Die Wahlverwandtschaften - 08

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Dunkelheit wurde die Gesellschaft unter den Platanen mit Erfrischungen
bedient. Man fand den Ort unvergleichlich und freute sich in Gedanken,
künftig von hier die Aussicht auf einen weiten und so mannigfaltig
begrenzten See zu genießen.
Ein ruhiger Abend, eine vollkommene Windstille versprachen das
nächtliche Fest zu begünstigen, als auf einmal ein entsetzliches
Geschrei entstand. Große Schollen hatten sich vom Damme losgetrennt,
man sah mehrere Menschen ins Wasser stürzen. Das Erdreich hatte
nachgegeben unter dem Drängen und Treten der immer zunehmenden Menge.
Jeder wollte den besten Platz haben, und nun konnte niemand vorwärts
noch zurück.
Jedermann sprang auf und hinzu, mehr um zu schauen als zu tun; denn was
war da zu tun, wo niemand hinreichen konnte. Nebst einigen
Entschlossenen eilte der Hauptmann herbei, trieb sogleich die Menge von
dem Damm herunter nach den Ufern, um den Hülfreichen freie Hand zu
geben, welche die Versinkenden herauszuziehen suchten. Schon waren alle
teils durch eignes, teils durch fremdes Bestreben wieder auf dem
Trochnen, bis auf einen Knaben, der durch allzu ängstliches Bemühen,
statt sich dem Damm zu nähern, sich davon entfernt hatte. Die Kräfte
schienen ihn zu verlassen, nur einigemal kam noch eine Hand, ein Fuß in
die Höhe. Unglücklicherweise war der Kahn auf der andern Seite, mit
Feuerwerk gefüllt, nur langsam konnte man ihn ausladen, und die Hülfe
verzögerte sich. Des Hauptmanns Entschluß war gefaßt, er warf die
Oberkleider weg, aller Augen richteten sich auf ihn, und seine
tüchtige, kräftige Gestalt flößte jedermann Zutrauen ein; aber ein
Schrei der Überraschung drang aus der Menge hervor, als er sich ins
Wasser stürzte, jedes Auge begleitete ihn, der als geschickter
Schwimmer den Knaben bald erreichte und ihn, jedoch für tot, an den
Damm brachte.
Indessen ruderte der Kahn herbei, der Hauptmann bestieg ihn und
forschte genau von den Anwesenden, ob denn auch wirklich alle gerettet
seien. Der Chirurgus kommt und übernimmt den totgeglaubten Knaben;
Charlotte tritt hinzu, sie bittet den Hauptmann, nur für sich zu
sorgen, nach dem Schlosse zurückzukehren und die Kleider zu wechseln.
Er zaudert, bis ihm gesetzte, verständige Leute, die ganz nahe
gegenwärtig gewesen, die selbst zur Rettung der einzelnen beigetragen,
auf das heiligste versichern, daß alle gerettet seien.
Charlotte sieht ihn nach Hause gehen, sie denkt, daß Wein und Tee und
was sonst nötig wäre, verschlossen ist, daß in solchen Fällen die
Menschen gewöhnlich verkehrt handeln; sie eilt durch die zerstreute
Gesellschaft, die sich noch unter den Platanen befindet. Eduard ist
beschäftigt, jedermann zuzureden: man soll bleiben; in kurzem gedenkt
er das Zeichen zu geben, und das Feuerwerk soll beginnen. Charlotte
tritt hinzu und bittet ihn, ein Vergnügen zu verschieben, das jetzt
nicht am Platze sei, das in dem gegenwärtigen Augenblick nicht genossen
werden könne; sie erinnert ihn, was man dem Geretteten und dem Retter
schuldig sei. „Der Chirurgus wird schon seine Pflicht tun“, versetzte
Eduard. „Er ist mit allem versehen, und unser Zudringen wäre nur eine
hinderliche Teilnahme“.
Charlotte bestand auf ihrem Sinne und winkte Ottilien, die sich
sogleich zum Weggehen anschickte. Eduard ergriff ihre Hand und rief:
„wir wollen diesen Tag nicht im Lazarett endigen! Zur barmherzigen
Schwester ist sie zu gut. Auch ohne uns werden die Scheintoten erwachen
und die Lebendigen sich abtrocknen“.
Charlotte schwieg und ging. Einige folgten ihr, andere diesen; endlich
wollte niemand der Letzte sein, und so folgten alle. Eduard und Ottilie
fanden sich allein unter den Platanen. Er bestand darauf, zu bleiben,
so dringend, so ängstlich sie ihn auch bat, mit ihr nach dem Schlosse
zurückzukehren. „Nein, Ottilie!“ rief er, „das Außerordentliche
geschieht nicht auf glattem, gewöhnlichem Wege. Dieser überraschende
Vorfall von heute abend bringt uns schneller zusammen. Du bist die
Meine! Ich habe dirs schon so oft gesagt und geschworen; wir wollen es
nicht mehr sagen und schwören, nun soll es werden“.
Der Kahn von der andern Seite schwamm herüber. Es war der Kammerdiener,
der verlegen anfragte, was nunmehr mit dem Feuerwerk werden sollte.
„Brennt es ab!“ rief er ihm entgegen. „Für dich allein war es bestellt,
Ottilie, und nun sollst du es auch allein sehen! Erlaube mir, an deiner
Seite sitzend, es mitzugenießen“. Zärtlich bescheiden setzte er sich
neben sie, ohne sie zu berühren.
Raketen rauschten auf, Kanonenschläge donnerten, Leuchtkugeln stiegen,
Schwärmer schlängelten und platzten, Räder gischten, jedes erst
einzeln, dann gepaart, dann alle zusammen und immer gewaltsamer
hintereinander und zusammen. Eduard, dessen Busen brannte, verfolgte
mit lebhaft zufriedenem Blick diese feurigen Erscheinungen. Ottiliens
zartem, aufgeregtem Gemüt war dieses rauschende, blitzende Entstehen
und Verschwinden eher ängstlich als angenehm. Sie lehnte sich
schüchtern an Eduard, dem diese Annäherung, dieses Zutrauen das volle
Gefühl gab, daß sie ihm ganz angehöre.
Die Nacht war kaum in ihre Rechte wieder eingetreten, als der Mond
aufging und die Pfade der beiden Rückkehrenden beleuchtete. Eine Figur,
den Hut in der Hand, vertrat ihnen den Weg und sprach sie um ein
Almosen an, da er an diesem Festlichen Tage versäumt worden sei. Der
Mond schien ihm ins Gesicht, und Eduard erkannte die Züge jenes
zudringlichen Bettlers. Aber so glücklich wie er war, konnte er nicht
ungehalten sein, konnte es ihm nicht einfallen, daß besonders für heute
das Betteln höchlich verpönt worden. Er forschte nicht lange in der
Tasche und gab ein Goldstück hin. Er hätte jeden gern glücklich
gemacht, da sein Glück ohne Grenzen schien.
Zu Hause war indes alles erwünscht gelungen. Die Tätigkeit des
Chirurgen, die Bereitschaft alles Nötigen, der Beistand Charlottens,
alles wirkte zusammen, und der Knabe ward wieder zum Leben hergestellt.
Die Gäste zerstreuten sich, sowohl um noch etwas vom Feuerwerk aus der
Ferne zu sehen, als auch um nach solchen verworrnen Szenen ihre ruhige
Heimat wieder zu betreten.
Auch hatte der Hauptmann, geschwind umgekleidet, an der nötigen
Vorsorge tätigen Anteil genommen; alles war beruhigt, und er fand sich
mit Charlotten allein. Mit zutraulicher Freundlichkeit erklärte er nun,
daß seine Abreise nahe bevorstehe. Sie hatte diesen Abend so viel
erlebt, daß diese Entdeckung wenig Eindruck auf sie machte; sie hatte
gesehen, wie der Freund sich aufopferte, wie er rettete und selbst
gerettet war. Diese wunderbaren Ereignisse schienen ihr eine bedeutende
Zukunft, aber keine unglückliche zu weissagen.
Eduarden, der mit Ottilien hereintrat, wurde die bevorstehende Abreise
des Hauptmanns gleichfalls angekündigt. Er argwohnte, daß Charlotte
früher um das Nähere gewußt habe, war aber viel zu sehr mit sich und
seinen Absichten beschäftigt, als daß er es hätte Übel empfinden
sollen.
Im Gegenteil vernahm er aufmerksam und zufrieden die gute und
ehrenvolle Lage, in die der Hauptmann versetzt werden sollte. Unbändig
drangen seine geheimen Wünsche den Begebenheiten vor. Schon sah er
jenen mit Charlotten verbunden, sich mit Ottilien. Man hätte ihm zu
diesem Fest kein größeres Geschenk machen können.
Aber wie erstaunt war Ottilie, als sie auf ihr Zimmer trat und den
köstlichen kleinen Koffer auf ihrem Tische fand! Sie säumte nicht, ihn
zu eröffnen. Da zeigte sich alles so schön gepackt und geordnet, daß
sie es nicht auseinanderzunehmen, ja kaum zu lüften wagte. Musselin,
Batist, Seide, Schals und Spitzen wetteiferten an Feinheit,
Zierlichkeit und Kostbarkeit. Auch war der Schmuck nicht vergessen. Sie
begriff wohl die Absicht, sie mehr als einmal vom Kopf bis auf den Fuß
zu kleiden; es war aber alles so kostbar und fremd, daß sie sichs in
Gedanken nicht zuzueignen getraute.

Sechzehntes Kapitel
Des andern Morgens war der Hauptmann verschwunden und ein dankbar
gefühltes Blatt an die Freunde von ihm zurückgeblieben. Er und
Charlotte hatten abends vorher schon halben und einsilbigen Abschied
genommen. Sie empfand eine ewige Trennung und ergab sich darein; denn
in dem zweiten Briefe des Grafen, den ihr der Hauptmann zuletzt
mitteilte, war auch von einer Aussicht auf eine vorteilhafte Heirat die
Rede, und obgleich er diesem Punkt keine Aufmerksamkeit schenkte, so
hielt sie doch die Sache schon für gewiß und entsagte ihm rein und
völlig.
Dagegen glaubte sie nun auch die Gewalt, die sie über sich selbst
ausgeübt, von andern fordern zu können. Ihr war es nicht unmöglich
gewesen, andern sollte das gleiche möglich sein. In diesem Sinne begann
sie das Gespräch mit ihrem Gemahl, um so mehr offen und zuversichtlich,
als sie empfand, daß die Sache ein für allemal abgetan werden müsse.
„Unser Freund hat uns verlassen“, sagte sie; „wir sind nun wieder
gegeneinander über wie vormals, und es käme nun wohl auf uns an, ob wir
wieder völlig in den alten Zustand zurückkehren wollten“.
Eduard, der nichts vernahm, als was seiner Leidenschaft schmeichelte,
glaubte, daß Charlotte durch diese Worte den früheren Witwenstand
bezeichnen und, obgleich auf unbestimmte Weise, zu einer Scheidung
Hoffnung machen wolle. Er antwortete deshalb mit Lächeln: „warum nicht?
Es käme nur darauf an, daß man sich verständigte“.
Er fand sich daher gar sehr betrogen, als Charlotte versetzte: „auch
Ottilien in eine andere Lage zu bringen, haben wir gegenwärtig nur zu
wählen; denn es findet sich eine doppelte Gelegenheit, ihr Verhältnisse
zu geben, die für sie wünschenswert sind. Sie kann in die Pension
zurückkehren, da meine Tochter zur Großtante gezogen ist; sie kann in
ein angesehenes Haus aufgenommen werden, um mit einer einzigen Tochter
alle Vorteile einer standesmäßigen Erziehung zu genießen“.
„Indessen“, versetzte Eduard ziemlich gefaßt, „hat Ottilie sich in
unserer freundlichen Gesellschaft so verwöhnt, daß ihr eine andere wohl
schwerlich willkommen sein möchte“.
„Wir haben uns alle verwöhnt“, sagte Charlotte, „und du nicht zum
letzten. Indessen ist es eine Epoche, die uns zur Besinnung auffordert,
die uns ernstlich ermahnt, an das Beste sämtlicher Mitglieder unseres
kleinen Zirkels zu denken und auch irgendeine Aufopferung nicht zu
versagen“.
„Wenigstens finde ich es nicht billig“, versetzte Eduard, „daß Ottilie
aufgeopfert werde, und das geschähe doch, wenn man sie gegenwärtig
unter fremde Menschen hinunterstieße. Den Hauptmann hat sein gutes
Geschick hier aufgesucht; wir dürfen ihn mit Ruhe, ja mit Behagen von
uns wegscheiden lassen. Wer weiß, was Ottilien bevorsteht; warum
sollten wir uns übereilen?“
„Was uns bevorsteht, ist ziemlich klar“, versetzte Charlotte mit
einiger Bewegung, und da sie die Absicht hatte, ein für allemal sich
auszusprechen, fuhr sie fort: „du liebst Ottilien, du gewöhnst dich an
sie. Neigung und Leidenschaft entspringt und nährt sich auch von ihrer
Seite. Warum sollen wir nicht mit Worten aussprechen, was uns jede
Stunde gesteht und bekennt? Sollen wir nicht soviel Vorsicht haben, uns
zu fragen, was das werden wird?“
„Wenn man auch sogleich nicht darauf antworten kann“, versetzte Eduard,
der sich zusammennahm, „so läßt sich doch soviel sagen, daß man eben
alsdann sich am ersten entschließt abzuwarten, was uns die Zukunft
lehren wird, wenn man gerade nicht sagen kann, was aus einer Sache
werden soll“.
„Hier vorauszusehen“, versetzte Charlotte, „bedarf es wohl keiner
großen Weisheit, und soviel läßt sich auf alle Fälle gleich sagen, daß
wir beide nicht mehr jung genug sind, um blindlings dahin zu gehen,
wohin man nicht möchte oder nicht sollte. Niemand kann mehr für uns
sorgen; wir müssen unsre eigenen Freunde sein, unsre eigenen
Hofmeister. Niemand erwartet von uns, daß wir uns in ein Äußerstes
verlieren werden, niemand erwartet, uns tadelnswert oder gar lächerlich
zu finden“.
„Kannst du mirs verdenken“, versetzte Eduard, der die offne, reine
Sprache seiner Gattin nicht zu erwidern vermochte, „kannst du mich
schelten, wenn mir Ottiliens Glück am Herzen liegt? Und nicht etwa ein
künftiges, das immer nicht zu berechnen ist, sondern ein gegenwärtiges?
Denke dir aufrichtig und ohne Selbstbetrug Ottilien aus unserer
Gesellschaft gerissen und fremden Menschen untergeben—ich wenigstens
fühle mich nicht grausam genug, ihr eine solche Veränderung zuzumuten“.
Charlotte ward gar wohl die Entschlossenheit ihres Gemahls hinter
seiner Verstellung gewahr. Erst jetzt fühlte sie, wie weit er sich von
ihr entfernt hatte. Mit einiger Bewegung rief sie aus: „kann Ottilie
glücklich sein, wenn sie uns entzweit, wenn sie mir einen Gatten,
seinen Kindern einen Vater entreißt?“
„Für unsere Kinder, dächte ich, wäre gesorgt“, sagte Eduard lächelnd
und kalt; etwas freundlicher aber fügte er hinzu: „wer wird auch gleich
das äußerste denken!“
„Das Äußerste liegt der Leidenschaft zu allernächst“, bemerkte
Charlotte. „Lehne, solange es noch Zeit ist, den guten Rat nicht ab,
nicht die Hülfe, die ich uns biete. In trüben Fällen muß derjenige
wirken und helfen, der am klarsten sieht. Diesmal bin ichs. Lieber,
liebster Eduard, laß mich gewähren! Kannst du mir zumuten, daß ich auf
mein wohlerworbenes Glück, auf die schönsten Rechte, auf dich so
geradehin Verzicht leisten soll?“
„Wer sagt das?“ versetzte Eduard mit einiger Verlegenheit.
„Du selbst“, versetzte Charlotte; „indem du Ottilien in der Nähe
behalten willst, gestehst du nicht alles zu, was daraus entspringen
muß? Ich will nicht in dich dringen; aber wenn du dich nicht überwinden
kannst, so wirst du wenigstens dich nicht lange mehr betriegen können“.
Eduard fühlte, wie recht sie hatte. Ein ausgesprochenes Wort ist
fürchterlich, wenn es das auf einmal ausspricht, was das Herz lange
sich erlaubt hat; und um nur für den Augenblick auszuweichen, erwiderte
Eduard: „es ist mir ja noch nicht einmal klar, was du vorhast“.
„Meine Absicht war“, versetzte Charlotte, „mit dir die beiden
Vorschläge zu überlegen. Beide haben viel Gutes. Die Pension würde
Ottilien am gemäßesten sein, wenn ich betrachte, wie das Kind jetzt
ist. Jene größere und weitere Lage verspricht aber mehr, wenn ich
bedenke, was sie werden soll“. Sie legte darauf umständlich ihrem
Gemahl die beiden Verhältnisse dar und schloß mit den Worten: „was
meine Meinung betrifft, so würde ich das Haus jener Dame der Pension
vorziehen aus mehreren Ursachen, besonders aber auch, weil ich die
Neigung, ja die Leidenschaft des jungen Mannes, den Ottilie dort für
sich gewonnen, nicht vermehren will“.
Eduard schien ihr Beifall zu geben, nur aber, um einigen Aufschub zu
suchen. Charlotte, die darauf ausging, etwas Entscheidendes zu tun,
ergriff sogleich die Gelegenheit, als Eduard nicht unmittelbar
widersprach, die Abreise Ottiliens, zu der sie schon alles im stillen
vorbereitet hatte, auf die nächsten Tage festzusetzen.
Eduard schauderte, er hielt sich für verraten und die liebevolle
Sprache seiner Frau für ausgedacht, künstlich und planmäßig, um ihn auf
ewig von seinem Glücke zu trennen. Er schien ihr die Sache ganz zu
überlassen; allein schon war innerlich sein Entschluß gefaßt. Um nur zu
Atem zu kommen, um das bevorstehende unabsehliche Unheil der Entfernung
Ottiliens abzuwenden, entschied er sich, sein Haus zu verlassen, und
zwar nicht ganz ohne Vorbewußt Charlottens, die er jedoch durch die
Einleitung zu täuschen verstand, daß er bei Ottiliens Abreise nicht
gegenwärtig sein, ja sie von diesem Augenblick an nicht mehr sehen
wolle. Charlotte, die gewonnen zu haben glaubte, tat ihm allen
Vorschub. Er befahl seine Pferde, gab dem Kammerdiener die nötige
Anweisung, was er einpacken und wie er ihm folgen solle, und so, wie
schon im Stegreife, setzte er sich hin und schrieb.
Eduard an Charlotten
„Das Übel, meine Liebe, das uns befallen hat, mag heilbar sein oder
nicht, dies nur fühle ich: wenn ich im Augenblicke nicht verzweifeln
soll, so muß ich Aufschub finden für mich, für uns alle. Indem ich mich
aufopfre, kann ich fordern. Ich verlasse mein Haus und kehre nur unter
günstigern, ruhigern Aussichten zurück. Du sollst es indessen besitzen,
aber mit Ottilien. Bei dir will ich sie wissen, nicht unter fremden
Menschen. Sorge für sie, behandle sie wie sonst, wie bisher, ja nur
immer liebevoller, freundlicher und zarter. Ich verspreche, kein
heimliches Verhältnis zu Ottilien zu suchen. Laßt mich lieber eine
Zeitlang ganz unwissend, wie ihr lebt; ich will mir das Beste denken.
Denkt auch so von mir. Nur, was ich dich bitte, auf das innigste, auf
das lebhafteste: mache keinen Versuch, Ottilien sonst irgendwo
unterzugeben, in neue Verhältnisse zu bringen! Außer dem Bezirk deines
Schlosses, deines Parks, fremden Menschen anvertraut, gehört sie mir,
und ich werde mich ihrer bemächtigen. Ehrst du aber meine Neigung,
meine Wünsche, meine Schmerzen, schmeichelst du meinem Wahn, meinen
Hoffnungen, so will ich auch der Genesung nicht widerstreben, wenn sie
sich mir anbietet“.
Diese letzte Wendung floß ihm aus der Feder, nicht aus dem Herzen. Ja,
wie er sie auf dem Papier sah, fing er bitterlich an zu weinen. Er
sollte auf irgendeine Weise dem Glück, ja dem Unglück, Ottilien zu
lieben, entsagen! Jetzt fühlte er, was er tat. Er entfernte sich, ohne
zu wissen, was daraus entstehen konnte. Er sollte sie wenigstens jetzt
nicht wiedersehen; ob er sie je widersähe, welche Sicherheit konnte er
sich darüber versprechen? Aber der Brief war geschrieben; die Pferde
standen vor der Tür; jeden Augenblick mußte er fürchten, Ottilien
irgendwo zu erblicken und zugleich seinen Entschluß vereitelt zu sehen.
Er faßte sich; er dachte, daß es ihm doch möglich sei, jeden Augenblick
zurückzukehren und durch die Entfernung gerade seinen Wünschen näher zu
kommen. Im Gegenteil stellte er sich Ottilien vor, aus dem Hause
gedrängt, wenn er bliebe. Er siegelte den Brief, eilte die Treppe hinab
und schwang sich aufs Pferd.
Als er beim Wirtshause vorbeitritt, sah er den Bettler in der Laube
sitzen, den er gestern nacht so reichlich beschenkt hatte. Dieser saß
behaglich an seinem Mittagsmahle, stand auf und neigte sich
ehrerbietig, ja anbetend vor Eduarden. Eben diese Gestalt war ihm
gestern erschienen, als er Ottilien am Arm führte; nun erinnerte sie
ihn schmerzlich an die glücklichste Stunde seines Lebens. Seine Leiden
vermehrten sich; das Gefühl dessen, was er zurückließ, war ihm
unerträglich; nochmals blickte er nach dem Bettler: „o du
Beneidenswerter!“ rief er aus; „du kannst noch am gestrigen Almosen
zehren und ich nicht mehr am gestrigen Glücke!“

Siebzehntes Kapitel
Ottilie trat ans Fenster, als sie jemanden wegreiten hörte, und sah
Eduarden noch im Rücken. Es kam ihr wunderbar vor, daß er das Haus
verließ, ohne sie gesehen, ohne ihr einen Morgengruß geboten zu haben.
Sie ward unruhig und immer nachdenklicher, als Charlotte sie auf einen
weiten Spaziergang mit sich zog und von mancherlei Gegenständen sprach,
aber des Gemahls, und wie es schien vorsätzlich, nicht erwähnte.
Doppelt betroffen war sie daher, bei ihrer Zurückkunft den Tisch nur
mit zwei Gedecken besetzt zu finden.
Wir vermissen ungern gering scheinende Gewohnheiten, aber schmerzlich
empfinden wir erst ein solches Entbehren in bedeutenden Fällen. Eduard
und der Hauptmann fehlten, Charlotte hatte seit langer Zeit zum
erstenmal den Tisch selbst angeordnet, und es wollte Ottilien scheinen,
als wenn sie abgesetzt wäre. Die beiden Frauen saßen gegeneinander
über; Charlotte sprach ganz unbefangen von der Anstellung des
Hauptmanns und von der wenigen Hoffnung, ihn bald wiederzusehen. Das
einzige tröstete Ottilien in ihrer Lage, daß sie glauben konnte, Eduard
sei, um den Freund noch eine Strecke zu begleiten, ihm nachgeritten.
Allein da sie von Tische aufstanden, sahen sie Eduards Reisewagen unter
dem Fenster, und als Charlotte einigermaßen unwillig fragte, wer ihn
hieher bestellt habe, so antwortete man ihr, es sei der Kammerdiener,
der hier noch einiges aufpacken wolle. Ottilie brauchte ihre ganze
Fassung, um ihre Verwunderung und ihren Schmerz zu verbergen.
Der Kammerdiener trat herein und verlangte noch einiges. Es war eine
Mundtasse des Herrn, ein paar silberne Löffel und mancherlei, was
Ottilien auf eine weitere Reise, auf ein längeres Außenbleiben zu
deuten schien. Charlotte verwies ihm sein Begehren ganz trocken: sie
verstehe nicht, was er damit sagen wolle; denn er habe ja alles, was
sich auf den Herrn beziehe, selbst im Beschluß. Der gewandte Mann, dem
es freilich nur darum zu tun war, Ottilien zu sprechen und sie deswegen
unter irgendeinem Vorwande aus dem Zimmer zu locken, wußte sich zu
entschuldigen und auf seinem Verlangen zu beharren, das ihm Ottilie
auch zu gewähren wünschte; allein Charlotte lehnte es ab, der
Kammerdiener mußte sich entfernen, und der Wagen rollte fort.
Es war für Ottilien ein schrecklicher Augenblick. Sie verstand es
nicht, sie begriff es nicht; aber daß ihr Eduard auf geraume Zeit
entrissen war, konnte sie fühlen. Charlotte fühlte den Zustand mit und
ließ sie allein. Wir wagen nicht, ihren Schmerz, ihre Tränen zu
schildern. Sie litt unendlich. Sie bat nur Gott, daß er ihr nur über
diesen Tag weghelfen möchte; sie überstand den Tag und die Nacht, und
als sie sich wiedergefunden, glaubte sie, ein anderes Wesen
anzutreffen.
Sie hatte sich nicht gefaßt, sich nicht ergeben, aber sie war nach so
großem Verluste noch da und hatte noch mehr zu befürchten. Ihre nächste
Sorge, nachdem das Bewußtsein wiedergekehrt, war sogleich, sie möchte
nun, nach Entfernung der Männer, gleichfalls entfernt werden. Sie ahnte
nichts von Eduards Drohungen, wodurch ihr der Aufenthalt neben
Charlotten gesichert war; doch diente ihr das Betragen Charlottens zu
einiger Beruhigung. Diese suchte das gute Kind zu beschäftigen und ließ
sie nur selten, nur ungern von sich; und ob sie gleich wohl wußte, daß
man mit Worten nicht viel gegen eine entschiedene Leidenschaft zu
wirken vermag, so kannte sie doch die Macht der Besonnenheit, des
Bewußtseins, und brachte daher manches zwischen sich und Ottilien zur
Sprache.
So war es für diese ein großer Trost, als jene gelegentlich mit Bedacht
und Vorsatz die weise Betrachtung anstellte: „wie lebhaft ist“, sagte
sie, „die Dankbarkeit derjenigen, denen wir mit Ruhe über
leidenschaftliche Verlegenheiten hinaushelfen! Laß uns freudig und
munter in das eingreifen, was die Männer unvollendet zurückgelassen
haben; so bereiten wir uns die schönste Aussicht auf ihre Rückkehr,
indem wir das, was ihr stürmendes, ungeduldiges Wesen zerstören möchte,
durch unsre Mäßigung erhalten und fördern“.
„Da Sie von Mäßigung sprechen, liebe Tante“, versetzte Ottilie, „so
kann ich nicht bergen, daß mir dabei die Unmäßigkeit der Männer,
besonders was den Wein betrifft, einfällt. Wie oft hat es mich betrübt
und geängstigt, wenn ich bemerken mußte, daß reiner Verstand, Klugheit,
Schonung anderer, Anmut und Liebenswürdigkeit selbst für mehrere
Stunden verlorengingen und oft statt alles des Guten, was ein
trefflicher Mann hervorzubringen und zu gewähren vermag, Unheil und
Verwirrung hereinzubrechen drohte! Wie oft mögen dadurch gewaltsame
Entschließungen veranlaßt werden!“
Charlotte gab ihr recht, doch setzte sie das Gespräch nicht fort; denn
sie fühlte nur zu wohl, daß auch hier Ottilie bloß Eduarden wieder im
Sinne hatte, der zwar nicht gewöhnlich, aber doch öfter, als es
wünschenswert war, sein Vergnügen, seine Gesprächigkeit, seine
Tätigkeit durch einen gelegentlichen Weingenuß zu steigern pflegte.
Hatte bei jener Äußerung Charlottens sich Ottilie die Männer, besonders
Eduarden, wieder herandenken können, so war es ihr um desto
auffallender, als Charlotte von einer bevorstehenden Heirat des
Hauptmanns wie von einer ganz bekannten und gewissen Sache sprach,
wodurch denn alles ein andres Ansehn gewann, als sie nach Eduards
frühern Versicherungen sich vorstellen mochte. Durch alles dies
vermehrte sich die Aufmerksamkeit Ottiliens auf jede Äußerung, jeden
Wink, jede Handlung, jeden Schritt Charlottens. Ottilie war klug,
scharfsinnig, argwöhnisch geworden, ohne es zu wissen.
Charlotte durchdrang indessen das einzelne ihrer ganzen Umgebung mit
scharfem Blick und wirkte darin mit ihrer klaren Gewandtheit, wobei sie
Ottilien beständig teilzunehmen nötigte. Sie zog ihren Haushalt ohne
Bänglichkeit ins Enge; ja, wenn sie alles genau betrachtete, so hielt
sie den leidenschaftlichen Vorfall für eine Art von glücklicher
Schickung. Denn auf den bisherigen Wege wäre man leicht ins Grenzenlose
geraten und hätte den schönen Zustand reichlicher Glücksgüter, ohne
sich zeitig genug zu besinnen, durch ein vordringliches Leben und
Treiben, wo nicht zerstört, doch erschüttert.
Was von Parkanlagen im Gange war, störte sie nicht. Sie ließ vielmehr
dasjenige fortsetzen, was zum Grunde künftiger Ausbildung liegen mußte;
aber dabei hatte es auch sein Bewenden. Ihr zurückkehrender Gemahl
sollte noch genug erfreuliche Beschäftigung finden.
Bei diesen Arbeiten und Vorsätzen konnte sie nicht genug das Verfahren
des Architekten loben. Der See lag in kurzer Zeit ausgebreitet vor
ihren Augen und die neuentstandenen Ufer zierlich und mannigfaltig
bepflanzt und beraset. An dem neuen Hause ward alle rauhe Arbeit
vollbracht, was zur Erhaltung nötig war, besorgt, und dann machte sie
einen Abschluß da, wo man mit Vergnügen wieder von vorn anfangen
konnte. Dabei war sie ruhig und heiter; Ottilie schien es nur; denn in
allem beobachtete sie nichts als Symptome, ob Eduard wohl bald erwartet
werde oder nicht. Nichts interessierte sie an allem als diese
Betrachtung.
Willkommen war ihr daher eine Anstalt, zu der man die Bauerknaben
versammelte und die darauf abzielte, den weitläufig gewordenen Park
immer rein zu erhalten. Eduard hatte schon den Gedanken gehegt. Man
ließ den Knaben eine Art von heiterer Montierung machen, die sie in den
Abendstunden anzogen, nachdem sie sich durchaus gereinigt und gesäubert
hatten. Die Garderobe war im Schloß; dem verständigsten, genausten
Knaben vertraute man die Aufsicht an; der Architekt leitete das Ganze,
und ehe man sichs versah, so hatten die Knaben alle ein gewisses
Geschick. Man fand an ihnen eine bequeme Dressur, und sie verrichteten
ihr Geschäft nicht ohne eine Art von Manöver. Gewiß, wenn sie mit ihren
Scharreisen, gestielten Messerklingen, Rechen, kleinen Spaten und
Hacken und wedelartigen Besen einherzogen, wenn andre mit Körben
hinterdrein kamen, um Unkraut und Steine beiseitezuschaffen, andre das
hohe, große, eiserne Walzenrad hinter sich herzogen, so gab es einen
hübschen, erfreulichen Aufzug, in welchem der Architekt eine artige
Folge von Stellungen und Tätigkeiten für den Fries eines Gartenhauses
sich anmerkte; Ottilie hingegen sah darin nur eine Art von Parade,
welche den rückkehrenden Hausherrn bald begrüßen sollte.
Dies gab ihr Mut und Lust, ihn mit etwas Ähnlichem zu empfangen. Man
hatte zeither die Mädchen des Dorfes im Nähen, Stricken, Spinnen und
andern weiblichen Arbeiten zu ermuntern gesucht. Auch diese Tugenden
hatten zugenommen seit jenen Anstalten zu Reinlichkeit und Schönheit
des Dorfes. Ottilie wirkte stets mit ein, aber mehr zufällig, nach
Gelegenheit und Neigung. Nun gedachte sie es vollständiger und
folgerechter zu machen. Aber aus einer Anzahl Mädchen läßt sich kein
Chor bilden wie aus einer Anzahl Knaben. Sie folgte ihrem guten Sinne,
und ohne sichs ganz deutlich zu machen, suchte sie nichts, als einem
jeden Mädchen Anhänglichkeit an sein Haus, seine Eltern und seine
Geschwister einzuflößen.
Das gelang ihr mit vielen. Nur über ein kleines, lebhaftes Mädchen
wurde immer geklagt, daß sie ohne Geschick sei und im Hause nun ein für
allemal nichts tun wolle. Ottilie konnte dem Mädchen nicht feind sein,
denn ihr war es besonders freundlich. Zu ihr zog es sich, mit ihr ging
und lief es, wenn sie es erlaubte. Da war es tätig, munter und
unermüdet. Die Anhänglichkeit an eine schöne Herrin schien dem Kinde
Bedürfnis zu sein. Anfänglich duldete Ottilie die Begleitung des
Kindes; dann faßte sie selbst Neigung zu ihm; endlich trennten sie sich
nicht mehr, und Nanny begleitete ihre Herrin überallhin.
Diese nahm öfters den Weg nach dem Garten und freute sich über das
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