Aphorismen zur Lebensweisheit - 12

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wäre bloßer Zeitverlust, weil dann der Schlaf an Intension verliert,
was er an Extension gewinnt. (Vergl. Welt als Wille und Vorstellung
II, 247. -- 3. Aufl. II, 275.)[O] Überhaupt begreife man wohl, daß
unser Denken nichts anderes ist als die organische Funktion des
Gehirns, und sonach jeder andern organischen Tätigkeit, in Hinsicht
auf Anstrengung und Ruhe, sich analog verhält. Wie übermäßige
Anstrengung die Augen verdirbt, ebenso das Gehirn. Mit Recht ist
gesagt worden: das Gehirn denkt, wie der Magen verdaut. Der Wahn von
einer immateriellen, einfachen, wesentlich und immer denkenden,
folglich unermüdlichen Seele, die da im Gehirn bloß logirte, und
nichts auf der Welt bedürfte, hat gewiß manchen zu unsinnigem
Verfahren und Abstumpfung seiner Geisteskräfte verleitet; wie denn z.
B. Friedrich der Große einmal versucht hat, sich das Schlafen ganz
abzugewöhnen. Die Philosophieprofessoren würden wohl tun, einen
solchen, sogar praktisch verderblichen Wahn nicht durch ihre
katechismusgerechtseinwollende Rocken-Philosophie zu befördern. -- Man
soll sich gewöhnen, seine Geisteskräfte durchaus als physiologische
Funktionen zu betrachten, um danach sie zu behandeln, zu schonen,
anzustrengen usw., und zu bedenken, daß jedes körperliche Leiden,
Beschwerde, Unordnung, in welchem Teil es auch sei, den Geist
affizirt. Am besten befähigt hiezu *Cabanis*, _des Rapports du
physique et du moral de l'homme_.
[O] Der Schlaf ist ein Stück *Tod*, welches wir _anticipando_ borgen
und dafür das durch einen Tag erschöpfte Leben wieder erhalten und
erneuern. _Le sommeil est un emprunt fait à la mort._ Der Schlaf borgt
vom Tode zur Aufrechthaltung des Lebens. Oder: er ist der
*einstweilige Zins* des Todes, welcher selbst die Kapitalabzahlung
ist. Diese wird um so später eingefordert, je reichlichere Zinsen und
je regelmäßiger sie gezahlt werden.
Die Vernachlässigung des hier gegebenen Rats ist die Ursache, aus
welcher manche große Geister, wie auch große Gelehrte, im Alter
schwachsinnig, kindisch und selbst wahnsinnig geworden sind. Daß z. B.
die gefeierten englischen Dichter dieses Jahrhunderts, wie *Walter
Scott*, *Wordsworth*, *Southey* u. a. m. im Alter, ja schon in den
sechziger Jahren geistig stumpf und unfähig geworden, ja, zur
Imbezillität herabgesunken sind, ist ohne Zweifel daraus zu erklären,
daß sie sämtlich, vom hohen Honorar verlockt, die Schriftstellerei als
Gewerbe getrieben, also des Geldes wegen geschrieben haben. Dies
verführt zu widernatürlicher Anstrengung, und wer seinen Pegasus ins
Joch spannt und seine Muse mit der Peitsche antreibt, wird es auf
analoge Weise büßen, wie der, welcher der Venus Zwangsdienste
geleistet hat. Ich argwöhne, daß auch *Kant*, in seinen späten Jahren,
nachdem er endlich berühmt geworden war, sich überarbeitet und dadurch
die zweite Kindheit seiner vier letzten Jahre veranlaßt hat. --
Jeder Monat des Jahres hat einen eigentümlichen und unmittelbaren, d.
h. vom Wetter unabhängigen Einfluß auf unsere Gesundheit, unsere
körperlichen Zustände überhaupt, ja, auch auf die geistigen.

C. Unser Verhalten gegen andere betreffend.
21. Um durch die Welt zu kommen, ist es zweckmäßig, einen großen
Vorrat von *Vorsicht* und *Nachsicht* mitzunehmen: durch erstere wird
man vor Schaden und Verlust, durch letztere vor Streit und Händel
geschützt.
Wer unter Menschen zu leben hat, darf keine Individualität, sofern sie
doch einmal von der Natur gesetzt und gegeben ist, unbedingt
verwerfen; auch nicht die schlechteste, erbärmlichste oder
lächerlichste. Er hat sie vielmehr zu nehmen als ein Unabänderliches,
welches, in Folge eines ewigen und metaphysischen Prinzips, so sein
muß, wie es ist, und in den argen Fällen soll er denken: »es muß auch
solche Käuze geben«. Hält er es anders; so tut er Unrecht und fordert
den andern heraus zum Kriege auf Tod und Leben. Denn seine eigentliche
Individualität, d. h. seinen moralischen Charakter, seine
Erkenntniskräfte, sein Temperament, seine Physiognomie usw. kann
keiner ändern. Verdammen wir nun sein Wesen ganz und gar; so bleibt
ihm nichts übrig, als in uns einen Todfeind zu bekämpfen: denn wir
wollen ihm das Recht zu existiren nur unter der Bedingung zugestehn,
daß er ein anderer werde, als er unabänderlich ist. Darum also müssen
wir, um unter Menschen leben zu können, jeden, mit seiner gegebenen
Individualität, wie immer sie auch ausgefallen sein mag, bestehn und
gelten lassen, und dürfen bloß darauf bedacht sein, sie so, wie ihre
Art und Beschaffenheit es zuläßt, zu benutzen; aber weder auf ihre
Änderung hoffen, noch sie, so wie sie ist, schlechthin verdammen[P].
Dies ist der wahre Sinn des Spruches: »leben und leben lassen«. Die
Aufgabe ist indessen nicht so leicht, wie sie gerecht ist, und
glücklich ist zu schätzen, wer gar manche Individualitäten auf immer
meiden darf. -- Inzwischen übe man, um Menschen ertragen zu lernen,
seine Geduld an leblosen Gegenständen, welche, vermöge mechanischer
oder sonst physischer Notwendigkeit, unserm Tun sich hartnäckig
widersetzen; wozu täglich Gelegenheit ist. Die dadurch erlangte Geduld
lernt man nachher auf Menschen übertragen, indem man sich gewöhnt zu
denken, daß auch sie, wo immer sie uns hinderlich sind, dies vermöge
einer ebenso strengen, aus ihrer Natur hervorgehenden Notwendigkeit
sein müssen wie die, mit welcher die leblosen Dinge wirken; daher es
ebenso töricht ist, über ihr Tun sich zu entrüsten, wie über einen
Stein, der uns in den Weg rollt.
[P] Bei manchem ist am klügsten zu denken: »ändern werde ich ihn
nicht; also will ich ihn benutzen.«
22. Es ist zum Erstaunen, wie leicht und schnell Homogeneität oder
Heterogeneität des Geistes und Gemüts zwischen Menschen sich im
Gespräche kund gibt: an jeder Kleinigkeit wird sie fühlbar. Betreffe
das Gespräch auch die fremdartigsten, gleichgültigsten Dinge; so wird,
zwischen wesentlich heterogenen, fast jeder Satz des einen dem andern
mehr oder minder mißfallen, mancher gar ihm ärgerlich sein. Homogene
hingegen fühlen sogleich und in allem eine gewisse Übereinstimmung,
die, bei großer Homogeneität, bald zur vollkommenen Harmonie, ja, zum
Unisono zusammenfließt. Hieraus erklärt sich zuvörderst, warum die
ganz Gewöhnlichen so gesellig sind und überall so leicht recht gute
Gesellschaft finden, -- so rechte, liebe, wackere Leute. Bei den
Ungewöhnlichen fällt es umgekehrt aus, und desto mehr, je
ausgezeichneter sie sind; so daß sie, in ihrer Abgesondertheit, zu
Zeiten, sich ordentlich freuen können, in einem andern nur irgend eine
ihnen selbst homogene Fiber herausgefunden zu haben, und wäre sie noch
so klein! Denn jeder kann dem andern nur so viel sein, wie dieser ihm
ist. Die eigentlichen großen Geister horsten, wie die Adler in der
Höhe, allein. -- Zweitens aber wird hieraus verständlich, wie die
Gleichgesinnten sich so schnell zusammenfinden, gleich als ob sie
magnetisch zu einander gezogen würden: -- verwandte Seelen grüßen sich
von ferne. Am häufigsten freilich wird man dies an niedrig Gesinnten
oder schlecht Begabten zu beobachten Gelegenheit haben; aber nur weil
diese legionenweise existiren, die besseren und vorzüglichen Naturen
hingegen die seltenen sind und heißen. Demnach nun werden z. B. in
einer großen, auf praktische Zwecke gerichteten Gemeinschaft zwei
rechte Schurken sich so schnell erkennen, als trügen sie ein
Feldzeichen, und werden alsbald zusammentreten, um Mißbrauch oder
Verrat zu schmieden. Desgleichen, wenn man sich, _per impossibile_,
eine große Gesellschaft von lauter sehr verständigen und geistreichen
Leuten denkt, bis auf zwei Dummköpfe, die auch dabei wären; so werden
diese sich sympathetisch zu einander gezogen fühlen und bald wird
jeder von beiden sich in seinem Herzen freuen, doch wenigstens einen
vernünftigen Mann angetroffen zu haben. Wirklich merkwürdig ist es,
Zeuge davon zu sein, wie zwei, besonders von den moralisch und
intellektuell Zurückstehenden, beim ersten Anblick einander erkennen,
sich eifrig einander zu nähern streben, freundlich und freudig sich
begrüßend, einander entgegeneilen, als wären sie alte Bekannte; -- so
auffallend ist es, daß man versucht wird, der Buddhaistischen
Metempsychosenlehre gemäß, anzunehmen, sie wären schon in einem
früheren Leben befreundet gewesen.
Was jedoch, selbst bei vieler Übereinstimmung, Menschen
auseinanderhält, auch wohl vorübergehende Disharmonie zwischen ihnen
erzeugt, ist die Verschiedenheit der gegenwärtigen Stimmung, als
welche fast immer für jeden eine andere ist, nach Maßgabe seiner
gegenwärtigen Lage, Beschäftigung, Umgebung, körperlichen Zustandes,
augenblicklichen Gedankenganges usw. Daraus entstehn zwischen den
harmonirendsten Persönlichkeiten Dissonanzen. Die zur Aufhebung dieser
Störung erforderliche Korrektion stets vornehmen und eine
gleichschwebende Temperatur einführen zu können, wäre eine Leistung
der höchsten Bildung. Wie viel die Gleichheit der Stimmung für die
gesellige Gemeinschaft leiste, läßt sich daran ermessen, daß sogar
eine zahlreiche Gesellschaft zu lebhafter gegenseitiger Mitteilung und
aufrichtiger Teilnahme, unter allgemeinem Behagen, erregt wird, sobald
irgend etwas Objektives, sei es eine Gefahr oder eine Hoffnung oder
eine Nachricht oder ein seltener Anblick, ein Schauspiel, eine Musik
oder was sonst, auf alle zugleich und gleichartig einwirkt. Denn
dergleichen, indem es alle Privatinteressen überwältigt, erzeugt
universelle Einheit der Stimmung. In Ermangelung einer solchen
objektiven Einwirkung wird in der Regel eine subjektive ergriffen, und
sind demnach die Flaschen das gewöhnliche Mittel, eine gemeinschaftliche
Stimmung in die Gesellschaft zu bringen. Sogar Tee und Kaffee dienen
dieser Absicht.
Eben aber aus jener Disharmonie, welche die Verschiedenheit der
momentanen Stimmung so leicht in alle Gemeinschaft bringt, ist es zum
Teil erklärlich, daß in der von dieser und allen ähnlichen, störenden,
wenn auch vorübergehenden, Einflüssen befreiten Erinnerung sich jeder
idealisirt, ja, bisweilen fast verklärt darstellt. Die Erinnerung
wirkt, wie das Sammlungsglas in der Kamera obskura: sie zieht alles
zusammen und bringt dadurch ein viel schöneres Bild hervor als sein
Original ist. Den Vorteil, so gesehn zu werden, erlangen wir zum Teil
schon durch jede Abwesenheit. Denn obgleich die idealisirende
Erinnerung, bis zur Vollendung ihres Werkes, geraumer Zeit bedarf: so
wird der Anfang desselben doch sogleich gemacht. Dieserwegen ist es
sogar klug, sich seinen Bekannten und guten Freunden nur nach
bedeutenden Zwischenräumen zu zeigen; indem man alsdann beim
Wiedersehen merken wird, daß die Erinnerung schon bei der Arbeit
gewesen ist.
23. Keiner kann *über sich* sehen. Hiemit will ich sagen: jeder sieht
am andern so viel, als er selbst auch ist: denn er kann ihn nur nach
Maßgabe seiner eigenen Intelligenz fassen und verstehn. Ist nun diese
von der niedrigsten Art; so werden alle Geistesgaben, auch die
größten, ihre Wirkung auf ihn verfehlen und er an dem Besitzer
derselben nichts wahrnehmen, als bloß das Niedrigste in dessen
Individualität, also nur dessen sämtliche Schwächen, Temperaments- und
Charakterfehler. Daraus wird er für ihn zusammengesetzt sein. Die
höheren geistigen Fähigkeiten desselben sind für ihn so wenig
vorhanden, wie die Farbe für den Blinden. Denn alle Geister sind dem
unsichtbar, der keinen hat: und jede Wertschätzung ist ein Produkt aus
dem Werte des Geschätzten mit der Erkenntnissphäre des Schätzers.
Hieraus folgt, daß man sich mit jedem, mit dem man spricht, nivellirt,
indem alles, was man vor ihm voraus haben kann, verschwindet und sogar
die dazu erforderte Selbstverleugnung völlig unerkannt bleibt. Erwägt
man nun, wie durchaus niedrig gesinnt und niedrig begabt, also wie
durchaus *gemein* die meisten Menschen sind; so wird man einsehn, daß
es nicht möglich ist, mit ihnen zu reden, ohne, auf solche Zeit, (nach
Analogie der elektrischen Verteilung) selbst *gemein* zu werden, und
dann wird man den eigentlichen Sinn und das Treffende des Ausdrucks
»sich gemein machen« gründlich verstehn, jedoch auch gern jede
Gesellschaft meiden, mit welcher man nur mittelst der _partie
honteuse_ seiner Natur kommuniziren kann. Auch wird man einsehn, daß,
Dummköpfen und Narren gegenüber, es nur *einen* Weg gibt, seinen
Verstand an den Tag zu legen, und der ist, daß man mit ihnen nicht
redet. Aber freilich wird alsdann in der Gesellschaft manchem
bisweilen zu Mute sein wie einem Tänzer, der auf einen Ball gekommen
wäre, wo er lauter Lahme anträfe: mit wem soll er tanzen?
24. *Der* Mensch gewinnt meine Hochachtung, als ein unter hundert
Auserlesener, welcher, wann er auf irgend etwas zu warten hat, also
unbeschäftigt dasitzt, nicht sofort mit dem, was ihm gerade in die
Hände kommt, etwan seinem Stock, oder Messer und Gabel, oder was
sonst, taktmäßig hämmert oder klappert. Wahrscheinlich denkt er an
etwas. Vielen Leuten hingegen sieht man an, daß bei ihnen das Sehn die
Stelle des Denkens ganz eingenommen hat: sie suchen sich durch
Klappern ihrer Existenz bewußt zu werden; wenn nämlich kein Cigarro
bei der Hand ist, der eben diesem Zwecke dient. Aus demselben Grunde
sind sie auch beständig ganz Auge und Ohr für alles, was um sie
vorgeht.
25. *Rochefoucauld* hat treffend bemerkt, daß es schwer ist, jemanden
zugleich hoch zu verehren und sehr zu lieben. Demnach hätten wir die
Wahl, ob wir uns um die Liebe oder um die Verehrung der Menschen
bewerben wollen. Ihre Liebe ist stets eigennützig, wenn auch auf
höchst verschiedene Weise. Zudem ist das, wodurch man sie erwirbt,
nicht immer geeignet, uns darauf stolz zu machen. Hauptsächlich wird
einer in dem Maße beliebt sein, als er seine Ansprüche an Geist und
Herz der andern niedrig stellt, und zwar im Ernst und ohne
Verstellung, auch nicht bloß aus derjenigen Nachsicht, die in der
Verachtung wurzelt. Ruft man sich nun hiebei den sehr wahren Ausspruch
des *Helvetius* zurück: _le degré d'esprit nécessaire pour nous
plaire, est une mesure assez exacte du degré d'esprit que nous avons_;
-- so folgt aus diesen Prämissen die Konklusion. -- Hingegen mit der
Verehrung der Menschen steht es umgekehrt: sie wird ihnen nur wider
ihren Willen abgezwungen, auch, ebendeshalb, meistens verhehlt. Daher
gibt sie uns, im Innern, eine viel größere Befriedigung: sie hängt mit
unserm Werte zusammen; welches von der Liebe der Menschen nicht
unmittelbar gilt: denn diese ist subjektiv, die Verehrung objektiv.
Nützlich ist uns die Liebe freilich mehr.
26. Die meisten Menschen sind so subjektiv, daß im Grunde nichts
Interesse für sie hat, als ganz allein sie selbst. Daher kommt es, daß
sie bei allem, was gesagt wird, sogleich an sich denken und jede
zufällige, noch so entfernte Beziehung auf irgend etwas ihnen
Persönliches ihre ganze Aufmerksamkeit an sich reißt und in Besitz
nimmt; so daß sie für den objektiven Gegenstand der Rede keine
Fassungskraft übrig behalten; wie auch, daß keine Gründe etwas bei
ihnen gelten, sobald ihr Interesse oder ihre Eitelkeit denselben
entgegensteht. Daher sind sie so leicht zerstreut, so leicht verletzt,
beleidigt oder gekränkt, daß man, von was es auch sei, objektiv mit
ihnen redend, nicht genug sich in acht nehmen kann vor irgend welchen
möglichen, vielleicht nachteiligen Beziehungen des Gesagten zu dem
werten und zarten Selbst, das man da vor sich hat: denn ganz allein an
diesem ist ihnen gelegen, sonst an nichts, und während sie für das
Wahre und Treffende, oder Schöne, Feine, Witzige der fremden Rede ohne
Sinn und Gefühl sind, haben sie die zarteste Empfindlichkeit gegen
jedes, was auch nur auf die entfernteste oder indirekteste Weise ihre
kleinliche Eitelkeit verletzen oder irgendwie nachteilig auf ihr
höchst pretioses Selbst reflektiren könnte; so daß sie in ihrer
Verletzbarkeit den kleinen Hunden gleichen, denen man, ohne sich
dessen zu versehen, so leicht auf die Pfote tritt und nun das Gequieke
anzuhören hat; oder auch einem mit Wunden und Beulen bedeckten Kranken
verglichen werden können, bei dem man auf das Behutsamste jede
mögliche Berührung zu vermeiden hat. Bei manchen geht nun aber die
Sache so weit, daß sie Geist und Verstand, im Gespräch mit ihnen an
den Tag gelegt, oder doch nicht genugsam versteckt, geradezu als eine
Beleidigung empfinden, wenngleich sie solche vor der Hand noch
verhehlen; wonach dann aber nachher der Unerfahrene vergeblich darüber
nachsinnt und grübelt, wodurch in aller Welt er sich ihren Groll und
Haß zugezogen haben könne. -- Ebenso leicht sind sie aber auch
geschmeichelt und gewonnen. Daher ist ihr Urteil meistens bestochen
und bloß ein Ausspruch zu Gunsten ihrer Partei oder Klasse; nicht aber
ein objektives und gerechtes. Dies alles beruht darauf, daß in ihnen
der Wille bei Weitem die Erkenntnis überwiegt und ihr geringer
Intellekt ganz im Dienste des Willens steht, von welchem er auch nicht
auf einen Augenblick sich losmachen kann.
Einen großartigen Beweis von der erbärmlichen Subjektivität der
Menschen, infolge welcher sie alles auf sich beziehn und von jedem
Gedanken sogleich in gerader Linie auf sich zurückgehn, liefert die
*Astrologie*, welche den Gang der großen Weltkörper auf das armselige
Ich bezieht, wie auch die Kometen am Himmel in Verbindung bringt mit
den irdischen Händeln und Lumpereien. Dies aber ist zu allen und schon
in den ältesten Zeiten geschehen. (S. z. B. _Stob. Eclog. L. I, c. 22,
9, pag. 478._)
27. Bei jeder Verkehrtheit, die im Publiko, oder in der Gesellschaft,
gesagt, oder in der Literatur geschrieben und wohl aufgenommen,
wenigstens nicht widerlegt wird, soll man nicht verzweifeln und
meinen, daß es nun dabei sein Bewenden haben werde; sondern wissen und
sich getrösten, daß die Sache hinterher und allmälig ruminirt,
beleuchtet, bedacht, erwogen, besprochen und meistens zuletzt richtig
beurteilt wird; so daß, nach einer, der Schwierigkeit derselben
angemessenen Frist, endlich fast alle begreifen, was der klare Kopf
sogleich sah. Unterdessen freilich muß man sich gedulden. Denn ein
Mann von richtiger Einsicht unter den Betörten gleicht dem, dessen Uhr
richtig geht in einer Stadt, deren Turmuhren alle falsch gestellt
sind. Er allein weiß die wahre Zeit: aber was hilft es ihm? alle Welt
richtet sich nach den falsch zeigenden Stadtuhren; sogar auch die,
welche wissen, daß seine Uhr allein die wahre Zeit angibt.
28. Die Menschen gleichen darin den Kindern, daß sie unartig werden,
wenn man sie verzieht; daher man gegen keinen zu nachgiebig und
liebreich sein darf. Wie man in der Regel keinen Freund dadurch
verlieren wird, daß man ihm ein Darlehn abschlägt, aber sehr leicht
dadurch, daß man es ihm gibt; ebenso, nicht leicht einen durch stolzes
und etwas vernachlässigendes Betragen; aber oft infolge zu vieler
Freundlichkeit und Zuvorkommens, als welche ihn arrogant und
unerträglich machen, wodurch der Bruch herbeigeführt wird. Besonders
aber den Gedanken, daß man ihrer benötigt sei, können die Menschen
schlechterdings nicht vertragen; Übermut und Anmaßung sind sein
unzertrennliches Gefolge. Bei einigen entsteht er, in gewissem Grade,
schon dadurch, daß man sich mit ihnen abgibt, etwan oft, oder auf eine
vertrauliche Weise mit ihnen spricht: alsbald werden sie meinen, man
müsse sich von ihnen auch etwas gefallen lassen, und werden versuchen,
die Schranken der Höflichkeit zu erweitern. Daher taugen so wenige zum
irgend vertrauteren Umgang, und soll man sich besonders hüten, sich
nicht mit niedrigen Naturen gemein zu machen. Faßt nun aber gar einer
den Gedanken, er sei mir viel nötiger als ich ihm; da ist es ihm
sogleich, als hätte ich ihm etwas gestohlen: er wird suchen, sich zu
rächen und es wiederzuerlangen. *Überlegenheit* im Umgang erwächst
allein daraus, daß man der andern in keiner Art und Weise bedarf, und
dies sehn läßt. Dieserwegen ist es ratsam, jedem, es sei Mann oder
Weib, von Zeit zu Zeit fühlbar zu machen, daß man seiner sehr wohl
entraten könne: das befestigt die Freundschaft; ja, bei den meisten
Leuten kann es nicht schaden, wenn man ein Gran Geringschätzung gegen
sie, dann und wann, mit einfließen läßt: sie legen desto mehr Wert auf
unsere Freundschaft: _chi non istima vien stimato_ (wer nicht achtet
wird geachtet) sagt ein feines italienisches Sprichwort. Ist aber
einer uns wirklich sehr viel wert; so müssen wir dies vor ihm
verhehlen, als wäre es ein Verbrechen. Das ist nun eben nicht
erfreulich; dafür aber wahr. Kaum daß Hunde die große Freundlichkeit
vertragen, geschweige Menschen.
29. Daß Leute edlerer Art und höherer Begabung so oft, zumal in der
Jugend, auffallenden Mangel an Menschenkenntnis und Weltklugheit
verraten, daher leicht betrogen oder sonst irre geführt werden,
während die niedrigen Naturen sich viel schneller und besser in die
Welt zu finden wissen, liegt daran, daß man, beim Mangel der
Erfahrung, _a priori_ zu urteilen hat, und daß überhaupt keine
Erfahrung es dem _a priori_ gleichtut. Dies _a priori_ nämlich gibt
denen vom gewöhnlichen Schlage das eigene Selbst an die Hand, den
Edelen und Vorzüglichen aber nicht: denn eben als solche sind sie von
den andern weit verschieden. Indem sie daher deren Denken und Tun nach
dem ihrigen berechnen, trifft die Rechnung nicht zu.
Wenn nun aber auch ein Solcher _a posteriori_, also aus fremder
Belehrung und eigener Erfahrung, endlich gelernt hat, was von den
Menschen, im Ganzen genommen, zu erwarten steht, daß nämlich etwa 5/6
derselben, in moralischer oder intellektueller Hinsicht, so beschaffen
sind, daß, wer nicht durch die Umstände in Verbindung mit ihnen
gesetzt ist, besser tut, sie vorweg zu meiden und, soweit es angeht,
außer allem Kontakt mit ihnen zu bleiben; -- so wird er dennoch von
ihrer Kleinlichkeit und Erbärmlichkeit kaum jemals einen
*ausreichenden* Begriff erlangen, sondern immerfort, so lange er lebt,
denselben noch zu erweitern und zu vervollständigen haben, unterdessen
aber sich gar oft zu seinem Schaden verrechnen. Und dann wieder,
nachdem er die erhaltene Belehrung wirklich beherzigt hat, wird es ihm
dennoch zu Zeiten begegnen, daß er, in eine Gesellschaft ihm noch
unbekannter Menschen geratend, sich zu wundern hat, wie sie doch
sämtlich, ihren Reden und Mienen nach, ganz vernünftig, redlich,
aufrichtig, ehrenfest und tugendsam, dabei auch wohl noch gescheut und
geistreich erscheinen. Dies sollte ihn jedoch nicht irren: denn es
kommt bloß daher, daß die Natur es nicht macht wie die schlechten
Poeten, welche, wann sie Schurken oder Narren darstellen, so plump und
absichtsvoll dabei zu Werke gehn, daß man gleichsam hinter jeder
solcher Person den Dichter stehn sieht, der ihre Gesinnung und Rede
fortwährend desavouirt und mit warnender Stimme ruft: »dies ist ein
Schurke, dies ist ein Narr; gebt nichts auf das, was er sagt.« Die
Natur hingegen macht es wie Shakespeare und Goethe, in deren Werken
jede Person, und wäre sie der Teufel selbst, während sie dasteht und
redet, Recht behält; weil sie so objektiv aufgefaßt ist, daß wir in
ihr Interesse gezogen und zur Teilnahme an ihr gezwungen werden: denn
sie ist, eben wie die Werke der Natur, aus einem innern Prinzip
entwickelt, vermöge dessen ihr Sagen und Tun als natürlich, mithin als
notwendig auftritt. -- Also, wer erwartet, daß in der Welt die Teufel
mit Hörnern und die Narren mit Schellen einhergehn, wird stets ihre
Beute oder ihr Spiel sein. Hiezu kommt aber noch, daß im Umgange die
Leute es machen, wie der Mond und die Bucklichten, nämlich stets nur
eine Seite zeigen, und sogar jeder ein angeborenes Talent hat, auf
mimischem Wege seine Physiognomie zu einer Maske umzuarbeiten, welche
genau darstellt, was er eigentlich sein *sollte*, und die, weil sie
ausschließlich auf seine Individualität berechnet ist, ihm so genau
anliegt und anpaßt, daß die Wirkung überaus täuschend ausfällt. Er
legt sie an, so oft es darauf ankommt, sich einzuschmeicheln. Man soll
auf dieselbe so viel geben, als wäre sie aus Wachstuch, eingedenk des
vortrefflichen italiänischen Sprichworts: _non è sì tristo cane, che
non meni la coda_ (so böse ist kein Hund, daß er nicht mit dem
Schwanze wedelte).
Jedenfalls soll man sich sorgfältig hüten, von irgend einem Menschen
neuer Bekanntschaft eine sehr günstige Meinung zu fassen; sonst wird
man, in den allermeisten Fällen, zu eigener Beschämung oder gar
Schaden, enttäuscht werden. -- Hiebei verdient auch dies
berücksichtigt zu werden: Gerade in Kleinigkeiten, als bei welchen der
Mensch sich nicht zusammennimmt, zeigt er seinen Charakter, und da
kann man oft, an geringfügigen Handlungen, an bloßen Manieren, den
grenzenlosen, nicht die mindeste Rücksicht auf andere kennenden
Egoismus bequem beobachten, der sich nachher im Großen nicht
verleugnet, wiewohl verlarvt. Und man versäume solche Gelegenheit
nicht. Wenn einer in den kleinen täglichen Vorgängen und Verhältnissen
des Lebens, in den Dingen, von welchen das _de minimis lex non curat_
gilt, rücksichtslos verfährt, bloß seinen Vorteil oder seine
Bequemlichkeit, zum Nachteil anderer, sucht; wenn er sich aneignet,
was für alle da ist usw.; da sei man überzeugt, daß in seinem Herzen
keine Gerechtigkeit wohnt, sondern er auch im Großen ein Schuft sein
wird, sobald das Gesetz und die Gewalt ihm nicht die Hände binden, und
traue ihm nicht über die Schwelle. Ja, wer ohne Scheu die Gesetze
seines Klubs bricht, wird auch die des Staates brechen, sobald er es
ohne Gefahr kann[Q].
[Q] Wenn in den Menschen, wie sie meistenteils sind, das Gute das
Schlechte überwöge, so wäre es geratener, sich auf ihre Gerechtigkeit,
Billigkeit, Dankbarkeit, Treue, Liebe oder Mitleid zu verlassen, als
auf ihre Furcht: weil es aber mit ihnen umgekehrt steht, so ist das
Umgekehrte geratener.
Hat nun einer, mit dem wir in Verbindung oder Umgang stehn, uns etwas
Unangenehmes oder Ärgerliches erzeigt; so haben wir uns nur zu fragen,
ob er uns so viel wert sei, daß wir das Nämliche, auch noch etwas
verstärkt, uns nochmals und öfter von ihm wollen gefallen lassen;
-- oder nicht. (Vergeben und Vergessen heißt gemachte kostbare
Erfahrungen zum Fenster hinauswerfen.) Im bejahenden Fall wird nicht
viel darüber zu sagen sein, weil das Reden wenig hilft: wir müssen
also die Sache, mit oder ohne Ermahnung, hingehn lassen, sollen jedoch
wissen, daß wir hiedurch sie uns nochmals ausgebeten haben. Im
verneinenden Falle hingegen haben wir sogleich und auf immer mit dem
werten Freunde zu brechen, oder, wenn es ein Diener ist, ihn
abzuschaffen. Denn unausbleiblich wird er, vorkommenden Falls, ganz
dasselbe, oder das völlig Analoge, wieder tun, auch wenn er uns jetzt
das Gegenteil hoch und aufrichtig beteuert. Alles, alles kann einer
vergessen, nur nicht sich selbst, sein eigenes Wesen. Denn der
Charakter ist schlechthin inkorrigibel; weil alle Handlungen des
Menschen aus einem innern Prinzip fließen, vermöge dessen er, unter
gleichen Umständen, stets das gleiche tun muß und nicht anders kann.
Man lese meine Preisschrift über die sogenannte Freiheit des Willens
und befreie sich vom Wahn. Daher auch ist, sich mit einem Freunde, mit
dem man gebrochen hatte, wieder auszusöhnen, eine Schwäche, die man
abbüßt, wann derselbe, bei erster Gelegenheit, gerade und genau
dasselbe wieder tut, was den Bruch herbeigeführt hatte; ja, mit noch
mehr Dreistigkeit, im stillen Bewußtsein seiner Unentbehrlichkeit. Das
Gleiche gilt von abgeschafften Dienern, die man wiedernimmt.
Ebensowenig, und aus demselben Grunde, dürfen wir erwarten, daß einer,
unter *veränderten* Umständen, das Gleiche, wie vorher, tun werde.
Vielmehr ändern die Menschen Gesinnung und Betragen ebenso schnell,
wie ihr Interesse sich ändert; ja, ihre Absichtlichkeit zieht ihre
Wechsel auf so kurze Sicht, daß man selbst noch kurzsichtiger sein
müßte, um sie nicht protestiren zu lassen.
Gesetzt demnach, wir wollten etwan wissen, wie einer, in einer Lage,
in die wir ihn zu versetzen gedenken, handeln wird; so dürfen wir
hierüber nicht auf seine Versprechungen und Beteuerungen bauen. Denn,
gesetzt auch, er spräche aufrichtig; so spricht er von einer Sache,
die er nicht kennt. Wir müssen also allein aus der Erwägung der
Umstände, in die er zu treten hat, und des Konfliktes derselben mit
seinem Charakter, sein Handeln berechnen.
Um überhaupt von der wahren und sehr traurigen Beschaffenheit der
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Next - Aphorismen zur Lebensweisheit - 13
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