Frau Jenny Treibel: Roman aus der Berliner Gesellschaft - 08

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seh' ich nur zu klar. Aber das zweite kann ich mir wenigstens erkämpfen
und will es auch ... Es gibt ihrer genug, für die das alles eine
Kleinigkeit wäre, für mich aber ist es schwer; ich weiß, ich bin kein
Held, und das Heldische läßt sich nicht lernen. >Jeder nach seinen
Kräften<, sagte Direktor Hilgenhahn immer. Ach, ich finde doch beinahe,
daß mir mehr aufgelegt wird, als meine Schultern tragen können.«
Ein mit Personen besetzter Dampfer kam in diesem Augenblicke den Fluß
herauf und fuhr, ohne an den Wassersteg anzuzulegen, auf den »Neuen
Krug« und »Sadowa« zu; Musik war an Bord, und dazwischen wurden allerlei
Lieder gesungen. Als das Schiff erst den Steg und bald auch die
»Liebesinsel« passiert hatte, fuhr auch Leopold aus seinen Träumereien
auf und sah, nach der Uhr blickend, daß es höchste Zeit sei, wenn er
noch pünktlich auf dem Kontor eintreffen und sich eine Reprimande, oder,
was schlimmer, eine spöttische Bemerkung von seiten seines Bruders Otto
ersparen wollte. So schritt er denn unter freundlichem Gruß an dem immer
noch an seiner Ecke stehenden Mützell vorüber und auf die Stelle zu, wo
der Einarmige sein Pferd hielt. »Da, Fritz!« Und nun hob er sich in den
Sattel, machte den Rückweg in einem guten Trab und bog, als er das Tor
und gleich danach die Pionierkaserne wieder passiert hatte, nach rechts
hin in einen neben dem Otto Treibelschen Holzhofe sich hinziehenden
schmalen Gang ein, über dessen Heckenzaun fort man auf den Vorgarten und
die zwischen den Bäumen gelegene Villa sah. Bruder und Schwägerin saßen
noch beim Frühstück. Leopold grüßte hinüber: »Guten Morgen, Otto; guten
Morgen, Helene!« Beide erwiderten den Gruß, lächelten aber, weil sie
diese tägliche Reiterei ziemlich lächerlich fanden. Und gerade Leopold!
Was er sich eigentlich dabei denken mochte!
Leopold selbst war inzwischen abgestiegen und gab das Pferd einem an der
Hintertreppe der Villa schon wartenden Diener, der es, die Köpenicker
Straße hinauf, nach dem elterlichen Fabrikhof und dem dazu gehörigen
Stallgebäude führte -- _stable-yard_ sagte Helene.


Neuntes Kapitel

Eine Woche war vergangen und über dem Schmidtschen Hause lag eine starke
Verstimmung; Korinna grollte mit Marcell, weil er mit ihr grollte (so
wenigstens mußte sie sein Ausbleiben deuten), und die gute Schmolke
wiederum grollte mit Korinna wegen ihres Grollens auf Marcell. »Das tut
nicht gut, Korinna, so sein Glück von sich zu stoßen. Glaube mir, das
Glück wird ärgerlich, wenn man es wegjagt, und kommt dann nicht wieder.
Marcell ist, was man einen Schatz nennt, oder auch ein Juwel, Marcell
ist ganz so wie Schmolke war.« So hieß es jeden Abend. Nur Schmidt
merkte nichts von der über seinem Hause lagernden Wolke, studierte sich
vielmehr immer tiefer in die Goldmasken hinein und entschied sich, in
einem mit Distelkamp immer heftiger geführten Streite, auf das
Bestimmteste hinsichtlich der einen für Aegisth. Aegisth sei doch
immerhin sieben Jahre lang Klytämnestras Gemahl gewesen, außerdem
naher Anverwandter des Hauses, und wenn er, Schmidt, auch seinerseits
zugeben müsse, daß der Mord Agamemnons einigermaßen gegen seine
Aegisth-Hypothese spreche, so sei doch andererseits nicht zu vergessen,
daß die ganze Mordaffäre mehr oder weniger etwas Internes, so zu sagen
eine reine Familienangelegenheit gewesen sei, wodurch die nach außen
hin auf Volk und Staat berechnete Beisetzungs- und Zermonialfrage nicht
eigentlich berührt werden könne. Distelkamp schwieg und zog sich unter
Lächeln aus der Debatte zurück.
Auch bei den alten und jungen Treibels herrschte eine gewisse schlechte
Laune vor: Helene war unzufrieden mit Otto, Otto mit Helenen, und die
Mama wiederum mit beiden. Am unzufriedensten, wenn auch nur mit sich
selber, war Leopold, und nur der alte Treibel merkte von der ihn
umgebenden Verstimmung herzlich wenig oder wollte nichts davon merken,
erfreute sich vielmehr einer ungewöhnlich guten Laune. Das dem so war,
hatte, wie bei Wilibald Schmidt, darin seinen Grund, daß er all die Zeit
über sein Steckenpferd tummeln und sich einiger schon erzielter Triumphe
rühmen durfte. Vogelsang war nämlich, unmittelbar nach dem zu seinen und
Mr. Nelsons Ehren stattgehabten Diner, in den für Treibel zu erobernden
Wahlkreis abgegangen, und zwar um hier in einer Art Vorkampagne die
Herzen und Nieren der Teupitz-Zossener und ihre mutmaßliche Haltung in
der entscheidenden Stunde zu prüfen. Es muß gesagt werden, daß er, bei
Durchführung dieser seiner Aufgabe, nicht bloß eine bemerkenswerte
Tätigkeit entfaltet, sondern auch beinahe täglich etliche Telegramme
geschickt hatte, darin er über die Resultate seines Wahlfeldzuges, je
nach der Bedeutung der Aktion, länger oder kürzer berichtete. Daß diese
Telegramme mit denen des ehemaligen Bernauer Kriegskorrespondenten eine
verzweifelte Ähnlichkeit hatten, war Treibel nicht entgangen, aber von
diesem, weil er schließlich nur auf das achtete, was ihm persönlich
gefiel, ohne sonderliche Beanstandung hingenommen worden. In einem
dieser Telegramme hieß es: »Alles geht gut. Bitte, Geldanweisung nach
Teupitz hin. Ihr V.« Und dann: »Die Dörfer am Scharmützelsee sind unser.
Gott sei Dank. Überall diese Gesinnung wie am Teupitzsee. Anweisung noch
nicht eingetroffen. Bitte dringend. Ihr V.« ... »Morgen nach Storkow!
Dort muß es sich entscheiden. Anweisung inzwischen empfangen. Aber deckt
nur gerade das schon Verausgabte. Montecuculis Wort über Kriegsführung
gilt auch für Wahlfeldzüge. Bitte weiteres nach Groß-Rietz hin. Ihr V.«
Treibel, in geschmeichelter Eitelkeit, betrachtete hiernach den
Wahlkreis als für ihn gesichert, und in den Becher seiner Freude fiel
eigentlich nur ein Wermutstropfen: er wußte, wie kritisch ablehnend
Jenny zu dieser Sache stand, und sah sich dadurch gezwungen, sein Glück
allein zu genießen. Friedrich, überhaupt sein Vertrauter, war ihm auch
jetzt wieder »unter Larven die einzig fühlende Brust«, ein Zitat, das er
nicht müde wurde sich zu wiederholen. Aber eine gewisse Leere blieb
doch. Auffallend war ihm außerdem, daß die Berliner Zeitungen gar nichts
brachten, und zwar war ihm dies um so auffallender, als von scharfer
Gegnerschaft, allen Vogelsangschen Berichten nach, eigentlich keine Rede
sein konnte. Die Konservativen und Nationalliberalen, und vielleicht
auch ein paar Parlamentarier von Fach, mochten gegen ihn sein, aber
was bedeutete das? Nach einer ungefähren Schätzung, die Vogelsang
angestellt und in einem eingeschriebenen Briefe nach Villa Treibel hin
adressiert hatte, besaß der ganze Kreis nur sieben Nationalliberale:
drei Oberlehrer, einen Kreisrichter, einen rationalistischen
Superintendenten und zwei studierte Bauerngutsbesitzer, während die
Zahl der Orthodox-Konservativen noch hinter diesem bescheidenen
Häuflein zurückblieb. »Ernst zu nehmende Gegnerschaft vakat.« So
schloß Vogelsangs Brief, und »vakat« war unterstrichen. Das klang
hoffnungsreich genug, ließ aber, inmitten aufrichtiger Freude, doch
einen Rest von Unruhe fortbestehen, und als eine runde Woche seit
Vogelsangs Abreise vergangen war, brach denn auch wirklich der
große Tag an, der die Berechtigung der instinktiv immer wieder sich
einstellenden Ängstlichkeit und Sorge dartun sollte. Nicht unmittelbar,
nicht gleich im ersten Moment, aber die Frist war nur eine nach Minuten
ganz kurz bemessene.
Treibel saß in seinem Zimmer und frühstückte. Jenny hatte sich mit
Kopfweh und einem schweren Traum entschuldigen lassen. Sollte sie wieder
von Vogelsang geträumt haben? Er ahnte nicht, daß dieser Spott sich in
derselben Stunde noch an ihm rächen würde. Friedrich brachte die
Postsachen, unter denen diesmal wenig Karten und Briefe, dafür aber
desto mehr Zeitungen unter Kreuzband waren, einige, so viel sich
äußerlich erkennen ließ, mit merkwürdigen Emblemen und Stadtwappen
ausgerüstet.
All dies (zunächst nur Vermutung) sollte sich, bei schärferem Zusehen,
rasch bestätigen, und als Treibel die Kreuzbänder entfernt und das
weiche Löschpapier über den Tisch hin ausgebreitet hatte, las er mit
einer gewissen heiteren Andacht: »Der Wächter an der wendischen Spree«,
»Wehrlos, ehrlos«, »Alltied Vorupp« und der »Storkower Bote«, -- zwei
davon waren cis-, zwei transspreeanischen Ursprunges. Treibel, sonst ein
Feind alles überstürzten Lesens, weil er von jedem blinden Eifer nur
Unheil erwartete, machte sich diesmal mit bemerkenswerter Raschheit über
die Blätter und überflog die blau angestrichenen Stellen. Leutnant
Vogelsang (so hieß es in jedem in wörtlicher Wiederholung), ein Mann,
der schon Anno 48 gegen die Revolution gestanden und der Hydra das Haupt
zertreten, hätte, sich an drei hintereinander folgenden Tagen dem Kreise
vorgestellt, nicht um seiner selbst, sondern um seines politischen
Freundes, des Kommerzienrats Treibel willen, der später den Kreis
besuchen und bei der Gelegenheit die von Leutnant Vogelsang
ausgesprochenen Grundsätze wiederholen werde, was, so viel lasse
sich schon heute sagen, als die wärmste Empfehlung des eigentlichen
Kandidaten anzusehen sei. Denn das Vogelsangsche Programm laufe darauf
hinaus, daß zu viel und namentlich unter zu starker Wahrnehmung
persönlicher Interessen regiert werde, daß also demgemäß alle
kostspieligen Zwischenstufen fallen müßten (was wiederum gleichbedeutend
sei mit Herabsetzung der Steuern), und daß von den gegenwärtigen, zum
Teil unverständlichen Kompliziertheiten nichts übrig bleiben dürfe als
ein freier Fürst und ein freies Volk. Damit seien freilich zwei
Dreh- oder Mittelpunkte gegeben, aber nicht zum Schaden der Sache.
Denn wer die Tiefe des Lebens ergründet oder ihr auch nur nachgespürt
habe, der wisse, daß die Sache mit dem einfachen Mittelpunkt -- er
vermeide mit Vorbedacht das Wort Zentrum -- falsch sei, und daß sich
das Leben nicht im Kreise, wohl aber in der Ellipse bewege. Weshalb
zwei Drehpunkte das natürlich Gegebene seien.
»Nicht übel,« sagte Treibel, als er gelesen, »nicht übel. Es hat so was
Logisches; ein bißchen verrückt aber doch logisch. Das einzige, was mich
stutzig macht, ist, daß es alles klingt, als ob es Vogelsang selber
geschrieben hätte. Die zertretene Hydra, die herabgesetzten Steuern, das
gräßliche Wortspiel mit dem Zentrum und zuletzt der Unsinn mit dem Kreis
und der Ellipse, das alles ist Vogelsang. Und der Einsender an die vier
Spreeblätter ist natürlich wiederum Vogelsang. Ich kenne meinen
Pappenheimer.« Und dabei schob Treibel den »Wächter an der wendischen
Spree« samt dem ganzen Rest vom Tisch auf das Sofa hinunter und nahm
eine halbe »Nationalzeitung« zur Hand, die gleichfalls mit den andern
Blättern unter Kreuzband eingegangen war, aber der Handschrift und
ganzen Adresse nach von jemand anderem als Vogelsang aufgegeben sein
mußte. Früher war der Kommerzienrat Abonnent und eifriger Leser der
»Nationalzeitung« gewesen, und es kamen ihm auch jetzt noch tagtäglich
Viertelstunden, in denen er den Wechsel in seiner Lektüre bedauerte.
»Nun laß sehn«, sagte er schließlich und ging, das Blatt aufschlagend,
mit lesegewandtem Auge die drei Spalten hinunter und richtig, da war es:
»Parlamentarische Nachrichten. Aus dem Kreise Teupitz-Zossen.« Als er
den Kopftitel gelesen, unterbrach er sich. »Ich weiß nicht, es klingt so
sonderbar. Und doch auch wieder, wie soll es am Ende anders klingen? Es
ist der natürlichste Anfang von der Welt; also nur vorwärts.«
Und so las er denn weiter: »Seit drei Tagen haben in unserem stillen
und durch politische Kämpfe sonst wenig gestörten Kreise die
Wahlvorbereitungen begonnen und zwar seitens einer Partei, die sich
augenscheinlich vorgesetzt hat, das, was ihr an historischer Kenntnis
und politischer Erfahrung, ja, man darf füglich sagen an gesundem
Menschenverstande fehlt, durch >Fixigkeit< zu ersetzen. Eben diese
Partei, die sonst nichts weiß und kennt, kennt augenscheinlich das
Märchen vom >Swinegel und siner Fru< und scheint gewillt, an dem Tage,
wo der Wettbewerb mit den wirklichen Parteien zu beginnen hat, eine
jede derselben mit dem aus jenem Märchen wohlbekannten Swinegelrufe:
>Ick bin all hier< empfangen zu wollen. Nur so vermögen wir uns dies
überfrühe Zurstellesein zu erklären. Alle Plätze scheinen, wie bei
Theaterpremieren, vom Leutnant Vogelsang und den Seinen im voraus belegt
werden zu sollen. Aber man wird sich täuschen. Es fehlt dieser Partei
nicht an Stirn, wohl aber an dem, was noch mit dazu gehört; der Kasten
ist da, nicht der Inhalt ...«
»Alle Wetter,« sagte Treibel, »der setzt scharf ein ... Was davon auf
mein Teil kommt, ist mir nicht eben angenehm, aber dem Vogelsang gönn
ich es. Etwas ist in seinem Programm, das blendet, und damit hat er mich
eingefangen. Indessen, je mehr ich mir's ansehe, desto fraglicher
erscheint es mir. Unter diesen Knickstiebeln, die sich einbilden, schon
vor vierzig Jahren die Hydra zertreten zu haben, sind immer etliche
Zirkelquadratur- und Perpetuum mobile-Sucher, immer solche, die das
Unmögliche, das sich in sich Widersprechende zustande bringen wollen.
Vogelsang gehört dazu. Vielleicht ist es auch bloß Geschäft; wenn ich
mir zusammenrechne, was ich in diesen acht Tagen ... Aber ich bin erst
bis an den ersten Absatz der Korrespondenz gekommen; die zweite Hälfte
wird ihm wohl noch schärfer zu Leibe gehen oder vielleicht auch mir.«
Und Treibel las weiter:
»Es ist kaum möglich, den Herrn, der uns gestern und vorgestern --
seiner in unserem Kreise voraufgegangenen Taten zu geschweigen --
zunächst in Markgraf Pieske, dann aber in Storkow und Groß-Rietz
beglückt hat, ernsthaft zu nehmen, und zwar um so weniger, je
ernsthafter das Gesicht ist, das er macht. Er gehört in die Klasse der
Malvoglios, der feierlichen Narren, deren Zahl leider größer ist, als
man gewöhnlich annimmt. Wenn sein Galimathias noch keinen Namen hat, so
könnte man ihn das Lied vom dreigestrichenen C nennen, denn Cabinet,
Churbrandenburg und Cantonale-Freiheit, das sind die drei großen C,
womit dieser Kurpfuscher die Welt oder doch wenigstens den preußischen
Staat retten will. Eine gewisse Methode läßt sich darin nicht verkennen,
indessen Methode hat auch der Wahnsinn. Leutnant Vogelsangs Sang hat uns
aufs äußerste mißfallen. Alles in seinem Programm ist gemeingefährlich.
Aber was wir am meisten beklagen, ist das, daß er nicht für sich und in
seinem Namen sprach, sondern im Namen eines unserer geachtetsten
Berliner Industriellen, des Kommerzienrats Treibel (Berliner-Blaufabrik,
Köpenicker Str.), von dem wir uns eines Besseren versehen hätten. Ein
neuer Beweis dafür, daß man ein guter Mensch und doch ein schlechter
Musikant sein kann, und desgleichen ein Beweis, wohin der politische
Dilettantismus führt.«
Treibel klappte das Blatt wieder zusammen, schlug mit der Hand darauf
und sagte: »Nun, so viel ist gewiß, in Teupitz-Zossen ist das nicht
geschrieben. Das ist Tells Geschoß. Das kommt aus nächster Nähe. Das ist
von dem nationalliberalen Oberlehrer, der uns neulich bei Buggenhagen
nicht bloß Opposition machte, sondern uns zu verhöhnen suchte. Drang
aber nicht durch. Alles in allem, ich mag ihm nicht unrecht geben, und
jedenfalls gefällt er mir besser als Vogelsang. Außerdem sind sie jetzt
bei der Nationalzeitung halbe Hofpartei, gehen mit den Freikonservativen
zusammen. Es war eine Dummheit von mir, mindestens eine Übereilung, daß
ich abschwenkte. Wenn ich gewartet hätte, könnt' ich jetzt, in viel
besserer Gesellschaft, auf seiten der Regierung stehen. Statt dessen bin
ich auf den dummen Kerl und Prinzipienreiter eingeschworen. Ich werde
mich aber aus der ganzen Geschichte herausziehen und zwar für immer; der
Gebrannte scheut das Feuer ... Eigentlich könnt' ich mich noch
beglückwünschen, so mit tausend Mark, oder doch nicht viel mehr,
davongekommen zu sein, wenn nur nicht mein Name genannt wäre. Mein Name.
Das ist fatal ...« Und dabei schlug er das Blatt wieder auf. »Ich will
die Stelle noch einmal lesen: >eines unserer geachtetsten Berliner
Industriellen, des Kommerzienrat Treibel< -- ja, das laß ich mir
gefallen, das klingt gut. Und nun lächerliche Figur von Vogelsangs
Gnaden.«
Und unter diesen Worten stand er auf, um sich draußen im Garten zu
ergehen und in der frischen Luft seinen Ärger nach Möglichkeit los zu
werden.
Es schien aber nicht recht glücken zu sollen, denn im selben Augenblick,
wo er, um den Giebel des Hauses herum, in den Hintergarten einbog, sah
er die Honig, die, wie jeden Morgen, so auch heute wieder das Bologneser
Hündchen um das Bassin führte. Treibel prallte zurück, denn nach einer
Unterhaltung mit dem aufgesteiften Fräulein stand ihm durchaus nicht der
Sinn. Er war aber schon gesehen und begrüßt worden, und da große
Höflichkeit und noch mehr große Herzensgüte zu seinen Tugenden zählte,
so gab er sich einen Ruck und ging guten Muts auf die Honig zu, zu deren
Kenntnissen und Urteilen er übrigens ein aufrichtiges Vertrauen hegte.
»Sehr erfreut, mein liebes Fräulein, Sie mal allein und zu so guter
Stunde zu treffen ... Ich habe seit lange so dies und das auf dem
Herzen, mit dem ich gern herunter möchte ...«
Die Honig errötete, weil sie, trotz des guten Rufes, dessen sich Treibel
erfreute, doch von einem ängstlich süßen Gefühl überrieselt wurde,
dessen äußerste Nichtberechtigung ihr freilich im nächsten Momente schon
in beinah grausamer Weise klar werden sollte.
»... Mich beschäftigt nämlich meiner lieben kleinen Enkelin Erziehung,
an der ich denn doch das Hamburgische sich in einem Grade vollstrecken
sehe -- ich wähle diesen Schafott-Ausdruck absichtlich -- der mich von
meinem einfacheren Berliner Standpunkt aus mit einiger Sorge erfüllt.«
Das Bologneser Hündchen, das Czicka hieß, zog in diesem Augenblick an
der Schnur und schien einem Perlhuhn nachlaufen zu wollen, das sich vom
Hof her in den Garten verirrt hatte; die Honig verstand aber keinen Spaß
und gab dem Hündchen einen Klaps. Czicka seinerseits tat einen Blaff und
warf den Kopf hin und her, so daß die seinem Röckchen (eigentlich bloß
eine Leibbinde) dicht aufgenähten Glöckchen in ein Klingen kamen. Dann
aber beruhigte sich das Tierchen wieder und die Promenade um das Bassin
herum begann aufs neue.
»Sehen Sie, Fräulein Honig, so wird auch das Lizzichen erzogen. Immer
an einer Strippe, die die Mutter in Händen hält, und wenn mal ein
Perlhuhn kommt und das Lizzichen fort will, dann gibt es auch einen
Klaps, aber einen ganz, ganz kleinen, und der Unterschied ist bloß, daß
Lizzi keinen Blaff tut und nicht den Kopf wirft und natürlich auch kein
Schellengeläut hat, das ins Klingen kommen kann.«
»Lizzichen ist ein Engel,« sagte die Honig, die während einer
sechzehnjährigen Erzieherinnenlaufbahn Vorsicht im Ausdruck gelernt
hatte.
»Glauben Sie das wirklich?«
»Ich glaub' es wirklich, Herr Kommerzienrat, vorausgesetzt, daß wir uns
über >Engel< einigen.«
»Sehr gut, Fräulein Honig, das kommt mir zu paß. Ich wollte nur über
Lizzi mit Ihnen sprechen und höre nun auch noch was über Engel. Im
ganzen genommen ist die Gelegenheit, sich über Engel ein festes Urteil
zu bilden, nicht groß. Nun sagen Sie, was verstehen Sie unter Engel?
Aber kommen Sie mir nicht mit Flügel.«
Die Honig lächelte. »Nein, Herr Kommerzienrat, nichts von Flügel, aber
ich möchte doch sagen dürfen >Unberührtheit vom Irdischen<, das ist ein
Engel.«
»Das läßt sich hören. Unberührtheit vom Irdischen, -- nicht übel. Ja,
noch mehr, ich will es ohne weiteres gelten lassen und will es schön
finden, und wenn Otto und meine Schwiegertochter Helene sich klar und
zielbewußt vorsetzen würden, eine richtige kleine Genoveva auszubilden
oder eine kleine keusche Susanna, Pardon, ich kann im Augenblick kein
besseres Beispiel finden, oder wenn alles ganz ernsthaft darauf
hinausliefe, sagen wir für irgend einen Thüringer Landgrafen oder
meinetwegen auch für ein geringeres Geschöpf Gottes einen Abklatsch der
heiligen Elisabeth herzustellen, so hätte ich nichts dagegen. Ich halte
die Lösung solcher Aufgabe für sehr schwierig, aber nicht für unmöglich,
und wie so schön gesagt worden ist und immer noch gesagt wird, solche
Dinge auch bloß gewollt zu haben, ist schon etwas Großes.«
Die Honig nickte, weil sie der eigenen, nach dieser Seite hin liegenden
Anstrengungen gedenken mochte.
»Sie stimmen mir zu,« fuhr Treibel fort. »Nun, das freut mich. Und ich
denke, wir sollen auch in dem zweiten einig bleiben. Sehen Sie, liebes
Fräulein, ich begreife vollkommen, trotzdem es meinem persönlichen
Geschmack widerspricht, daß eine Mutter ihr Kind auf einen richtigen
Engel hin erzieht; man kann nie ganz genau wissen, wie diese Dinge
liegen, und wenn es zum Letzten kommt, so ganz zweifelsohne vor seinem
Richter zu stehen, wer sollte sich das nicht wünschen? Ich möchte
beinah' sagen, ich wünsch' es mir selber. Aber, mein liebes Fräulein,
Engel und Engel ist ein Unterschied, und wenn der Engel weiter nichts
ist als ein Waschengel und die Fleckenlosigkeit der Seele nach dem
Seifenkonsum berechnet und die ganze Reinheit des werdenden Menschen auf
die Weißheit seiner Strümpfe gestellt wird, so erfüllt mich dies mit
einem leisen Grauen. Und wenn es nun gar das eigene Enkelkind ist,
dessen flachsene Haare, Sie werden es auch bemerkt haben, vor lauter
Pflege schon halb ins Kakerlakige fallen, so wird einem alten Großvater
himmelangst dabei. Könnten Sie sich nicht hinter die Wulsten stecken?
Die Wulsten ist eine verständige Person und bäumt, glaub' ich, innerlich
gegen diese Hamburgereien auf. Ich würde mich freuen, wenn Sie
Gelegenheit nähmen ...«
In diesem Augenblicke wurde Czicka wieder unruhig und blaffte lauter als
zuvor. Treibel, der sich in Auseinandersetzungen derart nicht gern
unterbrochen sah, wollte verdrießlich werden, aber ehe er noch recht
dazu kommen konnte, wurden drei junge Damen von der Villa her sichtbar,
zwei von ihnen ganz gleichartig in bastfarbene Sommerstoffe gekleidet.
Es waren die beiden Felgentreus, denen Helene folgte.
»Gott sei Dank, Helene,« sagte Treibel, der sich -- vielleicht weil er
ein schlechtes Gewissen hatte -- zunächst an die Schwiegertochter
wandte, »Gott sei Dank, daß ich dich einmal wiedersehe. Du warst eben
der Gegenstand unseres Gesprächs, oder mehr noch dein liebes Lizzichen,
und Fräulein Honig stellte fest, daß Lizzichen ein Engel sei. Du kannst
dir denken, daß ich nicht widersprochen habe. Wer ist nicht gern der
Großvater eines Engels? Aber, meine Damen, was verschafft mir so früh
diese Ehre? Oder gilt es meiner Frau? Sie hat ihre Migräne. Soll ich sie
rufen lassen ...?«
»O nein, Papa,« sagte Helene mit einer Freundlichkeit, die nicht immer
ihre Sache war. »Wir kommen zu =dir=. Felgentreus haben nämlich vor,
heute nachmittag eine Partie nach Halensee zu machen, aber nur wenn alle
Treibels, von Otto und mir ganz abgesehen, daran teilnehmen.« Die
Felgentreuschen Schwestern bestätigten dies alles durch Schwenken ihrer
Sonnenschirme, während Helene fortfuhr: »Und nicht später als drei. Wir
müssen also versuchen, unserem _lunch_ einen kleinen _dinner_-Charakter
zu geben, oder aber unser _dinner_ bis auf acht Uhr abends
hinauszuschieben. Elfriede und Blanka wollen noch in die Adlerstraße, um
auch Schmidts aufzufordern, zum mindesten Korinna; der Professor kommt
dann vielleicht nach. Krola hat schon zugesagt und will ein Quartett
mitbringen, darunter zwei Referendare von der Potsdamer Regierung ...«
»Und Reserveoffiziere,« ergänzte Blanka, die jüngere Felgentreu ...
»Reserveoffiziere,« wiederholte Treibel ernsthaft. »Ja, meine Damen,
=das= gibt den Ausschlag. Ich glaube nicht, daß ein hierlandes lebender
Familienvater, auch wenn ihm ein grausames Schicksal eigene Töchter
versagte, den Mut haben wird, eine Landpartie mit zwei Reserveleutnants
auszuschlagen. Also bestens akzeptiert. Und drei Uhr. Meine Frau wird
zwar verstimmt sein, daß, über ihr Haupt hinweg, endgültige Beschlüsse
gefaßt worden sind, und ich fürchte beinah' ein momentanes Wachsen des
_tic douloureux_. Trotzdem bin ich ihrer sicher. Landpartie mit Quartett
und von solcher gesellschaftlichen Zusammensetzung, -- die Freude
darüber bleibt prädominierendes Gefühl. Dem ist keine Migräne gewachsen.
Darf ich Ihnen übrigens meine Melonenbeete zeigen? Oder nehmen wir
lieber einen leichten Imbiß, ganz leicht, ohne jede ernste Gefährdung
des _lunch_?«
Alle drei dankten, die Felgentreus, weil sie sich direkt zu Korinna
begeben wollten, Helene, weil sie Lizzis halber wieder nach Hause müsse.
Die Wulsten sei nicht achtsam genug und lasse Dinge durchgehen, von
denen sie nur sagen könne, daß sie »_shocking_« seien. Zum Glück sei
Lizzichen ein so gutes Kind, sonst würde sie sich ernstlicher Sorge
darüber hingeben müssen.
»Lizzichen ist ein Engel, die ganze Mutter,« sagte Treibel und
wechselte, während er das sagte, Blicke mit der Honig, welche die ganze
Zeit über in einer gewissen reservierten Haltung seitab gestanden hatte.


Zehntes Kapitel

Auch Schmidts hatten zugesagt, Korinna mit besonderer Freudigkeit, weil
sie sich seit dem Dinertage bei Treibels in ihrer häuslichen Einsamkeit
herzlich gelangweilt hatte, die großen Sätze des Alten kannte sie längst
auswendig, und von den Erzählungen der guten Schmolke galt dasselbe. So
klang denn »ein Nachmittag in Halensee« fast so poetisch wie »vier
Wochen auf Capri«, und Korinna beschloß daraufhin, ihr Bestes zu tun, um
sich bei dieser Gelegenheit auch äußerlich neben den Felgentreus
behaupten zu können. Denn in ihrer Seele dämmerte eine unklare
Vorstellung davon, daß diese Landpartie nicht gewöhnlich verlaufen,
sondern etwas Großes bringen werde. Marcell war zur Teilnahme nicht
aufgefordert worden, womit seine Kusine, nach der eine ganze Woche lang
von ihm beobachteten Haltung, durchaus einverstanden war. Alles
versprach einen frohen Tag, besonders auch mit Rücksicht auf die
Zusammensetzung der Gesellschaft. Unter dem, was man im voraus
vereinbart hatte, war, nach Verwerfung eines von Treibel in Vorschlag
gebrachten Kremsers, »der immer das Eigentliche sei«, =das= die
Hauptsache gewesen, daß man auf gemeinschaftliche Fahrt verzichten,
dafür aber männiglich sich verpflichten wolle, Punkt vier Uhr und
jedenfalls nicht mit Überschreitung des akademischen Viertels in
Halensee zu sein.
Und wirklich um vier Uhr war alles versammelt oder doch fast alles. Alte
und junge Treibels, desgleichen die Felgentreus, hatten sich in eigenen
Equipagen eingefunden, während Krola, von seinem Quartett begleitet, aus
nicht aufgeklärten Gründen die neue Dampfbahn, Korinna aber
mutterwindallein -- der Alte wollte nachkommen -- die Stadtbahn benutzt
hatte. Von den Treibels fehlte nur Leopold, der sich, weil er durchaus
an Mr. Nelson zu schreiben habe, wegen einer halben Stunde Verspätung im
voraus entschuldigen ließ. Korinna war momentan verstimmt darüber, bis
ihr der Gedanke kam, es sei wohl eigentlich besser so; kurze Begegnungen
seien inhaltreicher als lange.
»Nun, lieben Freunde,« nahm Treibel das Wort, »alles nach der Ordnung.
Erste Frage, wo bringen wir uns unter? Wir haben verschiedenes zur Wahl.
Bleiben wir hier parterre, zwischen diesen formidablen Tischreihen, oder
rücken wir auf die benachbarte Veranda hinauf, die Sie, wenn Sie Gewicht
darauf legen, auch als Altan oder Söller bezeichnen können? Oder
bevorzugen Sie vielleicht die Verschwiegenheit der inneren Gemächer,
irgend einer Kemenate von Halensee? Oder endlich, viertens und letztens,
sind Sie für Turmbesteigung und treibt es Sie, diese Wunderwelt, in der
keines Menschen Auge bisher einen frischen Grashalm entdecken konnte,
treibt es Sie, sag' ich, dieses von Spargelbeeten und Eisenbahndämmen
durchsetzte Wüstenpanorama zu Ihren Füßen ausgebreitet zu sehen?«
»Ich denke,« sagte Frau Felgentreu, die, trotzdem sie kaum ausgangs
vierzig war, schon das Embonpoint und das Asthma einer Sechzigerin
hatte, »ich denke, lieber Treibel, wir bleiben, wo wir sind. Ich bin
nicht für Steigen, und dann mein' ich auch immer, man muß mit dem
zufrieden sein, was man gerade hat.«
»Eine merkwürdig bescheidene Frau,« sagte Korinna zu Krola, der
seinerseits mit einfacher Zahlennennung antwortete, leise hinzusetzend,
»aber Taler.«
»Gut denn,« fuhr Treibel fort, »wir bleiben also in der Tiefe. Wozu
dem Höheren zustreben? Man muß zufrieden sein mit dem durch
Schicksalsbeschluß Gegebenen, wie meine Freundin Felgentreu soeben
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