Aphorismen zur Lebensweisheit - 13

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Menschen, wie sie meistens sind, das so nötige, deutliche und
gründliche Verständnis zu erlangen, ist es überaus lehrreich, das
Treiben und Benehmen derselben in der Literatur als Kommentar ihres
Treibens und Benehmens im praktischen Leben zu gebrauchen, und _vice
versa_. Dies ist sehr dienlich, um weder an sich, noch an ihnen irre
zu werden. Dabei aber darf kein Zug von besonderer Niederträchtigkeit
oder Dummheit, der uns im Leben oder in der Literatur aufstößt, uns je
ein Stoff zum Verdruß und Ärger, sondern bloß zur Erkenntnis werden,
indem wir in ihm einen neuen Beitrag zur Charakteristik des
Menschengeschlechts sehn und demnach ihn uns merken. Alsdann werden
wir ihn ungefähr so betrachten, wie der Mineralog ein ihm
aufgestoßenes, sehr charakteristisches Spezimen eines Minerals. --
Ausnahmen gibt es, ja, unbegreiflich große, und die Unterschiede der
Individualitäten sind enorm: aber, im Ganzen genommen, liegt, wie
längst gesagt ist, die Welt im argen: die Wilden fressen einander und
die Zahmen betrügen einander, und das nennt man den Lauf der Welt. Was
sind denn die Staaten, mit aller ihrer künstlichen, nach außen und
nach innen gerichteten Maschinerie und ihren Gewaltmitteln anderes,
als Vorkehrungen, der grenzenlosen Ungerechtigkeit der Menschen
Schranken zu setzen? Sehn wir nicht, in der ganzen Geschichte, jeden
König, sobald er fest steht, und sein Land einiger Prosperität
genießt, diese benutzen, um mit seinem Heer, wie mit einer
Räuberschar, über die Nachbarstaaten herzufallen? Sind nicht fast alle
Kriege im Grunde Raubzüge? Im frühen Altertum, wie auch zum Teil im
Mittelalter, wurden die Besiegten Sklaven der Sieger, d. h. im Grunde,
sie mußten für diese arbeiten: dasselbe aber müssen die, welche
Kriegskontributionen zahlen: sie geben nämlich den Ertrag früherer
Arbeit hin. _Dans toutes les guerres il ne s'agit que de voler_, sagt
Voltaire, und die Deutschen sollen es sich gesagt sein lassen.
30. Kein Charakter ist so, daß er sich selbst überlassen bleiben und
sich ganz und gar gehn lassen dürfte; sondern jeder bedarf der Lenkung
durch Begriffe und Maximen. Will man nun aber es hierin weit bringen,
nämlich bis zu einem nicht aus unsrer angeborenen Natur, sondern bloß
aus vernünftiger Überlegung hervorgegangenen, ganz eigentlich
erworbenen und künstlichen Charakter; so wird man gar bald das
_Naturam expelles furca, tamen usque recurret_
bestätigt finden. Man kann nämlich eine Regel für das Betragen gegen
andere sehr wohl einsehn, ja, sie selbst auffinden und treffend
ausdrücken, und wird dennoch, im wirklichen Leben, gleich darauf,
gegen sie verstoßen. Jedoch soll man nicht sich dadurch entmutigen
lassen und denken, es sei unmöglich, im Weltleben sein Benehmen nach
abstrakten Regeln und Maximen zu leiten, und daher am besten, sich
eben nur gehn zu lassen. Sondern es ist damit, wie mit allen
theoretischen Vorschriften und Anweisungen für das Praktische: die
Regel verstehn ist das erste, sie ausüben lernen ist das zweite. Jenes
wird durch Vernunft auf einmal, dieses durch Übung allmälig gewonnen.
Man zeigt dem Schüler die Griffe auf dem Instrument, die Paraden und
Stöße mit dem Rapier: er fehlt sogleich, trotz dem besten Vorsatze,
dagegen, und meint nun, sie in der Schnelle des Notenlesens und der
Hitze des Kampfes zu beobachten, sei schier unmöglich. Dennoch lernt
er es allmälig, durch Übung, unter Straucheln, Fallen und Aufstehn.
Ebenso geht es mit den Regeln der Grammatik im lateinisch Schreiben
und Sprechen. Nicht anders also wird der Tölpel zum Hofmann, der
Hitzkopf zum feinen Weltmann, der Offene verschlossen, der Edle
ironisch. Jedoch wird eine solche, durch lange Gewohnheit erlangte
Selbstdressur stets als ein von außen gekommener Zwang wirken, welchem
zu widerstreben die Natur nie ganz aufhört und bisweilen unerwartet
ihn durchbricht. Denn alles Handeln nach abstrakten Maximen verhält
sich zum Handeln aus ursprünglicher, angeborener Neigung, wie ein
menschliches Kunstwerk, etwan eine Uhr, wo Form und Bewegung dem ihnen
fremden Stoffe aufgezwungen sind, zum lebenden Organismus, bei welchem
Form und Stoff von einander durchdrungen und eins sind. An diesem
Verhältnis des erworbenen zum angeborenen Charakter bestätigt sich
demnach ein Ausspruch des Kaisers Napoleon: _tout ce qui n'est pas
naturel est imparfait_; welcher überhaupt eine Regel ist, die von
allem und jedem, sei es physisch oder moralisch, gilt, und von der die
einzige, mir einfallende Ausnahme das, den Mineralogen bekannte,
natürliche Aventurino ist, welches dem künstlichen nicht gleichkommt.
Darum sei hier auch vor aller und jeder *Affektation* gewarnt. Sie
erweckt allemal Geringschätzung: erstlich als Betrug, der als solcher
feige ist, weil er auf Furcht beruht; zweitens als Verdammungsurteil
seiner selbst durch sich selbst, indem man scheinen will, was man
nicht ist, und was man folglich für besser hält, als was man ist. Das
Affektiren irgend einer Eigenschaft, das Sich-Brüsten damit, ist ein
Selbstgeständnis, daß man sie nicht hat. Sei es Mut oder Gelehrsamkeit
oder Geist oder Witz oder Glück bei Weibern oder Reichtum oder
vornehmer Stand, oder was sonst, womit einer groß tut; so kann man
daraus schließen, daß es ihm gerade daran in etwas gebricht: denn wer
wirklich eine Eigenschaft vollkommen besitzt, dem fällt es nicht ein,
sie herauszulegen und zu affektiren, sondern er ist darüber ganz
beruhigt. Dies ist auch der Sinn des spanischen Sprichworts:
_herradura que chacolotea clavo le falta_ (dem klappernden Hufeisen
fehlt ein Nagel). Allerdings darf, wie anfangs gesagt, keiner sich
unbedingt den Zügel schießen lassen und sich ganz zeigen, wie er ist;
weil das viele Schlechte und Bestialische unserer Natur der Verhüllung
bedarf: aber dies rechtfertigt bloß das Negative, die Dissimulation,
nicht das Positive, die Simulation. -- Auch soll man wissen, daß das
Affektiren erkannt wird, selbst ehe klar geworden, was eigentlich
einer affektirt. Und endlich hält es auf die Länge nicht Stich,
sondern die Maske fällt einmal ab. _Nemo potest personam diu ferre
fictam. Ficta cito in naturam suam recidunt._ (_Seneca de Clementia,
L. I, c. 1._)
31. Wie man das Gewicht seines eigenen Körpers trägt, ohne es, wie
doch das jedes fremden, den man bewegen will, zu fühlen; so bemerkt
man nicht die eigenen Fehler und Laster, sondern nur die der andern.
-- Dafür aber hat jeder am andern einen Spiegel, in welchem er seine
eigenen Laster, Fehler, Unarten und Widerlichkeiten jeder Art deutlich
erblickt. Allein meistens verhält er sich dabei wie der Hund, welcher
gegen den Spiegel bellt, weil er nicht weiß, daß er sich selbst sieht,
sondern meint, es sei ein anderer Hund. Wer andre bekrittelt, arbeitet
an seiner Selbstbesserung. Also die, welche die Neigung und Gewohnheit
haben, das äußerliche Benehmen, überhaupt das Tun und Lassen der
andern im Stillen, bei sich selbst, einer aufmerksamen und *scharfen
Kritik* zu unterwerfen, arbeiten dadurch an ihrer eigenen Besserung
und Vervollkommnung: denn sie werden entweder Gerechtigkeit, oder doch
Stolz und Eitelkeit genug besitzen, selbst zu vermeiden, was sie so
oft strenge tadeln. Von den Toleranten gilt das Umgekehrte: nämlich
_hanc veniam damus petimusque vicissim_. Das Evangelium moralisirt
recht schön über den Splitter im fremden, den Balken im eigenen Auge:
aber die Natur des Auges bringt es mit sich, daß es nach außen und
nicht sich selbst sieht: daher ist, zum Innewerden der eigenen Fehler,
das Bemerken und Tadeln derselben an andern ein sehr geeignetes
Mittel. Zu unserer Besserung bedürfen wir eines Spiegels.
Auch hinsichtlich auf Stil und Schreibart gilt diese Regel: wer eine
neue Narrheit in diesen bewundert, statt sie zu tadeln, wird sie
nachahmen. Daher greift in Deutschland jede so schnell um sich. Die
Deutschen sind sehr tolerant: man merkt's. _Hanc veniam damus
petimusque vicissim_ ist ihr Wahlspruch.
32. Der Mensch edlerer Art glaubt, in seiner Jugend, die wesentlichen
und entscheidenden Verhältnisse und daraus entstehenden Verbindungen
zwischen Menschen seien die *ideellen*, d. h. die auf Ähnlichkeit der
Gesinnung, der Denkungsart, des Geschmacks, der Geisteskräfte usw.
beruhenden: allein er wird später inne, daß es die *reellen* sind, d.
h. die, welche sich auf irgend ein materielles Interesse stützen.
Diese liegen fast allen Verbindungen zum Grunde: sogar hat die
Mehrzahl der Menschen keinen Begriff von andern Verhältnissen.
Demzufolge wird jeder genommen nach seinem Amt, oder Geschäft, oder
Nation, oder Familie, also überhaupt nach der Stellung und Rolle,
welche die Konvention ihm erteilt hat: dieser gemäß wird er sortirt
und fabrikmäßig behandelt. Hingegen was er an und für sich, also als
Mensch, vermöge seiner persönlichen Eigenschaften sei, kommt nur
beliebig und daher nur ausnahmsweise zur Sprache, und wird von jedem,
sobald es ihm bequem ist, also meistenteils, beiseite gesetzt und
ignorirt. Je mehr nun aber es mit diesem auf sich hat, desto weniger
wird ihm jene Anordnung gefallen, er also sich ihrem Bereich zu
entziehn suchen. Sie beruht jedoch darauf, daß, in dieser Welt der Not
und des Bedürfnisses, die Mittel, diesen zu begegnen, überall das
Wesentliche, mithin Vorherrschende sind.
33. Wie Papiergeld statt des Silbers, so kursiren in der Welt, statt
der wahren Achtung und der wahren Freundschaft, die äußerlichen
Demonstrationen und möglichst natürlich mimisirten Gebärden derselben.
Indessen läßt sich andrerseits auch fragen, ob es denn Leute gebe,
welche jene wirklich verdienten. Jedenfalls gebe ich mehr auf das
Schwanzwedeln eines ehrlichen Hundes, als auf hundert solche
Demonstrationen und Gebärden.
Wahre, echte Freundschaft setzt eine starke, rein objektive und völlig
uninteressirte Teilnahme am Wohl und Wehe des andern voraus, und diese
wieder ein wirkliches Sich mit dem Freunde identifiziren. Dem steht
der Egoismus der menschlichen Natur so sehr entgegen, daß wahre
Freundschaft zu den Dingen gehört, von denen man, wie von den
kolossalen Seeschlangen, nicht weiß, ob sie fabelhaft sind, oder
irgendwo existiren. Indessen gibt es mancherlei, in der Hauptsache
freilich auf versteckten egoistischen Motiven der mannigfaltigsten Art
beruhende Verbindungen zwischen Menschen, welche dennoch mit einem
Gran jener wahren und echten Freundschaft versetzt sind, wodurch sie
so veredelt werden, daß sie, in dieser Welt der Unvollkommenheiten,
mit einigem Fug den Namen der Freundschaft führen dürfen. Sie stehn
hoch über den alltäglichen Liaisons, welche vielmehr so sind, daß wir
mit den meisten unserer guten Bekannten kein Wort mehr reden würden,
wenn wir hörten, wie sie in unsrer Abwesenheit von uns reden.
Die Echtheit eines Freundes zu erproben, hat man, nächst den Fällen,
wo man ernstlicher Hilfe und bedeutender Opfer bedarf, die beste
Gelegenheit in dem Augenblick, da man ihm ein Unglück, davon man
soeben getroffen worden, berichtet. Alsdann nämlich malt sich in
seinen Zügen entweder wahre, innige, unvermischte Betrübnis; oder aber
sie bestätigen, durch ihre gefaßte Ruhe, oder einen flüchtigen
Nebenzug, den bekannten Ausspruch des *Rochefoucauld*: _dans
l'adversité de nos meilleurs amis, nous trouvons toujours quelque
chose qui ne nous déplait pas_. Die gewöhnlichen sogenannten Freunde
vermögen, bei solchen Gelegenheiten, oft kaum das Zucken zu einem
leisen, wohlgefälligen Lächeln zu unterdrücken. -- Es gibt wenig
Dinge, welche so sicher die Leute in gute Laune versetzen, wie wenn
man ihnen ein beträchtliches Unglück, davon man kürzlich getroffen
worden, erzählt, oder auch irgend eine persönliche Schwäche ihnen
unverhohlen offenbart. -- Charakteristisch! --
Entfernung und lange Abwesenheit tun jeder Freundschaft Eintrag; so
ungern man es gesteht. Denn Menschen, die wir nicht sehn, wären sie
auch unsere geliebtesten Freunde, trocknen, im Laufe der Jahre,
allmählich zu abstrakten Begriffen aus, wodurch unsere Teilnahme an
ihnen mehr und mehr eine bloß vernünftige, ja traditionelle wird: die
lebhafte und tiefgefühlte bleibt denen vorbehalten, die wir vor Augen
haben, und wären es auch nur geliebte Tiere. So sinnlich ist die
menschliche Natur. Also bewährt sich auch hier Goethes Ausspruch:
»Die Gegenwart ist eine mächt'ge Göttin.«
(Tasso, Aufzug 4, Auftr. 4.)
Die *Hausfreunde* heißen meistens mit Recht so, indem sie mehr die
Freunde des Hauses, als des Herrn, also den Katzen ähnlicher als den
Hunden, sind.
Die Freunde nennen sich aufrichtig; die Feinde sind es: daher man
ihren Tadel zur Selbsterkenntnis benutzen sollte, als eine bittre
Arznei. --
Freunde in der Not wären selten? -- Im Gegenteil! Kaum hat man mit
einem Freundschaft gemacht; so ist er auch schon in der Not und will
Geld geliehen haben. --
34. Was für ein Neuling ist doch der, welcher wähnt, Geist und
Verstand zu zeigen wäre ein Mittel, sich in Gesellschaft beliebt zu
machen! Vielmehr erregen sie, bei der unberechenbar überwiegenden
Mehrzahl, einen Haß und Groll, der um so bitterer ist, als der ihn
Fühlende die Ursache desselben anzuklagen nicht berechtigt ist, ja,
sie vor sich selbst verhehlt. Der nähere Hergang ist dieser: merkt und
empfindet einer große geistige Überlegenheit an dem, mit welchem er
redet, so macht er, im stillen und ohne deutliches Bewußtsein, den
Schluß, daß in gleichem Maße der andere seine Inferiorität und
Beschränktheit merkt und empfindet. Dieses Enthymem erregt seinen
bittersten Haß, Groll und Ingrimm. (Vergl. Welt als Wille und
Vorstell., 3. Aufl., Bd. II, 256 die angeführten Worte des Dr.
*Johnsons* und *Mercks*, des Jugendfreundes Goethes.) Mit Recht sagt
daher *Gracian*: »_para ser bien quisto, el unico medio vestirse la
piel del mas simple de los brutos_.« (S. _Oraculo manual, y arte de
prudencia, 240. [Obras, Amberes 1702, P. II, p. 287.]_) Ist doch Geist
und Verstand an den Tag legen, nur eine indirekte Art, allen andern
ihre Unfähigkeit und Stumpfsinn vorzuwerfen. Zudem gerät die gemeine
Natur in Aufruhr, wenn sie ihr Gegenteil ansichtig wird, und der
geheime Anstifter des Aufruhrs ist der Neid. Denn die Befriedigung
ihrer Eitelkeit ist, wie man täglich sehn kann, ein Genuß, der den
Leuten über alles geht, der jedoch allein mittelst der Vergleichung
ihrer selbst mit andern möglich ist. Auf keine Vorzüge aber ist der
Mensch so stolz, wie auf die geistigen: beruht doch nur auf ihnen sein
Vorrang vor den Tieren[R]. Ihm entschiedene Überlegenheit in dieser
Hinsicht vorzuhalten, und noch dazu vor Zeugen, ist daher die größte
Verwegenheit. Er fühlt sich dadurch zur Rache aufgefordert und wird
meistens Gelegenheit suchen, diese auf dem Wege der Beleidigung
auszuführen, als wodurch er vom Gebiete der Intelligenz auf das des
Willens tritt, auf welchem wir, in dieser Hinsicht, alle gleich sind.
Während daher in der Gesellschaft Stand und Reichtum stets auf
Hochachtung rechnen dürfen, haben geistige Vorzüge solche keineswegs
zu erwarten: im günstigsten Fall werden sie ignorirt, sonst aber
angesehn als eine Art Impertinenz, oder als etwas, wozu ihr Besitzer
unerlaubter Weise gekommen ist und nun sich untersteht damit zu
stolziren; wofür ihm also irgend eine anderweitige Demütigung
angedeihen zu lassen jeder im stillen beabsichtigt und nur auf die
Gelegenheit dazu paßt. Kaum wird es dem demütigsten Betragen gelingen,
Verzeihung für geistige Überlegenheit zu erbetteln. Sadi sagt im
Gulistan (S. 146 der Übersetzung von Graf): »Man wisse, daß sich bei
dem Unverständigen hundertmal mehr Widerwillen gegen den Verständigen
findet, als der Verständige Abneigung gegen den Unverständigen
empfindet.« -- Hingegen gereicht geistige *Inferiorität* zur wahren
Empfehlung. Denn was für den Leib die Wärme, das ist für den Geist das
wohltuende Gefühl der Überlegenheit; daher jeder, so instinktmäßig wie
dem Ofen, oder dem Sonnenschein, sich dem Gegenstande nähert, der es
ihm verheißt. Ein solcher nun ist allein der entschieden tiefer
Stehende, an Eigenschaften des Geistes, bei Männern, an Schönheit, bei
Weibern. Manchen Leuten gegenüber freilich unverstellte Inferiorität
zu beweisen -- da gehört etwas dazu. Dagegen sehe man, mit welcher
herzlichen Freundlichkeit ein erträgliches Mädchen einem
grundhäßlichen entgegenkommt. Körperliche Vorzüge kommen bei Männern
nicht sehr in Betracht; wiewohl man sich doch behaglicher neben einem
kleineren, als neben einem größeren fühlt. Demzufolge also sind, unter
Männern, die dummen und unwissenden, unter Weibern die häßlichen
allgemein beliebt und gesucht: sie erlangen leicht den Ruf eines
überaus guten Herzens; weil jedes für seine Zuneigung, vor sich selbst
und vor andern, eines Vorwandes bedarf. Eben deshalb ist
Geistesüberlegenheit jeder Art eine sehr isolirende Eigenschaft: sie
wird geflohen und gehaßt, und als Vorwand hiezu werden ihrem Besitzer
allerhand Fehler angedichtet[S]. Gerade so wirkt unter Weibern die
Schönheit: sehr schöne Mädchen finden keine Freundin, ja, keine
Begleiterin. Zu Stellen als Gesellschafterinnen tun sie besser sich
gar nicht zu melden: denn schon bei ihrem Vortritt verfinstert sich
das Gesicht der gehofften neuen Gebieterin, als welche, sei es für
sich, oder für ihre Töchter, einer solchen Folie keineswegs bedarf. --
Hingegen verhält es sich umgekehrt mit den Vorzügen des Ranges; weil
diese nicht, wie die persönlichen, durch den Kontrast und Abstand,
sondern, wie die Farben der Umgebung auf das Gesicht, durch den Reflex
wirken.
[R] Den *Willen*, kann man sagen, hat der Mensch sich selbst gegeben,
denn der *ist* er selbst; aber der *Intellekt* ist eine Ausstattung,
die er vom Himmel erhalten hat, -- d. h. vom ewigen, geheimnisvollen
Schicksal und dessen Notwendigkeit, deren bloßes Werkzeug seine Mutter
war.
[S] Zum *Vorwärtskommen in der Welt* sind Freundschaften und
Kamaraderien bei weitem das Hauptmittel. Nun aber *große Fähigkeiten*
machen allemal stolz und dadurch wenig geeignet, denen zu schmeicheln,
die nur geringe haben, ja, vor denen man deshalb die großen verhehlen
und verleugnen soll. Entgegengesetzt wirkt das Bewußtsein nur geringer
Fähigkeiten: es verträgt sich vortrefflich mit der Demut,
Leutseligkeit, Gefälligkeit und Respekt vor dem Schlechten, verschafft
also Freunde und Gönner.
Das Gesagte gilt nicht bloß vom Staatsdienst, sondern auch von den
Ehrenstellen, Würden, ja, dem Ruhm in der gelehrten Welt; so daß z. B.
in den Akademien die liebe Mediokrität stets oben auf ist, Leute von
Verdienst spät oder nie hineinkommen, und so bei allem.
35. An unserm Zutrauen zu andern haben sehr oft Trägheit, Selbstsucht
und Eitelkeit den größten Anteil: Trägheit, wenn wir, um nicht selbst
zu untersuchen, zu wachen, zu tun, lieber einem andern trauen;
Selbstsucht, wenn das Bedürfnis von unsern Angelegenheiten zu reden
uns verleitet, ihm etwas anzuvertrauen; Eitelkeit, wenn es zu dem
gehört, worauf wir uns etwas zu Gute tun. Nichtsdestoweniger verlangen
wir, daß man unser Zutrauen ehre.
Über Mißtrauen hingegen sollten wir uns nicht erzürnen: denn in
demselben liegt ein Kompliment für die Redlichkeit, nämlich das
aufrichtige Bekenntnis ihrer großen Seltenheit, infolge welcher sie zu
den Dingen gehört, an deren Existenz man zweifelt.
36. Von der *Höflichkeit*, dieser chinesischen Kardinaltugend, habe
ich den *einen* Grund angegeben in meiner *Ethik* S. 201 (2. Aufl.
198): der andere liegt in Folgendem. Sie ist eine stillschweigende
Übereinkunft, gegenseitig die moralisch und intellektuell elende
Beschaffenheit von einander zu ignoriren und sie sich nicht
vorzurücken; -- wodurch diese, zu beiderseitigem Vorteil, etwas
weniger leicht zutage kommt.
Höflichkeit ist Klugheit; folglich ist Unhöflichkeit Dummheit: sich
mittelst ihrer unnötiger und mutwilliger Weise Feinde machen ist
Raserei, wie wenn man sein Haus in Brand steckt. Denn Höflichkeit ist,
wie die Rechenpfennige, eine offenkundig falsche Münze: mit einer
solchen sparsam zu sein, beweist Unverstand; hingegen Freigebigkeit
mit ihr Verstand. Alle Nationen schließen den Brief mit _votre
très-humble serviteur, -- your most obedient servant, -- suo
devotissimo servo_: bloß die Deutschen halten mit dem »Diener« zurück,
-- weil es ja doch nicht wahr sei --! Wer hingegen die Höflichkeit bis
zum Opfern realer Interessen treibt, gleicht dem, der echte Goldstücke
statt Rechenpfennige gäbe. -- Wie das Wachs, von Natur hart und
spröde, durch ein wenig Wärme so geschmeidig wird, daß es jede
beliebige Gestalt annimmt; so kann man selbst störrische und
feindselige Menschen, durch etwas Höflichkeit und Freundlichkeit,
biegsam und gefällig machen. Sonach ist die Höflichkeit dem Menschen,
was die Wärme dem Wachs.
Eine schwere Aufgabe ist freilich die Höflichkeit insofern, als sie
verlangt, daß wir allen Leuten die größte Achtung bezeugen, während
die allermeisten keine verdienen; sodann, daß wir den lebhaftesten
Anteil an ihnen simuliren, während wir froh sein müssen, keinen an
ihnen zu haben. -- Höflichkeit mit Stolz zu vereinigen ist ein
Meisterstück. --
Wir würden bei Beleidigungen, als welche eigentlich immer in
Äußerungen der Nichtachtung bestehn, viel weniger aus der Fassung
geraten, wenn wir nicht einerseits eine ganz übertriebene Vorstellung
von unserm hohen Wert und Würde, also einen ungemessenen Hochmut
hegten, und andrerseits uns deutlich gemacht hätten, was in der Regel
jeder vom andern, in seinem Herzen, hält und denkt. Welch ein greller
Kontrast ist doch zwischen der Empfindlichkeit der meisten Leute über
die leiseste Andeutung eines sie treffenden Tadels und dem, was sie
hören würden, wenn sie die Gespräche ihrer Bekannten über sie
belauschten! -- Wir sollten vielmehr uns gegenwärtig erhalten, daß die
gewöhnliche Höflichkeit nur eine grinsende Maske ist: dann würden wir
nicht Zeter schreien, wenn sie einmal sich etwas verschiebt, oder auf
einen Augenblick abgenommen wird. Wann aber gar einer geradezu grob
wird, da ist es, als hätte er die Kleider abgeworfen und stände _in
puris naturalibus_ da. Freilich nimmt er sich dann, wie die meisten
Menschen in diesem Zustande, schlecht aus.
37. Für sein Tun und Lassen darf man keinen andern zum Muster nehmen;
weil Lage, Umstände, Verhältnisse nie die gleichen sind, und weil die
Verschiedenheit des Charakters auch der Handlung einen verschiedenen
Anstrich gibt, daher _duo cum faciunt idem, non est idem_. Man muß,
nach reiflicher Überlegung und scharfem Nachdenken, seinem eigenen
Charakter gemäß handeln. Also auch im *Praktischen* ist *Originalität*
unerläßlich: sonst paßt was man tut, nicht zu dem, was man ist.
38. Man bestreite keines Menschen Meinung; sondern bedenke, daß, wenn
man alle Absurditäten, die er glaubt, ihm ausreden wollte, man
Methusalems Alter erreichen könnte, ohne damit fertig zu werden.
Auch aller, selbst noch so wohlgemeinter, korrektioneller Bemerkungen
soll man, im Gespräche, sich enthalten: denn die Leute zu kränken ist
leicht, sie zu bessern schwer, wo nicht unmöglich.
Wenn die Absurditäten eines Gesprächs, welches wir anzuhören im Falle
sind, anfangen uns zu ärgern, müssen wir uns denken, es wäre eine
Komödienszene zwischen zwei Narren. _Probatum est._ -- Wer auf die
Welt gekommen ist, sie ernstlich und in den wichtigsten Dingen zu
*belehren*, der kann von Glück sagen, wenn er mit heiler Haut
davonkommt.
39. Wer da will, daß sein Urteil Glauben finde, spreche es kalt und
ohne Leidenschaftlichkeit aus. Denn alle Heftigkeit entspringt aus dem
Willen: daher wird man *diesem* und nicht der Erkenntnis, die ihrer
Natur nach kalt ist, das Urteil zuschreiben. Weil nämlich das Radikale
im Menschen der Wille, die Erkenntnis aber bloß sekundär und
hinzugekommen ist; so wird man eher glauben, daß das Urteil aus dem
erregten Willen, als daß die Erregung des Willens bloß aus dem Urteil
entsprungen sei.
40. Auch beim besten Rechte dazu lasse man sich nicht zum Selbstlobe
verführen. Denn die Eitelkeit ist eine so gewöhnliche, das Verdienst
aber eine so ungewöhnliche Sache, daß, so oft wir, wenn auch nur
indirekt, uns selbst zu loben scheinen, jeder hundert gegen eins
wettet, daß, was aus uns redet die Eitelkeit sei, der es am Verstande
gebricht, das Lächerliche der Sache einzusehn. -- Jedoch mag, bei
allem dem, Bako von Verulam nicht ganz Unrecht haben, wenn er sagt,
daß das _semper aliquid haeret_, wie von der Verläumdung, so auch vom
Selbstlobe gelte, und daher dieses, in mäßigen Dosen, empfiehlt.
41. Wenn man argwöhnt, daß einer lüge, stelle man sich gläubig: da
wird er dreist, lügt stärker und ist entlarvt. Merkt man hingegen, daß
eine Wahrheit, die er verhehlen möchte, ihm zum Teil entschlüpft, so
stelle man sich darüber ungläubig, damit er, durch den Widerspruch
provozirt, die Arriergarde der ganzen Wahrheit nachrücken lasse.
42. Unsere sämtlichen persönlichen Angelegenheiten haben wir als
Geheimnisse zu betrachten, und unsern guten Bekannten müssen wir, über
das hinaus, was sie mit eigenen Augen sehn, völlig fremd bleiben. Denn
ihr Wissen um die unschuldigsten Dinge kann, durch Zeit und Umstände,
uns Nachteil bringen. -- Überhaupt ist es geratener seinen Verstand
durch das, was man verschweigt, an den Tag zu legen, als durch das,
was man sagt. Ersteres ist Sache der Klugheit, letzteres der
Eitelkeit. Die Gelegenheit zu beiden kommt gleich oft: aber wir ziehn
häufig die flüchtige Befriedigung, welche das letztere gewährt, dem
dauernden Nutzen vor, welchen das erstere bringt. Sogar die
Herzenserleichterung, einmal ein Wort mit sich selbst laut zu reden,
was lebhaften Personen wohl begegnet, sollte man sich versagen, damit
sie nicht zur Gewohnheit werde; weil dadurch der Gedanke mit dem Worte
so befreundet und verbrüdert wird, daß allmälig auch das Sprechen mit
andern ins laute Denken übergeht; während die Klugheit gebeut, daß
zwischen unserm Denken und unserm Reden eine weite Kluft offen
gehalten werde.
Bisweilen meinen wir, daß andere etwas uns betreffendes durchaus nicht
glauben können; während ihnen gar nicht einfällt, es zu bezweifeln:
machen wir jedoch, daß ihnen dies einfällt, dann können sie es auch
nicht mehr glauben. Aber wir verraten uns oft bloß, weil wir wähnen,
es sei unmöglich, daß man das nicht merke; -- wie wir uns von einer
Höhe hinabstürzen, aus Schwindel, d. h. durch den Gedanken, es sei
unmöglich, hier fest zu stehen, die Qual aber, hier zu stehn, sei so
groß, daß es besser sei, sie abzukürzen: dieser Wahn heißt Schwindel.
Andrerseits wieder soll man wissen, daß die Leute, selbst die, welche
sonst keinen besondern Scharfsinn verraten, vortreffliche Algebristen
in den persönlichen Angelegenheiten anderer sind, woselbst sie,
mittelst einer einzigen gegebenen Größe, die verwickeltesten Aufgaben
lösen. Wenn man z. B. ihnen eine ehemalige Begebenheit, unter
Weglassung aller Namen und sonstiger Bezeichnung der Personen erzählt;
so soll man sich hüten, dabei ja nicht irgend einen ganz positiven und
individuellen Umstand, sei er auch noch so gering, mit einzuführen,
wie etwan einen Ort, oder Zeitpunkt, oder den Namen einer Nebenperson,
oder sonst etwas auch nur unmittelbar damit Zusammenhängendes: denn
daran haben sie sogleich eine positiv gegebene Größe, mittelst deren
ihr algebraischer Scharfsinn alles Übrige herausbringt. Die
Begeisterung der Neugier nämlich ist hier so groß, daß, kraft
derselben, der Wille dem Intellekt die Sporen in die Seite setzt,
welcher nun dadurch bis zur Erreichung der entlegensten Resultate
getrieben wird. Denn so unempfänglich und gleichgültig die Leute gegen
*allgemeine* Wahrheiten sind, so erpicht sind sie auf individuelle.
Dem allen gemäß ist denn auch die Schweigsamkeit von sämtlichen
Lehrern der Weltklugheit auf das dringendeste und mit den
mannigfaltigsten Argumenten anempfohlen worden; daher ich es bei dem
Gesagten bewenden lassen kann. Bloß ein paar arabischer Maximen,
welche besonders eindringlich und wenig bekannt sind, will ich noch
hersetzen. »Was dein Feind nicht wissen soll, das sage deinem Freunde
nicht.« -- »Wenn ich mein Geheimnis verschweige, ist es mein
Gefangener: lasse ich es entschlüpfen, bin ich sein Gefangener.« --
»Am Baume des Schweigens hängt seine Frucht, der Friede.«
43. Kein Geld ist vorteilhafter angewandt, als das, um welches wir uns
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