Die Wahlverwandtschaften - 07

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Dort vernahm er, Ottilie habe sich eingeschlossen, sie schreibe. Bei
dem angenehmen Gefühle, daß sie für ihn etwas tue, empfand er das
lebhafteste Mißbehagen, sie nicht gegenwärtig zu sehen. Seine Ungeduld
vermehrte sich mit jedem Augenblicke. Er ging in dem großen Saale auf
und ab, versuchte allerlei, und nichts vermochte seine Aufmerksamkeit
zu fesseln. Sie wünschte er zu sehen, allein zu sehen, ehe noch
Charlotte mit dem Hauptmann zurückkäme. Es ward Nacht, die Kerzen
wurden angezündet.
Endlich trat sie herein, glänzend von Liebenswürdigkeit. Das Gefühl,
etwas für den Freund getan zu haben, hatte ihr ganzes Wesen über sich
selbst gehoben. Sie legte das Original und die Abschrift vor Eduard auf
den Tisch. „Wollen wir kollationieren?“ sagte sie lächelnd. Eduard
wußte nicht, was er erwidern sollte. Er sah sie an, er besah die
Abschrift. Die ersten Blätter waren mit der größten Sorgfalt, mit einer
zarten weiblichen Hand geschrieben, dann schienen sich die Züge zu
verändern, leichter und freier zu werden; aber wie erstaunt war er, als
er die letzten Seiten mit den Augen überlief! „Um Gottes willen!“ rief
er aus, „was ist das? Das ist meine Hand!“ Er sah Ottilien an und
wieder auf die Blätter, besonders der Schluß war ganz, als wenn er ihn
selbst geschrieben hätte. Ottilie schwieg, aber sie blickte ihm mit der
größten Zufriedenheit in die Augen. Eduard hob seine Arme empor: „du
liebst mich!“ rief er aus, „Ottilie, du liebst mich!“ und sie hielten
einander umfaßte. Wer das andere zuerst ergriffen, wäre nicht zu
unterscheiden gewesen.
Von diesem Augenblick an war die Welt für Eduarden umgewendet, er nicht
mehr, was er gewesen, die Welt nicht mehr, was sie gewesen. Sie standen
voreinander, er hielt ihre Hände, sie sahen einander in die Augen, im
Begriff, sich wieder zu umarmen.
Charlotte mit dem Hauptmann trat herein. Zu den Entschuldigungen eines
längeren Außenbleibens lächelte Eduard heimlich. ‘O wie viel zu früh
kommt ihr!’ sagte er zu sich selbst.
Sie setzten sich zum Abendessen. Die Personen des heutigen Besuchs
wurden beurteilt. Eduard, liebevoll aufgeregt, sprach gut von einem
jeden, immer schonend, oft billigend. Charlotte, die nicht durchaus
seiner Meinung war, bemerkte diese Stimmung und scherzte mit ihm, daß
er, der sonst über die scheidende Gesellschaft immer das strengste
Zungengericht ergehen lasse, heute so mild und nachsichtig sei.
Mit Feuer und herzlicher Überzeugung rief Eduard: „man muß nur Ein
Wesen recht von Grund aus lieben, da kommen einem die Übrigen alle
liebenswürdig vor!“ Ottilie schlug die Augen nieder, und Charlotte sah
vor sich hin.
Der Hauptmann nahm das Wort und sagte:“ mit den Gefühlen der
Hochachtung, der Verehrung ist es doch auch etwas Ähnliches. Man
erkennt nur erst das Schätzenswerte in der Welt, wenn man solche
Gesinnungen an Einem Gegenstande zu üben Gelegenheit findet“.
Charlotte suchte bald in ihr Schlafzimmer zu gelangen, um sich der
Erinnerung dessen zu überlassen, was diesen Abend zwischen ihr und dem
Hauptmann vorgegangen war.
Als Eduard ans Ufer springend den Kahn vom Lande stieß, Gattin und
Freund dem schwankenden Element selbst überantwortete, sah nunmehr
Charlotte den Mann, um den sie im stillen schon soviel gelitten hatte,
in der Dämmerung vor sich sitzen und durch die Führung zweier Ruder das
Fahrzeug in beliebiger Richtung fortbewegen. Sie empfand eine tiefe,
selten gefühlte Traurigkeit. Das Kreisen des Kahns, das Plätschern der
Ruder, der über den Wasserspiegel hinschauernde Wildhauch, das Säuseln
der Rohre, das letzte Schweben der Vögel, das Blinken und Widerblinken
der ersten Sterne: alles hatte etwas Geisterhaftes in dieser
allgemeinen Stille. Es schien ihr, der Freund führe sie weit weg, um
sie auszusetzen, sie allein zu lassen. Eine wunderbare Bewegung war in
ihrem Innern, und sie konnte nicht weinen.
Der Hauptmann beschrieb ihr unterdessen, wie nach seiner Absicht die
Anlagen werden sollten. Er rühmte die guten Eigenschaften des Kahns,
daß er sich leicht mit zwei Rudern von einer Person bewegen und
regieren lasse. Sie werde das selbst lernen, es sei eine angenehme
Empfindung, manchmal allein auf dem Wasser hinzuschwimmen und sein
eigner Fähr- und Steuermann zu sein.
Bei diesen Worten fiel der Freundin die bevorstehende Trennung aufs
Herz. ‘Sagt er das mit Vorsatz?’ dachte sie bei sich selbst. ‘Weiß er
schon davon? Vermutet ers? Oder sagt er es zufällig, so daß er mir
bewußtlos mein Schicksal vorausverkündigt?’ Es ergriff sie eine große
Wehmut, eine Ungeduld; sie bat ihn, baldmöglichst zu landen und mit ihr
nach dem Schlosse zurückzukehren.
Es war das erstemal, daß der Hauptmann die Teiche befuhr, und ob er
gleich im allgemeinen ihre Tiefe untersucht hatte, so waren ihm doch
die einzelnen Stellen unbekannt. Dunkel fing es an zu werden; er
richtete seinen Lauf dahin, wo er einen bequemen Ort zum Aussteigen
vermutete und den Fußpfad nicht entfernt wußte, der nach dem Schlosse
führte. Aber auch von dieser Bahn wurde er einigermaßen abgelenkt, als
Charlotte mit einer Art von Angstlichkeit den Wunsch wiederholte, bald
am Lande zu sein. Er näherte sich mit erneuten Anstrengungen dem Ufer,
aber leider fühlte er sich in einiger Entfernung davon angehalten; er
hatte sich festgefahren, und seine Bemühungen, wieder loszukommen,
waren vergebens. Was war zu tun? Ihm blieb nichts übrig, als in das
Wasser zu steigen, das seicht genug war, und die Freundin an das Land
zu tragen. Glücklich brachte er die liebe Bürde hinüber, stark genug,
um nicht zu schwanken oder ihr einige Sorgen zu geben; aber doch hatte
sie ängstlich ihre Arme um seinen Hals geschlungen. Er hielt sie fest
und drückte sie an sich. Erst auf einem Rasenabhang ließ er sie nieder,
nicht ohne Bewegung und Verwirrung. Sie lag noch an seinem Halse; er
schloß sie aufs neue in seine Arme und drückte einen lebhaften Kuß auf
ihre Lippen; aber auch im Augenblick lag er zu ihrem Füßen, drückte
seinen Mund auf ihre Hand und rief: „Charlotte, werden Sie mir
vergeben?“
Der Kuß, den der Freund gewagt, den sie ihm beinahe zurückgegeben,
brachte Charlotten wieder zu sich selbst. Sie drückte seine Hand, aber
sie hob ihn nicht auf. Doch indem sie sich zu ihm hinunterneigte und
eine Hand auf seine Schultern legte, rief sie aus: „daß dieser
Augenblick in unserm Leben Epoche mache, können wir nicht verhindern;
aber daß sie unser wert sei, hängt von uns ab. Sie müssen scheiden,
lieber Freund, und Sie werden scheiden. Der Graf macht Anstalt, Ihr
Schicksal zu verbessern; es freut und schmerzt mich. Ich wollte es
verschweigen, bis es gewiß wäre; der Augenblick nötigt mich, dies
Geheimnis zu entdecken. Nur insofern kann ich Ihnen, kann ich mir
verzeihen, wenn wir den Mut haben, unsre Lage zu ändern, da es von uns
nicht abhängt, unsre Gesinnung zu ändern“. Sie hub ihn auf und ergriff
seinen Arm, um sich darauf zu stützen, und so kamen sie stillschweigend
nach dem Schlosse.
Nun aber stand sie in ihrem Schlafzimmer, wo sie sich als Gattin
Eduards empfinden und betrachten mußte. Ihr kam bei diesen
Widersprüchen ihr tüchtiger und durchs Leben mannigfaltig geübter
Charakter zu Hülfe. Immer gewohnt, sich ihrer selbst bewußt zu sein,
sich selbst zu gebieten, ward es ihr auch jetzt nicht schwer, durch
ernste Betrachtung sich dem erwünschten Gleichgewichte zu nähern; ja
sie mußte über sich selbst lächeln, indem sie des wunderlichen
Nachtbesuches gedachte. Doch schnell ergriff sie eine seltsame Ahnung,
ein freudig bängliches Erzittern, das in fromme Wünsche und Hoffnungen
sich auflöste. Gerührt kniete sie nieder, sie wiederholte den Schwur,
den sie Eduarden vor dem Altar getan. Freundschaft, Neigung, Entsagen
gingen vor ihr in heitern Bildern vorüber. Sie fühlte sich innerlich
wiederhergestellt. Bald ergreift sie eine süße Müdigkeit und ruhig
schläft sie ein.

Dreizehntes Kapitel
Eduard von seiner Seite ist in einer ganz verschiedenen Stimmung. Zu
schlafen denkt er so wenig, daß es ihm nicht einmal einfällt, sich
auszuziehen. Die Abschrift des Dokuments küßte er tausendmal, den
Anfang von Ottiliens kindlich schüchterner Hand; das Ende wagt er kaum
zu küssen, weil er seine eigene Hand zu sehen glaubt. ‘O, daß es ein
andres Dokument wäre!’ sagt er sich im stillen; und doch ist es ihm
auch schon die schönste Versicherung, daß sein höchster Wunsch erfüllt
sei. Bleibt es ja doch in seinen Händen! Und wird er es nicht immerfort
an sein Herz drücken, obgleich entstellt durch die Unterschrift eines
Dritten?
Der abnehmende Mond steigt über den Wald hervor. Die warme Nacht lockt
ins Freie; er schweift umher, er ist der unruhigste und der
glücklichste aller Sterblichen. Er wandelt durch die Gärten; sie sind
ihm zu enge; er eilt auf das Feld, und es wird ihm zu weit. Nach dem
Schlosse zieht es ihn zurück; er findet sich unter Ottiliens Fenstern.
Dort setzt er sich auf eine Terrassentreppe. ‘Mauern und Riegel’, sagt
er zu sich selbst, ‘trennen uns jetzt, aber unsre Herzen sind nicht
getrennt. Stünde sie vor mir, in meine Arme würde sie fallen, ich in
die ihrigen, und was bedarf es weiter als diese Gewißheit!’ Alles war
still um ihn her, kein Lüftchen regte sich; so still wars, daß er das
wühlende Arbeiten emsiger Tiere unter der Erde vernehmen konnte, denen
Tag und Nacht gleich sind. Er hing ganz seinen glücklichen Träumen
nach, schlief endlich ein und erwachte nicht eher wieder, als bis die
Sonne mit herrlichem Blick heraufstieg und die frühsten Nebel
gewältigte.
Nun fand er sich den ersten Wachenden in seinen Besitzungen. Die
Arbeiter schienen ihm zu lange auszubleiben. Sie kamen; es schienen ihm
ihrer zu wenig und die vorgesetzte Tagesarbeit für seine Wünsche zu
gering. Er fragte nach mehreren Arbeitern; man versprach sie und
stellte sie im Laufe des Tages. Aber auch diese sind ihm nicht genug,
um seine Vorsätze schleunig ausgeführt zu sehen. Das Schaffen macht ihm
keine Freude mehr; es soll schon alles fertig sein, und für wen? Die
Wege sollen gebahnt sein, damit Ottilie bequem sie gehen, die Sitze
schon an Ort und Stelle, damit Ottilie dort ruhen könne. Auch an dem
neuen Hause treibt er, was er kann; es soll an Ottiliens Geburtstage
gerichtet werden. In Eduards Gesinnungen wie in seinen Handlungen ist
kein Maß mehr. Das Bewußtsein, zu lieben und geliebt zu werden, treibt
ihn ins Unendliche. Wie verändert ist ihm die Ansicht von allen
Zimmern, von allen Umgebungen! Er findet sich in seinem eigenen Hause
nicht mehr. Ottiliens Gegenwart verschlingt ihm alles; er ist ganz in
ihr versunken, keine andre Betrachtung steigt vor ihm auf, kein
Gewissen spricht ihm zu; alles, was in seiner Natur gebändigt war,
bricht los, sein ganzes Wesen strömt gegen Ottilien.
Der Hauptmann beobachtet dieses leidenschaftliche Treiben und wünscht
den traurigen Folgen zuvorzukommen. Alle diese Anlagen, die jetzt mit
einem einseitigen Triebe, übermäßig gefördert werden, hatte er auf ein
ruhig freundliches Zusammenleben berechnet. Der Verkauf des Vorwerks
war durch ihn zustande gebracht, die erste Zahlung geschehen, Charlotte
hatte sie der Abrede nach in ihre Kasse genommen. Aber sie muß gleich
in der ersten Woche Ernst und Geduld und Ordnung mehr als sonst üben
und im Auge haben; denn nach der übereilten Weise wird das Ausgesetzte
nicht lange reichen.
Es war viel angefangen und viel zu tun. Wie soll er Charlotten in
dieser Lage lassen! Sie beraten sich und kommen überein, man wolle die
planmäßigen Arbeiten lieber selbst beschleunigen, zu dem Ende Gelder
aufnehmen und zu deren Abtragung die Zahlungstermine anweisen, die vom
Vorwerksverkauf zurückgeblieben waren. Es ließ sich fast ohne Verlust
durch Zession der Gerechtsame tun; man hatte freiere Hand; man
leistete, da alles im Gange, Arbeiter genug vorhanden waren, mehr auf
einmal und gelangte gewiß und bald zum Zweck. Eduard stimmte gern bei,
weil es mit seinen Absichten übereintraf.
Im innern Herzen beharrt indessen Charlotte bei dem, was sie bedacht
und sich vorgesetzt, und männlich steht ihr der Freund mit gleichem
Sinn zur Seite. Aber eben dadurch wird ihre Vertraulichkeit nur
vermehrt. Sie erklären sich wechselseitig über Eduards Leidenschaft,
sie beraten sich darüber. Charlotte schließt Ottilien näher an sich,
beobachtet sie strenger, und je mehr sie ihr eigen Herz gewahr worden,
desto tiefer blickt sie in das Herz des Mädchens. Sie sieht keine
Rettung, als sie muß das Kind entfernen.
Nun scheint es ihr eine glückliche Fügung, daß Luciane ein so
ausgezeichnetes Lob in der Pension erhalten; denn die Großtante, davon
unterrichtet, will sie nun ein für allemal zu sich nehmen, sie um sich
haben, sie in die Welt einführen. Ottilie konnte in die Pension
zurückkehren, der Hauptmann entfernte sich wohlversorgt; und alles
stand wie vor wenigen Monaten, ja um so viel besser. Ihr eigenes
Verhältnis hoffte Charlotte zu Eduard bald wiederherzustellen, und sie
legte das alles so verständig bei sich zurecht, daß sie sich nur immer
mehr in dem Wahn bestärkte: in einen frühern, beschränktern Zustand
könne man zurückkehren, ein gewaltsam Entbundenes lasse sich wieder ins
Enge bringen.
Eduard empfand indessen die Hindernisse sehr hoch, die man ihm in den
Weg legte. Er bemerkte gar bald, daß man ihn und Ottilien
auseinanderhielt, daß man ihm erschwerte, sie allein zu sprechen, ja
sich ihr zu nähern, außer in Gegenwart von mehreren; und indem er
hierüber verdrießlich war, ward er es über manches andere. Konnte er
Ottilien flüchtig sprechen, so war es nicht nur, sie seiner Liebe zu
versichern, sondern sich auch über seine Gattin, über den Hauptmann zu
beschweren. Er fühlte nicht, daß er selbst durch sein heftiges Treiben
die Kasse zu erschöpfen auf dem Wege war; er tadelte bitter Charlotten
und den Hauptmann, daß sie bei dem Geschäft gegen die erste Abrede
handelten, und doch hatte er in die zweite Abrede gewilligt, ja er
hatte sie selbst veranlaßt und notwendig gemacht.
Der Haß ist parteiisch, aber die Liebe ist es noch mehr. Auch Ottilie
entfremdete sich einigermaßen von Charlotten und dem Hauptmann. Als
Eduard sich einst gegen Ottilien über den letztern beklagte, daß er als
Freund und in einem solchen Verhältnisse nicht ganz aufrichtig handle,
versetzte Ottilie unbedachtsam: „es hat mir schon früher mißfallen, daß
er nicht ganz redlich gegen Sie ist. Ich hörte ihn einmal zu Charlotten
sagen: ‘wenn uns nur Eduard mit seiner Flötendudelei verschonte! Es
kann daraus nichts werden und ist für die Zuhörer so lästig.’ Sie
können denken, wie mich das geschmerzt hat, da ich Sie so gern
akkompagniere“.
Kaum hatte sie es gesagt, als ihr schon der Geist zuflüsterte, daß sie
hätte schweigen sollen; aber es war heraus. Eduards Gesichtszüge
verwandelten sich. Nie hatte ihn etwas mehr verdrossen; er war in
seinen liebsten Forderungen angegriffen, er war sich eines kindlichen
Strebens ohne die mindeste Anmaßung bewußt. Was ihn unterhielt, was ihn
erfreute, sollte doch mit Schonung von Freunden behandelt werden. Er
dachte nicht, wie schrecklich es für einen Dritten sei, sich die Ohren
durch ein unzulängliches Talent verletzen zu lassen. Er war beleidigt,
wütend, um nicht wieder zu vergeben. Er fühlte sich von allen Pflichten
losgesprochen.
Die Notwendigkeit, mit Ottilien zu sein, sie zu sehen, ihr etwas
zuzuflüstern, ihr zu vertrauen, wuchs mit jedem Tage. Er entschloß
sich, ihr zu schreiben, sie um einen geheimen Briefwechsel zu bitten.
Das Streifchen Papier, worauf er dies lakonisch genug getan hatte, lag
auf dem Schreibtisch und ward vom Zugwind heruntergeführt, als der
Kammerdiener hereintrat, ihm die Haare zu kräuseln. Gewöhnlich, um die
Hitze des Eisens zu versuchen, bückte sich dieser nach Papierschnitzeln
auf der Erde; diesmal ergriff er das Billet, zwickte es eilig, und es
war versengt. Eduard, den Mißgriff bemerkend, riß es ihm aus der Hand.
Bald darauf setzte er sich hin, es noch einmal zu schreiben; es wollte
nicht ganz so zum zweitenmal aus der Feder. Er fühlte einiges Bedenken,
einige Besorgnis, die er jedoch überwand. Ottilien wurde das Blättchen
in die Hand gedrückt, den ersten Augenblick, wo er sich ihr nähern
konnte.
Ottilie versäumte nicht, ihm zu antworten. Ungelesen steckte er das
Zettelchen in die Weste, die, modisch kurz, es nicht gut verwahrte. Es
schob sich heraus und fiel, ohne von ihm bemerkt zu werden, auf den
Boden. Charlotte sah es und hob es auf und reichte es ihm mit einem
flüchtigen Überblick. „Hier ist etwas von deiner Hand“, sagte sie, „das
du vielleicht ungern verlörest“.
Er war betroffen. ‘Verstellt sie sich?’ dachte er. ‘Ist sie den Inhalt
des Blättchens gewahr worden, oder irrt sie sich an der Ähnlichkeit der
Hände?’ Er hoffte, er dachte das letztre. Er war gewarnt, doppelt
gewarnt; aber diese sonderbaren, zufälligen Zeichen, durch die ein
höheres Wesen mit uns zu sprechen scheint, waren seiner Leidenschaft
unverständlich; vielmehr, indem sie ihn immer weiter führte, empfand er
die Beschränkung, in der man ihn zu halten schien, immer unangenehmer.
Die freundliche Geselligkeit verlor sich. Sein Herz war verschlossen,
und wenn er mit Eduard und Frau zusammenzusein genötigt war, so gelang
es ihm nicht, seine frühere Neigung zu ihnen in seinem Busen wieder
aufzufinden, zu beleben. Der stille Vorwurf, den er sich selbst
hierüber machen mußte, war ihm unbequem, und er suchte sich durch eine
Art von Humor zu helfen, der aber, weil er ohne Liebe war, auch der
gewohnten Anmut ermangelte.
Über alle diese Prüfungen half Charlotten ihr inneres Gefühl hinweg.
Sie war sich ihres ernsten Vorsatzes bewußt, auf eine so schöne, edle
Neigung Verzicht zu tun.
Wie sehr wünschte sie, jenen beiden auch zu Hülfe zu kommen!
Entfernung, fühlte sie wohl, wird nicht allein hinreichend sein, ein
solches Übel zu heilen. Sie nimmt sich vor, die Sache gegen das gute
Kind zur Sprache zu bringen; aber sie vermag es nicht; die Erinnerung
ihres eignen Schwankens steht ihr im Wege. Sie sucht sich darüber im
allgemeinen auszudrücken; das Allgemeine paßt auch auf ihren eignen
Zustand, den sie auszusprechen scheut. Ein jeder Wink, den sie Ottilien
geben will, deutet zurück in ihr eignes Herz. Sie will warnen und
fühlt, daß sie wohl selbst noch einer Warnung bedürfen könnte.
Schweigend hält sie daher die Liebenden noch immer auseinander, und die
Sache wird dadurch nicht besser. Leise Andeutungen, die ihr manchmal
entschlüpfen, wirken auf Ottilien nicht; denn Eduard hatte diese von
Charlottens Neigung zum Hauptmann überzeugt, sie überzeugt, daß
Charlotte selbst eine Scheidung wünsche, die er nun auf eine anständige
Weise zu bewirken denke.
Ottilie, getragen durch das Gefühl ihrer Unschuld, auf dem Wege zu dem
erwünschtesten Glück, lebt nur für Eduard. Durch die Liebe zu ihm in
allem Guten gestärkt, um seinetwillen freudiger in ihrem Tun,
aufgeschlossener gegen andre, findet sie sich in einem Himmel auf
Erden.
So setzen alle zusammen, jeder auf seine Weise, das tägliche Leben
fort, mit und ohne Nachdenken; alles scheint seinen gewöhnlichen Gang
zu gehen, wie man auch in ungeheuren Fällen, wo alles auf dem Spiele
steht, noch immer so fortlebt, als wenn von nichts die Rede wäre.

Vierzehntes Kapitel
Von dem Grafen war indessen ein Brief an den Hauptmann angekommen, und
zwar ein doppelter, einer zum Vorzeigen, der sehr schöne Aussichten in
die Ferne darwies; der andre hingegen, der ein entschiedenes Anerbieten
für die Gegenwart enthielt, eine bedeutende Hof- und Geschäftsstelle,
den Charakter als Major, ansehnlichen Gehalt und andre Vorteile, sollte
wegen verschiedener Nebenumstände noch geheimgehalten werden. Auch
unterrichtete der Hauptmann seine Freunde nur von jenen Hoffnungen und
verbarg, was so nahe bevorstand.
Indessen setzte er die gegenwärtigen Geschäfte lebhaft fort und machte
in der Stille Einrichtungen, wie alles in seiner Abwesenheit
ungehinderten Fortgang haben könnte. Es ist ihm nun selbst daran
gelegen, daß für manches ein Termin bestimmt werde, daß Ottiliens
Geburtstag manches beschleunige. Nun wirken die beiden Freunde, obschon
ohne ausdrückliches Einverständnis, gern zusammen. Eduard ist nun recht
zufrieden, daß man durch das Vorauserheben der Gelder die Kasse
verstärkt hat; die ganze Anstalt rückt auf das rascheste vorwärts.
Die drei Teiche in einen See zu verwandeln, hätte jetzt der Hauptmann
am liebsten ganz widerraten. Der untere Damm war zu verstärken, die
mittlern abzutragen und die ganze Sache in mehr als einem Sinne wichtig
und bedenklich. Beide Arbeiten aber, wie sie ineinanderwirken konnten,
waren schon angefangen, und hier kam ein junger Architekt, ein
ehemaliger Zögling des Hauptmanns, sehr erwünscht, der teils mit
Anstellung tüchtiger Meister, teils mit Verdingen der Arbeit, wo sichs
tun ließ, die Sache förderte und dem Werke Sicherheit und Dauer
versprach; wobei sich der Hauptmann im stillen freute, daß man seine
Entfernung nicht fühlen würde. Denn er hatte den Grundsatz, aus einem
übernommenen unvollendeten Geschäft nicht zu scheiden, bis er seine
Stelle genugsam ersetzt sähe. Ja er verachtete diejenigen, die, um
ihren Abgang fühlbar zu machen, erst noch Verwirrung in ihrem Kreise
anrichten, indem sie als ungebildete Selbstler das zu zerstören
wünschen, wobei sie nicht mehr fortwirken sollen.
So arbeitete man immer mit Anstrengung, um Ottiliens Geburtstag zu
verherrlichen, ohne daß man es aussprach oder sichs recht aufrichtig
bekannte. Nach Charlottens obgleich neidlosen Gesinnungen konnte es
doch kein entschiedenes Fest werden. Die Jugend Ottiliens, ihre
Glücksumstände, das Verhältnis zur Familie berechtigten sie nicht, als
Königin eines Tages zu erscheinen. Und Eduard wollte nicht davon
gesprochen haben, weil alles wie von selbst entspringen, überraschen
und natürlich erfreuen sollte.
Alle kamen daher stillschweigend in dem Vorwande überein, als wenn an
diesem Tage, ohne weitere Beziehung, jenes Lusthaus gerichtet werden
sollte, und bei diesem Anlaß konnte man dem Volke sowie den Freunden
ein Fest ankündigen.
Eduards Neigung war aber grenzenlos. Wie er sich Ottilien zuzueignen
begehrte, so kannte er auch kein Maß des Hingebens, Schenkens,
Versprechens. Zu einigen Gaben, die er Ottilien an diesem Tage verehren
wollte, hatte ihm Charlotte viel zu ärmliche Vorschläge getan. Er
sprach mit seinem Kammerdiener, der seine Garderobe besorgte und mit
Handelsleuten und Modehändlern in beständigem Verhältnis blieb; dieser,
nicht unbekannt sowohl mit den angenehmsten Gaben selbst als mit der
besten Art, sie zu überreichen, bestellte sogleich in der Stadt den
niedlichsten Koffer, mit rotem Saffian überzogen, mit Stahlnägeln
beschlagen und angefüllt mit Geschenken, einer solchen Schale würdig.
Noch einen andern Vorschlag tat er Eduarden. Es war ein kleines
Feuerwerk vorhanden, das man immer abzubrennen versäumt hatte. Dies
konnte man leicht verstärken und erweitern. Eduard ergriff den
Gedanken, und jener versprach, für die Ausführung zu sorgen. Die Sache
sollte ein Geheimnis bleiben.
Der Hauptmann hatte unterdessen, je näher der Tag heranrückte, seine
polizeilichen Einrichtungen getroffen, die er für so nötig hielt, wenn
eine Masse Menschen zusammenberufen oder -gelockt wird. Ja sogar hatte
er wegen des Bettelns und andrer Unbequemlichkeiten, wodurch die Anmut
eines Festes gestört wird, durchaus Vorsorge genommen.
Eduard und sein Vertrauter dagegen beschäftigten sich vorzüglich mit
dem Feuerwerk. Am mittelsten Teiche vor jenen großen Eichbäumen sollte
es abgebrannt werden; gegenüber unter den Platanen sollte die
Gesellschaft sich aufhalten, um die Wirkung aus gehöriger Ferne, die
Abspiegelung im Wasser, und was auf dem Wasser selbst brennend zu
schwimmen bestimmt war, mit Sicherheit und Bequemlichkeit anzuschauen.
Unter einem andern Vorwand ließ daher Eduard den Raum unter den
Platanen von Gesträuch, Gras und Moos säubern, und nun erschien erst
die Herrlichkeit des Baumwuchses sowohl an Höhe als Breite auf dem
gereinigten Boden. Eduard empfand darüber die größte Freude. ‘Es war
ungefähr um diese Jahrszeit, als ich sie pflanzte. Wie lange mag es her
sein?’ sagte er zu sich selbst. Sobald er nach Hause kam, schlug er in
alten Tagebüchern nach, die sein Vater, besonders auf dem Lande, sehr
ordentlich geführt hatte. Zwar diese Pflanzung konnte nicht darin
erwähnt sein, aber eine andre häuslich wichtige Begebenheit an
demselben Tage, deren sich Eduard noch wohl erinnerte, mußte notwendig
darin angemerkt stehen. Er durchblättert einige Bände, der Umstand
findet sich. Aber wie erstaunt, wie erfreut ist Eduard, als er das
wunderbarste Zusammentreffen bemerkt! Der Tag, das Jahr jener
Baumpflanzung ist zugleich der Tag, das Jahr von Ottiliens Geburt.

Fünfzehntes Kapitel
Endlich leuchtete Eduarden der sehnlich erwartete Morgen, und nach und
nach stellten viele Gäste sich ein; denn man hatte die Einladungen weit
umhergeschickt, und manche, die das Legen des Grundsteins versäumt
hatten, wovon man soviel Artiges erzählte, wollten diese zweite
Feierlichkeit um so weniger verfehlen.
Vor Tafel erschienen die Zimmerleute mit Musik im Schloßhofe, ihren
reichen Kranz tragend, der aus vielen stufenweise übereinander
schwankenden Laub- und Blumenreifen zusammengesetzt war. Sie sprachen
ihren Gruß und erbaten sich zur gewöhnlichen Ausschmückung seidene
Tücher und Bänder von dem schönen Geschlecht. Indes die Herrschaft
speiste, setzten sie ihren jauchzenden Zug weiter fort, und nachdem sie
sich eine Zeitlang im Dorfe aufgehalten und daselbst Frauen und Mädchen
gleichfalls um manches Band gebracht, so kamen sie endlich, begleitet
und erwartet von einer großen Menge, auf die Höhe, wo das gerichtete
Haus stand.
Charlotte hielt nach der Tafel die Gesellschaft einigermaßen zurück.
Sie wollte keinen feierlichen, förmlichen Zug, und man fand Sich daher
in einzelnen Partieen, ohne Rang und Ordnung, auf dem Platz gemächlich
ein. Charlotte zögerte mit Ottilien und machte dadurch die Sache nicht
besser; denn weil Ottilie wirklich die letzte war, die herantrat, so
schien es, als wenn Trompeten und Pauken nur auf sie gewartet hätten,
als wenn die Feierlichkeit bei ihrer Ankunft nun gleich beginnen müßte.
Dem Hause das rohe Ansehn zu nehmen, hatte man es mit grünem Reisig und
Blumen, nach Angabe des Hauptmanns, architektonisch ausgeschmückt;
allein ohne dessen Mitwissen hatte Eduard den Architekten veranlaßt, in
dem Gesims das Datum mit Blumen zu bezeichnen. Das mochte noch
hingehen; allein zeitig genug langte der Hauptmann an, um zu
verhindern, daß nicht auch der Name Ottiliens im Giebelfelde glänzte.
Er wußte dieses Beginnen auf eine geschickte Weise abzulehnen und die
schon fertigen Blumenbuchstaben beiseitezubringen.
Der Kranz war aufgesteckt und weit umher in der Gegend sichtbar. Bunt
flatterten die Bänder und Tücher in der Luft, und eine kurze Rede
verscholl zum größten Teil im Winde. Die Feierlichkeit war zu Ende, der
Tanz auf dem geebneten und mit Lauben umkreiseten Platze vor dem
Gebäude sollte nun angehen. Ein schmucker Zimmergeselle führte Eduarden
ein flinkes Bauermädchen zu und forderte Ottilien auf, welche
danebenstand. Die beiden Paare fanden sogleich ihre Nachfolger, und
bald genug wechselte Eduard, indem er Ottilien ergriff und mit ihr die
Runde machte. Die jüngere Gesellschaft mischte sich fröhlich in den
Tanz des Volks, indes die ältern beobachteten.
Sodann, ehe man sich auf den Spaziergängen zerstreute, ward abgeredet,
daß man sich mit Untergang der Sonne bei den Platanen wieder versammeln
wollte. Eduard fand sich zuerst ein, ordnete alles und nahm Abrede mit
dem Kammerdiener, der auf der andern Seite in Gesellschaft des
Feuerwerkers die Lusterscheinungen zu besorgen hatte.
Der Hauptmann bemerkte die dazu getroffenen Vorrichtungen nicht mit
Vergnügen; er wollte wegen des zu erwartenden Andrangs der Zuschauer
mit Eduard sprechen, als ihn derselbe etwas hastig bat, er möge ihm
diesen Teil der Feierlichkeit doch allein überlassen.
Schon hatte sich das Volk auf die oberwärts abgestochenen und vom Rasen
entblößten Dämme gedrängt, wo das Erdreich uneben und unsicher war. Die
Sonne ging unter, die Dämmerung trat ein, und in Erwartung größerer
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