Der Jungbrunnen: Neue Märchen von einem fahrenden Schüler - 5

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Allgemeine sein sollte, fragte er den Lori: Junger Herr, könnt Ihr mir
sagen, wie die Erde eingetheilt ist? -- Der Lori schwieg auf diese
verfängliche Frage mäuschenstill, und Musje Morgenroth beantwortete
sich selbst, wie er sich's vorher in der Küche zurecht gelegt hatte:
Die Erde ist eingetheilt in Länder, Städte, Flecken und Dörfer. Dann
fragte er weiter und schwitzte die hellen Tropfen vor Angst: Und wißt
Ihr anzugeben, wie die Flecken eingetheilt werden? -- Ja, sagte der
Lori, in Tintenflecke, Obstflecke, Fettflecke und Baumflecke. -- Hört
Ihr? flüsterte die Fee dem Musje Morgenroth zu, er weiß doch gleich
Bescheid. -- Ach ja, sagte der schwitzende Magister, er hat nur die
Marktflecken ausgelassen. -- Was ich doch immer schon fragen wollte,
sagte der Lori, wo liegt eigentlich das Land, wo der Pfeffer wächst?
denn da bin ich geboren. -- Ei, erwiederte Musje Morgenroth, und da
möchte ich gar zu gern hin. Es muß da so ein hunderttausend Meilen
hinterm Berge liegen. Wie er das aber heraus hatte, wurde ihm ganz
schlimm; denn er meinte, die Fee wüßt' es besser; sagte also, er bekäme
plötzlich heftiges Leibschneiden, er müsse für heut schließen. Damit
schien der Lori ganz zufrieden, und die Fee, die ihm immer die Stange
hielt, auch, und Musje Morgenroth machte daß er fortkam.
Er lief aber mit der Guitarre geraden Weges zu Jungfer Abendbrod; die
fand er in der Küche sitzen und im Kochbuch lesen. Wie sie aber ihres
Liebsten ansichtig ward, ließ sie das Lesen, holte ein Viertel von
einem Kapaun hervor und ein Glas Wein und ein Stück Kuchen -- denn es
war dem Herrn Geheimerath sein Geburtstag gewesen -- und das setzte
sie Musje Morgenroth vor. Dem war das Leibschneiden schon unterwegs
vergangen; saß also ganz froh nieder und aß. Dazwischen erzählte er
der Jungfer, wie es ihm ergangen. Ach, schloß er, als er eben das
letzte Knöchlein benagte, es will mir schon gefallen in den nobeln
Verhältnissen, wenn nur die Geographiestunde nicht wär' und in der
Kammer nicht so viel Gelaß wär', daß ich mich kaum umdrehn kann.
Nu, sagte Jungfer Abendbrod, haltet nur ein Jahr lang aus! Hernach
soll's uns schon desto besser gehn. Indem sie das sagte, räumte sie
das Geschirr beiseit, und dann setzten sie sich zusammen auf den
Küchentisch und sangen die wunderschönsten Lieder, wie: »Puthähnechen,
Puthühnechen« etc. und »der Kukuk ist ein alter zisele bumbum basele
besele« etc.; aber am schönsten war doch ihr Leibstückchen:
Pumpelnäs' und Singestert
Saßen auf dem Feuerherd
Ohne Kien und ohne Licht;
Pumpelnäschen, stoß dich nicht!
Und das sangen sie wohl ein Dutzend Mal, und Musje Morgenroth spielte
dabei auf der Guitarre und Jungfer Abendbrod ließ ihre Füße im Takt
an den Küchentisch baumeln, daß man weit und breit für schweres Geld
nichts Schöneres hätte hören können.


Drittes Kapitel.
Wie durch einen verunglückten Kaffee viel Glück zu Wasser wird.

So ging das ein ganzes Jahr lang und Musje Morgenroth hatte nimmer
nöthig an dem Hungertuch zu nagen, weil ihn sein Schatz nudelte,
so viel sie konnte. Zu Geburtstag und Weihnacht bekam er eine neue
Liverey, und die war ganz absonderlich schön, alter grüner Sammt von
einem früheren Reitkleide der Fee Claribella, mit Schmetterlingsflügeln
besetzt am Kragen und an den Aufschlägen, Turnhosen mit Gamaschen und
einen Hut von veilchenblauer Seide, darum der Altejungfernkranz der
Excellenz gewunden war. Musje Morgenroth sah gar stattlich in dem
Aufzuge aus, so daß alle Leute auf der Straße stehn blieben und sagten:
Ei was für eine schöne Liverey! Nun wußte er auch, wozu seine Schränke
da waren. In den ersten hing er Abends die neue Liverey, in den zweiten
seine alten Kleider, in den dritten das erste Hemd, in den vierten
das zweite und so fort in jeden Kommodenkasten eins. Da war er vor
Unordnung sicher.
Mit der Geographiestunde ging es auch besser, als er gedacht hatte. Er
fing mit den nächstliegenden Dörfern an und erzählte dem Lori von jeder
Kirms, auf der er getanzt, und von jedem Erntefest, das er mitgemacht
hatte. Das war ein sehr nützlicher Unterricht, denn da bekam der Lori
einen allgemeinen Begriff von Kuchenecken, Aepfelwein, Milchreis und
Hirsenmus; und das ist für viele Menschen die Hauptsache; warum nicht
für einen Lori, dem eine Fee außer Dienst die Stange hält?
Wie nun das Jahr fast um war -- es war aber nur noch ein Tag dazwischen
-- erinnerte Musje Morgenroth die Excellenz an ihr Versprechen, ihm
einen Wunsch, wie groß er auch wäre, zu erfüllen. Ja wohl, sagte die
Fee, denkt Euch nur was Hübsches aus! Das war aber recht schlecht von
ihr, daß sie das sagte; denn sie hatte doch vor, den armen Menschen
zu betrügen, weil sie so filzgeizig war. Musje Morgenroth aber ging
spornstreichs zu seiner Jungfer Liebsten, um ihr all sein Glück zu
erzählen. Er fand sie am Herd stehen, und über dem Feuer hing ein
großer Waschkessel. Was kocht Ihr da, Jungfer Abendbrod? sagte er. --
Kaffee, liebster Musje Morgenroth. Unser ältestes Fräulein giebt heut
einen großen Klatschkaffee, wozu hundert und ein Geheimerathsfräulein
eingeladen sind. -- Indem hörten sie etwas die Treppe heraufkommen.
Horcht! sagte die Jungfer, da kommen sie. Musje Morgenroth aber
war nicht faul, rückte einen Stuhl vor die Küchenthür und sah oben
durch die Ritze. Da kamen die hundert und ein Geheimerathsfräulein
richtig dahergewackelt -- denn das Wackeln galt für vornehm --
und alle trugen schwarzseidne Kleider mit silbernen Sternen und
hatten Nähkästchen von schwarzem Ebenholz in der Hand, die auch mit
silbernen Sternen eingelegt waren. In der Stadt herrschte nämlich der
sogenannte Kastengeist; denn die Töchter in den verschiedenen Ständen
unterschieden sich durch die Nähkasten, und eine Professorstochter
mußte einen andern haben als eine Geheimerathstochter, und eine
Schneiderstochter wieder einen andern als ein Professorsfräulein. Das
war auch ganz in der Ordnung; denn es wäre doch entsetzlich gewesen,
wenn die hohen Herrschaften nicht was Apartes gehabt hätten. Die
Nähkästchen der Geheimerathsfräulein waren aber deshalb schwarz mit
Sternen, weil das die Nacht vorstellt, die doch alle heimlichen Leiden
der Menschheit beschützt und somit auch die Geheimenräthe.
Da sie nun vorüber waren, stieg Musje Morgenroth herunter und sagte:
weißt du, Schatz? morgen ist das Jahr um; da thu' ich meinen Wunsch.
Ei was ich fidel bin! Er setzte sich wieder auf den Küchentisch und
stimmte die Guitarre. Ach laßt lieber das Singen! sagte die Jungfer;
denn wenn ich nicht Acht gebe, verbrennt mir der Kaffee. Ihr Liebster
aber sagte: Wir werden doch wohl den Vorabend vor unserm fabelhaften
Glück eins singen dürfen! schlug ein paar Accorde an, und Jungfer
Abendbrod mochte wollen oder nicht, sie mußte mitsingen, wie er
folgendes Lied anstimmte:
Wie trag' ich doch im Sinne
So wunderfrohen Muth!
Das kommt von süßer Minne,
Die heimlich brennen thut.
Dadraußen lacht der Mai,
Nun geht's ans Wandern frei;
Und böt' man hundert Gulden mir,
Ich wär' nicht mit dabei.
Mein Schatz hat lichte Haare
Und Wänglein weiß und roth;
Von ihr will ich nicht fahren,
Es scheid' uns denn der Tod.
In aller weiten Welt
Mir nichts so wohl gefällt;
Seit ich mein'n Schatz zuerst erschaut,
Ist's Wandern mir vergällt.
Drei Wochen nach Michaele
Geht's an ein lustig Frei'n.
So froh mag keine Seele
Auf dieser Erde sein.
Ein eigen Haus und Herd
Ist Kaiserkronen werth,
Und kommt mir je das Wandern an,
Ich mach' schon zeitig Kehrt.
Das Lied war eben aus, da trat der Bediente herein und trug ein
großmächtiges Brett, auf dem hundert und ein schwarze Kaffeetassen mit
silbernen Sternen und eine riesenhafte Kanne stand. Jungfer Köchin,
sagt' er, gießt mir flugs die Kanne voll; die Fräuleins haben sich
schon die Zungen trocken geschwatzt. -- Jungfer Abendbrod trat zu
dem Waschkessel, aber mit einem lauten Schrei stürzte sie zurück.
Ein unausstehlicher Brandgeruch stieg vom Kaffee in die Höh und
durchräucherte die ganze Küche. Ach Gott, ach Gott! jammerte sie,
was wird die Frau Geheimeräthin sagen! -- Die aber trat in demselben
Augenblick zur Thür herein und rief: Johann, wie lange wirds? Johann
machte ein verlegenes Gesicht und deutete ausdrucksvoll nach dem
Waschkessel und Jungfer Abendbrod. Da begriff die Geheimeräthin den
ganzen Zusammenhang und rief: Den Augenblick packst du deine Sachen
zusammen und scherst dich aus dem Hause! Und wie sie das gesagt hatte,
wurde sie blau und roth vor Zorn, verließ die Küche und warf die Thür
hinter sich zu, daß die kupfernen Kessel ganz erschrocken einander
anstießen, als wollten sie sagen: habt ihr gehört? Die ist einmal böse!
Jungfer Abendbrod lehnte an der Wand und weinte die langen bittern
Zähren. Musje Morgenroth saß noch immer auf dem Küchentisch und hatte
Augen und Mund weit offen stehn vor Schreck; aber Johann hatte sich
leise davon gemacht. Endlich trocknete die Jungfer ihre Thränen und
fing an, in stummem Gram ihr bischen Kleider in ein Bündel zu packen.
Aber, liebster Schatz, sagte Musje Morgenroth, was härmt Ihr Euch so
gar grausam? Morgen thu' ich meinen Wunsch, und dann heirathen wir
uns. -- Ach nein! schluchzte Jungfer Abendbrod, daraus wird nichts;
unsereins hat auch seine Ambition, und so ein fortgejagtes Ding ohne
Schein, die den Kaffee hat anbrennen lassen, sollt Ihr nimmermehr
freien. Das könnten wir nie verantworten vor unsern Kindern; die müßten
sich ja schämen vor den Leuten. Ach Gott! -- und da fing sie wieder
an zu weinen. -- Seid doch nur ruhig, liebste Jungfer! sagte Musje
Morgenroth und sprang vom Küchentisch, ich habe Euch nicht minder lieb
darum daß Ihr den Kaffee habt anbrennen lassen und fortgejagt werdet
außer der Zeit und keinen Schein bekommt; denn an all dem bin ich ja
Schuld! -- Die Jungfer aber wollte sich nicht trösten lassen, sagte
immerfort, er solle sich eine Andre suchen, die nicht so in Schimpf und
Schande gekommen wäre, und hatte indeß ihr Bündel fertig geschnürt. --
Und wo wollt Ihr nun hin? sagte ihr Liebster. -- Ich habe noch die alte
Cousine hier in der Stadt, Jungfer Gretchen Leisegang; die wird mich
wohl aufnehmen in meinem Unglück. -- Nun denn kommt in Gottes Namen!
sagte Musje Morgenroth, machte die Thür auf, blieb aber wie versteinert
stehn. Die hundert und ein Geheimerathsfräulein kamen nämlich eben
wieder dahergewackelt; denn sie hatten in der höchsten Entrüstung
Abschied genommen und wollten wieder nach Haus. Sie sahen alle
bitterbös aus, und wie sie an der Küche vorbeikamen, warf eine jede
der Jungfer Abendbrod einen verachtenden Blick zu und dann rauschten
sie vorüber.
Ach Gott, lieber Musje Morgenroth! rief die Jungfer weinend aus, habt
Ihr wohl die Blicke gesehn? -- Der aber stand selbst wie versteinert.
Verachtet von hundert und ein Geheimerathsfräulein! sagte er vor sich
hin; das ist hart! -- Und in stiller schweigender Verzweifelung stiegen
sie die Treppen hinunter und gingen selbander zu Jungfer Gretchen
Leisegang, die die weinende Jungfer Abendbrod mitleidig und tröstend
aufnahm.


Viertes Kapitel.
Wie es Musje Morgenroth wider seinen Willen nach Wunsch geht.

Als Musje Morgenroth am andern Morgen in seiner Kammer saß, war ihm
recht betrübt zu Muth. Seine schönsten Luftschlösser waren zerstört,
seine jahrelange Mühe umsonst. Ach! seufzte er halb ärgerlich, halb
traurig, ich wollt' daß ich wäre wo der Pfeffer wächst! -- Der Wunsch
soll Euch erfüllt werden, sagte Excellenz Claribella, die eben in die
Kammer trat. Da fiel dem armen Musje Morgenroth erst wieder ein, daß
heute das Jahr um sei und er einen Wunsch frei habe; aber so hatte
er's gar nicht gemeint. Doch wußte er, daß die Fee ihren Willen haben
mußte, auch wenn's einem Andern einmal nach Wunsch gehn sollte, sagte
also, es wär' ihm ganz recht so; und halb recht war's ihm auch; denn es
lag ihm an gar nichts mehr viel, seit er Jungfer Abendbrod nicht haben
sollte. Die Fee aber war heimlich sehr froh, daß sie Musje Morgenroth
so belauert hatte, führte ihn in eine Rumpelkammer, wo viele alte
verstaubte Zaubersachen herumlagen, und nachdem sie einige diamantene
Schwerter, Drachen, Wünschelruthen und Quecksilberseen bei Seite
geschoben hatte, holte sie einen alten Stuhl hervor, der gar seltsam
aussah. Statt der vier Beine hatte er vier Gänseflügel; ein kleiner
Schornstein war an der Rückenwand befestigt, und unter dem Sitz saß
eine ganz kleine Dampfmaschine. Auf der Lehne aber stand mit goldnen
Buchstaben: Concessionirter Dampfstuhl zur Reise ins Pfefferland.
Wie Musje Morgenroth des Dampfstuhls ansichtig ward, verschwand sein
Trübsinn. Ei, sagte er, wie bequem muß sich's da reisen lassen! Aber
wißt Ihr was, Excellenz? wollt Ihr einmal ein christlich Werk thun, so
kümmert Euch, wenn ich fort bin, ein bischen um Jungfer Abendbrod und
schreibt mir, wie ihr's geht. -- Ich habe schon die ganze Geschichte
im Morgenblatt gelesen, sagte die Fee. Wenn Ihr ein paar Zeilen an
Euren Schatz schicken wolltet zum Valet, so könnt Ihr ihr vorschlagen,
während Ihr auf Reisen geht, an Eurer Stelle in meinen Dienst zu
treten. Nachher geb' ich ihr einen guten Schein; dann wird sie wohl
nichts dagegen haben, Euch zu heirathen. Freilich bekommt sie keinen
Lohn, hat aber alles frei, wie Ihr, und das Hungertuch laßt ihr nur
auch hier. -- Da war denn Musje Morgenroth wie im Himmel, und was das
Hungertuch betraf, dacht' er: Sie hat ja die Cousine hier, die Jungfer
Gretchen Leisegang, da wird sie's wohl nicht nöthig haben; setzte sich
also hin und schrieb seinem Schatz folgenden schönen Brief:
Liebste Jungfer Abendbrod!
Dein getreuer Morgenroth
Reiset, weil du ihn nicht magst,
Dahin wo der Pfeffer wachst.
Woll' indessen dich bequemen,
Dienst bei Excellenz zu nehmen.
Was zu thun ist, weißt du schon;
Doch bekommst du keinen Lohn,
Aber Holz und Essen frei,
Auch das Hungertuch dabei.
Fürchte nicht die Geographie!
Lori ist ein gutes Vieh,
Und die Fee hält ihm die Stange;
Drum, mein Feinslieb, sei nicht bange!
Werd' ich einstens wiederkehren,
Darfst du dich nicht länger wehren,
Stell' ich mich als Freier ein;
Kriegst auch einen guten Schein.
Nun ade, herzliebster Schatz!
Habe nimmer Zeit noch Platz,
Bitt' indeß, noch vor dem Schließen,
Gretchen Leisegang zu grüßen.
Punktum. Streusand. Bis zum Tod
Dein getreuer Morgenroth!
Diesen Brief siegelte er zu, schrieb die Adresse drauf: »An Jungfer
Abendbrod, Wohlgeboren, wohnhaft bei Jungfer Gretchen Leisegang, ihrer
Cousine, Allhier«, und gab ihn einem kleinen zerlumpten Straßenjungen,
und seinen letzten Dreier dazu, er sollt's auch pünktlich ausrichten.
Denn, hatte ihm die Fee gesagt, Reisegeld braucht Ihr nicht; ich
weiß, Ihr werdet im Pfefferland Euer Glück machen. Da trug denn Musje
Morgenroth den Dampfstuhl in den Garten, heizte die Maschine, und als
er Guitarre und Rohrstöckchen hatte und das Bündel mit den drei Hemden
und drei Paar Socken, zog er die Liverey von Weihnacht an, setzte das
Hütchen aufs linke Ohr und sich in den Stuhl, und nun -- hast du nicht
gesehn, so siehst du nicht -- in die blaue Luft und in die weite Welt.
Der Dampfstuhl aber stieg so ein zweihundert Fuß senkrecht in die
Höhe, dann machte er linksum und flog über den Berg fort immer in
einem Strich. Hei, schrie Musje Morgenroth, das ist einmal eine flinke
Fahrt! Es saß sich da ganz behaglich; freilich war's ein bischen
warm unter dem Sitz und der Schornstein blies ihm den Rauch gerade
in den Nacken; aber man konnte weit in die Thäler hineinsehn und die
Häuserchen lagen gar sauber in den grünen Büschen. Wie er nun über das
nächste Dorf flog, sah er da im Kruge das hübsche Anneli, die trug
drei große Schoppen Landwein. Brrr! schrie er. Halt, Schwager! Halt!
Will einen Schoppen mit auf die Reise nehmen! -- Ja da schwagerte sich
aber gar nichts; der Dampfstuhl flog seinen Weg unaufhaltsam weiter,
und Musje Morgenroth mußte sich den Durst vergehen lassen, so viel er
auch schimpfte, was das für eine grobe Wirthschaft sei, einen honnetten
Reisenden nicht einmal aussteigen zu lassen! -- So flog er eine Strecke
weiter, gerade über einen großen Wald weg. Da sah er auf der Straße,
die durchging, drei kleine Kinderchen kommen, barfuß, ein Jüngelchen
und zwei Mädchen, und weil's so schöne Kinder waren, dachte er: willst
ihnen was Liebes thun! zog die drei Paar Socken aus seinem Bündel
und warf sie ihnen hinunter. Zwei kamen richtig zur Erde, gerade den
Mägdlein vor die Füße. Dem Bübchen seine blieben oben in einer Tanne
hängen, aber es war gar nicht faul und fing an hinaufzuklettern. Ob
es sie noch erwischt hat, erfuhr Musje Morgenroth nicht; denn in der
nächsten Minute war er schon weit, weit weg.
Da sah er wieder unten am See ein wunderhübsches Dirnlein stehn,
die wusch Hemden in den klaren blauen Wellen. Sie hatte genau so
flachsblonde Zöpfe, als wie Jungfer Abendbrod, und schöne rothe Wangen.
Ach Himmel! seufzte Musje Morgenroth und dachte recht sehnsüchtig an
seinen fernen Schatz. Unten das Dirnlein sah zufällig hinauf; wie sie
aber das seltsame Fuhrwerk durch die Luft daherkommen sah, that sie
einen lauten Schrei und das Hemd, daran sie eben wusch, glitt ihr aus
den Händen und schwamm in den See hinaus. Das hatte Musje Morgenroth
kaum gesehn, als er in sein Bündel griff, zwei Hemden herausholte und
sie eilig hinabwarf. Wozu brauch' ich auch so viel Wäsche? sagte er
bei sich; mach' ich doch im Pfefferland mein Glück! Er hatte aber eben
nur Zeit, die Kußhände zu sehn, die das Dirnlein ihm nachwarf; dann
trug ihn der Dampfstuhl wie der Wind aus dem Bereich ihrer blauen
Veilchenaugen.
Er griff leise in seine Guitarre, und das nahm sich in der stillen Höhe
gar eigen aus. Dann sang er:
All meine Herzgedanken
Sind immerdar bei dir;
Das ist das stille Kranken,
Das innen zehrt an mir.
Da du mich einst umfangen hast,
Ist mir gewichen Ruh und Rast;
All meine Herzgedanken
Sind immerdar bei dir.
Der Maßlieb und der Rosen
Begehr' ich fürder nicht;
Wie kann ich Lust erlosen,
Wenn Liebe mir gebricht!
Seit du von mir geschieden bist,
Hab ich gelacht zu keiner Frist;
Der Maßlieb und der Rosen
Begehr' ich fürder nicht.
Gott wolle Die vereinen,
Die für einander sind!
Von Grämen und von Weinen
Wird sonst das Auge blind.
Treuliebe steht in Himmelshut;
Es wird noch Alles, Alles gut.
Gott wolle die vereinen,
Die für einander sind!
Er hatte die letzten Verse immer leiser gesungen und sich schwermüthig
zurückgelehnt. Wie nun das Lied verklungen war, schlief er ein, und
berührte nur noch im Traum leise die Guitarre. Die prächtige Nacht zog
herauf, die Sterne glitzerten und die alten Sterngucker stiegen aufs
Dach und besahn sie mit den langen Fernröhren. Da sahn sie auch den
Dampfstuhl durch den Himmel kutschieren, und weil sie nicht draus klug
werden konnten, auch auf keiner Sternkarte ihn verzeichnet fanden,
und ein Komet konnt' es nicht sein, weil er einen +schwarzen+ Schwanz
hatte, den Rauch nämlich: prophezeiten sie daraus Wunder und Zeichen,
daß viele Menschen in dem Jahr sterben würden, und bei vielen Bäckern
würde es kleines Brod geben, und in Spanien wär's wahrscheinlich, daß
es zu blutigen Köpfen käme, was Alles nachher richtig eingetroffen;
weiß aber nicht, ob zu Ehren Musje Morgenroths und seines Dampfstuhls.
Die beiden jedoch kümmerten sich nicht um die Sterngucker und ihre
Prophezeiungen, sondern flogen immer weiter in die stille dunkle Welt
hinaus.


Fünftes Kapitel.
Wie Musje Morgenroth zum Pikbuben kommt.

Es war ganz früh, alle Vögel schliefen noch: da senkte sich der
Dampfstuhl, dem das Holz ausgegangen war, ins weiche Gras nieder und
Musje Morgenroth wachte davon auf. Es war eine überaus lustige Gegend,
ein breiter grüner Grund, rings von gewaltigen Bergen umschlossen,
und auf der einen Seite ging eine großmächtige Höhle tief ins Gebirg
hinein, und das war eine Tropfsteinhöhle. In der Runde standen gar
herrliche antike Bildsäulen, die hatte die Höhle allzusammen getropft,
und andre waren noch in Arbeit. Vorn aber war ein lichterlohes Feuer
gemacht; drüber hing ein Kessel, von dem viel Dampf in die Höhe
stieg. Da sperrte nun Musje Morgenroth die Augen groß auf, wie er
die Herrlichkeiten sah, stieg ganz munter von seinem Dampfstuhl ab
und machte sich nahe herzu. Ei, sagte er, das ist ja eine bequeme
Art, Bildsäulen zu machen! Wie er aber das sagte, bekam er einen
gewaltigen Schreck; denn aus der Höhle trat ein Riese, der war wirklich
ganz unwahrscheinlich groß. Guten Morgen, Kleiner! sagte der Riese
und hatte für seine Größe eine gar liebliche Stimme. Großen Dank,
Excellenz! sagte Musje Morgenroth und lupfte sein Hütchen. -- Hört
einmal, fing der Riese wieder an, wer mir hier einen Besuch macht, muß
mir dienen; es kommt nur drauf an, ob er ein gebildeter Mann ist,
oder so dem lieben Gott sein gar Nichts. Seid Ihr nun ein gebildeter
Mann, so braucht Ihr nur Ein Jahr zu dienen; sonst müßt Ihr drei Jahr
aushalten. -- Verzeihen Excellenz, erwiederte Musje Morgenroth, ich
reise in Geschäften in das Land, wo der Pfeffer wächst; denn ich soll
da mein Glück machen. -- Ach was! sagte der Riese ärgerlich, ich bin
der Pikbube; Ihr müßt wissen, daß Ihr nur zu gehorchen habt, denn ich
bin Trumpf. Dabei schnitt er ein fürchterliches Gesicht, und Musje
Morgenroth sah nun erst, daß er nur ein Auge hatte; das saß ihm mitten
auf der Stirn und sah gerade so aus, wie ein Pik-Aß. -- Ja, sagte der
Kleine, wenn's denn sein muß, thu' ich's von Herzen gern. Uebrigens
wäre mir's doch lieb, wenn ich ein gebildeter Mann wäre; denn drei
Jahr Ew. Excellenz zu dienen, ist ein bischen viel; unterdeß freit ein
Andrer die Jungfer Abendbrod und ich habe das Zusehn. -- Wir wollen's
gleich herauskriegen, sagte der Pikbube; gebt nur gescheidt Antwort auf
das, was ich frage. Damit setzte er sich gar gemüthlich nieder und hob
den Musje Morgenroth auf sein Knie. Dem war dabei nimmer wohl; aber der
Riese sprach ihm Muth ein und sagte, er würde wohl nicht durchfallen im
Examen; er säh' ihm ganz aus, wie ein gebildeter Mann; und da war Musje
Morgenroth wieder getrost und sagte: Fragen Sie nur immer drauf los,
Excellenz!
Da fing also der Pikbube an und fragte: Was haltet Ihr von den
stehenden Heeren? -- Ich meine, daß es wackrer ist, sie stehn vorm
Feinde, als sie laufen davon.
Dagegen wußte der Riese nichts einzuwenden, fragte also weiter:
Warum haben die Chineser so schiefe Ansichten von der Welt? -- Musje
Morgenroth besann sich, sagte aber ganz munter: Ei, sie werden ja auch
immer mit schiefen Augen abgemalt.
Gut, sagte der Riese. Nun kommt aber alte Geschichte: Wie urtheilt Ihr
über Nero? -- Er ist ein ganz gutes Vieh, sagte das Stiefelputzerchen;
aber er frißt zu viel Fleisch weg aus Jungfer Abendbrods Küche, und hat
mich einmal ins Bein gepackt, wie ich zu Fresco's kam. Es ist freilich
schon eine alte Geschichte, setzte er hinzu; aber ich fühl's noch immer.
Weiter, fragte der Pikbube: Wer hat's Pulver erfunden? -- Ich, weiß
Gott, nicht! gab der Musje zur Antwort, kann mich auch nicht besinnen,
wer's war; ich muß damals noch ganz klein gewesen sein.
In der Geschichte wißt Ihr nicht sonderlich Bescheid; woll'n was Anders
fragen, sagte der Pikbube. -- Wo wachsen die meisten Pflaumen? -- Auf
den Zwetschgenbäumen, war die Antwort. -- Wie kann ein armer Schlucker
in theuren Zeiten satt werden! -- Er muß eine Köchin zum Schatz haben,
wie ich Jungfer Abendbrod. -- Wenn Einer aber viel Geld hat, was soll
der am besten damit thun? -- Was der Pfarrer Asmann that. -- Nun,
und was that der? -- Was ihm halt gefiel. -- Nun sagt noch zu guter
Letzt: Was ist die Liebe? -- Da weiß ich Euch genau Bescheid zu geben,
antwortete Musje Morgenroth. Liebe ist, wenn ich Jungfer Abendbrod auf
den Mund küsse und sage: Behüt dich Gott, du bist und bleibst mein
herzallerliebster Schatz!
Wie er das gesagt hatte, schmunzelte der Riese und sagte: Ich sehe,
Ihr seid überall gar bewandert und gelehrt; darum braucht Ihr nur Euer
Jahr abzudienen. Aber wie heißt Ihr eigentlich und weß Standes seid
Ihr? -- Da nun Musje Morgenroth ihm das berichtet hatte, wollt' es der
Riese erst gar nicht glauben, daß er Stiefelputzer sei; denn, sagt' er,
ich hielt Euch zum wenigsten für einen Oberlehrer oder gar für einen
Professor. Nachher aber meinte er: Es ist mir doch lieb; so werdet
Ihr meine Siebenmeilenstiefel gehörig putzen; die haben die Herrn
Professoren, wenn sie hier ihr Jahr abdienen mußten, nie blank machen
können. Außerdem muß jeden Morgen die Höhle ausgefegt und die Tröpfe
da (so nannte er nämlich die Bildsäulen, die die Höhle getropft hatte)
sauber abgekehrt werden. Mittags macht Ihr Feuer an unter dem Kessel,
darin wird das Essen gekocht, jedes Mal ein ganzes Rind; das giebt
kräftige Fleischbrüh, die Euch wohl munden wird, und ein Hinterviertel
mögt Ihr auch erhalten. Zu Abend trink' ich Kamillenthee, denn hier in
der Gegend wächst nichts andres, und dann geh' ich zu Bett. Ihr müßt
Euch aber schon bequemen, unter meiner hohlen Hand zu schlafen; denn
sonst lauft Ihr mir einmal fort, und daraus wird nichts, bis das Jahr
um ist.
Darauf setzte der Pikbube Musje Morgenroth von seinem Knie herunter,
stand auf und ging in die Höhle, wohin ihm Musje Morgenroth folgen
mußte. Drinnen war's gar so übel nicht; überall standen kleine
niedliche Tröpfe, die Jungfrau von Orleans zum Exempel und der große
Kurfürst und Schiller und Goethe und viele Andre. Ganz hinten stand
das Bett; das war aber einmal lang und breit! da hätte ein ganzes
Regiment Dragoner sammt ihren Rößlein drin Platz gehabt. Hinter der
Bettstelle standen die Siebenmeilenstiefeln. Der Tausend! sagte
Musje Morgenroth, das wird viel Wichse kosten! -- Seid ohne Sorgen,
erwiederte der Pikbube, Ihr sollt Wichse genug kriegen. -- Nachdem
sie nun Alles gemustert und der Riese dem Kleinen noch genau gesagt
hatte, wie er's haben wolle, sah er nach einer allerliebsten Thurmuhr,
die er in der Westentasche trug, und sagte: Ihr mögt nur immer die
Siebenmeilenstiefel vornehmen! trug sie ihm also hinaus ins Freie und
sah ihm zu. Musje Morgenroth war nun wohl flink dabei; aber dennoch
brauchte er ganzer fünf Minuten, um mit der Bürste von der Fußspitze
bis zum Hacken zu fahren, und die Schäfte konnte er nicht anders
erreichen, als mit einer Leiter. Doch war der Pikbube ausnehmend
zufrieden; denn er macht's so blank, daß man's ohne Augenschmerzen gar
nicht ansehn konnte.
Wie's nun gegen Mittag war, holte der Riese ein Rind von seiner
Heerde, die im Gebirg weidete, drückte ihm mit dem kleinen Finger den
Schädel ein, zog's ab und warf's in den Kessel. Das gab eine kräftige
Bouillon, so daß Musje Morgenroth des Rühmens kein Ende wußte. Auch
das Rindfleisch gefiel ihm; er dachte: ob jetzt Jungfer Abendbrod am
Hungertuch nagen muß? und wenn ich ihr doch was abgeben könnte! Und
da überkam ihn das Heimweh; er nahm die Guitarre vor und klimperte
ein Liedchen. Das gefiel dem Riesen gar sehr, und er sang ihm zum
Dank auch was vor und fragte ihn dann um sein Urtheil. Ihr habt eine
schöne Fistel, sagte Musje Morgenroth, und singt mit viel Ausdruck.
Aber das Piano will Euch nicht gelingen. -- Es ist ein Erbfehler in
unsrer Familie, sagte der Pikbube; wenn meine Mutter sang, die Pikdame,
Gott habe sie selig, lief Alles davon; denn sie vermochten's nicht
auszuhalten, so laut war's; und mein seliger Vater, der Pikkönig,
konnte sie noch überschreien. -- Danke schön, sagte Musje Morgenroth.
Da wäre mir doch mein Trommelfell zu lieb gewesen!
Am Abend trank der Riese einen ganzen Kessel voll Kamillenthee; aber
den mochte Musje Morgenroth nicht, weil er nicht durchgesiebt war. Er
hatte sich noch Fleischbrühe vom Mittag aufgehoben, daran hatte er
genug. Hernach stieg der Pikbube ins Bett; Musje Morgenroth streckte
sich neben ihn, und sein Schlafkamerad legte ganz sacht die hohle Hand
über ihn; da war er warm und hatte doch Raum genug, sich nach Lust zu
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