wußten Sie, daß die Grüße von Mr. Nelson kämen?«
»Ein leichteres Rätsel ist mir nicht bald vorgekommen. Ihr Papa teilte
mit, Sie kämen erst später, weil Sie nach Liverpool zu schreiben hätten.
Nun, Liverpool heißt Mr. Nelson. Und hat man erst Mr. Nelson, so gibt
sich das andere von selbst. Ich glaube, daß es mit aller Hellseherei
ganz ähnlich liegt. Und sehen Sie, Leopold, mit derselben Leichtigkeit,
mit der ich in Mr. Nelsons Brief gelesen habe, mit derselben Sicherheit
lese ich zum Beispiel Ihre Zukunft.«
Ein tiefes Aufatmen Leopolds war die Antwort, und sein Herz hätte jubeln
mögen, in einem Gefühl von Glück und Erlösung. Denn, wenn Korinna
richtig las, und sie mußte richtig lesen, so war er allem Anfragen und
allen damit verknüpften Ängsten überhoben, und sie sprach dann aus, was
er zu sagen noch immer nicht den Mut finden konnte. Wie beseligt nahm er
ihre Hand und sagte: »Das können Sie nicht.«
»Ist es so schwer?«
»Nein. Es ist eigentlich leicht. Aber leicht oder schwer, Korinna,
lassen Sie mich's hören. Und ich will auch ehrlich sagen, ob Sie's
getroffen haben oder nicht. Nur keine ferne Zukunft, bloß die nächste,
allernächste.«
»Nun denn,« hob Korinna schelmisch und hier und da mit besonderer
Betonung an, »was ich sehe, ist das: zunächst ein schöner Septembertag,
und vor einem schönen Hause halten viele schöne Kutschen und die
vorderste, mit einem Perückenkutscher auf dem Bock und zwei Bedienten
hinten, das ist eine Brautkutsche. Der Straßendamm aber steht voller
Menschen, die die Braut sehen wollen, und nun kommt die Braut, und neben
ihr schreitet ihr Bräutigam, und dieser Bräutigam ist mein Freund
Leopold Treibel. Und nun fährt die Brautkutsche, während die anderen
Wagen folgen, an einem breiten, breiten Wasser hin ...«
»Aber Korinna, Sie werden doch unsere Spree zwischen Schleuse und
Jungfernbrücke nicht ein breites Wasser nennen wollen ...«
»... An einem breiten Wasser hin und hält endlich vor einer gotischen
Kirche.«
»Zwölf Apostel ...«
»Und der Bräutigam steigt aus und bietet der Braut seinen Arm, und so
schreitet das junge Paar der Kirche zu, drin schon die Orgel spielt und
die Lichter brennen.«
»Und nun ...«
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