Die Räuber: Ein Schauspiel - 06

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oder fürchtet ihr wohl, sie werden ihr Wort brechen, weil ihr einmal
gehört habt, daß man Verräthern nicht Wort hält? -- O seyd ausser
Furcht! Schon die Politik könnte sie zwingen, Wort zu halten, wenn
sie es auch dem Satan gegeben hätten. Wer würde ihnen in Zukunft noch
Glauben beymessen? Wie würden sie je einen zweyten Gebrauch davon
machen können? -- Ich wollte darauf schwören, sie meinens aufrichtig.
Sie wissen, daß ich es bin, der euch empört und erbittert hat, euch
halten sie für unschuldig. Eure Verbrechen legen sie für Jugendfehler,
für Uebereilungen aus. Mich allein wollen Sie haben, ich allein
verdiene zu büssen. Ist es nicht so, Herr Pater?
~Pater.~ Wie heißt der Teufel, der aus ihm spricht? -- Ja freylich,
freylich ist es so -- der Kerl macht mich wirbeln.
~Moor.~ Wie, noch keine Antwort? denkt ihr wohl gar mit den Waffen
noch durchzureissen? Schaut doch um euch, schaut doch um euch! das
werdet ihr doch nicht denken, das wäre itzt kindische Zuversicht. --
Oder schmeichelt ihr euch wohl gar als Helden zu fallen, weil ihr
saht, daß ich mich auf's Getümmel freute? -- Oh glaubt das nicht! Ihr
seyd nicht ~Moor~. -- Ihr seyd heillose Diebe! Elende Werkzeuge meiner
grösern Plane, wie der Strick verächtlich in der Hand des Henkers! --
Diebe können nicht fallen, wie Helden fallen. Das Leben ist den Dieben
Gewinn, dann kommt was schröckliches nach -- Diebe haben das Recht,
vor dem Tode zu zittern. -- Höret, wie ihre Hörner tönen! Sehet, wie
drohend ihre Säbel daher blinken! wie? noch unschlüssig? seyd ihr toll?
seyd ihr wahnwitzig? -- Es ist unverzeihlich! Ich dank euch mein Leben
nicht, ich schäme mich eures Opfers!
~Pater~ (_äußerst erstaunt._) Ich werde unsinnig, ich laufe davon! Hat
man je von so was gehört?
~Moor.~ Oder fürchtet ihr wohl, ich werde mich selbst erstechen,
und durch einen Selbstmord den Vertrag zernichten, der nur an dem
Lebendigen haftet? Nein, Kinder! das ist eine unnütze Furcht. Hier
werf ich meinen Dolch weg, und meine Pistolen und diß Fläschgen mit
Gift, das mir noch wohlkommen sollte -- ich bin so elend, daß ich auch
die Herrschaft über mein Leben verloren habe -- Was, noch unschlüssig?
Oder glaubt ihr vielleicht, ich werde mich zur Wehr setzen, wenn ihr
mich binden wollt? Seht! hier bind ich meine rechte Hand an diesen
Eichenast, ich bin ganz wehrlos, ein Kind kann mich umwerfen -- Wer ist
der erste, der seinen Hauptmann in der Noth verläßt?
~Roller~ (_in wilder Bewegung._) Und wann die Hölle uns neunfach
umzingelte! (_schwenkt seinen Degen._) Wer kein Hund ist, rette den
Hauptmann!
~Schweizer~ (_Zerreißt den Pardon, und wirft die Stücke dem Pater in's
Gesicht._) In unsern Kugeln Pardon! Fort Kanaille! sag dem Senat,
der dich gesandt hat, du träfst unter Moor's Bande keinen einzigen
Verräther an -- Rettet, rettet den Hauptmann!
~Alle~ (_lermen._) Rettet, rettet, rettet den Hauptmann!
~Moor~ (_sich losreissend, freudig._) Itzt sind wir frey -- Kameraden!
Ich fühle eine Armee in meiner Faust -- Tod oder Freyheit! wenigstens
sollen sie keinen lebendig haben!
(Man bläst zum Angriff. Lerm und Getümmel. Sie gehen ab mit gezogenem
Degen.)


Dritter Akt.

Erste Scene.
Amalia (_im Garten, spielt auf der Laute._)
Schön wie Engel, voll Walhalla's Wonne,
Schön vor allen Jünglingen war er,
Himmlisch mild sein Blick, wie Mayen-Sonne
Rückgestralt vom blauen Spiegel-Meer.
Sein Umarmen -- wüthendes Entzücken! --
Mächtig feurig klopfte Herz an Herz,
Mund und Ohr gefesselt -- Nacht vor unsern Blicken --
Und der Geist gewirbelt himmelwärts.
Seine Küsse -- paradisisch Fühlen! --
Wie zwo Flammen sich ergreiffen, wie
Harfentöne in einander spielen
Zu der himmelvollen Harmonie,
Stürzten, flogen, rasten Geist und Geist zusammen,
Lippen, Wangen brannten, zitterten, --
Seele rann in Seele -- Erd und Himmel schwammen
Wie zerronnen, um die Liebenden.
Er ist hin -- vergebens ach! vergebens
Stöhnet ihm der bange Seufzer nach.
Er ist hin -- und alle Lust des Lebens
Wimmert hin in ein verlornes Ach! --
~Franz~ tritt auf.
~Franz.~ Schon wieder hier, eigensinnige Schwärmerinn? Du hast dich vom
frohen Mahle hinweggestohlen, und den Gästen die Freude verdorben.
~Amalia.~ Schade für diese unschuldige Freuden! das Todtenlied muß noch
in deinen Ohren murmeln, das deinem Vater zu Grabe hallte --
~Franz.~ Willst du denn ewig klagen? Laß die Todten schlafen, und mache
die Lebendigen glücklich! Ich komme --
~Amalia.~ Und wann gehst du wieder?
~Franz.~ O weh! kein so finsteres stolzes Gesicht! du betrübst mich,
Amalia. Ich komme dir zu sagen --
~Amalia.~ Ich muß wol hören, Franz von Moor ist ja gnädiger Herr worden.
~Franz.~ Ja recht, das wars, worüber ich dich vernehmen wollte --
Maximilian ist schlafen gegangen in der Väter Gruft. Ich bin Herr. Aber
ich möchte es vollends ganz seyn, Amalia. -- Du weist, was du unserm
Hause warst, du wardst gehalten wie Moors Tochter, selbst den Tod
überlebte seine Liebe zu dir, das wirst du wol niemals vergessen? --
~Amalia.~ Niemals, niemals. Wer das auch so leichtsinnig beym frohen
Mahle hinwegzechen könnte!
~Franz.~ Die Liebe meines Vaters must du in seinen Söhnen belohnen, und
Karl ist todt -- staunst du? schwindelt dir? Ja wahrhaftig, der Gedanke
ist auch so schmeichelnd erhaben, daß er selbst den Stolz eines Weibes
betäubt. Franz tritt die Hoffnungen der edelsten Fräuleins mit Füssen,
Franz kommt und bietet einer armen ohne ihn hülflosen Waise sein Herz,
seine Hand, und mit ihr all sein Gold an und all seine Schlösser
und Wälder. -- Franz der Beneidete, der Gefürchtete, erklärt sich
freywillig für Amalia's Sklaven --
~Amalia.~ Warum spaltet der Bliz die ruchlose Zunge nicht, die das
Frevelwort ausspricht! Du hast meinen Geliebten ermordet, und Amalia
soll dich Gemahl nennen! Du --
~Franz.~ Nicht so ungestümm, allergnädigste Prinzessinn! -- Freylich
krümmt Franz sich nicht wie ein girrender Seladon vor dir -- freylich
hat er nicht gelernt, gleich dem schmachtenden Schäfer Arkadiens, dem
Echo der Grotten und Felsen seine Liebesklagen entgegen zu jammern --
Franz spricht und wenn man nicht antwortet, so wird er -- ~befehlen~.
~Amalia.~ Wurm du, befehlen? mir befehlen? -- und wenn man den Befehl
mit Hohnlachen zurückschickt?
~Franz.~ Das wirst du nicht. Noch weiß ich Mittel, die den Stolz eines
einbildischen Starrkopfs so hübsch niederbeugen können -- Kloster und
Mauren!
~Amalia.~ Bravo! herrlich! und in Kloster und Mauren mit deinem
Basilisken-Anblick auf ewig verschont, und Musse genug, an Karln zu
denken, zu hangen. Willkommen mit deinem Kloster! auf, auf mit deinen
Mauren!
~Franz.~ Haha! ist es das? -- gib Acht! Izt hast du mich die Kunst
gelehrt, wie ich dich quälen soll -- diese ewige Grille von Karl
soll dir mein Anblick gleich einer feuerhaarigen Furie aus dem
Kopfe geiseln, das Schreckbild ~Franz~ soll hinter dem Bild deines
Lieblings im Hinterhalt lauren, gleich dem verzauberten Hund, der auf
unterirdischen Goldkästen liegt -- an den Haaren will ich dich in die
Kapelle schleifen, den Degen in der Hand, dir den ehlichen Schwur aus
der Seele pressen, dein jungfräuliches Bette mit Sturm ersteigen, und
deine stolze Scham mit noch gröserem Stolze besiegen.
~Amalia~ (_giebt ihm eine Maulschelle._) Nimm erst das zur Aussteuer
hin!
~Franz~ (_aufgebracht._) Ha! wie das zehnfach, und wieder zehnfach
geahndet werden soll! -- Nicht meine Gemahlinn -- die Ehre sollst du
nicht haben. -- meine Maitresse sollst du werden, daß die ehrlichen
Bauernweiber mit Fingern auf dich deuten, wenn du es wagst und über
die Gasse gehst. Knirsche nur mit den Zähnen -- speye Feuer und Mord
aus den Augen -- mich ergötzt der Grimm eines Weibes, macht dich nur
schöner, begehrenswerther. Komm -- dieses Sträuben wird meinen Triumph
zieren und mir die Wohllust in erzwungenen Umarmungen würzen -- Komm
mit in meine Kammer -- ich glühe vor Sehnsucht -- itzt gleich sollst du
mit mir gehn. (_will sie fortreißen_)
~Amalia~ (_fällt ihm um den Hals._) Verzeih mir Franz! (_wie er sie
umarmen will, reißt sie ihm den Degen von der Seite und tritt hastig
zurück._) Siehst du Bösewicht, was ich jetzt aus dir machen kann?
-- Ich bin ein Weib, aber ein rasendes Weib -- wag es einmal mit
unzüchtigem Griff meinen Leib zu betasten -- dieser Stahl soll deine
geile Brust mitten durchrennen, und der ~Geist~ meines Oheims wird mir
die Hand dazu führen. Fleuch auf der Stelle! (_Sie jagt ihn davon._)
Amalia.
Ah! wie mir wohl ist -- Itzt kann ich frey athmen -- ich fühlte mich
stark wie das funkensprühende Roß, grimmig wie die Tygerinn dem
siegbrüllenden Räuber ihrer Jungen nach -- In ein Kloster, sagt er --
Dank dir für diese glückliche Entdeckung! -- Itzt hat die betrogene
Liebe ihre Freystatt gefunden -- das Kloster -- das Kreuz des Erlösers
ist die Freystatt der betrognen Liebe. (_Sie will gehn._)
Herrmann (_tritt schüchtern herein._)
~Herrmann.~ Fräulein Amalia! Fräulein Amalia!
~Amalia.~ Unglücklicher! Was störest du mich?
~Herrmann.~ Dieser Zentner muß von meiner Seele, eh er sie zur Hölle
drückt (_wirft sich vor ihr nieder._) Vergebung! Vergebung! Ich hab
euch sehr beleidigt, Fräulein Amalia.
~Amalia.~ Steh auf! Geh! Ich will nichts wissen. (_Will fort._)
~Herrmann.~ (_der sie zurückhält._) Nein! Bleibt! Bey Gott! Bey dem
ewigen Gott! Ihr sollt alles wissen!
~Amalia.~ Keinen Laut weiter -- Ich vergebe dir -- Ziehe heim im
Frieden.
(Will hinweg eilen.)
~Herrmann.~ So höret nur ein einziges Wort -- es wird euch all' eure
Ruhe wiedergeben.
~Amalia~ (_kommt zurück und blickt ihn verwundernd an._) Wie Freund? --
wer im Himmel und auf Erden kann mir meine Ruhe wiedergeben?
~Herrmann.~ Das kann von meinen Lippen ein einziges Wort -- höret mich
an.
~Amalia~ (_mit Mitleiden seine Hand ergreifend._) Guter Mensch -- Kann
ein Wort von deinen Lippen die Riegel der Ewigkeit aufreissen?
~Herrmann~ (_steht auf._) Karl lebt noch!
~Amalia~ (_schreyend._) Unglücklicher!
~Herrmann.~ Nicht anders -- Nun noch ein Wort -- euer Oheim --
~Amalia~ (_gegen ihn herstürzend._) Du lügst --
~Herrmann.~ Euer Oheim --
~Amalia.~ Karl lebt noch!
~Herrmann.~ Und euer Oheim --
~Amalia.~ Karl lebt noch?
~Herrmann.~ Auch euer Oheim -- Verrathet mich nicht, (_eilt hinaus._)
~Amalia~ (_steht lang wie versteinert. Dann fährt sie wild auf, eilt
ihm nach._) Karl lebt noch!

Zweyte Scene.
Gegend an der Donau.
Die Räuber.
(_gelagert auf einer Anhöhe unter Bäumen, die Pferde weiden am Hügel
hinunter._)
~Moor.~ Hier muß ich liegen bleiben (_wirft sich auf die Erde._)
Meine Glieder wie abgeschlagen. Meine Zunge trocken, wie eine Scherbe
(_Schweizer verliert sich unvermerkt._) Ich wollt' euch bitten, mir
eine Handvoll Wassers aus diesem Strome zu holen, aber ihr seyd alle
matt bis in den Tod.
~Schwarz.~ Auch ist der Wein all in unsern Schläuchen.
~Moor.~ Seht doch, wie schön das Getraide steht! -- Die Bäume brechen
fast unter ihrem Seegen. -- Der Weinstock voll Hoffnung.
~Grimm.~ Es gibt ein fruchtbares Jahr.
~Moor.~ Meinst du? -- Und so würde doch ~Ein~ Schweiß in der Welt
bezahlt. ~Einer?~ -- -- Aber es kann ja über Nacht ein Hagel fallen und
alles zu Grund schlagen.
~Schwarz.~ Das ist leicht möglich. Es kann alles zu Grund gehen, wenige
Stunden vorm Schneiden.
~Moor.~ Das sag ich ja. Es wird alles zu Grund gehn. Warum soll
dem Menschen das gelingen, was er von der Ameise hat, wenn ihm das
fehlschlägt, was ihn den Göttern gleich macht? -- oder ist hier die
Mark seiner Bestimmung?
~Schwarz.~ Ich kenne sie nicht.
~Moor.~ Du hast gut gesagt, und noch besser gethan, wenn du sie nie zu
kennen verlangtest! -- Bruder -- ich habe die Menschen gesehen, ihre
Bienensorgen, und ihre Riesenprojekte -- ihre Götterplane und ihre
Mäusegeschäfte, das wunderseltsame Wettrennen nach Glückseligkeit; --
dieser dem Schwung seines Rosses anvertraut -- ein anderer der Nase
seines Esels -- ein dritter seinen eigenen Beinen; dieses bunte Lotto
des Lebens, worein so mancher seine Unschuld, und -- seinen Himmel
setzt, einen Treffer zu haschen, und -- Nullen sind der Auszug --
am Ende war kein Treffer darinn. Es ist ein Schauspiel, Bruder, das
Thränen in deine Augen lockt, wenn es dein Zwerchfell zum Gelächter
kitzelt.
~Schwarz.~ Wie herrlich die Sonne dort untergeht!
~Moor~ (_in den Anblick versenkt._) So stirbt ein Held! --
Anbetenswürdig!
~Grimm.~ Du scheinst tief gerührt.
~Moor.~ Da ich noch ein Bube war -- wars mein Lieblings-Gedanke wie sie
zu leben, zu sterben wie sie -- (_mit verbißnem Schmerz._) Es war ein
Bubengedanke!
~Grimm.~ Das will ich hoffen.
~Moor~ (_drückt den Hut übers Gesicht._) Es war eine Zeit -- Laßt mich
allein, Kameraden.
~Schwarz.~ Moor! Moor! Was zum Henker? -- wie er seine Farbe verändert!
~Grimm.~ Alle Teufel! was hat er? wird ihm übel?
~Moor.~ Es war eine Zeit, wo ich nicht schlafen konnte, wenn ich mein
Nachtgebet vergessen hatte --
~Grimm.~ Bist du wahnsinnig? Willst du dich von deinen Bubenjahren
hofmeistern lassen?
~Moor~ (_legt sein Haupt auf Grimms Brust._) Bruder! Bruder!
~Grimm.~ Wie? sey doch kein Kind -- ich bitte dich --
~Moor.~ Wär' ich's -- wär' ich's wieder!
~Grimm.~ Pfui! Pfui!
~Schwarz.~ Heitre dich auf. Sieh diese mahlerische Landschaft -- den
lieblichen Abend.
~Moor.~ Ja Freunde, diese Welt ist so schön.
~Schwarz.~ Nun, das war wohl gesprochen.
~Moor.~ Diese Erde so herrlich.
~Grimm.~ Recht -- recht -- so hör' ich's gerne.
~Moor~ (_zurückgesunken._) Und ich so häßlich auf dieser schönen Welt
-- und ich ein Ungeheuer auf dieser herrlichen Erde.
~Grimm.~ O weh! o weh!
~Moor.~ Meine Unschuld! Meine Unschuld! -- Seht! es ist alles
hinausgegangen, sich im friedlichen Stral des Frühlings zu sonnen --
warum ich allein die Hölle saugen aus den Freuden des Himmels? --
daß alles so glücklich ist, durch den Geist des Friedens alles so
verschwistert! -- die ganze Welt ~Eine~ Familie und ein Vater dort
oben -- ~Mein~ Vater nicht -- Ich allein der Verstossene, ich allein
ausgemustert aus den Reihen der Reinen -- mir nicht der süße Name Kind
-- nimmer mir der Geliebten schmachtender Blick -- nimmer, nimmer des
Busenfreundes Umarmung (_wild zurückfahrend._) Umlagert von Mördern
-- von Nattern umzischt -- angeschmiedet an das Laster mit eisernen
Banden -- hinausschwindelnd in's Grab des Verderbens auf des Lasters
schwankendem Rohr -- mitten in den Blumen der glücklichen Welt ein
heulender Abbadona!
~Schwarz~ (_zu den übrigen._) Unbegreiflich! Ich hab ihn nie so gesehen.
~Moor~ (_mit Wehmuth._) Daß ich wiederkehren dürfte in meiner Mutter
Leib! daß ich ein Bettler geboren werden dürfte! -- Nein! ich wollte
nicht mehr, o Himmel -- daß ich werden dürfte wie dieser Taglöhner
einer! -- O ich wollte mich abmüden, daß mir das Blut von den Schläfen
rollte -- mir die Wohllust eines einzigen Mittagschlafs zu erkaufen --
die Seligkeit einer einzigen Thräne.
~Grimm~ (_zu den andern._) Nur Geduld, der Paroxysmus ist schon im
Fallen.
~Moor.~ Es war eine Zeit, wo sie mir so gern floßen -- o ihr Tage
des Friedens! Du Schloß meines Vaters -- ihr grünen schwärmerischen
Thäler! O all ihr Elysiums-Scenen meiner Kindheit! -- Werdet ihr nimmer
zurückkehren -- nimmer mit köstlichem Säuseln meinen brennenden Busen
kühlen? -- Traure mit mir Natur -- Sie werden nimmer zurückkehren,
nimmer mit köstlichem Säuseln meinen brennenden Busen kühlen. -- Dahin!
dahin! unwiederbringlich! --
Schweizer (_mit Wasser im Hut._)
~Schweizer.~ Sauf zu, Hauptmann -- hier ist Wasser genug, und frisch
wie Eis.
~Schwarz.~ Du blutest ja -- was hast du gemacht?
~Schweizer.~ Narr, einen Spaß, der mich bald zwey Beine und
einen Hals gekostet hätte. Wie ich so auf dem Sandhügel am Fluß
hintrolle, glitsch, so rutscht der Plunder unter mir ab, und ich zehn
rheinländische Schuhe lang hinunter -- da lag ich, und wie ich mir eben
meine fünf Sinne wieder zurecht setze, treff ich dir das klarste Wasser
im Kies. Genug dießmal für den Tanz, dacht' ich, dem Hauptmann wirds
wohl schmecken.
~Moor~ (_gibt ihm den Hut zurück, und wischt ihm sein Gesicht ab._)
Sonst sieht man ja die Narben nicht, die die böhmischen Reuter in deine
Stirne gezeichnet haben -- dein Wasser war gut, Schweizer -- diese
Narben stehen dir schön.
~Schweizer.~ Pah! hat noch Platz genug für ihrer dreyßig.
~Moor.~ Ja, Kinder -- es war ein heißer Nachmittag -- und nur ~Einen~
Mann verloren -- mein Roller starb einen schönen Tod. Man würde einen
Marmor auf seine Gebeine setzen, wenn er nicht mir gestorben wäre.
Nehmet vorlieb mit diesem (_er wischt sich die Augen._) Wie viel warens
doch von den Feinden, die auf dem Platz blieben?
~Schweizer.~ Hundert und sechszig Husaren -- drey und neunzig Dragoner,
gegen vierzig Jäger -- dreyhundert in allem.
~Moor.~ Dreyhundert für Einen! -- Jeder von Euch hat Anspruch an diesen
Scheitel! (_Er entblößt sich das Haupt._) Hier heb ich meinen Dolch
auf! So wahr meine Seele lebt! ~Ich will euch niemals verlassen.~
~Schweizer.~ Schwöre nicht! du weist nicht, ob du nicht noch glücklich
werden, und bereuen wirst.
~Moor.~ ~Bey den Gebeinen meines Rollers! Ich will euch niemals
verlassen.~
Kosinsky (_kommt._)
~Kosinsky~ (_vor sich._) In dieser Revier herum, sagen sie, werd ich
ihn antreffen -- he holla! was sind das für Gesichter? -- Solltens --
wie wenn's diese -- sie sind's, sind's! -- ich will sie anreden.
~Schwarz.~ Gebt Acht! wer kommt da?
~Kosinsky.~ Meine Herrn! verzeihen Sie! Ich weiß nicht, geh ich recht,
oder unrecht?
~Moor.~ Und wer müssen wir seyn, wenn Sie recht geh'n?
~Kosinsky.~ Männer!
~Schweizer.~ Ob wir das auch gezeigt haben, Hauptmann?
~Kosinsky.~ Männer such' ich, die dem Tod in's Gesicht sehen, und die
Gefahr wie eine zahme Schlange um sich spielen lassen, die Freyheit
höher schätzen, als Ehre und Leben, deren bloser Name, willkommen dem
Armen und Unterdrückten, die Beherztesten feig und Tyrannen bleich
macht.
~Schweizer~ (_zum Hauptmann._) Der Bursche gefällt mir. -- Höre, guter
Freund! Du hast deine Leute gefunden.
~Kosinsky.~ Das denk' ich, und will hoffen, bald meine Brüder. -- So
könnt ihr mich dann zu meinem rechten Manne weisen, denn ich such
euren Hauptmann, den grosen Grafen von Moor.
~Schweizer~ (_gibt ihm die Hand mit Wärme._) Lieber Junge! wir dutzen
einander.
~Moor~ (_näher kommend._) Kennen Sie auch den Hauptmann?
~Kosinsky.~ ~Du~ bist's -- in dieser Miene -- wer sollte dich anseh'n,
und einen andern suchen? (_starrt ihn lang an._) Ich habe mir immer
gewünscht, den Mann mit dem vernichtenden Blicke zu sehen, wie er saß
auf den Ruinen von Karthago -- itzt wünsch ich es nicht mehr.
~Schweizer.~ Blitzbub!
~Moor.~ Und was führt Sie zu mir?
~Kosinsky.~ O Hauptmann! mein mehr als grausames Schicksal -- ich
habe Schiffbruch gelitten auf der ungestümmen See dieser Welt, die
Hoffnungen meines Lebens hab ich müssen sehen in den Grund sinken, und
blieb mir nichts übrig, als die marternde Erinnerung ihres Verlustes,
die mich wahnsinnig machen würde, wenn ich sie nicht durch anderwärtige
Thätigkeit zu ersticken suchte.
~Moor.~ Schon wieder ein Kläger wider die Gottheit! -- Nur weiter.
~Kosinsky.~ Ich wurde Soldat. Das Unglück verfolgte mich auch da -- ich
machte eine Fahrt nach Ostindien mit, mein Schiff scheiterte an Klippen
-- nichts als fehlgeschlagene Plane! Ich höre endlich weit und breit
erzählen von deinen Thaten, ~Mordbrennereyen~, wie sie sie nannten,
und bin hieher gereist dreyßig Meilen weit, mit dem festen Entschluß,
unter dir zu dienen, wenn du meine Dienste annehmen willst -- Ich bitte
dich, würdiger Hauptmann, schlage mir's nicht ab!
~Schweizer~ (_mit einem Sprung._) Heysa! Heysa! So ist ja unser Roller
zehnhundertfach vergütet! Ein ganzer Mordbruder für uns're Bande!
~Moor.~ Wie ist dein Name?
~Kosinsky.~ Kosinsky.
~Moor.~ Wie? Kosinsky! weist du auch, daß du ein leichtsinniger Knabe
bist, und über den grosen Schritt deines Lebens weggaukelst, wie
ein unbesonnenes Mädchen -- Hier wirst du nicht Bälle werfen oder
Kegelkugeln schieben, wie du dir einbildest.
~Kosinsky.~ Ich weiß, was du sagen willst -- ich bin vier und zwanzig
Jahr alt, aber ich habe Degen blinken gesehen, und Kugeln um mich
surren gehört.
~Moor.~ So junger Herr? -- Und hast du dein Fechten nur darum gelernt,
arme Reisende um einen Reichsthaler niederzustossen, oder Weiber
hinterrücks in den Bauch zu stechen? Geh, geh! du bist deiner Amme
entlaufen, weil sie dir mit der Ruthe gedroht hat.
~Schweizer.~ Was zum Henker, Hauptmann! was denkst du? willst du diesen
Herkules fortschicken? Sieht er nicht gerade so drein, als wollt' er
den Marschall von Sachsen mit einem Rührlöffel über den Ganges jagen?
~Moor.~ Weil dir deine Lappereyen mißglücken, kommst du, und willst
ein Schelm, ein Meuchelmörder werden? -- Mord, Knabe, verstehst du das
Wort auch? du magst ruhig schlafen gegangen seyn, wenn du Mohnköpfe
abgeschlagen hast, aber einen Mord auf der Seele zu tragen. --
~Kosinsky.~ Jeden Mord, den du mich begehen heist, will ich
verantworten.
~Moor.~ Was? bist du so klug? Willst du dich anmaßen, einen Mann mit
Schmeicheleyen zu fangen? Woher weist du, daß ich nicht böse Träume
habe, oder auf dem Todbett nicht werde blaß werden? wie viel hast du
schon gethan, wobey du an Verantwortung gedacht hast?
~Kosinsky.~ Wahrlich! noch sehr wenig, aber doch diese Reise zu dir,
edler Graf!
~Moor.~ Hat dir dein Hofmeister die Geschichte des Robins in die Hände
gespielt? -- Man sollte dergleichen unvorsichtige Kanaillen auf die
Galeere schmieden, -- die deine kindische Phantasie erhitzte, und dich
mit der tollen Sucht zum großen Mann ansteckte? Kützelt dich nach Namen
und Ehre? willst du Unsterblichkeit mit Mordbrennereyen erkaufen? Merk
dir's, ehrgeitziger Jüngling! Für Mordbrenner grünet kein Loorbeer! Auf
Banditen-Siege ist kein Triumph gesetzt -- aber Fluch, Gefahr, Tod,
Schande -- siehst du auch das Hochgericht dort auf dem Hügel?
~Spiegelberg~ (_unwillig auf und abgehend._) Ey wie dumm! wie
abscheulich, wie unverzeihlich dumm! das ist die Manier nicht! ich
hab's anderst gemacht.
~Kosinsky.~ Was soll der fürchten, der den Tod nicht fürchtet?
~Moor.~ Brav! Unvergleichlich! Du hast dich wacker in den Schulen
gehalten, du hast deinen Seneka meisterlich auswendig gelernt. --
Aber, lieber Freund, mit dergleichen Sentenzen wirst du die leidende
Natur nicht beschwätzen, damit wirst du die Pfeile des Schmerzens
nimmermehr stumpf machen. -- Besinne dich recht, mein Sohn! (_Er nimmt
seine Hand._) Denk, ich rathe dir als ein Vater -- lern erst die
Tiefe des Abgrunds kennen, eh du hineinspringst! Wenn du noch in der
Welt eine einzige Freude zu erhaschen weist -- es könnten Augenblicke
kommen, wo du -- aufwachst -- und dann -- möchte es zu spät seyn. Du
trittst hier gleichsam aus dem Kreise der Menschheit -- entweder must
du ein höherer Mensch seyn, oder du bist ein Teufel -- Noch einmal,
mein Sohn! wenn dir noch ein Funken von Hoffnung irgend anderswo
glimmt, so verlaß diesen schröcklichen Bund, den nur Verzweiflung
eingeht, wenn ihn nicht eine höhere Weisheit gestiftet hat -- Man
kann sich täuschen -- glaube mir, man kann das für Stärke des Geistes
halten, was doch am Ende Verzweiflung ist -- Glaube ~mir~, ~mir~! und
mach dich eilig hinweg.
~Kosinsky.~ Nein! ich fliehe itzt nicht mehr. Wenn dich meine Bitten
nicht rühren, so höre die Geschichte meines Unglücks. -- Du wirst mir
dann selbst den Dolch in die Hände zwingen, du wirst -- lagert euch
hier auf dem Boden, und hört mir aufmerksam zu!
~Moor.~ Ich will sie hören.
~Kosinsky.~ Wisset also, ich bin ein böhmischer Edelmann, und wurde
durch den frühen Tod meines Vaters Herr eines ansehnlichen Ritterguts.
Die Gegend war paradisisch -- denn sie enthielt einen Engel -- ein
Mädchen geschmückt mit allen Reizen der blühenden Jugend, und keusch
wie das Licht des Himmels. Doch, wem sag ich das? Es schallt an euren
Ohren vorüber -- ihr habt niemals geliebt, seyd niemals geliebt worden
--
~Schweizer.~ Sachte, sachte! unser Hauptmann wird feuerroth.
~Moor.~ Hör auf! ich wills ein andermal hören -- morgen, nächstens,
oder -- wenn ich Blut gesehen habe.
~Kosinsky.~ Blut, Blut -- höre nur weiter! Blut sag ich dir, wird deine
ganze Seele füllen. Sie war bürgerlicher Geburt, eine Deutsche --
aber ihr Anblick schmelzte die Vorurtheile des Adels hinweg. Mit der
schüchternsten Bescheidenheit nahm sie den Trauring von meiner Hand,
und übermorgen sollte ich meine ~Amalia~ vor den Altar führen.
~Moor~ (_steht schnell auf._)
~Kosinsky.~ Mitten im Taumel der auf mich wartenden Seligkeit, unter
den Zurüstungen zur Vermählung -- werd ich durch einen Expressen
nach Hof citiert. Ich stellte mich. Man zeigte mir Briefe, die ich
geschrieben haben sollte, voll verrätherischen Inhalts. Ich erröthete
über der Bosheit -- man nahm mir den Degen ab, warf mich ins Gefängniß,
alle meine Sinnen waren hinweg.
~Schweizer.~ Und unterdessen -- nur weiter! ich rieche den Braten schon.
~Kosinsky.~ Hier lag ich einen Monath lang, und wußte nicht, wie mir
geschah. Mir bangte für meine Amalia, die meines Schicksals wegen jede
Minute einen Tod würde zu leiden haben. Endlich erschien der erste
Minister des Hofes, wünschte mir zur Entdeckung meiner Unschuld Glück,
mit zuckersüssen Worten, liest mir den Brief der Freiheit vor, gibt mir
meinen Degen wieder. Itzt im Triumphe nach meinem Schloß, in die Arme
meiner Amalia zu fliegen, -- sie war verschwunden. In der Mitternacht
sey sie weggebracht worden, wüßte niemand, wohin? und seitdem mit
keinem Aug mehr gesehen. Hui! schoß mirs auf wie der Blitz, ich flieg
nach der Stadt, sondire am Hof -- alle Augen wurzelten auf mir, niemand
wollte Bescheid geben -- endlich entdeck ich sie durch ein verborgenes
Gitter im Pallast -- sie warf mir ein Billetchen zu.
~Schweizer.~ Hab ich's nicht gesagt?
~Kosinsky.~ Hölle, Tod und Teufel! da stands! man hatte ihr die Wahl
gelassen, ob sie mich lieber sterben sehen, oder die Mätresse des
Fürsten werden wollte. Im Kampf zwischen Ehre und Liebe entschied sie
für das zweyte, und (_lachend_) ich war gerettet.
~Schweizer.~ Was thatst du da?
~Kosinsky.~ Da stand ich, wie von tausend Donnern getroffen! -- Blut!
war mein erster Gedanke, Blut! mein letzter. Schaum auf dem Munde, renn
ich nach Haus, wähle mir einen dreyspitzigen Degen, und damit in aller
Hast in des Ministers Haus, denn nur er -- er nur war der höllische
Kuppler gewesen. Man muß mich von der Gasse bemerkt haben, denn wie ich
hinauf trete, waren alle Zimmer verschlossen. Ich suche, ich frage: Er
sey zum Fürsten gefahren, war die Antwort. Ich mache mich geradenwegs
dahin, man wollte nichts von ihm wissen. Ich gehe zurück, sprenge die
Thüren ein, find ihn, wollte eben -- aber da sprangen fünf bis sechs
Bediente aus dem Hinterhalt, und entwanden mir den Degen.
~Schweizer~ (_stampft auf den Boden._) Und er kriegte nichts, und du
zogst leer ab?
~Kosinsky.~ Ich ward ergriffen, angeklagt, peinlich processirt, infam
-- merkts euch! -- aus ~besonderer~ Gnade infam aus den Gränzen gejagt,
meine Güter fielen als Präsent dem Minister zu, meine Amalia bleibt in
den Klauen des Tygers, verseufzt und vertrauert ihr Leben, während daß
meine Rache fasten, und sich unter das Joch des Despotismus krümmen muß.
~Schweizer~ (_aufstehend seinen Degen wetzend._) Das ist Wasser auf
unsere Mühle, Hauptmann! Da gibts was anzuzünden!
~Moor~ (_der bisher in heftigen Bewegungen hin und her gegangen,
springt rasch auf, zu den Räubern._) Ich muß sie sehen -- auf! rafft
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