Deutsche Humoristen, 1. Band (von 8) - 06

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hab’ ich mein Heimweh stillen müssen, und nun sehe ich dich als ein
Bettelweib, wie mit dem Knüttel aus einem fremden Hause gejagt! Was
sagst du, Bruder? Ich sage, wir reiten nun eben mit bis zum Ende.“
„Wir reiten mit bis zum Ende!“ rief der Korporal Rolf Kok, und blind
trieben die beiden tapferen Grauköpfe unter den letzten Bäumen und aus
dem letzten Gestrüpp des Waldes ihre Rosse mit wilden Sporenstößen
hervor und hinab in den Sumpf, der sie von dem berühmten Damme trennte.
Ihr Fatum aber schien sie wirklich bis zum Schlusse der Tragödia
mitspielen lassen zu wollen. Der Sumpf verschlang sie nicht, sie
erreichten den betrüblichen Strom von Menschen und Vieh, der in dem
dunkelnden Abend durch die verregnete Mark heranwogte, und so wurden
sie fortgerissen und fortgewirbelt -- zwei Tropfen in der kläglichen
Flut der schwedischen Retraite, -- fortgewirbelt, dem Rhin entgegen.

13.
Der Herbst des Jahres 1675 war gekommen, lachend wie ein rechter Bruder
des Frühlings. Im weichverschleierten Sonnenlicht lag die Rheintalebene
zwischen den Bergen des Bregenzerwaldes und den Bergen von St. Gallen
und Appenzell. Lachend tanzte der junge Fluß dem Bodensee zu, als ob er
nie Felsentrümmer und Hochwaldsbäume vor sich hergeschleudert, als ob
er nie die Felder und Wiesen schwerarbeitender Menschen mit haushohem
Schlamm und wüstem Steingeröll bedeckt habe; oder als ob er doch
wenigstens die Absicht habe, von jetzt an es nicht wieder zu tun.
Es war ein Sonntag in den letzten Tagen des Septembers. In jeder
Schenke am Wege klang die Fiedel. Von der Höhe des Steusberges glänzten
hell und weiß die Türme von Maria-Bildstein herab; es war auch ein
Wallfahrtstag zu Maria-Bildstein, und alle Wege weit umher waren mit
den bunten Gruppen der frommen Christen und Christinnen bedeckt, die
entweder noch zum Gebet auf der Höhe emporstiegen, oder bereits wieder
herunter und hinab in das irdische Jubelgetümmel.
Zu Schwarzach im Löwen herrschte vor allem ein lustiges Leben; aber
da das muntere Treiben, hier wie in jeder andern Schenke, sich wenig
von dem zu Anfang dieser ziemlich historischen Geschichte beim
Geburtstagsfeste des heiligen Gebhard geschilderten unterschied,
so haben wir nicht nötig, uns an dieser Stelle auf eine abermalige
Beschreibung einzulassen. Wir haben Sonderbareres zu berichten.
Den ganzen Morgen hindurch hatte unter den Kastanienbäumen vor dem
Wirtshause zum Engel an der Achbrücke bei Oberrieden ein Mann gesessen,
der, ein wenig scheu, einen gewaltigen Durst zu löschen hatte, und der
jetzo langsamen und müden Schrittes durch das Dorf Schwarzach zog und,
dem Anschein nach, auch auf dem Wege am liebsten niemandem ins Gesicht
gesehen haben würde.
Es war ein alter, weißköpfiger, gebückter Mensch, der schwerfällig
auftrat und seinen Stab nicht als eine überflüssige Zierde trug und
handhabte. Er war bekleidet mit einem abgeblichenen roten Tuchkoller,
über dem ein rostig-gelblicher Schimmer lag, als ob sich lange Zeit ein
Eisenküraß dran gerieben habe. Er trug ein gelbledern Wehrgehäng, doch
fehlte das Schwert; er trug desolate hohe Reiterstiefel, an welchen
die Sporen fehlten, und er trug einen breitkrämpigen, an der Seite
aufgeschlagenen Filzhut, welchem jedoch Feder und Kokarde ermangelten,
der dafür aber mit einigen Rissen und Schrammen, die nur von naher
Berührung mit blanken Waffen herrühren konnten, geziert war.
Die Wirtsleute und die Gäste vom Engel an der Ach hatten ihn mit
ziemlicher Verwunderung beobachtet, wie er geduckt vor seinem Schoppen
saß. Sie hatten natürlicherweise auch mehr als einmal versucht, ein
Gespräch mit ihm anzuknüpfen; allein er hatte selbst auf die höflichste
Frage nicht Rede und Antwort stehen wollen, sondern nur grimmig in
seinen Krug gesehen, oder denselben stumm zu neuer Füllung hingereicht.
Kopfschüttelnd hatte das gutmütige Volk ihm nachgeblickt, als er sich
endlich, schwer ächzend, erhob, ohne Gruß aus dem Schatten der Bäume
fortschritt und weiter marschierte auf dem Wege durch die Felder,
Schwarzach zu; und alle, die ihm begegneten, blieben gleichfalls stehen
und sahen ihm verwundert und kopfschüttelnd nach. Einige Male sagte
auch wohl jemand: „Den sollte ich ja doch kennen!“ aber wohin er ihn
tun solle, das wußte er dann doch nicht, und erst, als der Alte auf
seinem Marsche durch das große Dorf Schwarzach vor der Tür des Löwen
angelangt war, fand sich einer, der es wußte.
Auch hier wollte der Rotrock verstohlen an der entgegengesetzten Seite
der Straße vorüberschleichen; allein es sollte ihm nicht gelingen.
„Halt ihn, halt ihn! Bigott, da, da! Er ist es! Halt ihn!“ schrie eine
quäkige Stimme aus dem offenen Fenster herab, und rückwärts sich in die
Stube wendend, schien der Schreier eine seltsame Neuigkeit dem gedrückt
vollen Raume zu verkünden. Es entstand ein gewaltiges Gepolter und
Aufstehen, ein lachendes, verwundertes Durcheinander von Stimmen in
der Zechstube des Löwen, und hervor aus dem Hause quollen die Gäste,
und die Treppe hinunter hüpfte hinkend Meister Macedon Trafojer, ein
armselig, halblahm, dürr Schneiderlein, welches von Zeit zu Zeit auch
nach Alberschwende auf die Flickarbeit kam und die Frau Fortunata
Madlener, sowie ihren Haushalt und ihre Wirtschaft zum Genauesten
kannte.
„Er ist es! Da ist er wieder! Halt ihn, halt ihn!“ schrie das
heldenmütige Schneiderlein und jagte dem Korporal Sven Knudson
Knäckabröd vom Regiment Wangelin-Dragoner einen gewaltigen Schrecken
ein, einen panischen Schrecken in der vollsten Bedeutung des Wortes;
der Korporal fuhr zusammen, sah auf, sah die Bewegung in der lachenden
Gruppe sonntäglich geputzter Gäste auf der Treppe des Löwen, sah
aller Blicke auf sich gerichtet, sah den koboldhaften Schneider
Macedon im glühenden Eifer, der Frau Fortunata einen Gefallen zu tun,
heranspringen und -- -- -- riß aus!
Er lief. Er lief, so schnell ihn die alten, müden Beine tragen wollten,
und ihm nach klang es jubelnd, lachend und höhnisch:
„Halt ihn, halt ihn! ’s ist der Schwed’ von Alberschwend’! Halt ihn;
die Taubenwirtin hält den, so ihn tot oder lebendig bringt, ein Jahr
lang frei in Kost und Getränke!“
Das mochte nun der tapfere Meister Trafojer ganz ernsthaft nehmen;
aber die anderen begnügten sich doch mit dem baucherschütternden
Hinterdreinlachen und stellten nur verwunderte Fragen über das
plötzliche Wiedererscheinen des schwedischen Mannes untereinander. Auch
das Schneiderlein mußte in Anbetracht seiner lahmen Füße die Jagd an
der nächsten Ecke aufgeben, und nur die Kinder von Schwarzach gaben
sie fürs erste noch nicht auf, sondern verfolgten selbstverständlich in
hellen Haufen den Mann von der Lorena bis zum Dorfe hinaus, allwo er
zuerst den Mut fand, sich zu stellen, und sie mit donnerndem Zornesruf
und geschwungenem Stocke zurückzuscheuchen versuchte.
Das gelang ihm aber schlecht. Sie schrieen nur ärger:
„Der Schwed’ von Alberschwend’! Ho he, der Schwed’ vom roten Egg!
Er ist wieder da! Er kriegt’s, jetzt kriegt er es, der Schwed’ von
Alberschwend’!“
Mit diesen Worten, doch auch mit einigen Steinwürfen begleiteten sie
ihn, bis hoch hinauf in die Berge, immer den rauschenden Bach entlang.
Und als sie dann endlich doch zurückblieben, als die Felsen drohender,
der Hochwald dunkler wurde, und es wieder still hinter und um den
armen Korporal Sven geworden war, da hielt auch er an, hielt sich den
Kopf mit beiden Händen, wie auf der ersten Rast nach der Flucht von
der Havelbrücke bei Rathenow, und warf sich unter einem Baume nieder,
zerschlagen und wie gerädert, und was das Schlimmste war, voll großer
Sorgen wegen seines Empfanges -- zu Hause.
Damals führte noch keine Kunststraße durch den Wald, und wer den Weg
bei dämmerndem Abend oder gar bei Nacht zu machen hatte, der mußte
wohlbekannt in der Gegend und dazu recht sicher auf den Füßen sein,
wenn man ihn nicht am andern Morgen mit zerbrochenen Gliedmaßen am Ufer
der Schwarzach finden sollte. Der Korporal Sven Knudson Knäckabröd war
eigentlich beides nicht; aber um keinen Preis in der Welt wäre er heute
noch bei hellem Tageslichte in Alberschwende eingezogen.
Da lag er denn unter seiner Tanne, zerschlagen und hinfällig, und es
war ihm sehr schlecht zu Mute. Ein uralter nordischer Waffensegen fiel
ihm gerade jetzt ein, und er summte ihn vor sich hin:
„Sieg in Deine Hand! Sieg in Deinen Fuß!
Sieg in alle Deine Glieder gut!
Gott der heilige Herr segne Dich!
Wach und regiere über Dich!“
Aber viel Erquickung und Ermunterung zog er nicht heraus. Sehr kläglich
war ihm zu Mute, und so lag er, mit beiden Händen unter dem Kopfe, bis
die rote Abendsonne erst von den Stämmen, dann von den höchsten Wipfeln
und zuletzt von den allerhöchsten Felsenkuppen sich verzog. Dann
erst erhob er sich tief seufzend und wankte weiter bergan, durch die
beginnende Nacht. Gegen elf Uhr Abends erreichte er Alberschwende.
In der Taube war natürlich ebenfalls Musik und Tanz, und der arme Sven
sah schon von weitem die hellen Fenster und vernahm schaudernd die
lustigen Jauchzer.
„Das ist schlimmer als der Angriff des Homburgers, des Prinzen mit
dem silbernen Bein, bei Fehrbellin!“ murmelte er. „Der Faustschlag
Seiner Exzellenz, des Herrn Generalfeldmarschalls Derfflinger an der
Rathenower Bruck’ war nichts Geringes; aber -- o du liebster Himmel,
was wird sie sagen?!“
Die Tür des Wirtshauses zur Taube stand weit offen, und der Korporal
stieg die Treppe, welche zu ihr emporführte, langsam und mit
eingezogenen Schultern hinauf. Die Hausflur war augenblicklich leer,
und da die Stubentür ebenfalls offen stand, so hinderte ihn nichts,
geduckt und vorsichtig um die Ecke in das weite, trüb erleuchtete,
niedere Gemach, in das kreischende, jubelnde Tanzgewirbel zu lugen.
Er fuhr sofort zurück; denn als in diesem Moment die Reihen der
Tanzenden sich lösten, da sah er sie -- da sah er sie mit in die Hüften
gestemmten Armen neben ihrem Schenktisch stehen, an demselbigen Tische,
neben welchem er Anno 1647 nach dem Überfall am Fallenbach aus seiner
Ohnmacht erwachte und sie, die Frau Fortunata Madlener, ebenfalls mit
in die Seiten gestützten Armen vor sich stehen sah.
„Es ist nicht menschenmöglich“, stöhnte der Deserteur. „Selbst der
tapfere Karl Gustavus, der Feldmarschall Wrangel, würde es nicht fertig
bringen! Selbst der große Gustavus Adolfus, der streitbare Löwe aus
Mitternacht, brächt’ es nicht zu stande, ihr jetzo unter die Augen zu
treten!“
Rückwärts schreitend zog sich der Korporal Sven Knudson Knäckabröd von
Wangelins Dragonern zurück und schlich sich wieder aus dem Hause, stieg
die Treppe wieder herab und verlor sich von neuem in der dunkeln Nacht.
Um die zwölfte Stunde hörte der Bub in der obersten Hütte auf der
Lorena, plötzlich aus dem Schlafe erwachend, erst ein wildes, wütendes
Anschlagen des Hundes, dann ein unterdrücktes Freudewinseln des Tieres
und zuletzt ein Gepoch an der Tür. Zitternd und entschlossen zu
gleicher Zeit, griff er nach dem Handbeil neben seinem Bett und schrie:
„Wer ist draußen? Hex’, Unhold und Strolch soll draußen bleiben -- gut
Freund komm eini!“
Da antwortete ihm eine heisere Stimme:
„Gut Freund, gut Freund!“ und der Bub schlug Licht und kam mit dem
Kienspan an die Tür und öffnete. Eine schwere, harte Hand legte sich
ihm auf den zu einem lauten Schrei aufgerissenen Mund, und Sven Knudson
Knäckabröd flüsterte:
„Ja, Bursch, ich bin’s. Schrei’ nur nicht. Den Hund nehm’ ich mit
herein -- schließ’ die Tür, Melchior; ich bin’s in Fleisch und Blut;
marsch auf dein Stroh zurück, ich krieche in meinen eigenen Winkel
dorten; morgen früh wird sich ja wohl das übrige finden.“
Das war der festeste Schlaf, den der Korporal Sven Knudson Knäckabröd
je schlief, aber der Bub Melchior Rädler schlief gar nicht wieder
ein in dieser Nacht. Solange es noch dunkel war, saß er aufrecht auf
seinem harten Lager und horchte auf das donnernde Geschnarch aus
entgegengesetzter Ecke der Hütte. Und als es dann allgemach licht
wurde, saß er noch aufrecht und blickte stier nach dem Schlafgenossen
hinüber. Als aber die Spitzen der Berge im ersten Lichte des neuen
Tages zu scheinen begannen, da erhob er sich; fuchsartig, verstohlen
beugte er sich noch einmal über den heimgekehrten Korporal und schlich
aus der Tür. In dem Augenblick, wo er sich draußen fand, fing er an zu
laufen; in den weitesten Sätzen sprang er bergab, nach Alberschwende
hinunter, und klopfte und hämmerte wie wahnsinnig an der Pforte seiner
Brotherrin. Nach zehn Minuten befand sich das ganze Haus im hellen
Alarm, und nach einer weitern Viertelstunde, als sich schon der Himmel
im Osten mit schönster Glut färbte, hatte sich der Lärm bereits durch
das ganze Dorf verbreitet.
Noch sprachen zwar die Bequemsten und Ungläubigsten von ihrem Bette
aus: „Der Bub Melchior hat geträumt!“ Allein der Bub Melchior war
seiner Sache eben gewiß, und die Frau Fortunata Madlener war um diese
Zeit schon -- auf dem Marsche zur Lorena empor.
Sie stieg bergan, gestützt, geschoben und gezogen von den stärksten
Händen ihres Haushaltes. Aber auch der schwächere Teil ihres Haushaltes
stieg mit. Daß die Hunde sich nicht ausschlossen, verstand sich von
selber; aber auch das halbe Dorf folgte dem Zuge, und es war freilich
ein sonderlicher Zug durch die graue Frühe, über die taufeuchten
Halden und durch den noch phantastisch in Wolken und Nebel gehüllten
Tannenwald.
„Ich will sanft gegen ihn sein, wie ein eintägig Lämmle“, murmelte
die Taubenwirtin. „O, er soll es schon verspüren, wie sanft ich gegen
ihn sein will; aber gestehen soll er, wo er sich umgetrieben hat.
Was meinst, Aloysle, ob ich es wohl aus ihm herausschmeicheln und
streicheln werd’? Ei, er soll sich schon wundern, wie schön man einem
solchen, wie er, tut, wann er endlich nach Hause kommt. Ah -- oh -- uh,
den Stein überleb’ ich nicht; stemm’ die Schulter an, Kasperle! Sachte,
Fridolin, den Arm braucht er mir nicht ausreißen; -- uh -- oh -- da --
jetzt noch einmal zum letzten -- da wä--ren -- wir -- o--ben!“

14.
Aus dem tiefen Schlafe des Korporals Sven war allmählich ein sehr
unruhiger geworden. Der Bub hatte die Tür der Hütte offen stehen
lassen, und die scharfe Gebirgsluft, die eindrang, mochte wohl mit
schuld daran sein, daß sich der Schläfer unruhig hin und her warf;
allein an dem kuriosen Traum, den er jetzo träumte, war sie jedenfalls
nicht schuld.
Er befand sich mitten im Schlachtgetümmel von Fehrbellin, und sein
guter Kamerad, Rolf Rolfson Kok, hielt zehn Schritte von ihm ab in
derselben Linie, und er sah ihn dann und wann deutlich durch den
Dampf und Regennebel. Sie hatten sich zum letzten Mal gestellt vor
dem brandenburgischen Andrang, ehe sie über die pommersche Grenze
zurückwichen. Er sah alles wie in einem sich wandelnden Bilde: den
weiten Weg von der Havel her, bedeckt mit abgeworfenen Kürassen und
Eisenhüten, zerbrochenen Wagen, halb versunkenen Kanonen und Leichen
von Mensch und Tier, -- und zugleich sah er rundum den letzten Kampf
der Trümmer der tapfern Armada des großen Feldmarschalls Wrangel,
die letzte Aufstellung hinter der Landwehr zwischen Ribbeck und
Hackeberg. Er winselte in seinem Traum; über seinem Haupte flatterten
die Standarten des Regiments Dalwig, und er sah sie deutlich mit ihrer
goldenen Inschrift: _Auro et ferro!_ Da brauste es heran, und
er schrie auf im Traum -- um ihn her schwankte und schwirrte es, er
lag unter den Hufen der Gäule, der Feind ritt über ihn weg, und da --
war er allein auf dem Felde mit dem guten Kameraden, kniete neben ihm,
hielt seinen zerschossenen Kopf im Arme; aber der Korporal Rolf konnte
ihm nimmer wieder die Hand drücken und zunicken, der Korporal Rolf war
tot und nun freilich zu Hause angelangt nach so langem, beschwerlichem
Marsche.
Wie war denn das? der Traum verwirrte alles zu sonderbar! Nun war der
Korporal Rolf wieder nicht tot, sondern der Korporal Sven erblickte
ihn in einem betrüblichen Zuge eiliger Männer, die mit einer Sänfte
fliehend über graue Heidehügel dahinzogen. In der Ferne lag es noch
grauer -- aber das regte sich und bewegte sich -- die See dehnte
sich dorten, und große Orlogschiffe unter schwedischer Kriegsflagge
kreuzten hin und wieder. Aber aus der Sänfte beugte sich ein verwelkt,
kummervoll Greisengesicht, -- das war der glorreiche, sieghafte
Feldherr Karolus Gustavus Wrangel selber, den der Korporal Sven schon
als junger Mensch gekannt hatte in allem Glanz und Triumph. Der
Korporal Rolf war aber doch tot; denn wie er neben der Sänfte des
Generals einherschritt, zog er plötzlich den Reiterhandschuh ab und
legte eine fleischentblößte Faust, die Hand eines Gerippes, auf den
Fensterrand. Da schwankte und schwirrte es wieder um den ächzenden
Sven Knudson Knäckabröd. Die Wolken zogen sich zusammen und stiegen
nieder, aber des Meeres Horizont stieg immer höher auf, immer dunkler,
schwärzer. Und aus den Wassern wurden steinerne, graue Mauern, die
Mauern eines alten, festen schwedischen Schlosses; -- der Korporal Sven
stand unter einer großen Menge bewaffneter Männer in einem düstern
Saal, und in der Mitte des Saales stand ein Block und daneben ein Mann
in schwarzem Kleide und Mantel. Es kniete aber ein anderer Mann vor
dem Block, und wieder ein anderer hatte ihm sanft auf die Knie nieder
geholfen; -- beide waren alt, sehr alt, und beide waren auch Kameraden
seit langen, langen Jahren: der mächtige Konnetable Wrangel und der
brave Korporal Rolf Rolfson Kok. Der Mann im schwarzen Kleid hob sein
mächtig Beil und schlug -- -- da mußte der Korporal Sven Knudson
Knäckabröd in der Sennhütte auf der Lorena freilich wohl erwachen, denn
sie schüttelten ihn, die Leute von Alberschwende, und vor allen anderen
schüttelte ihn derb die tapfere Freundin, Frau Fortunata Madlener, die
Wirtin zur Taube in Alberschwende, und der alte heimgekehrte Sünder saß
aufrecht auf seinem Strohsack und sah sich verstört und blinzelnd um!
Natürlich, nachdem sie ihn nach Herzenslust und Bedürfnis
abgeschüttelt hatten, überschwemmten sie ihn mit einer Flut von Fragen!
Er aber brauchte längere Zeit, um ihnen alles mitzuteilen, was sie,
nicht ohne eine Berechtigung, zu wissen verlangten. Er hatte für
manchen Winterabend, wenn der Schnee erst bis zum Dachrande hinauflag,
genug erlebt: wir jedoch haben hier uns an das Zunächstliegende zu
halten.
„Wo will er gewesen sein, er Landläufer?“ schrie die tapfere Wirtin
zur Taube. „Saget es noch einmal und lüget nicht, Schwen; -- ihr
kennet mich und werdet nicht verlangen, daß ich in dieser Stunde Spaß
verstehen soll.“
„Auf Ehre und Gewissen, Frau Fortuna“, ächzte der Korporal. „Am Rhin
war ich -- zu Hause war ich -- bei den Fahnen, bei dem Feldmarschall --
ja, auf Ehr’ und Gewissen.“
„Schwen, Schwen, ihr lügt, wie ihr es weder vor unseren katholischen
noch euren lutherischen lieben Heiligen verantworten könnet. Stellt
ihr euch auf die Zehen, so könnet ihr den Rhin aus dem Graubündnerland
herfließen und in den See gehen sehen: hab’ ich euch nicht auf sechs
Meilen in die Rund’ suchen und aufbieten lassen? Wie wollt’ ich
euch nicht gefunden haben, wenn ihr nur am Rhi’ die Straßen und die
Wirtshäuser unsicher gemacht hättet! Schämet euch, schämet euch,
Schwen; das hat niemand vor dem Arlberg um euch verdienet, und ich
am wenigsten! O Schwen, hab’ ich euch darum an die dreißig Jahre wie
meinen Bruder, wie meinen Sohn, wie meinen allerbesten Freund gehalten?“
„Bei meiner Ehr’ und Gewissen, Frau; sie nannten im Generalstab das
Wasser, wo wir die schlimmen Schläge kriegten, den Rhin. O, nun lasset
mich ausschlafen; nachher will ich euch gern auf alles des Ferneren
dienen. Nimmer in meinem Leben bin ich so gelaufen, und hab’ so mächtig
Herzeleid erlitten, wie in diesem Jahr. Ich habe sie liegen sehen im
Sumpf und auf den Sandhügeln zu Tausenden, und ich hab’ sie in heller
Flucht gesehen, daß ich blutige Tränen wein’, im Wachen und im Schlafe.“
„Wen habet ihr liegen und auf der Flucht gesehen?“
„Uns -- die wir den Sieg behalten hatten vom ersten Sprung auf den
deutschen Boden an -- Nördlingen ausgenommen.“
„Und wer, saget ihr, hat euch niedergeleget?“
„Der Brandenburger, Frau. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm, der Fürst
von Homburg mit dem silbernen Bein, und der Derfflinger, Frau. Ja, da
möcht’ ich wahrlich wohl lügen, wenn es anginge! Die Brandenburger
haben das Feld behalten.“
„Sehet ihr, Schwen, da habe ich euch schon! Eine solche Völkerschaft,
als ihr da nennet, gibt es gar nicht! Nun verantwortet euch noch
einmal vor Gott und den Menschen; da vor der Aloysia, und vor den
Kindern drunten im Ort, die sich nach euch schier die Augen aus dem
Kopfe gegreint haben.“
„Frau, bringet mich nicht auch zum Greinen! Ach, ich wollte, ihr
könntet den Wrangel fragen, dem würdet ihr ja wohl glauben; denn er
war ja hier bei euch Anno siebenundvierzig. Wisset ihr nicht, wie er
Bregenz da unten nahm, und wie wir über den Pfänder aus purem Übermut
zu euch auf Besuch kamen, und wie ihr uns so übel aufnahmet am roten
Egg?! O Frau Fortuna, jetzo lieget der Wrangel tief zu Boden; und
obgleich euch die Geschichte dort bei Fehrbellin nicht so nah’ auf die
Haut brennt, als der Bregenzer Sturm, so möget ihr wohl noch ärger
Viktoria schreien, als damals am Fallenbach über unseren blutigen
Leibern. Auf Ehr’ und Gewissen, Frau Fortuna, die Brandenburger haben
den großmächtigen Konnetable Wrangel niedergeleget in dem Rhinluch,
und der Generalfeldmarschall Derfflinger hat über mich gelacht nach
der Schlachtung und mich aus Spaß ranzionieret auf dem Markte zu
Fehrbellin, als ich mich bei ihm bedankte, weilen er mich auf der
Rathenower Brück’ nur mit der Faust traktierete. Er hat mir auch sechs
Brandenburger Taler aus Generosität geschenkt, damit bin ich heimkommen
zu euch; -- ach Gott! ohne den Rolf, den tapfern Herzbruder, den
Korporal Rolf Rolfson Kok, den die Spießbürger zu Lindau das Gockele
nannten und zum Hafenvogt gemacht hatten, weil sie nicht wußten, was er
wert war. Ach Gott, wir haben ja beid’ zusammen das Heimweh zu Lindau
in der Krone gekriegt; aber ich allein bin zurückkommen von unserem
Marsche zu den Fahnen; -- der gute Korporal Rolf Rolfson Kok, der liegt
verscharrt an der Landwehr bei Hackeberg.“
Die alte Taubenwirtin und Oberkommandantin vom Fallenbach schüttelte
bedenklicher denn je den Kopf:
„Jetzt wär’s mir am End’ gar noch ein Gaudium, wenn ich ihm glauben
dürft’“, murmelte sie. „Als wir um die Weihnacht sechsundvierzig
allhier bei Tag und Nacht zu Haufen standen und bei Tage den Rauch, bei
Nacht den roten Feuerschein rund um den See sahen, da war’s ja freilich
der Wrangel der uns die grausame Angst, das Zittern und Beben schuf.
Schwen, Schwen, euch traue ich noch lange nicht; aber wenn das wahr
wär’ mit dem Wrangel -- -- -- Schwen, ich sage euch, ich erfahr’ es
noch, ob es wahr ist, daß es solch’ ein Volksspiel gibt, von welchem
ihr gelogen habt und was euch eure Sünden so derb heimzahlte! Ich
erfahr’ es, und nachher wollen wir weiter sehen.“
„Geträumt habe ich es nicht, Frau, verlasset euch drauf; obgleich es
mir jetzo wahrlich so zu Mute sein könnt’, als sei das alles, was ich
erleben mußte auf dem Marsche, nur das Gespinste einer boshaftigen
Trold gewesen, so sie mir nächtlicher Weile über den Kopf und das
Hirn geworfen hätt’. Ich hab’ wahrhaftig nicht gewußt, wie weit ich
von euch und der Aloysia und den Kindern abkäm’, als ich euch vor’m
Jahr auf dem Gebhardsberg bei den Gevatterinnen ließ und allein meines
Weges am See hin lustwandeln ging! Ich konnt’ es doch sicherlich nicht
wissen, wer zu Lindau auf der Hafenmauer sechsundzwanzig Jahre lang auf
mich wartete! Und dann -- dann war da die Krone, und der vom Regiment
Strozzi, der Titinio Raffa, und die Kugel -- unsere Kugel am Gebälk,
und das Bildnis des Feldmarschalls -- unseres Feldherrn! Saget selber,
wie weit wäret ihr gelaufen, Frau Fortunata, wenn euch das Heimweh also
ans Herz gegriffen hätt’? Und saget, bin ich nicht um euch heimkommen,
als alles aus war, in alter Freundschaft und Dankbarkeit?“
„Nun soll ich ihm gar noch eins drauf zu gute tun“, sprach die Frau
Wirtin zur Taube, aber der Korporal Sven Knudson Knäckabröd faßte jetzt
plötzlich ihre Hand, schüttelte sie wacker und rief:
„So ist es, und es wird das Beste sein. Und Frau -- es ist doch ein
Vergnügen, euch allda so dick und stattlich sitzen zu sehen, und jetzo
-- saget, wie ist es denn euch ergangen in dem Jahre, wo ich mit dem
armen Korporal Rolf auf dem Marsche nach Hause war?“
„Lieber Himmel, Schwen, bei uns hier im Walde ist noch alles beim
alten. Seit wir Anno siebenundvierzig gegen euch auszogen, hab’ ich
nichts von Merkwürdigkeiten erlebt, als heut’ eure verwunderliche
Historie. Nach dem andern müßt ihr die Aloysia und die Kinderle fragen,
und -- na -- weil es denn eben so ist, und ich es doch nicht ändern
kann, so -- +grüeß di Gott daheim, du alter Schwed’!+“
[Illustration]


Fritz Reuter:
Woans ick tau ’ne Fru kamm.


Mit freundlicher Erlaubnis der Verlagsbuchhandlung abgedruckt aus
dem 3. Bande der „Sämmtlichen Werke“ von Fritz Reuter (Wismar:
Verlag der Hinstorffschen Hofbuchhandlung, 1902).


Woans ick tau ’ne Fru kamm.[1]
Nah de Hochtid[2] hett ’t en Enn’;[3]
Vör de Hochtid möst du s’ wenn’n.[4]

Ick was mit de Wil[5] en ollen Knaw’[6] worden, ick was in de Welt
’rümme schält[7] worden, hir hen un dor hen, ick hadd minen Kopp[8]
männigmal[9] up en weiken Pähl[10] leggt[11] un männigmal up en Bund
Arwtstroh;[12] äwer as ick öller[13] würd, geföll[14] mi dat Arwtstroh
lang’ nich mihr so gaud[15] as in mine twintiger Johren,[16] denn wer
in sin Kinnerjohren girn gele Wörteln ett,[17] versmad’t[18] dorüm in
sinen Öller[19] grad keinen Gaus’braden.[20] -- De Lüd’ säden:[21]
„Frigen“,[22] un ick säd: „Bedenken“, un gung[23] üm den heiligen
Ehestand herümmer, as de Voß[24] üm de Gaus’bucht,[25] un dacht:
„Hewwen müggst[26] du woll ein’! ’Rin kümmst[27] du dor sacht ok![28]
äwer wenn du s’ di irst[29] upsackt[30] hest, kümmst du denn[31] ok
wedder ’rute?“[32] -- Wenn ick denn äwer wedder an den Gastwirt sinen
ewigen Swin- un Hamel-Braden[33] dacht, un dat dat in mine Stuw’[34]
utsach,[35] as up de leiwe[36] Gottesird’[37] +vör+ den irsten[38]
Schöpfungsdag, un dat mi de ein oll ßackermentsche Knop[39] ümmer
afret,[40] denn säd ick: „Frigen“, un denn säden de dummen Lüd’ wedder:
„Bedenken“. So satt[41] ick denn ümmer twischen Bom un Bork;[42] un de
bedenklichen Johren fungen all an,[43] mi gris[44] äwer den Kopp tau
wassen,[45] dunn stah[46] ick mal an ’n Aben[47] un heww mi ’ne Pip[48]
Tobak anstickt[49] un kik[50] in ’t Weder.[51]
De Snei[52] fisselt[53] so sachten von den Hewen dal,[54] buten[55]
is dat so still, kein Wagen is tau hüren,[56] blot[57] in de Firn[58]
klingelt en Släden,[59] un mi ward gor tau einsam tau Maud,[60] un
dortau is ’t heilig Christabend. -- As ick noch so stah un verluren
dörch de Ruten[61] kik, tuckt[62] min Schauster[63] Linsener mit
en Handsläden vull Holt[64] vör sine Dör,[65] wat hei sick in den
Stadtholt sammelt hett, un baben[66] up den Släden liggt[67] en
gräunen[68] Dannenbusch. „Nu kik den Racker!“ segg[69] ick. „Hei sall
mi dat anner Por Stäweln[70] maken,[71] un hei karjolt[72] tau Holt!
Likdürn[73] hett hei mi all anschaustert, ick lat[74] bi den Kirl[75]
nich länger maken!“ -- So stah ick denn noch ’ne Wil,[76] un dat
schuddert[77] mi denn dörch de Glieder un gruselt mi den Puckel dal,
un ick segg tau mi: „Natürlich!“ segg[78] ick. „En Snuppen,[79] en
dägten[80] Snuppen! Un worüm ok nich? De Stäweln sünd intwei,[81] un
mit de Wull,[82] de ick Fru Bütow’n gewen heww, stoppt sei ehr eigen
Strümp, un min hewwen keinen Bodden.[83] All’ns in de Welt geiht[84]
natürlich tau.“ -- So stah ick, bet[85] dat düster[86] ward, un as ick
Licht ansticken will, kann ick ’t Füertüg[87] nich finnen,[88] un as
ick ’t funnen[89] heww, will de Lamp’ nich brennen: Fru Bütow’n hett
den Dacht[90] nich putzt, un as ick t’ Ding kümmerlich in den Tog[91]
heww, geiht s’ mi snubbs vör de Näs’[92] ut, Fru Bütow’n hett kein Öl
upgaten.[93] In so ’ne Umstänn’[94] is dat schön, wenn Einer glik[95]
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