Die Räuber: Ein Schauspiel - 08

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an seinem Hals -- Ha falsches treuloses Herz! Wie du deinen Meineid
beschönigen willst! Nein, nein, weg aus meiner Seele, du Frevel-Bild --
ich hab' meinen Eid nicht gebrochen, du Einziger! Weg aus meiner Seele,
ihr verrätherischen gottlosen Wünsche! im Herzen, wo Karl herrscht,
darf kein Erdensohn nisten -- Aber warum, meine Seele, so immer, so
wider Willen nach diesem Fremdling? Hängt er sich nicht so hart an das
Bild meines Einzigen? Ist er nicht der ewige Begleiter meines Einzigen?
~Du weinst Amalia?~ -- Ha ich will ihn fliehen! -- fliehen! -- Nimmer
sehen soll mein Aug' diesen Fremdling!
Räuber Moor (_öffnet die Gartenthüre._)
~Amalia~ (_fährt zusammen._) Horch! horch! Rauschte die Thüre nicht?
(_Sie wird Karln gewahr, und springt auf._) Er? -- wohin? -- was?
-- da hat mich's angewurzelt, daß ich nicht fliehen kann -- Verlaß
mich nicht, Gott im Himmel! -- Nein du sollst mir meinen Karl nicht
entreissen! Meine Seele hat nicht Raum für zwey Gottheiten, und ich
bin ein sterbliches Mädchen! (_Sie nimmt Karls Bild heraus._) Du, mein
Karl, sey mein Genius wider diesen Fremdling, den Liebestörer! dich,
dich ansehen, unverwandt, -- und weg alle gottlosen Blicke nach diesem
(_sie sitzt stumm -- das Auge starr auf das Bild geheftet._)
~Moor.~ Sie da, gnädiges Fräulein? -- und traurig? und eine Thräne auf
diesem Gemählde? -- (_Amalia gibt ihm keine Antwort._) -- Und wer ist
der Glückliche, um den sich das Aug' eines Engels versilbert? darf auch
ich diesen Verherrlichten -- (_er will das Gemählde betrachten._)
~Amalia.~ Nein, ja, nein!
~Moor~ (_zurückfahrend._) Ha! -- und verdient er diese Vergötterung?
verdient er? --
~Amalia.~ Wenn Sie ihn gekannt hätten!
~Moor.~ Ich würd' ihn beneidet haben.
~Amalia.~ Angebetet, wollen Sie sagen.
~Moor.~ Ha!
~Amalia.~ Oh Sie hätten ihn so lieb gehabt -- es war so viel, so viel
in seinem Angesicht -- in seinen Augen -- im Ton seiner Stimme, das
Ihnen so gleich kommt -- das ich so liebe --
~Moor~ (_sieht zur Erde._)
~Amalia.~ Hier, wo Sie stehen, stand er tausendmal -- und neben ihm
die, die neben ihm Himmel und Erde vergaß -- hier durchirrte sein
Aug' die um ihn prangende Gegend -- sie schien den großen belohnenden
Blick zu empfinden, und sich unter dem Wohlgefallen ihres Meisterbilds
zu verschönern -- hier hielt er mit himmlischer Musik die Hörer der
Lüfte gefangen -- hier an diesem Busch pflückte er Rosen, und pflückte
die Rosen für mich -- hier hier lag er an meinem Halse, brannte sein
Mund auf dem meinen, und die Blumen starben gern unter der Liebenden
Fußtritt --
~Moor.~ Er ist nicht mehr?
~Amalia.~ Er seegelt auf ungestümen Meeren -- Amalia's Liebe seegelt
mit ihm -- er wandelt durch ungebahnte sandigte Wüsten -- Amalia's
Liebe macht den brennenden Sand unter ihm grünen, und die wilden
Gesträuche blühen -- der Mittag sengt sein entblößtes Haupt, nordischer
Schnee schrumpft seine Sohlen zusammen, stürmischer Hagel regnet um
seine Schläfe, und Amalia's Liebe wiegt ihn in Stürmen ein -- Meere und
Berge und Horizonte zwischen den Liebenden -- aber die Seelen versetzen
sich aus dem staubigten Kerker, und treffen sich im Paradiese der Liebe
-- Sie scheinen traurig, Herr Graf?
~Moor.~ Die Worte der Liebe machen auch meine Liebe lebendig.
~Amalia.~ (_blaß._) Was? Sie lieben eine andre? -- Weh mir, was hab ich
gesagt?
~Moor.~ Sie glaubte mich todt, und blieb treu dem Todtgeglaubten -- sie
hörte wieder, ich lebe, und opferte mir die Krone einer Heiligen auf.
Sie weiß mich in Wüsten irren, und im Elend herumschwärmen, und ihre
Liebe fliegt durch Wüsten und Elend mir nach. Auch heißt sie Amalia,
wie Sie, gnädiges Fräulein.
~Amalia.~ Wie beneid' ich Ihre Amalia!
~Moor.~ O sie ist ein unglückliches Mädchen, ihre Liebe ist für einen,
der verloren ist, und wird -- ewig niemals belohnt.
~Amalia.~ Nein, sie wird im Himmel belohnt. Sagt man nicht, es gebe
eine bessere Welt, wo die Traurigen sich freuen, und die Liebenden sich
wieder erkennen?
~Moor.~ Ja, eine Welt, wo die Schleyer hinwegfallen, und die Liebe sich
schrecklich wiederfindet -- ~Ewigkeit~ heißt ihr Name -- meine Amalia
ist ein unglückliches Mädchen.
~Amalia.~ Unglücklich, und Sie lieben?
~Moor.~ Unglücklich, weil sie mich liebt! wie, wenn ich ein
Todtschläger wäre? wie mein Fräulein? wenn Ihr Geliebter Ihnen für
jeden Kuß einen Mord aufzählen könnte? wehe meiner Amalia! Sie ist ein
unglückliches Mädchen.
~Amalia~ (_froh aufhüpfend._) Ha! wie bin ich ein glückliches Mädchen!
Mein Einziger ist Nachstrahl der Gottheit, und die Gottheit ist Huld
und Erbarmen! Nicht eine Fliege konnt' er leiden sehen -- Seine Seele
ist so fern von einem blutigen Gedanken, als fern der Mittag von der
Mitternacht ist.
~Moor~ (_kehrt sich schnell ab, in ein Gebüsch, blickt starr in die
Gegend._)
~Amalia~ (_singt und spielt auf der Laute._)
Willst dich Hektor ewig mir entreissen,
Wo des Aeaciden mordend Eisen
Dem Patroklus schrecklich Opfer bringt?
Wer wird künftig deinen Kleinen lehren
Speere werfen und die Götter ehren,
Wenn hinunter dich der Xanthus schlingt?
~Moor~ (_nimmt die Laute stillschweigend und spielt._)
Theures Weib, geh, hol die Todeslanze! --
Laß -- mich fort -- zum wilden Kriegestanze --
(Er wirft die Laute weg, und flieht davon.)

Fünfte Scene.
~Nahgelegener Wald. Nacht.~
Ein altes verfallenes Schloß in der Mitte.
Die ~Räuberbande~ gelagert auf der Erde.
Die ~Räuber~ singen.
Stehlen, morden, huren, balgen
Heißt bey uns nur die Zeit zerstreu'n.
Morgen hangen wir am Galgen,
Drum laßt uns heute lustig seyn.
Ein freyes Leben führen wir,
Ein Leben voller Wonne.
Der Wald ist unser Nachtquartier,
Bey Sturm und Wind handthieren wir,
Der Mond ist unsre Sonne,
Merkurius ist unser Mann,
Der's Prakticiren treflich kann.
Heut laden wir bey Pfaffen uns ein,
Bey masten Pächtern morgen,
Was drüber ist, da lassen wir fein
Den lieben Herrgott sorgen.
Und haben wir im Traubensaft
Die Gurgel ausgebadet,
So machen wir uns Muth und Kraft
Und mit dem Schwarzen Brüderschaft,
Der in der Hölle bratet.
Das Wehgeheul geschlagner Väter,
Der bangen Mütter Klaggezetter,
Das Winseln der verlaßnen Braut
Ist Schmauß für unsre Trommelhaut!
Ha! wenn sie euch unter dem Beile so zucken,
Ausbrüllen wie Kälber, umfallen wie Mucken,
Das kitzelt unsern Augenstern,
Das schmeichelt unsern Ohren gern.
Und wenn mein Stündlein kommen nun,
Der Henker soll es holen,
So haben wir halt unsern Lohn,
Und schmieren unsre Sohlen,
Ein Schlückchen auf den Weg vom heissen Traubensohn,
Und hura rax dax! gehts, als flögen wir davon.
~Schweizer.~ Es wird Nacht, und der Hauptmann noch nicht da!
~Razmann.~ Und versprach doch Schlag acht Uhr wieder bey uns
einzutreffen.
~Schweizer.~ Wenn ihm Leides geschehen wäre -- Kameraden! wir zünden an
und morden den Säugling.
~Spiegelberg~ (_nimmt Razmann beyseite._) Auf ein Wort Razmann.
~Schwarz~ (_zu Grimm._) Wollen wir nicht Spionen ausstellen?
~Grimm.~ Laß du ihn! Er wird einen Fang thun, daß wir uns schämen
müssen.
~Schweizer.~ Da brennst du dich, beym Henker! Er gieng nicht von
uns wie einer, der einen Schelmenstreich im Schild führt. Hast du
vergessen, was er gesagt hat, als er uns über die Haide führte? -- »Wer
nur eine Rübe vom Acker stiehlt, daß ich's erfahre, läßt seinen Kopf
hier, so wahr ich ~Moor~ heiße.« -- Wir dörfen nicht rauben.
~Razmann~ (_leise zu Spiegelberg._) Wo will das hinaus -- rede
deutscher.
~Spiegelberg.~ Pst! Pst! -- Ich weiß nicht, was du oder ich für
Begriffe von Freyheit haben, daß wir an einem Karrn ziehen, wie Stiere,
und dabey wunderviel von Independenz deklamiren -- Es gefällt mir nicht.
~Schweizer~ (_zu Grimm._) Was wohl dieser Windkopf hier an der Kunkel
hat?
~Razmann~ (_leise zu Spiegelberg._) Du sprichst vom Hauptmann? --
~Spiegelberg.~ Pst doch! Pst! -- Er hat so seine Ohren unter uns
herumlaufen -- ~Hauptmann~ sagst du? wer hat ihn zum Hauptmann über uns
gesetzt, oder hat er nicht diesen Titel usurpirt, der von rechtswegen
mein ist? -- Wie? legen wir darum unser Leben auf Würfel -- baden
darum alle Milzsuchten des Schicksals aus, daß wir am End' noch von
Glück sagen, die Leibeigenen eines Sklaven zu seyn? -- Leibeigene, da
wir Fürsten seyn könnten? -- Bey Gott! Razmann -- das hat mir niemals
gefallen.
~Schweizer~ (_Zu den andern._) Ja -- du bist mir der rechte Held,
Frösche mit Steinen breit zu schmeissen -- Schon der Klang seiner
Nase, wenn er sich schneuzte, könnte dich durch ein Nadelöhr jagen --
~Spiegelberg~ (_zu Razmann._) Ja -- Und Jahre schon dicht' ich darauf:
Es soll anders werden. Razmann -- wenn du bist, wofür ich dich immer
hielt -- Razmann! -- Man vermißt ihn -- gibt ihn halb verloren --
Razmann, mich deucht, seine schwarze Stunde schlägt -- wie? Nicht
einmal röther wirst du, da dir die Glocke zur Freyheit läutet? Hast
nicht einmal so viel Muth, einen kühnen Wink zu verstehen?
~Razmann.~ Ha Satan! worinn verstrickst du meine Seele?
~Spiegelberg.~ Hats gefangen? -- Gut! so folge. Ich hab' mir's gemerkt,
wo er hinschlich -- Komm! Zwey Pistolen fehlen selten, und dann --
so sind wir die ersten, die den Säugling erdrosseln. (_Er will ihn
fortreissen._)
~Schweizer~ (_Zieht wüthend sein Messer._) Ha Bestie! Eben recht
erinnerst du mich an die böhmischen Wälder! -- Warst du nicht die
Memme, die anhub zu schnadern, als sie riefen: ~Der Feind kommt~? Ich
hab' damals bey meiner Seele geflucht -- fahr hin Meuchelmörder (_Er
sticht ihn todt._)
~Räuber~ (_In Bewegung._) Mordjo! Mordjo! -- -- Schweizer --
Spiegelberg -- Reißt sie auseinander --
~Schweizer~ (_Wirft das Messer über ihn._) Da! -- Und so krepir du
-- Ruhig Kameraden -- Laßt euch den Bettel nicht unterbrechen -- Die
Bestie ist dem Hauptmann immer giftig gewesen, und hat keine Narbe auf
ihrer ganzen Haut -- Noch einmal, gebt euch zufrieden -- ha! über den
Racker -- von hinten her will er Männer zu schanden schmeissen? Männer
von hinten her! -- Ist uns darum der helle Schweiß über die Backen
gelaufen, daß wir aus der Welt schleichen wie Hundsvötter? Bestie du!
Haben wir uns darum unter Feuer und Rauch gebettet, daß wir zuletzt wie
Ratten verrecken?
~Grimm.~ Aber zum Teufel -- Kamerad -- was hattet ihr mit einander? --
Der Hauptmann wird rasend werden.
~Schweizer.~ Dafür laß mich sorgen -- Und du Heilloser (_zu Razmann_),
du warst sein Helfershelfer, du! -- Pack dich aus meinen Augen -- der
Schufterle hat's auch so gemacht, aber dafür hängt er itzt auch in der
Schweiz, wie's ihm mein Hauptmann prophezeyt hat -- (_Man schießt._)
~Schwarz~ (_aufspringend._) Horch! ein Pistolenschuß! (_Man schießt
wieder._) Noch einer! Holla! Der Hauptmann!
~Grimm.~ Nur Geduld! Er muß zum drittenmal schiessen. (_Man hört noch
einen Schuß._)
~Schwarz.~ Er ist's! -- Ist's -- Salvier dich, Schweizer -- laßt uns
ihm antworten.
(Sie schiessen.)
Moor. Kosinsky (_treten auf._)
~Schweizer~ (_ihnen entgegen._) Sey willkommen, mein Hauptmann -- Ich
bin ein bischen vorlaut gewesen, seit du weg bist. (_Er führt ihn an
die Leiche._) Sey du Richter zwischen mir und diesem -- ~von hinten~
hat er dich ermorden wollen.
~Räuber~ (_mit Bestürzung._) Was? Den Hauptmann?
~Moor.~ (_In den Anblick versunken, bricht heftig aus._) O
unbegreiflicher Finger der rachekundigen Nemesis! -- Wars nicht dieser,
der mir das Sirenenlied trillerte? -- Weihe diß Messer der dunklen
Vergelterinn! -- das hast ~Du~ nicht gethan, Schweizer.
~Schweizer.~ Bei Gott! ich habs wahrlich gethan, und es ist beim Teufel
nicht das schlechtste, was ich in meinem Leben gethan habe. (_geht
unwillig ab._)
~Moor~ (_Nachdenkend._) Ich verstehe -- Lenker im Himmel -- ich
verstehe -- die Blätter fallen von den Bäumen -- und mein Herbst ist
kommen -- Schafft mir diesen aus den Augen. (_Spiegelbergs Leiche wird
hinweg getragen._)
~Grimm.~ Gib uns Ordre, Hauptmann -- was sollen wir weiter thun?
~Moor.~ Bald -- bald ist alles erfüllet -- Gebt mir meine Laute -- Ich
habe mich selbst verloren, seit ich dort war -- Meine Laute sag ich --
Ich muß mich zurück lullen in meine Kraft -- verlaßt mich.
~Räuber.~ Es ist Mitternacht, Hauptmann.
~Moor.~ Doch warens nur die Thränen im Schauspielhaus -- den
Römergesang muß ich hören, daß mein schlafender Genius wieder aufwacht
-- Meine Laute her -- Mitternacht, sagt ihr?
~Schwarz.~ Wohl bald vorüber. Wie Bley liegt der Schlaf in uns. Seit
drei Tagen kein Auge zu.
~Moor.~ Sinkt denn der balsamische Schlaf auch auf die Augen der
Schelmen? Warum fliehet er mich? Ich bin nie ein Feiger gewesen, oder
ein schlechter Kerl -- Legt euch schlafen -- Morgen am Tag gehen wir
weiter.
~Räuber.~ Gute Nacht, Hauptmann (_Sie lagern sich auf der Erde und
schlafen ein._)
Tiefe Stille.
Moor. (_Nimmt die Laute und spielt._)
~Brutus.~
Sey willkommen friedliches Gefilde,
Nimm den Letzten aller Römer auf!
Von Philippi, wo die Mordschlacht brüllte
Schleicht mein Gram-gebeugter Lauf.
Kassius wo bist du? -- Rom verloren!
Hingewürgt mein brüderliches Heer!
Meine Zuflucht zu des Todes Thoren!
Keine Welt für Brutus mehr!
~Cäsar.~
Wer, mit Schritten eines Niebesiegten,
Wandert dort vom Felsenhang? --
Ha! wenn meine Augen mir nicht lügten!
Das ist eines Römers Gang. --
Tybersohn -- von wannen deine Reise?
Dauert noch die Siebenhügelstadt?
Oft geweinet hab ich um die Waise,
Daß sie nimmer einen Cäsar hat.
~Brutus.~
Ha! du mit der drei und zwanzigfachen Wunde!
Wer rief Todter dich an's Licht?
Schaudre rückwärts, zu des Orkus Schlunde,
Stolzer Weiner! Triumphire nicht!
Auf Philippi's eisernem Altare
Raucht der Freiheit letztes Opferblut;
Rom verröchelt über Brutus Bahre,
Brutus geht zu Minos -- Kreuch in deine Flut.
~Cäsar.~
O ein Todesstoß von Brutus Schwerte!
Auch du -- Brutus -- du?
Sohn -- es war dein Vater -- Sohn -- die Erde
Wär gefallen dir als Erbe zu!
Geh -- du bist der gröste Römer worden,
Da in Vaters Brust dein Eisen drang,
Geh -- und heul es bis zu jenen Pforten:
Brutus ist der gröste Römer worden,
Da in Vaters Brust sein Eisen drang.
Geh -- du weißts nun, was an Lethes Strande
Mich noch bannte --
Schwarzer Schiffer, stoß vom Lande!
~Brutus.~
Vater halt! -- Im ganzen Sonnenreiche
Hab ich Einen nur gekannt,
Der dem großen Cäsar gleiche:
Diesen Einen hast du Sohn genannt.
Nur ein Cäsar mochte Rom verderben,
Nur nicht Brutus mochte Cäsar stehn,
Wo ein Brutus lebt, muß Cäsar sterben;
Geh du linkwärts, laß mich rechtwärts gehn.
(Er legt die Laute hin, geht tiefdenkend auf und nieder.)
Wer mir Bürge wäre? -- -- Es ist alles so finster -- verworrene
Labyrinthe -- kein Ausgang -- kein leitendes Gestirn -- wenns
~aus~ wäre mit diesem letzten Othemzug -- ~Aus~ wie ein
schaales Marionettenspiel -- Aber wofür der heiße ~Hunger~ nach
~Glückseligkeit~? Wofür das Ideal einer ~unerreichten~ Vollkommenheit?
Das ~Hinausschieben~ unvollendeter Plane? -- wenn der armselige Druck
dieses armseligen Dings (_die Pistolen vors Gesicht haltend_) den
Weisen dem Thoren -- den Feigen dem Tapfern -- den Edlen dem Schelmen
gleich macht? -- Es ist doch eine so göttliche Harmonie in der
seelenlosen Natur, warum sollte dieser Mißklang in der vernünftigen
seyn? -- Nein! Nein! es ist etwas mehr, denn ich bin noch nicht
glücklich gewesen.
Glaubt ihr, ich werde zittern? Geister meiner Erwürgten! ich werde
nicht zittern. (~Heftig zitternd.~) -- Euer banges Sterbegewinsel --
euer schwarzgewürgtes Gesicht -- eure fürchterlich klaffenden Wunden
sind ja nur Glieder einer unzerbrechlichen Kette des Schicksals, und
hängen zuletzt an meinen Feyerabenden, an den Launen meiner Ammen und
Hofmeister, am Temperament meines Vaters, am Blut meiner Mutter. --
(_von Schauer geschüttelt_) Warum hat mein Perillus einen Ochsen aus
mir gemacht, daß die Menschheit in meinem glühenden Bauche bratet?
(_Er setzt die Pistolen an._) ~Zeit und Ewigkeit~ -- gekettet an
einander durch ein einzig Moment! -- Grauser Schlüssel, der das
Gefängniß des Lebens hinter mir schließt, und vor mir aufriegelt die
Behausung der ewigen Nacht -- sage mir -- o sage mir -- ~wohin~ --
~wohin~ wirst du mich führen? -- Fremdes, nie umsegeltes Land! --
Siehe, die Menschheit erschlafft unter ~diesem~ Bilde, die Spannkraft
des Endlichen läßt nach, und die Phantasey, der muthwillige Affe der
Sinne, gaukelt unserer Leichtgläubigkeit seltsame Schatten vor -- Nein!
Nein! Ein Mann muß nicht straucheln -- Sey wie du willst, ~namenloses
Jenseits~ -- bleibt mir nur dieses mein ~Selbst~ getreu -- Sey wie du
willst, wenn ich nur ~mich selbst~ mit hinübernehme -- Außendinge sind
nur der Anstrich des Manns -- Ich bin mein Himmel und meine Hölle.
Wenn du mir irgend einen eingeäscherten Weltkreis ~allein~ ließest, den
du aus deinen Augen verbannt hast, wo die einsame Nacht, und die ewige
Wüste meine Aussichten sind? -- Ich würde dann die schweigende Oede
mit meinen Phantasien bevölkern, und hätte die Ewigkeit zur Musse, das
verworrene Bild des allgemeinen Elends zu zergliedern. -- Oder willst
du mich durch immer neue Geburten und immer neue Schauplätze des Elends
von Stufe zu Stufe -- zur Vernichtung -- führen? Kann ich nicht die
Lebensfäden, die mir jenseits gewoben sind, so leicht zerreissen, wie
diesen? -- Du kannst mich zu nichts machen -- Diese Freyheit kannst du
mir nicht nehmen. (_Er ladet die Pistole. Plötzlich hält er inne._) Und
soll ich für Furcht eines qualvollen Lebens sterben? -- Soll ich dem
Elend den Sieg über mich einräumen? -- Nein! ich wills dulden. (_Er
wirft die Pistole weg._) Die Qual erlahme an meinem Stolz! Ich wills
vollenden. (_Es wird immer finstrer._)
Herrmann. (_Der durch den Wald kommt._)
Horch! Horch! grausig heulet der Kauz -- zwölf schlägts drüben im
Dorf -- wohl, wohl -- das Bubenstück schläft -- in dieser Wilde kein
Lauscher. (_Tritt an das Schloß und pocht._) Komm heraus, Jammermann,
Thurmbewohner! -- Deine Mahlzeit ist bereitet.
~Moor.~ (_Sachte zurücktretend._) Was soll das bedeuten?
~Eine Stimme.~ (_aus dem Schloß._) Wer pocht da? He? Bist du's,
Herrmann, mein Rabe?
~Herrmann.~ Bin's, Herrmann, dein Rabe. Steig herauf ans Gitter und iß.
(_Eulen schreyen._) Fürchterlich trillern deine Schlafkameraden, Alter
-- dir schmeckt?
~Die Stimme.~ Hungerte mich sehr. Habe Dank, Rabensender, fürs Brod in
der Wüste! -- Und wie gehts meinem lieben Kind, Herrmann?
~Herrmann.~ Stille -- Horch -- Geräusch wie von Schnarchenden! hörst du
nicht was?
~Stimme.~ Wie? hörst ~du~ etwas?
~Herrmann.~ Den seufzenden Windlaut durch die Rizen des Thurms -- Eine
Nachtmusik, davon einem die Zähne klappern und die Nägel blau werden --
Horch, noch einmal -- Immer ist mir, als hört' ich ein Schnarchen. --
Du hast Gesellschaft, Alter -- Hu! hu! hu!
~Stimme.~ Siehst du etwas?
~Herrmann.~ Leb wohl -- leb wohl -- Grausig ist diese Stätte -- Steig
ab ins Loch -- droben dein Helfer, dein Rächer -- verfluchter Sohn! --
(_Will fliehen._)
~Moor.~ (_Mit Entsetzen hervortretend._) Steh!
~Herrmann.~ (_Schreyend._) Oh mir!
~Moor.~ Steh, sag ich!
~Herrmann.~ Weh! Weh! Weh! Nun ist alles verrathen!
~Moor.~ Steh! Rede! Wer bist du? Was hast du hier zu thun? Rede!
~Herrmann.~ Erbarmen, o Erbarmen, gestrenger Herr! -- Nur Ein Wort
höret an, eh ihr mich umbringt.
~Moor.~ (_Indem er den Degen zieht._) Was werd' ich hören?
~Herrmann.~ Wohl habt ihr mirs beym Leben verboten -- Ich konnt' nicht
anders -- durft' nicht anders -- im Himmel ein Gott -- euer leiblicher
Vater dort -- mich jammerte sein -- Stecht mich nieder.
~Moor.~ Hier steckt ein Geheimniß -- Heraus! Sprich! Ich will alles
wissen.
~Die Stimme.~ (_Aus dem Schloß._) Weh! Weh! Bist du's, Herrmann, der da
redet? Mit wem redst du, Herrmann?
~Moor.~ Drunten noch jemand -- Was geht hier vor? (_Läuft dem Thurme
zu._) Ist's ein Gefangener, den die Menschen abschüttelten? -- Ich will
seine Ketten lösen. -- Stimme! noch einmal! wo ist die Thüre?
~Herrmann.~ O habt Barmherzigkeit, Herr -- dringt nicht weiter, Herr --
geht aus Erbarmen vorüber! (_Verrennt ihm den Weg._)
~Moor.~ Vierfach geschlossen! Weg da -- Es muß heraus -- Itzt ~zum
erstenmal~ komm mir zu Hülfe, ~Dieberey~! (_Er nimmt Brechinstrumente,
und öffnet das Gitterthor. Aus dem Grunde steigt ein ~Alter~,
ausgemergelt wie ein Gerippe._)
~Der Alte.~ Erbarmen einem Elenden! Erbarmen!
~Moor.~ (_Springt erschrocken zurück._) Das ist ~meines Vaters~ Stimme!
~D. a. Moor.~ Habe Dank, o Gott! Erschienen ist die Stunde der Erlösung.
~Moor.~ Geist des alten Moors! Was hat dich beunruhigt in deinem
Grabe? Hast du eine Sünde in jene Welt geschleppt, die dir den
Eingang in die Pforten des Paradieses verrammelt? Ich will Messen
lesen lassen, den irrenden Geist in seine Heymath zu senden. Hast du
das Gold der Wittwen und Waisen unter die Erde vergraben, das dich
zu dieser mitternächtlichen Stunde heulend herumtreibt, ich will den
unterirdischen Schatz aus den Klauen des Zauberdrachen reissen, und
wenn er tausend rothe Flammen auf mich speyt, und seine spitzen Zähne
gegen meinen Degen blöckt, oder kommst du, auf meine Fragen die Räthsel
der Ewigkeit zu entfalten? Rede, rede! ich bin der Mann der bleichen
Furcht nicht.
~D. a. Moor.~ Ich bin kein Geist. Taste mich an, ich lebe, o ein
elendes, erbärmliches Leben!
~Moor.~ Was? Du bist nicht begraben worden?
~D. a. Moor.~ Ich bin begraben worden -- das heißt: ein todter Hund
liegt in meiner Väter Gruft; und ich -- drey volle Monde schmacht' ich
schon in diesem finstern unterirdischen Gewölbe, von keinem Strahle
beschienen, von keinem warmen Lüftchen angeweht, von keinem Freunde
besucht, wo wilde Raben krächzen, und mitternächtliche Uhu's heulen. --
~Moor.~ Himmel und Erde! Wer hat das gethan?
~D. a. Moor.~ Verfluch ihn nicht! -- Das hat mein Sohn Franz gethan.
~Moor.~ Franz? Franz? -- O ewiges Chaos!
~D. a. Moor.~ Wenn du ein Mensch bist, und ein menschliches Herz hast,
Erlöser, den ich nicht kenne, o so höre den Jammer eines Vaters, den
ihm seine Söhne bereitet haben -- drey Monden schon hab' ich's tauben
Felsenwänden zugewinselt, aber ein hohler Wiederhall äffte meine Klagen
nur nach. Darum, wenn du ein Mensch bist, und ein menschliches Herz
hast --
~Moor.~ Diese Aufforderung könnte die wilden Bestien aus ihren Löchern
hervorrufen!
~D. a. Moor.~ Ich lag eben auf dem Siechbett, hatte kaum angefangen,
aus einer schweren Krankheit etwas Kräfte zu sammeln, so führte man
einen Mann zu mir, der vorgab, mein Erstgebohrner sey gestorben in der
Schlacht, und mit sich brachte ein Schwerdt, gefärbt mit seinem Blut,
und sein letztes Lebewohl, und daß ihn mein Fluch gejagt hätte in Kampf
und Tod und Verzweiflung.
~Moor.~ (_Heftig von ihm abgewandt._) Es ist offenbar!
~D. a. Moor.~ Höre weiter! ich ward unmächtig bey der Botschaft. Man
muß mich für todt gehalten haben, denn als ich wieder zu mir selber
kam, lag ich schon in der Bahre, und ins Leichentuch gewickelt wie ein
Todter. Ich krazte an dem Deckel der Bahre. Er ward aufgethan. Es war
finstere Nacht, mein Sohn Franz stand vor mir. -- Was? rief er mit
entsetzlicher Stimme, willst du dann ewig leben? -- und gleich flog
der Sargdeckel wieder zu. Der Donner dieser Worte hatte mich meiner
Sinne beraubt; als ich wieder erwachte, fühlt' ich den Sarg erhoben
und fortgeführt in einem Wagen eine halbe Stunde lang. Endlich ward er
geöffnet -- ich stand am Eingang dieses Gewölbes, mein Sohn vor mir,
und der Mann, der mir das blutige Schwerdt von Karln gebracht hatte --
zehnmal umfaßt' ich seine Kniee, und bat und flehte, und umfaßte sie
und beschwur -- das Flehen seines Vaters reichte nicht an sein Herz --
hinab mit dem Balg! donnerte es von seinem Munde, er hat genug gelebt,
-- und hinab ward ich gestossen ohn' Erbarmen, und mein Sohn Franz
schloß hinter mir zu.
~Moor.~ Es ist nicht möglich, nicht möglich! Ihr müßt euch geirrt haben.
~D. a. Moor.~ Ich kann mich geirrt haben. Höre weiter, aber zürne doch
nicht! So lag ich zwanzig Stunden, und kein Mensch gedachte meiner
Noth. Auch hat keines Menschen Fußtritt je diese Einöde betreten, denn
die allgemeine Sage geht, daß die Gespenster meiner Väter in diesen
Ruinen rasselnde Ketten schleifen, und in mitternächtlicher Stunde
ihr Todtenlied raunen. Endlich hört' ich die Thür wieder aufgehen,
dieser Mann brachte mir Brod und Wasser, und entdeckte mir, wie ich zum
Tod des Hungers verurtheilt gewesen, und wie er sein Leben in Gefahr
setze, wenn es herauskäme, daß er mich speise. So ward ich kümmerlich
erhalten diese lange Zeit, aber der unaufhörliche Frost -- die faule
Luft meines Unraths, -- der grenzenlose Kummer -- meine Kräfte wichen,
mein Leib schwand, tausendmal bat ich Gott mit Thränen um den Tod, aber
das Maas meiner Strafe muß noch nicht gefüllet seyn -- oder muß noch
irgend eine Freude meiner warten, daß ich so wunderbarlich erhalten
bin. Aber ich leide gerecht -- Mein Karl! mein Karl! -- und er hatte
noch keine graue Haare.
~Moor.~ Es ist genug. Auf! ihr Klötze, ihr Eisklumpen! Ihr träge
fühllose Schläfer! Auf! will keiner erwachen? (_Er thut einen
Pistolenschuß über die schlafenden Räuber._)
~Die Räuber.~ (_aufgejagt_) He, holla! holla! was giebts da?
~Moor.~ Hat euch die Geschichte nicht aus dem Schlummer gerüttelt?
der ewige Schlaf würde wach worden seyn! Schaut her, schaut her!
die Gesetze der Welt sind Würfelspiel worden, das Band der Natur
ist entzwey, die alte Zwietracht ist los, der Sohn hat seinen Vater
erschlagen.
~Die Räuber.~ Was sagt der Hauptmann?
~Moor.~ Nein, nicht erschlagen! das Wort ist Beschönigung! -- der Sohn
hat den Vater tausendmal gerädert, gespießt, gefoltert, geschunden! die
Worte sind mir zu menschlich -- worüber die Sünde roth wird, worüber
der Kannibale schaudert, worauf seit Aeonen kein Teufel gekommen ist.
-- Der Sohn hat seinen eigenen Vater -- o seht her, seht her! er ist
in Unmacht gesunken, -- in dieses Gewölbe hat der Sohn seinen Vater --
Frost, Blöse, -- Hunger, -- Durst -- o seht doch, seht doch! -- es ist
mein eigner Vater, ich wills nur gestehn.
~Die Räuber~ (_springen herbey und umringen den Alten._) Dein Vater?
dein Vater?
~Schweizer~ (_tritt ehrerbietig näher, fällt vor ihm nieder._) Vater
meines Hauptmanns! Ich küsse dir die Füsse! du hast über meinen Dolch
zu befehlen.
~Moor.~ Rache, Rache, Rache dir! grimmig beleidigter, entheiligter
Greis! So zerreiß ich von nun an auf ewig das brüderliche Band. (_er
zerreißt sein Kleid von oben an bis unten._) So verfluch ich jeden
Tropfen brüderlichen Bluts im Antlitz des offenen Himmels! Höre mich,
Mond und Gestirne! Höre mich, mitternächtlicher Himmel! der du auf die
Schandthat herunterblicktest! Höre mich, dreymal schröcklicher Gott,
der da oben über dem Monde waltet, und rächt und verdammt über den
Sternen, und feuerflammt über der Nacht! Hier kniee ich -- hier streck
ich empor die drey Finger in die Schauer der Nacht -- hier schwör ich,
und so speye die Natur mich aus ihren Grenzen wie eine bösartige Bestie
aus, wenn ich diesen Schwur verletze, schwör ich das Licht des Tages
nicht mehr zu grüssen, bis des Vater-Mörders Blut, vor diesem Steine
verschüttet, gegen die Sonne dampft. (_Er steht auf._)
~Die Räuber.~ Es ist ein Belials-Streich! Sag einer, wir seyen
Schelmen! Nein bey allen Drachen! So bunt haben wirs nie gemacht!
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