Die Räuber: Ein Schauspiel - 05

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~Spiegelberg.~ Hum! hum!
~Razmann.~ Neulich erfuhren wir im Wirthshaus, daß ein reicher Graf
von Regensburg durchkommen würde, der einen Proceß von einer Million
durch die Pfiffe seines Advokaten durchgesetzt hätte, er saß eben am
Tisch und brettelte, -- wie viel sind unserer? frug er mich, indem er
hastig aufstand, ich sah ihn die Unterlippe zwischen die Zähne klemmen,
welches er nur thut, wenn er am grimmigsten ist -- nicht mehr als fünf!
sagt' ich -- es ist genug! sagt' er, warf der Wirthinn das Geld auf
den Tisch, ließ den Wein, den er sich hatte reichen lassen, unberührt
stehen -- wir machten uns auf den Weg. Die ganze Zeit über sprach er
kein Wort, lief abseitwärts und allein, nur daß er uns von Zeit zu
Zeit fragte, ob wir noch nichts gewahr worden wären, und uns befahl
das Ohr an die Erde zu legen. Endlich so kommt der Graf hergefahren,
der Wagen schwer bepakt, der Advokat saß bey ihm drinn, voraus ein
Reuter, nebenher ritten zwey Knechte -- da hättest du den Mann sehen
sollen, wie er, zwey Terzerolen in der Hand, vor uns her auf den Wagen
zusprang! und die Stimme, mit der er rief: Halt! -- der Kutscher, der
nicht Halt machen wollte, mußte vom Bock herabtanzen, der Graf schoß
aus dem Wagen in den Wind, die Reuter flohen -- dein Geld, Kanaille!
rief er donnernd -- er lag wie ein Stier unter dem Beil -- und bist du
der Schelm, der die Gerechtigkeit zur feilen Hure macht? Der Advokat
zitterte, daß ihm die Zähne klapperten, -- der Dolch stak in seinem
Bauch wie ein Pfahl in dem Weinberg -- ich habe das meine gethan! rief
er, und wandte sich stolz von uns weg, das Plündern ist eure Sache. Und
somit verschwand er in den Wald --
~Spiegelberg.~ Hum, hum! Bruder, was ich dir vorhin erzählt habe,
bleibt unter uns, er brauchts nicht zu wissen. Verstehst du?
~Razmann.~ Recht, recht! ich versteh.
~Spiegelberg.~ Du kennst ihn ja! Er hat so seine Grillen. Du verstehst
mich.
~Razmann.~ Ich versteh, ich versteh.
Schwarz (_in vollem Lauf._)
~Razmann.~ Wer da? was gibts da? Passagiers im Wald?
~Schwarz.~ Hurtig, hurtig! wo sind die andern? -- tausendsakerment! ihr
steht da, und plaudert! Wißt ihr denn nicht -- wißt ihr denn gar nicht?
-- und Roller --
~Razmann.~ Was dann, was dann?
~Schwarz.~ Roller ist gehangen, noch vier andere mit --
~Razmann.~ Roller? Schwere Noth! seit wann -- woher weist du's?
~Schwarz.~ Schon über drey Wochen sitzt er, und wir erfahren nichts,
schon drey Rechtstäge sind über ihn gehalten worden, und wir hören
nichts, man hat ihn auf der Tortur examinirt, wo der Hauptmann sey?
-- Der wackere Bursche hat nichts bekannt, gestern ist ihm der Proceß
gemacht worden, diesen Morgen ist er dem Teufel extra Post zugefahren.
~Razmann.~ Vermaledeyt! weiß es der Hauptmann?
~Schwarz.~ Erst gestern erfährt er's. Er schäumt wie ein Eber. Du
weist's, er hat immer am meisten gehalten auf Roller, und nun die
~Tortur erst~ -- Strick und Leiter sind schon an den Thurm gebracht
worden, es half nichts, er selbst hat sich schon in Kapuciners-Kutte zu
ihm geschlichen, und die Person mit ihm wechseln wollen, Roller schlugs
hartnäckig ab, itzt hat er einen Eid geschworen, daß es uns eiskalt
über die Leber lief, er wolle ihm eine Todesfackel anzünden, wie sie
noch keinem König geleuchtet hat, die ihnen den Buckel braun und blau
brennen soll. Mir ist bang für die Stadt. Er hat schon lang eine Pique
auf sie, weil sie so schändlich bigott ist, und du weist, wenn er sagt:
ich will's thun! so ist's so viel, als wenn's unser einer gethan hat.
~Razmann.~ Das ist wahr! ich kenne den Hauptmann. Wenn er dem Teufel
sein Wort drauf gegeben hätte in die Hölle zu fahren, er würde nie
beten, wenn er mit einem halben Vater Unser seelig werden könnte! --
Aber ach! der arme Roller! -- der arme Roller! --
~Spiegelberg.~ Memento mori! Aber das regt mich nicht an. (_Trillert
ein Liedgen._)
Geh ich vorbey am Rabensteine,
So blinz ich nur das rechte Auge zu,
Und denk, du hängst mir wohl alleine,
Wer ist ein Narr, ich oder du?
~Razmann~ (_aufspringend._) Horch! Ein Schuß. (_Schießen und Lermen._)
~Spiegelberg.~ Noch einer!
~Razmann.~ Wieder einer! der Hauptmann!
(_Hinter der Scene gesungen._)
Die Nürnberger henken keinen,
Sie hätten ihn denn vor.
=Da Capo.=
~Schweizer. Roller.~ (_Hinter der Scene._) Holla ho! Holla ho!
~Razmann.~ Roller! Roller! Holen mich zehn Teufel!
~Schweizer. Roller.~ (_Hinter der Scene._) Razmann! Schwarz!
Spiegelberg! Razmann!
~Razmann.~ Roller! Schweizer! Bliz, Donner, Hagel und Wetter! (_Fliegen
ihm entgegen._)
Räuber Moor (_zu Pferd._)
Schweizer. Roller. Grimm. Schufterle.
Räubertrupp (_mit Koth und Staub bedeckt, treten auf._)
~Räuber Moor~ (_vom Pferd springend._) Freyheit! Freyheit! -- -- du
bist im Trocknen, Roller! -- Führ meinen Rappen ab, Schweizer, und
wasch ihn mit Wein. (_Wirft sich auf die Erde._) Das hat gegolten!
~Razmann~ (_zu Roller._) Nun bey der Feueresse des Pluto's! bist du vom
Rad auferstanden?
~Schwarz.~ Bist du sein Geist? oder bin ich ein Narr? oder bist du's
wirklich?
~Roller~ (_in Athem._) Ich bins. Leibhaftig. Ganz. Wo glaubst du, daß
ich herkomme?
~Schwarz.~ Da frag die Hexe! der Stab war schon über dich gebrochen.
~Roller.~ Das war er freylich, und noch mehr. Ich komme recta vom
Galgen her. Laß mich nur erst zu Athem kommen. Der Schweizer wird dir
erzählen. Gebt mir ein Glas Brandtenwein! -- du auch wieder da, Moriz?
Ich dachte dich wo anders wieder zu sehen -- gebt mir doch ein Glas
Brandtenwein! meine Knochen fallen auseinander -- o mein Hauptmann! wo
ist mein Hauptmann?
~Schwarz.~ Gleich, gleich! -- so sag doch, so schwäz doch! wie bist
du davon kommen? wie haben wir dich wieder? der Kopf geht mir um. Vom
Galgen her, sagst du?
~Roller~ (_stürzt eine Flasche Brandtenwein hinunter._) Ah, das
schmeckt, das brennt ein! -- gerades Wegs vom Galgen her! sag ich. Ihr
steht da, und gafft, und könnt's nicht träumen -- ich war auch nur drey
Schritte von der Sakerments-Leiter, auf der ich in den Schoos Abrahams
steigen sollte -- so nah, so nah -- war dir schon mit Haut und Haar auf
die Anatomie verhandelt! hättest mein Leben um'n Prise Schnupftaback
haben können, dem Hauptmann dank ich Luft, Freyheit und Leben.
~Schweizer.~ Es war ein Spaß, der sich hören läßt. Wir hatten den Tag
vorher durch unsre Spionen Wind gekriegt, der Roller liege tüchtig im
Salz, und wenn der Himmel nicht bey Zeit noch einfallen wollte, so
werde er morgen am Tag -- das war als heut -- den Weg alles Fleisches
gehen müssen -- Auf! sagt der Hauptmann, was wiegt ein Freund nicht?
-- Wir retten ihn, oder retten ihn nicht, so wollen wir ihm wenigstens
doch eine Todesfackel anzünden, wie sie noch keinem König geleuchtet
hat, die ihnen den Buckel braun und blau brennen soll. Die ganze Bande
wird aufgeboten. Wir schicken einen Expressen an ihn, der's ihm in
einem Zettelchen beybrachte, das er ihm in die Suppe warf.
~Roller.~ Ich verzweifelte an dem Erfolg.
~Schweizer.~ Wir paßten die Zeit ab, bis die Passagen leer waren.
Die ganze Stadt zog dem Spektakel nach, Reuter und Fußgänger durch
einander und Wagen, der Lerm und der Galgen-Psalm jolten weit. Izt,
sagt der Hauptmann, brennt an, brennt an! Die Kerl flogen wie Pfeile,
steckten die Stadt an drey und dreysig Eken zumal in Brand, werfen
feurige Lunten in die Nähe des Pulverthurms, in Kirchen und Scheunen --
Morbleu es war keine Viertelstunde vergangen, der Nord-Ost-Wind, der
auch seinen Zahn auf die Stadt haben muß, kam uns trefflich zu statten,
und half die Flamme bis hinauf in die obersten Gibel jagen. Wir indeß
Gasse auf Gasse nieder, wie Furien -- Feuerjo! Feuerjo! durch die ganze
Stadt -- Geheul, -- Geschrey -- Gepolter -- fangen an die Brandglocken
zu brummen, knallt der Pulverthurm in die Luft, als wär die Erde mitten
entzwey geborsten, und der Himmel zerplazt, und die Hölle zehntausend
Klafter tiefer versunken.
~Roller.~ Und itzt sah mein Gefolge zurück -- da lag die Stadt wie
Gomorrha und Sodom, der ganze Horizont war Feuer, Schwefel und Rauch,
vierzig Gebürge brüllen den infernalischen Schwank in die Rund herum
nach, ein panischer Schreck schmeißt alle zu Boden -- itzt nutz ich
den Zeitpunkt, und risch, wie der Wind! -- ich war losgebunden, so
nah war's dabey -- da meine Begleiter versteinert wie Loths Weib
zurückschaun, Reißaus! zerrissen die Haufen! davon! Sechzig Schritte
weg werf ich die Kleider ab, stürze mich in den Fluß, schwimm unter'm
Wasser fort, bis ich glaubte ihnen aus dem Gesichte zu seyn. Mein
Hauptmann schon parat mit Pferden und Kleidern -- so bin ich entkommen.
Moor! Moor! möchtest du bald auch in den Pfeffer gerathen, daß ich dir
gleiches mit gleichem vergelten kann!
~Razmann.~ Ein bestialischer Wunsch, für den man dich hängen sollte --
aber es war ein Streich zum Zerplatzen.
~Roller.~ Es war Hülfe in der Noth, ihr könnt's nicht schäzen. Ihr
hättet sollen -- den Strick um den Hals -- mit lebendigem Leib zu
Grabe marschiren wie ich, und die sakermentalischen Anstalten und
Schinders-Ceremonien, und mit jedem Schritt, den der scheue Fuß
vorwärts wankte, näher und fürchterlich näher die verfluchte Maschine,
wo ich einlogirt werden sollte, im Glanz der schröcklichen Morgensonne
steigend, und die laurenden Schinders-Knechte, und die gräßliche Musik
-- noch raunt sie in meinen Ohren -- und das Gekrächz hungriger Raben,
die an meinem halbfaulen Antezessor zu dreysigen hiengen, und das
alles, alles -- und obendrein noch der Vorschmack der Seeligkeit, die
mir blühete! -- Bruder, Bruder! und auf einmal die Losung zur Freyheit
-- Es war ein Knall, als ob dem Himmelfaß ein Raif gesprungen wäre --
hört Kanaillen! ich sag euch, wenn man aus dem glühenden Ofen in's
Eiswasser springt, kann man den Abfall nicht so stark fühlen als ich,
da ich am andern Ufer war.
~Spiegelberg~ (_lacht._) Armer Schlucker! nun ist's ja verschwitzt.
(_trinkt ihm zu._) Zur glücklichen Wiedergeburt!
~Roller~ (_wirft sein Glas weg._) Nein, bey allen Schäzen des Mammons!
ich möchte das nicht zum zweytenmal erleben. Sterben ist etwas mehr als
Harlequins-Sprung, und Todes-Angst ist ärger als Sterben.
~Spiegelberg.~ Und der hüpfende Pulverthurm -- merkst du's izt,
Razmann? -- d'rum stank auch die Luft so nach Schwefel, stundenweit,
als würde die ganze Garderobe des Molochs unter dem Firmament
ausgelüftet -- es war ein Meisterstreich, Hauptmann! ich beneide dich
d'rum.
~Schweizer.~ Macht sich die Stadt eine Freude daraus, meinen Kameraden
wie ein verheztes Schwein abthun zu sehen, was, zum Henker! sollen wir
uns ein Gewissen daraus machen, unserem Kameraden zulieb die Stadt
drauf gehen zu lassen? Und neben her hatten unsere Kerls noch das
gefundene Fressen, über den alten Kaiser zu plündern. -- Sagt einmal!
Was habt ihr weggekapert?
~Einer von der Bande.~ Ich hab mich während des Durcheinanders in die
Stephans-Kirche geschlichen und die Borden vom Altar-Tuch abgetrennt,
der liebe Gott da, sagt' ich, ist ein reicher Mann, und kann ja
Goldfäden aus einem Batzenstrick machen.
~Schweizer.~ Du hast wohl gethan -- was soll auch der Plunder in einer
Kirche? Sie tragens dem Schöpfer zu, der über den Trödelkram lachet,
und seine Geschöpfe dörfen verhungern. -- Und du Spangeler -- wo hast
du dein Netz ausgeworfen?
~Ein zweyter.~ Ich und Bügel haben einen Kaufladen geplündert und
bringen Zeug für unser funfzig mit.
~Ein Dritter.~ Zwey gold'ne Sackuhren hab ich weggebixt, und ein
Dutzend silberne Löffel dazu.
~Schweizer.~ Gut, gut. Und wir haben ihnen ein's angerichtet, d'ran
sie vierzeh'n Tage werden zu löschen haben. Wenn sie dem Feuer wehren
wollen, so müssen sie die Stadt durch Wasser ruiniren -- Weist du
nicht, Schufterle, wie viel es Todte gesetzt hat?
~Schufterle.~ Drey und achtzig sagt man. Der Thurm allein hat ihrer
sechszig zu Staub zerschmettert.
~Räuber Moor~ (_sehr ernst._) Roller, du bist theuer bezahlt.
~Schufterle.~ Pah! pah! was heißt aber das? -- ja, wenn's Männer
gewesen wären -- aber da warens Wikelkinder, die ihre Lacken vergolden,
eingeschnurrte Müttergen, die ihnen die Müken wehrten, ausgedörrte
Ofenhocker, die keine Thüre mehr finden konnten -- Patienten, die
nach dem Doktor winselten, der in seinem gravitätischen Trab der Hatz
nachgezogen war -- Was leichte Beine hatte, war ausgeflogen der Komödie
nach, und nur der Bodensatz der Stadt blieb zurück, die Häuser zu hüten.
~Moor.~ Oh der armen Gewürme! Kranke, sagst du, Greise und Kinder? --
~Schufterle.~ Ja zum Teufel! und Kindbetterinnen darzu, und
hochschwangere Weiber, die befürchteten, unterm lichten Galgen zu
abortiren, junge Frauen, die besorgten sich an den Schinders-Stückchen
zu versehen, und ihrem Kind im Mutterleib den Galgen auf den Buckel zu
brennen -- Arme Poeten, die keinen Schuh anzuziehen hatten, weil sie
ihr einziges Paar in die Mache gegeben, und was das Hundsgesindel mehr
ist, es lohnt sich der Mühe nicht, daß man davon redet. Wie ich von
ungefehr so an einer Barake vorbeygehe, hör ich drinnen ein Gezetter,
ich guk hinein, und wie ich's beym Licht besehe, was war's? Ein Kind
war's, noch frisch und gesund, das lag auf dem Boden unter'm Tisch,
und der Tisch wollte eben angehen, -- Armes Thiergen! sagt' ich, du
verfrierst ja hier, und warf's in die Flamme --
~Moor.~ Wirklich, Schufterle? -- Und diese Flamme brenne in deinem
Busen, bis die Ewigkeit grau wird! -- Fort Ungeheuer! Laß dich nimmer
unter meiner Bande sehen! Murrt ihr? -- Ueberlegt ihr? -- Wer überlegt,
wann Ich befehle? -- Fort mit ihm, sag ich, -- es sind noch mehr unter
euch, die meinem Grimm reif sind. Ich kenne dich, Spiegelberg. Aber ich
will nächstens unter euch treten, und fürchterlich Musterung halten.
(_Sie gehen zitternd ab._)
Moor (_allein heftig auf- und abgehend._)
Höre sie nicht, Rächer im Himmel! -- Was kann ich dafür? Was kannst du
dafür, wenn deine Pestilenz, deine Theurung, deine Wasserfluten, den
Gerechten mit dem Bösewicht auffressen? Wer kann der Flamme befehlen,
daß sie nicht auch durch die gesegneten Saaten wüte, wenn sie das
Genist der Hornissel zerstören soll? -- O pfui, über den Kinder-Mord!
den Weiber-Mord -- den Kranken-Mord! Wie beugt mich diese That! Sie
hat meine schönsten Werke vergiftet -- da steht der Knabe, schaamroth
und ausgehöhnt vor dem Auge des Himmels, der sich anmaßte mit Jupiters
Keule zu spielen, und Pygmeen niederwarf, da er Titanen zerschmettern
sollte -- geh, geh! du bist der Mann nicht, das Rachschwerdt des
obern Tribunals zu regieren, du erlagst bey dem ersten Griff -- hier
entsag' ich dem frechen Plan, gehe, mich in irgend eine Kluft der Erde
zu verkriechen, wo der Tag vor meiner Schande zurücktritt. (_er will
fliehen._)
Räuber (_eilig._)
Sieh dich vor, Hauptmann! Es spukt! Ganze Haufen böhmischer Reuter
schwadroniren im Holz herum -- der höllische Blaustrumpf muß ihnen
verträtscht haben --
Neue Räuber.
Hauptmann, Hauptmann! Sie haben uns die Spur abgelauert -- rings ziehen
ihrer etliche Tausend einen Kordon um den mittlern Wald.
Neue Räuber.
Weh, weh, weh! Wir sind gefangen, gerädert, wir sind geviertheilt!
Viele tausend Husaren, Dragoner und Jäger sprengen um die Anhöhe, und
halten die Luft-Löcher besetzt.
(_Moor geht ab._)
Schweizer. Grimm. Roller. Schwarz. Schufterle. Spiegelberg. Razmann.
Räubertrupp.
~Schweizer.~ Haben wir sie aus den Federn geschüttelt? Freu
dich doch, Roller! Das hab ich mir lange gewünscht, mich mit so
Kommis-Brod-Rittern herumzuhauen -- wo ist der Hauptmann? Ist die
ganze Bande beysammen? Wir haben doch Pulver genug?
~Razmann.~ Pulver die schwere Meng. Aber unser sind achtzig in allem,
und so immer kaum einer gegen ihrer zwanzig.
~Schweizer.~ Desto besser! und laß es fünfzig gegen meinen grossen
Nagel seyn -- Haben sie so lang gewartet, bis wir ihnen die Streu
unterm Arsch angezündet haben -- Brüder, Brüder! so hat's keine Noth.
Sie sezen ihr Leben an zehen Kreuzer, fechten wir nicht für Hals und
Freyheit? -- Wir wollen über sie her wie die Sündflut, und auf ihre
Köpfe herabfeuren wie Wetterleuchten -- Wo zum Teufel! ist dann der
Hauptmann?
~Spiegelberg.~ Er verläßt uns in dieser Noth. Können wir denn nicht
mehr entwischen?
~Schweizer.~ Entwischen?
~Spiegelberg.~ Oh! Warum bin ich nicht geblieben in Jerusalem.
~Schweizer.~ So wollt' ich doch, daß du im Kloak erstiktest, Drekseele
du! Bey nakten Nonnen hast du ein grosses Maul, aber wenn du zwey
Fäuste siehst, -- Memme, zeige dich itzt, oder man soll dich in eine
Sauhaut nähen, und durch Hunde verhetzen lassen.
~Razmann.~ Der Hauptmann, der Hauptmann!
Moor (_langsam vor sich._)
~Moor.~ Ich habe sie vollends ganz einschliessen lassen, itzt müssen
sie fechten wie Verzweifelte. (_Laut._) Kinder! Nun gilts! Wir sind
verloren, oder wir müssen fechten wie angeschossene Eber.
~Schweizer.~ Ha! ich will ihnen mit meinen Fangern den Bauch schlizen,
daß ihnen die Kutteln schuhlang herausplatzen! -- Führ uns an,
Hauptmann! Wir folgen dir in den Rachen des Todes.
~Moor.~ Ladet alle Gewehre! Es fehlt doch an Pulver nicht?
~Schweizer~ (_springt auf._) Pulver genug, die Erde gegen den Mond zu
sprengen!
~Razmann~. Jeder hat fünf paar Pistolen geladen, jeder noch drey
Kugelbüchsen darzu.
~Moor.~ Gut, gut! Und nun muß ein Theil auf die Bäume klettern, oder
sich in's Dickicht verstecken, und Feuer auf sie geben im Hinterhalt --
~Schweizer.~ Da gehörst du hin, Spiegelberg!
~Moor.~ Wir andern, wie Furien, fallen ihnen in die Flanken.
~Schweizer.~ Darunter bin ich, ich!
~Moor.~ Zugleich muß jeder sein Pfeifchen hören lassen, im Wald
herumjagen, daß unsere Anzahl schröcklicher werde: auch müssen alle
Hunde los, und in ihre Glieder gehetzt werden, daß sie sich trennen,
zerstreuen, und euch in den Schuß rennen. Wir drey, Roller, Schweizer
und ich, fechten im Gedränge.
~Schweizer.~ Meisterlich, vortrefflich! -- Wir wollen sie
zusammenwettern, daß sie nicht wissen, wo sie die Ohrfeigen herkriegen.
Ich habe wohl ehe eine Kirsche vom Maul weggeschossen, laß sie nur
anlaufen. (_Schufterle zupft Schweizern, dieser nimmt den Hauptmann
beyseit, und spricht leise mit ihm._)
~Moor.~ Schweig!
~Schweizer.~ Ich bitte dich --
~Moor.~ Weg! Er dank es seiner Schande, sie hat ihn gerettet. Er soll
nicht sterben, wenn ich und mein Schweizer sterben, und mein Roller.
Laß ihn die Kleider ausziehen, so will ich sagen, er sey ein Reisender,
und ich habe ihn bestohlen -- Sey ruhig, Schweizer! Ich schwöre darauf,
er wird doch noch gehangen werden.
Pater (_tritt auf._)
~Pater~ (_vor sich, stutzt._) Ist das das Drachen-Nest? -- Mit eurer
Erlaubniß, meine Herren! Ich bin ein Diener der Kirche, und draussen
stehen siebenzehnhundert, die jedes Haar auf meinen Schläfen bewachen.
~Schweizer.~ Bravo! bravo! das war wohlgesprochen sich den Magen warm
zu halten.
~Moor.~ Schweig, Kamerad! -- Sagen Sie kurz, Herr Pater! was haben Sie
hier zu thun?
~Pater.~ Mich sendet die hohe Obrigkeit, die über Leben und Tod spricht
-- ihr Diebe -- ihr Mordbrenner -- ihr Schelmen -- giftige Otterbrut,
die im Finstern schleicht, und im Verborgenen sticht -- Aussatz der
Menschheit -- Höllenbrut, -- köstliches Mahl für Raben und Ungeziefer
-- Kolonie für Galgen und Rad --
~Schweizer.~ Hund! hör auf zu schimpfen, oder -- (_er drückt ihm den
Kolben vor's Gesicht._)
~Moor.~ Pfui doch, Schweizer! du verdirbst ihm ja das Koncept -- er hat
seine Predigt so brav auswendig gelernt -- nur weiter mein Herr! --
»für Galgen und Rad?«
~Pater.~ Und du, feiner Hauptmann! Herzog der Beutelschneider!
Gauner-König! Gros-Mogol aller Schelmen unter der Sonne! -- Ganz
ähnlich jenem ersten abscheulichen Rädelsführer, der tausend Legionen
schuldloser Engel in rebellisches Feuer fachte, und mit sich hinab in
den tiefen Pfuhl der Verdammniß zog -- das Zettergeschrey verlassener
Mütter heult deinen Fersen nach, Blut saufst du wie Wasser, Menschen
wägen auf deinem mörderischen Dolch keine Luftblase auf. --
~Moor.~ Sehr wahr, sehr wahr! Nur weiter!
~Pater.~ Was? sehr wahr, sehr wahr? ist das auch eine Antwort?
~Moor.~ Wie, mein Herr? darauf haben Sie sich wohl nicht gefaßt
gemacht? Weiter, nur weiter! Was wollten Sie weiter sagen?
~Pater~ (_im Eifer._) Entsetzlicher Mensch! hebe dich weg von mir!
Picht nicht das Blut des ermordeten Reichs-Grafen an deinen verfluchten
Fingern? Hast du nicht das Heiligthum des Herrn mit diebischen Händen
durchbrochen, und mit einem Schelmengriff die geweihten Gefässe
des Nachtmahls entwandt? Wie? hast du nicht Feuerbrände in unsere
gottesfürchtige Stadt geworfen? und den Pulverthurm über die Häupter
guter Christen herabgestürzt? (_Mit zusammengeschlagenen Händen._)
Greuliche, greuliche Frevel, die bis zum Himmel hinaufstinken, das
jüngste Gericht waffnen, daß es reissend daher bricht! Reif zur
Vergeltung, zeitig zur letzten Posaune!
~Moor.~ Meisterlich gerathen bis hieher! aber zur Sache! Was läßt mir
der hochlöbliche Magistrat durch Sie kund machen?
~Pater.~ Was du nie werth bist, zu empfangen -- Schau um dich,
Mordbrenner! Was nur dein Auge absehen kann, bist du eingeschlossen von
unsern Reutern -- hier ist kein Raum zum Entrinnen mehr -- so gewiß
Kirschen auf diesen Eichen wachsen, und diese Tannen Pfirsiche tragen,
so gewiß werdet ihr unversehrt diesen Eichen und diesen Tannen den
Rücken kehren.
~Moor.~ Hörst du's wohl, Schweizer? -- Aber nur weiter!
~Pater.~ Höre dann, wie gütig, wie langmüthig das Gericht mit dir
Böswicht verfährt. Wirst du itzt gleich zum Kreuz kriechen und um Gnade
und Schonung flehen, siehe, so wird dir die Strenge selbst Erbarmen,
die Gerechtigkeit eine liebende Mutter seyn -- sie drückt das Auge bey
der Hälfte deiner Verbrechen zu, und läßt es -- denk doch! -- und läßt
es bey ~dem Rade bewenden~.
~Schweizer.~ Hast du's gehört, Hauptmann? Soll ich hingeh'n, und diesem
abgerichteten Schäferhund die Gurgel zusammen schnüren, daß ihm der
rothe Saft aus allen Schweislöchern sprudelt? --
~Roller.~ Hauptmann! -- Sturm! Wetter und Hölle! -- Hauptmann, -- wie
er die Unterlippe zwischen die Zähne klemmt! soll ich diesen Kerl das
oberst zu unterst unter's Firmament wie einen Kegel aufsetzen?
~Schweizer.~ Mir! mir! Laß mich knien, vor dir niederfallen! Mir laß
die Wohllust, ihn zu Brey zusammenzureiben!
(Pater schreyt.)
~Moor.~ Weg von ihm! Wag es keiner, ihn anzurühren! -- (_Zum Pater,
indem er seinen Degen zieht!_) Sehen Sie, Herr Pater! hier stehen
neun-und siebenzig, deren Hauptmann ich bin, und weiß keiner auf
Wink und Kommando zu fliegen, oder nach Kanonen-Musik zu tanzen, und
draussen steh'n siebenzehnhundert unter Mousqueten ergraut -- aber
hören Sie nun! so redet Moor, der Mordbrenner Hauptmann: Wahr ist's,
ich habe den Reichsgrafen erschlagen, die Dominikus-Kirche angezündet
und geplündert, hab Feuerbrände in eure bigotte Stadt geworfen, und
den Pulverthurm über die Häupter guter Christen herabgestürzt -- aber
es ist noch nicht alles. Ich habe noch mehr gethan. (_Er streckt seine
rechte Hand aus._) Bemerken Sie die vier kostbaren Ringe, die ich an
jedem Finger trage -- gehen Sie hin, und richten Sie Punkt für Punkt
den Herren des Gerichts über Leben und Tod aus, was Sie sehen und hören
werden -- diesen Rubin zog ich einem Minister vom Finger, den ich auf
der Jagd zu den Füßen seines Fürsten niederwarf. Er hatte sich aus dem
Pöbelstaub zu einem ersten Günstling empor geschmeichelt, der Fall
seines Nachbars war seiner Hoheit Schemel -- Thränen der Waisen huben
ihn auf. Diesen Demant zog ich einem Finanzrath ab, der Ehrenstellen
und Aemter an die Meistbietenden verkaufte und den traurenden Patrioten
von seiner Thüre stieß. -- Diesen Achat trag ich einem Pfaffen Ihres
Gelichters zur Ehre, den ich mit eigener Hand erwürgte, als er auf
offener Kanzel geweint hatte, daß die Inquisition so in Zerfall käme
-- ich könnte Ihnen noch mehr Geschichten von meinen Ringen erzählen,
wenn mich nicht schon die paar Worte gereuten, die ich mit Ihnen
verschwendet habe --
~Pater.~ O Pharao! Pharao!
~Moor.~ Hört ihr's wohl? Habt ihr den Seufzer bemerkt? Steht er nicht
da, als wollte er Feuer vom Himmel auf die Rotte Korah herunter beten,
richtet mit einem Achselzucken, verdammt mit einem christlichen ~Ach~!
-- Kann der Mensch denn so blind seyn? Er, der die hundert Augen des
Argus hat Flecken an seinem Bruder zu spähen, kann er so gar blind
gegen sich selbst seyn? -- Da donnern sie Sanftmuth und Duldung aus
ihren Wolken, und bringen dem Gott der Liebe Menschenopfer wie einem
feuerarmigen Moloch -- predigen Liebe des Nächsten, und fluchen den
achtzigjährigen Blinden von ihren Thüren hinweg: -- stürmen wider den
Geiz und haben Peru um gold'ner Spangen willen entvölkert und die
Heyden wie Zugvieh vor ihre Wagen gespannt -- Sie zerbrechen sich die
Köpfe, wie es doch möglich gewesen wäre, daß die Natur hätte können
einen Ischariot schaffen, und nicht der schlimmste unter ihnen würde
den dreyeinigen Gott um zehen Silberlinge verrathen. -- O über euch
Pharisäer, euch Falschmünzer der Wahrheit, euch Affen der Gottheit!
Ihr scheut euch nicht vor Kreuz und Altären zu knien, zerfleischt
eure Rücken mit Riemen, und foltert euer Fleisch mit Fasten; ihr
wähnt mit diesen erbärmlichen Gaukeleyen demjenigen einen blauen
Dunst vorzumachen, den ihr Thoren doch den Allwissenden nennt, nicht
anders, als wie man der Grossen am bittersten spottet, wenn man ihnen
schmeichelt, daß sie die Schmeichler hassen; ihr pocht auf Ehrlichkeit
und exemplarischen Wandel, und der Gott, der euer Herz durchschaut,
würde wider den Schöpfer ergrimmen, wenn er nicht eben der wäre, der
das Ungeheuer am Nilus erschaffen hat. -- Schafft ihn aus meinen Augen.
~Pater.~ Daß ein Bösewicht noch so stolz seyn kann!
~Moor.~ Nicht genug -- Itzt will ich stolz reden. Geh hin, und sage
dem hochlöblichen Gericht, das über Leben und Tod würfelt -- Ich bin
kein Dieb, der sich mit Schlaf und Mitternacht verschwört, und auf
der Leiter gros und herrisch thut -- was ich gethan habe, werd ich
ohne Zweifel einmal im Schuldbuch des Himmels lesen, aber mit seinen
erbärmlichen Verwesern will ich kein Wort mehr verlieren. Sag ihnen,
mein Handwerk ist Wiedervergeltung -- Rache ist mein Gewerbe. (_Er
kehrt ihm den Rücken zu._)
~Pater.~ Du willst also nicht Schonung und Gnade? -- Gut, mit dir bin
ich fertig. (_Wendet sich zu der Bande._) So höret dann ihr, was die
Gerechtigkeit euch durch mich zu wissen thut! -- Werdet ihr itzt gleich
diesen verurtheilten Missethäter gebunden überliefern, seht, so soll
euch die Strafe eurer Greuel bis auf das letzte Andenken erlassen seyn
-- die heilige Kirche wird euch verlorne Schafe mit erneuerter Liebe
in ihren Mutterschoos aufnehmen, und jedem unter euch soll der Weg zu
einem Ehren-Amt offen steh'n. (_mit triumphirendem Lächeln._) Nun, nun?
Wie schmeckt das, Euer Majestät? -- Frisch also! Bindet ihn, und seyd
frey!
~Moor.~ Hört ihr's auch? Hört ihr? Was stutzt ihr? Was steht ihr
verlegen da? Sie bietet euch Freyheit, und ihr seyd wirklich schon ihre
Gefangene. -- Sie schenkt euch das Leben, und das ist keine Prahlerey,
denn ihr seyd wahrhaftig gerichtet. -- Sie verheißt euch Ehren und
Aemter, und was kann euer Loos anders seyn, wenn ihr auch obsiegtet,
als Schmach und Fluch und Verfolgung. -- Sie kündigt euch Versöhnung
vom Himmel an, und ihr seyd wirklich verdammt. Es ist kein Haar an
keinem unter euch, das nicht in die Hölle fährt. Ueberlegt ihr noch?
Wankt ihr noch? Ist es so schwer zwischen Himmel und Hölle zu wählen?
Helfen Sie doch, Herr Pater!
~Pater~ (_vor sich._) Ist der Kerl unsinnig? -- Sorgt ihr etwa, daß diß
eine Falle sey, euch lebendig zu fangen? -- Leset selbst, hier ist der
General-Pardon unterschrieben. (_Er gibt Schweizern ein Papier._) Könnt
ihr noch zweifeln?
~Moor.~ Seht doch, seht doch! Was könnt ihr mehr verlangen? --
Unterschrieben mit eigener Hand -- es ist Gnade über alle Grenzen --
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