Aphorismen zur Lebensweisheit - 08

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»Hätt' ich gezaudert zu werden,
Bis man mir's Leben gegönnt,
Ich wäre noch nicht auf Erden,
Wie ihr begreifen könnt,
Wenn ihr seht, wie sie sich geberden,
Die, um etwas zu scheinen,
Mich gerne möchten verneinen.«
Während also die *Ehre*, in der Regel, gerechte Richter findet und
kein Neid sie anficht, ja sogar sie jedem zum voraus, auf Kredit,
verliehen wird, muß der *Ruhm*, dem Neid zum Trotz, erkämpft werden,
und den Lorbeer teilt ein Tribunal entschieden ungünstiger Richter
aus. Denn die Ehre können und wollen wir mit jedem teilen: der Ruhm
wird geschmälert oder erschwert, durch jeden, der ihn erlangt. -- Nun
ferner steht die Schwierigkeit der Erlangung des Ruhmes durch Werke im
umgekehrten Verhältnis der Menschenzahl, die das Publikum solcher
Werke ausmacht; aus leicht abzusehenden Gründen. Daher ist sie viel
größer bei Werken, welche Belehrung, als bei solchen, welche
Unterhaltung verheißen. Am größten ist sie bei philosophischen Werken;
weil die Belehrung, welche diese versprechen, einerseits ungewiß, und
andrerseits ohne materiellen Nutzen ist; wonach denn solche zunächst
vor einem Publiko auftreten, das aus lauter Mitbewerbern besteht. --
Aus den dargelegten Schwierigkeiten, die der Erlangung des Ruhmes
entgegenstehn, erhellt, daß, wenn die, welche ruhmwürdige Werke
vollenden, es nicht aus Liebe zu diesen selbst und eigener Freude
daran täten, sondern der Aufmunterung durch den Ruhm bedürften, die
Menschheit wenige, oder keine, unsterbliche Werke erhalten haben
würde. Ja, sogar muß, wer das Gute und Rechte hervorbringen und das
Schlechte vermeiden soll, dem Urteile der Menge und ihrer Wortführer
Trotz bieten, mithin sie verachten. Hierauf beruht die Richtigkeit der
Bemerkung, die besonders *Osorius* (_de gloria_) hervorhebt, daß der
Ruhm vor denen flieht, die ihn suchen, und denen folgt, die ihn
vernachlässigen: denn jene bequemen sich dem Geschmacke ihrer
Zeitgenossen an, diese trotzen ihm.
So schwer es demnach ist, den Ruhm zu erlangen, so leicht ist es, ihn
zu behalten. Auch hierin steht er im Gegensatz mit der Ehre. Diese
wird jedem, sogar auf Kredit, verliehen: er hat sie nur zu bewahren.
Hier aber liegt die Aufgabe: denn durch eine einzige, nichtswürdige
Handlung geht sie unwiederbringlich verloren. Der Ruhm hingegen kann
eigentlich nie verloren gehn: denn die Tat, oder das Werk, durch die
er erlangt worden, stehen für immer fest, und der Ruhm derselben
bleibt ihrem Urheber, auch wenn er keinen neuen hinzufügt. Wenn jedoch
der Ruhm wirklich verklingt, wenn er überlebt wird; so war er unecht,
d. h. unverdient, durch augenblickliche Überschätzung entstanden, wo
nicht gar so ein Ruhm wie Hegel ihn hatte und Lichtenberg ihn
beschreibt, »ausposaunt von einer freundschaftlichen Kandidatenjunta
und vom Echo leerer Köpfe widergehallt; -- -- aber die Nachwelt, wie
wird sie lächeln, wann sie dereinst an die bunten Wörtergehäuse, die
schönen Nester ausgeflogener Mode und die Wohnungen weggestorbener
Verabredungen anklopfen und alles, alles leer finden wird, auch nicht
den kleinsten Gedanken, der mit Zuversicht sagen könnte: *herein*!« --
Der Ruhm beruht eigentlich auf dem, was einer im Vergleich mit den
Übrigen ist. Demnach ist er wesentlich ein Relatives, kann daher auch
nur relativen Wert haben. Er fiele ganz weg, wenn die Übrigen würden
was der Gerühmte ist. Absoluten Wert kann nur das haben, was ihn unter
allen Umständen behält, also hier, was einer unmittelbar und für sich
selbst ist: folglich muß hierin der Wert und das Glück des großen
Herzens und des großen Kopfes liegen. Also nicht der Ruhm, sondern
das, wodurch man ihn verdient, ist das Wertvolle. Denn es ist
gleichsam die Substanz und der Ruhm nur das Akzidenz der Sache: ja
dieser wirkt auf den Gerühmten hauptsächlich als ein äußerliches
Symptom, durch welches er die Bestätigung seiner eigenen hohen Meinung
von sich selbst erhält; demnach man sagen könnte, daß, wie das Licht
gar nicht sichtbar ist, wenn es nicht von einem Körper zurückgeworfen
wird; ebenso jede Trefflichkeit erst durch den Ruhm ihrer selbst recht
gewiß wird. Allein er ist nicht einmal ein untrügliches Symptom; da es
auch Ruhm ohne Verdienst und Verdienst ohne Ruhm gibt; weshalb ein
Ausdruck Lessings so artig herauskommt: »einige Leute sind berühmt,
und andere verdienen es zu sein.« Auch wäre es eine elende Existenz,
deren Wert oder Unwert darauf beruhte, wie sie in den Augen anderer
erschiene: eine solche aber wäre das Leben des Helden und des Genies,
wenn dessen Wert im Ruhme, d. h. im Beifall anderer, bestände.
Vielmehr lebt und existiert ja jegliches Wesen seiner selbst wegen,
daher auch zunächst in sich und für sich. -- Was einer ist, in welcher
Art und Weise es auch sei, das ist er zuvörderst und hauptsächlich für
sich selbst: und wenn es hier nicht viel wert ist, so ist es überhaupt
nicht viel. Hingegen ist das Abbild seines Wesens in den Köpfen
anderer ein Sekundäres, Abgeleitetes und dem Zufall Unterworfenes,
welches nur sehr mittelbar sich auf das erstere zurückbezieht. Zudem
sind die Köpfe der Menge ein zu elender Schauplatz, als daß auf ihm
das wahre Glück seinen Ort haben könnte. Vielmehr ist daselbst nur ein
chimärisches Glück zu finden. Welche gemischte Gesellschaft trifft
doch in jenem Tempel des allgemeinen Ruhms zusammen! Feldherren,
Minister, Quacksalber, Gaukler, Tänzer, Sänger, Millionäre und Juden:
ja die Vorzüge aller dieser werden dort viel aufrichtiger geschätzt,
finden viel mehr _estime sentie_, als die geistigen, zumal der hohen
Art, die ja bei der großen Mehrzahl nur eine _estime sur parole_
erlangen. In eudämonologischer Hinsicht ist also der Ruhm nichts
weiter, als der seltenste und köstlichste Bissen für unsern Stolz und
unsere Eitelkeit. Diese aber sind in den meisten Menschen, obwohl sie
es verbergen, übermäßig vorhanden, vielleicht sogar am stärkesten in
denen, die irgendwie geeignet sind, sich Ruhm zu erwerben und daher
meistens das unsichere Bewußtsein ihres überwiegenden Wertes lange in
sich herumtragen müssen, ehe die Gelegenheit kommt, solchen zu
erproben und dann die Anerkennung desselben zu erfahren: bis dahin war
ihnen zu Mute, als erlitten sie ein heimliches Unrecht[J]. Überhaupt
aber ist ja, wie am Anfange dieses Kapitels erörtert worden, der Wert,
den der Mensch auf die Meinung anderer von ihm legt, ganz
unverhältnismäßig und unvernünftig; so daß *Hobbes* die Sache zwar
sehr stark, aber vielleicht doch richtig ausgedrückt hat in den
Worten: _omnis animi voluptas, omnisque alacritas in eo sita est, quod
quis habeat quibuscum conferens se, possit magnifice sentire de se
ipso_ (_de cive. I, 5_). Hieraus ist der hohe Wert erklärlich, den man
allgemein auf den Ruhm legt, und die Opfer, welche man bringt, in der
bloßen Hoffnung, ihn dereinst zu erlangen:
_Fame is the spur, that the clear spirit doth raise
(That last infirmity of noble minds)
To scorn delights and live laborious days._
wie auch:
_how hard it is to climb
The hights where Fame's proud temple shines afar._
[J] Da unser größtes Vergnügen darin besteht, *bewundert* zu werden,
die Bewunderer aber, selbst wo alle Ursache wäre, sich ungern dazu
herbeilassen; so ist er der Glücklichste Der, welcher, gleichviel wie,
es dahin gebracht hat, sich selbst aufrichtig zu bewundern. Nur müssen
die andern ihn nicht irre machen.
Hieraus endlich erklärt es sich auch, daß die eitelste aller Nationen
beständig _la gloire_ im Munde führt und solche unbedenklich als die
Haupttriebfeder zu großen Taten und großen Werken ansieht. -- Allein,
da unstreitig der Ruhm nur das Sekundäre ist, das bloße Echo, Abbild,
Schatten, Symptom des Verdienstes, und da jedenfalls das Bewunderte
mehr Wert haben muß als die Bewunderung, so kann das eigentlich
Beglückende nicht im Ruhme liegen, sondern in dem, wodurch man ihn
erlangt, also im Verdienste selbst, oder, genauer zu reden, in der
Gesinnung und den Fähigkeiten, aus denen es hervorging, es mag nun
moralischer oder intellektueller Art sein. Denn das Beste, was jeder
ist, muß er notwendig für sich selbst sein: was davon in den Köpfen
anderer sich abspiegelt und er in ihrer Meinung gilt, ist Nebensache
und kann nur von untergeordnetem Interesse für ihn sein. Wer demnach
nur den Ruhm *verdient*, auch ohne ihn zu erhalten, besitzt bei weitem
die Hauptsache, und was er entbehrt, ist etwas, darüber er sich mit
derselben trösten kann. Denn nicht daß einer von der urteilslosen, so
oft betörten Menge für einen großen Mann gehalten werde, sondern daß
er es sei, macht ihn beneidenswert; auch nicht, daß die Nachwelt von
ihm erfahre, sondern daß in ihm sich Gedanken erzeugen, welche
verdienen, Jahrhunderte hindurch aufbewahrt und nachgedacht zu werden,
ist ein hohes Glück. Zudem kann dieses ihm nicht entrissen werden: es
ist =tôn eph' hêmin=, jenes andere =tôn ouk eph' hêmin=. Wäre hingegen
die Bewunderung selbst die Hauptsache; so wäre das Bewunderte ihrer
nicht wert. Dies ist wirklich der Fall beim falschen, d. i.
unverdienten Ruhm. An diesem muß sein Besitzer zehren, ohne das, wovon
derselbe das Symptom, der bloße Abglanz, sein soll, wirklich zu haben.
Aber sogar dieser Ruhm selbst muß ihm oft verleidet werden, wann
bisweilen, trotz aller, aus der Eigenliebe entspringenden
Selbsttäuschung, ihm auf der Höhe, für die er nicht geeignet ist, doch
schwindelt, oder ihm zu Mute wird, als wäre er ein kupferner Dukaten;
wo dann die Angst vor Enthüllung und verdienter Demütigung ihn
ergreift, zumal wann er auf den Stirnen der Weiseren schon das Urteil
der Nachwelt liest. Er gleicht sonach dem Besitzer durch ein falsches
Testament. -- Den echtesten Ruhm, den Nachruhm, vernimmt sein
Gegenstand ja nie, und doch schätzt man ihn glücklich. Also bestand
sein Glück in den großen Eigenschaften selbst, die ihm den Ruhm
erwarben, und darin, daß er Gelegenheit fand, sie zu entwickeln, also
daß ihm vergönnt wurde, zu handeln, wie es ihm angemessen war, oder zu
treiben, was er mit Lust und Liebe trieb: denn nur die aus dieser
entsprungenen Werke erlangen Nachruhm. Sein Glück bestand also in
seinem großen Herzen, oder auch im Reichtum eines Geistes, dessen
Abdruck, in seinen Werken, die Bewunderung kommender Jahrhunderte
erhält; es bestand in den Gedanken selbst, welchen nachzudenken, die
Beschäftigung und der Genuß der edelsten Geister einer unabsehbaren
Zukunft ward. Der Wert des Nachruhms liegt also im Verdienen
desselben, und dieses ist sein eigener Lohn. Ob nun die Werke, welche
ihn erwarben, unterweilen auch den Ruhm der Zeitgenossen hatten, hing
von zufälligen Umständen ab und war nicht von großer Bedeutung. Denn
da die Menschen in der Regel ohne eigenes Urteil sind und zumal hohe
und schwierige Leistungen abzuschätzen durchaus keine Fähigkeit haben;
so folgen sie hier stets fremder Autorität, und der Ruhm, in hoher
Gattung, beruht bei 99 unter 100 Rühmern, bloß auf Treu und Glauben.
Daher kann auch der vielstimmigste Beifall der Zeitgenossen für
denkende Köpfe nur wenig Wert haben, indem sie in ihm stets nur das
Echo weniger Stimmen hören, die zudem selbst nur sind, wie der Tag sie
gebracht hat. Würde wohl ein Virtuose sich geschmeichelt fühlen durch
das laute Beifallsklatschen seines Publikums, wenn ihm bekannt wäre,
daß es, bis auf einen oder zwei, aus lauter völlig Tauben bestände,
die, um einander gegenseitig ihr Gebrechen zu verbergen, eifrig
klatschen, sobald sie die Hände jenes Einen in Bewegung sähen? Und nun
gar, wenn die Kenntnis hinzukäme, daß jene Vorklatscher sich oft
bestechen ließen, um dem elendesten Geiger den lautesten Applaus zu
verschaffen! -- Hieraus ist erklärlich, warum der Ruhm der
Zeitgenossen so selten die Metamorphose in Nachruhm erlebt; weshalb
*d'Alembert*, in seiner überaus schönen Beschreibung des Tempels des
literarischen Ruhmes, sagt: »das Innere des Tempels ist von lauter
Toten bewohnt, die während ihres Lebens nicht darin waren, und von
einigen Lebenden, welche fast alle, wann sie sterben, hinausgeworfen
werden.« Und beiläufig sei es hier bemerkt, daß einem bei Lebzeiten
ein Monument setzen die Erklärung ablegen heißt, daß hinsichtlich
seiner der Nachwelt nicht zu trauen sei. -- Wenn dennoch einer den
Ruhm, welcher zum Nachruhm werden soll, erlebt, so wird es selten
früher als im Alter geschehn: allenfalls gibt es bei Künstlern und
Dichtern Ausnahmen von dieser Regel, am wenigsten bei Philosophen.
Eine Bestätigung derselben geben die Bildnisse der durch ihre Werke
berühmten Männer, da dieselben meistens erst nach dem Eintritt ihrer
Zelebrität angefertigt wurden: in der Regel sind sie alt und grau
dargestellt, namentlich die Philosophen. Inzwischen steht,
eudämonologisch genommen, die Sache ganz recht. Ruhm und Jugend auf
einmal ist zu viel für einen Sterblichen. Unser Leben ist so arm, daß
seine Güter haushälterischer verteilt werden müssen. Die Jugend hat
vollauf genug an ihrem eigenen Reichtum und kann sich daran genügen
lassen. Aber im Alter, wann alle Genüsse und Freuden, wie die Bäume im
Winter, abgestorben sind, dann schlägt am gelegensten der Baum des
Ruhmes aus, als ein ächtes Wintergrün: auch kann man ihn den
Winterbirnen vergleichen, die im Sommer wachsen, aber im Winter
genossen werden. Im Alter gibt es keinen schönern Trost, als daß man
die ganze Kraft seiner Jugend *Werken* einverleibt hat, die nicht
*mit* altern.
Wollen wir jetzt noch etwas näher die Wege betrachten, auf welchen
man, in den Wissenschaften, als dem uns zunächst liegenden, Ruhm
erlangt; so läßt sich hier folgende Regel aufstellen. Die durch
solchen Ruhm bezeichnete intellektuelle Überlegenheit wird allemal an
den Tag gelegt durch eine neue Kombination irgendwelcher Data. Diese
nun können sehr verschiedener Art sein; jedoch wird der durch ihre
Kombination zu erlangende Ruhm um so größer und ausgebreiteter sein,
je mehr sie selbst allgemein bekannt und jedem zugänglich sind.
Bestehn z. B. die Data in einigen Zahlen oder Kurven, oder auch in
irgend einer speziellen physikalischen, zoologischen, botanischen oder
anatomischen Tatsache, oder auch in einigen verdorbenen Stellen alter
Autoren, oder in halbverlöschten Inschriften, oder in solchen, deren
Alphabet uns fehlt, oder in dunkeln Punkten der Geschichte; so wird
der durch die richtige Kombination derselben zu erlangende Ruhm sich
nicht viel weiter erstrecken, als die Kenntnis der Data selbst, also
auf eine kleine Anzahl meistens zurückgezogen lebender und auf den
Ruhm in ihrem Fache neidischer Leute. -- Sind hingegen die Data
solche, welche das ganze Menschengeschlecht kennt, sind es z. B.
wesentliche, allen gemeinsame Eigenschaften des menschlichen
Verstandes, oder Gemütes, oder Naturkräfte, deren ganze Wirkungsart
wir beständig vor Augen haben, oder der allbekannte Lauf der Natur
überhaupt; so wird der Ruhm, durch eine neue, wichtige und evidente
Kombination Licht über sie verbreitet zu haben, sich mit der Zeit fast
über die ganze zivilisirte Welt erstrecken. Denn, sind die Data jedem
zugänglich, so wird ihre Kombination es meistens auch sein. -- Dennoch
wird hiebei der Ruhm allemal nur der überwundenen Schwierigkeit
entsprechen. Denn, je allbekannter die Data sind, desto schwerer ist
es, sie auf eine neue und doch richtige Weise zu kombiniren; da schon
eine überaus große Anzahl von Köpfen sich an ihnen versucht und die
unmöglichen Kombinationen derselben erschöpft hat. Hingegen werden
Data, welche, dem großen Publiko unzugänglich, nur auf mühsamen und
schwierigen Wegen erreichbar sind, fast immer noch neue Kombinationen
zulassen: wenn man daher an solche nur mit geradem Verstande und
gesunder Urteilskraft, also einer mäßigen geistigen Überlegenheit,
kommt; so ist es leicht möglich, daß man eine neue und richtige
Kombination derselben zu machen das Glück habe. Allein der hiedurch
erworbene Ruhm wird ungefähr dieselben Grenzen haben, wie die Kenntnis
der Data. Denn zwar erfordert die Lösung von Problemen solcher Art
großes Studium und Arbeit, schon um nur die Kenntnis der Data zu
erlangen; während in jener andern Art, in welcher eben der größte und
ausgebreiteteste Ruhm zu erwerben ist, die Data unentgeltlich gegeben
sind: allein in dem Maße, wie diese letztere Art weniger Arbeit
erfordert, gehört mehr Talent ja Genie dazu, und mit diesen hält,
hinsichtlich des Wertes und der Wertschätzung, keine Arbeit oder
Studium den Vergleich aus.
Hieraus nun ergibt sich, daß die, welche einen tüchtigen Verstand und
ein richtiges Urteil in sich spüren, ohne jedoch die höchsten
Geistesgaben sich zuzutrauen, viel Studium und ermüdende Arbeit nicht
scheuen dürfen, um mittelst dieser sich aus dem großen Haufen der
Menschen, welchen die allbekannten Data vorliegen, herauszuarbeiten
und zu den entlegeneren Orten zu gelangen, welche nur dem gelehrten
Fleiße zugänglich sind. Denn hier, wo die Zahl der Mitbewerber
unendlich verringert ist, wird auch der nur einigermaßen überlegene
Kopf bald zu einer neuen und richtigen Kombination der Data
Gelegenheit finden: sogar wird das Verdienst seiner Entdeckung sich
mit auf die Schwierigkeit, zu den Datis zu gelangen, stützen. Aber der
also erworbene Applaus seiner Wissensgenossen, als welche die
alleinigen Kenner in diesem Fache sind, wird von der großen Menge der
Menschen nur von Weitem vernommen werden. -- Will man nun den hier
angedeuteten Weg bis zum Extrem verfolgen; so läßt sich der Punkt
nachweisen, wo die Data, wegen der großen Schwierigkeit ihrer
Erlangung, für sich allein und ohne daß eine Kombination derselben
erfordert wäre, den Ruhm zu begründen hinreichen. Dies leisten Reisen
in sehr entlegene und wenig besuchte Länder: man wird berühmt durch
das, was man gesehen, nicht durch das, was man gedacht hat. Dieser Weg
hat auch noch einen großen Vorteil darin, daß es viel leichter ist,
was man gesehn, als was man gedacht hat, andern mitzuteilen und es mit
dem Verständnis sich ebenso verhält: demgemäß wird man für das Erstere
auch viel mehr Leser finden als für das andere. Denn, wie schon Asmus
sagt:
»Wenn jemand eine Reise tut,
So kann er was erzählen.«
Diesem allen entspricht es aber auch, daß, bei der persönlichen
Bekanntschaft berühmter Leute dieser Art einem oft die Horazische
Bemerkung einfällt:
_Coelum, non animum, mutant, qui trans mare currunt._
(_Epist. I, 11, v. 27._)
Was aber nun andrerseits den mit hohen Fähigkeiten ausgestatteten Kopf
betrifft, als welcher allein sich an die Lösung der großen, das
Allgemeine und Ganze betreffenden und daher schwierigsten Probleme
wagen darf; so wird dieser zwar wohl daran tun, seinen Horizont
möglichst auszudehnen, jedoch immer gleichmäßig, nach allen Seiten,
und ohne je sich zu weit in irgend eine der besonderen und nur Wenigen
bekannten Regionen zu verlieren, d. h. ohne auf die Spezialitäten
irgend einer einzelnen Wissenschaft weit einzugehen, geschweige sich
mit den Mikrologien zu befassen. Denn er hat nicht nötig, sich an die
schwer zugänglichen Gegenstände zu machen, um dem Gedränge der
Mitbewerber zu entgehn; sondern eben das allen Vorliegende wird ihm
Stoff zu neuen, wichtigen und wahren Kombinationen geben. Dem nun aber
gemäß wird sein Verdienst von allen denen geschätzt werden können,
welchen die Data bekannt sind, also von einem großen Teile des
menschlichen Geschlechts. Hierauf gründet sich der mächtige
Unterschied zwischen dem Ruhm, den Dichter und Philosophen erlangen,
und dem, welcher Physikern, Chemikern, Anatomen, Mineralogen,
Zoologen, Philologen, Historikern usw. erreichbar ist.


Kapitel V.
Paränesen und Maximen.

Weniger noch, als irgendwo, bezwecke ich hier Vollständigkeit; da ich
sonst die vielen, von Denkern aller Zeiten aufgestellten, zum Teil
vortrefflichen Lebensregeln zu wiederholen haben würde, vom Theognis
und Pseudo-Salomo an, bis auf den Rochefoucauld herab; wobei ich dann
auch viele, schon breit getretene Gemeinplätze nicht würde vermeiden
können. Mit der Vollständigkeit fällt aber auch die systematische
Anordnung größtenteils weg. Über beide tröste man sich damit, daß sie,
in Dingen dieser Art, fast unausbleiblich die Langeweile in ihrem
Gefolge haben. Ich habe bloß gegeben, was mir eben eingefallen ist,
der Mitteilung wert schien und, so viel mir erinnerlich, noch nicht,
wenigstens nicht ganz und eben so, gesagt worden ist, also eben nur
eine Nachlese zu dem auf diesem unabsehbaren Felde bereits von andern
Geleisteten.
Um jedoch in die große Mannigfaltigkeit der hierher gehörigen
Ansichten und Ratschläge einige Ordnung zu bringen, will ich sie
einteilen in allgemeine, in solche, welche unser Verhalten gegen uns
selbst, dann gegen andere, und endlich gegen den Weltlauf und das
Schicksal betreffen.

A. Allgemeine.
1. Als die oberste Regel aller Lebensweisheit sehe ich einen Satz an,
den *Aristoteles* beiläufig ausgesprochen hat, in der Nikomachäischen
Ethik (_VII, 12_): =ho phronimos to alypon diôkei, ou to hêdy= (_quod
dolore vacat, non quod suave est, persequitur vir prudens_). Besser
noch deutsch ließe sich dieser Satz etwan so wiedergeben: »Nicht dem
Vergnügen, der Schmerzlosigkeit geht der Vernünftige nach«; oder: »Der
Vernünftige geht auf Schmerzlosigkeit, nicht auf Genuß aus.« Die
Wahrheit desselben beruht darauf, daß aller Genuß und alles Glück
negativer, hingegen der Schmerz positiver Natur ist. Die Ausführung
und Begründung dieses letzteren Satzes findet man in meinem Hauptwerke
Bd. I, § 58. Doch will ich denselben hier noch an einer täglich zu
beobachtenden Tatsache erläutern. Wenn der ganze Leib gesund und heil
ist, bis auf irgend eine kleine wunde, oder sonst schmerzende Stelle;
so tritt jene Gesundheit des Ganzen weiter nicht ins Bewußtsein,
sondern die Aufmerksamkeit ist beständig auf den Schmerz der
verletzten Stelle gerichtet und das Behagen der gesamten
Lebensempfindung ist aufgehoben. -- Ebenso, wenn alle unsere
Angelegenheiten nach unserem Sinne gehen, bis auf *eine*, die unserer
Absicht zuwider läuft, so kommt diese, auch wenn sie von geringer
Bedeutung ist, uns immer wieder in den Kopf: wir denken häufig an sie
und wenig an alle jene andern wichtigeren Dinge, die nach unserem
Sinne gehn. -- In beiden Fällen nun ist das Beeinträchtigte der Wille,
einmal, wie er sich im Organismus, das andere, wie er sich im Streben
des Menschen objektivirt, und in beiden sehen wir, daß seine
Befriedigung immer nur negativ wirkt und daher gar nicht direkt
empfunden wird, sondern höchstens auf dem Wege der Reflexion ins
Bewußtsein kommt. Hingegen ist seine Hemmung das Positive und daher
sich selbst Ankündigende. Jeder Genuß besteht bloß in der Aufhebung
dieser Hemmung, in der Befreiung davon, ist mithin von kurzer Dauer.
Hierauf nun also beruht die oben belobte Aristotelische Regel, welche
uns anweist, unser Augenmerk nicht auf die Genüsse und Annehmlichkeiten
des Lebens zu richten, sondern darauf, daß wir den zahllosen Übeln
desselben, so weit es möglich ist, entgehn. Wäre dieser Weg nicht der
richtige: so müßte auch *Voltaires* Ausspruch, _le bonheur n'est qu'un
rève, et la douleur est réelle_, so falsch sein, wie er in der Tat
wahr ist. Demnach soll auch der, welcher das Resultat seines Lebens,
in eudämonologischer Rücksicht, ziehn will, die Rechnung nicht nach
den Freuden, die er genossen, sondern nach den Übeln, denen er
entgangen ist, aufstellen. Ja, die Eudämonologie hat mit der Belehrung
anzuheben, daß ihr Name selbst ein Euphemismus ist und daß unter
»glücklich leben« nur zu verstehn ist »weniger unglücklich«, also
erträglich leben. Allerdings ist das Leben nicht eigentlich da, um
genossen, sondern um überstanden, abgetan zu werden; dies bezeichnen
auch manche Ausdrücke, wie _degere vitam, vita defungi_, das
Italienische _si scampa così_, das Deutsche »man muß suchen
durchzukommen«, »er wird schon durch die Welt kommen«, u. dgl. m. Ja,
es ist ein Trost im Alter, daß man die Arbeit des Lebens hinter sich
hat. Demnach nun hat das glücklichste Los der, welcher sein Leben ohne
übergroße Schmerzen, sowohl geistige, als körperliche, hinbringt;
nicht aber der, dem die lebhaftesten Freuden oder die größten Genüsse
zuteil geworden. Wer nach diesen letzteren das Glück eines
Lebenslaufes bemessen will, hat einen falschen Maßstab ergriffen. Denn
die Genüsse sind und bleiben negativ: daß sie beglücken, ist ein Wahn,
den der Neid, zu seiner eigenen Strafe, hegt. Die Schmerzen hingegen
werden positiv empfunden: daher ist ihre Abwesenheit der Maßstab des
Lebensglückes. Kommt zu einem schmerzlosen Zustand noch die
Abwesenheit der Langenweile; so ist das irdische Glück im Wesentlichen
erreicht: denn das Übrige ist Chimäre. Hieraus nun folgt, daß man nie
Genüsse durch Schmerzen, ja, auch nur durch die Gefahr derselben,
erkaufen soll; weil man sonst ein Negatives und daher Chimärisches mit
einem Positiven und Realen bezahlt. Hingegen bleibt man im Gewinn,
wenn man Genüsse opfert, um Schmerzen zu entgehn. In beiden Fällen ist
es gleichgültig, ob die Schmerzen den Genüssen nachfolgen, oder
vorhergehn. Es ist wirklich die größte Verkehrtheit, diesen Schauplatz
des Jammers in einen Lustort verwandeln zu wollen und, statt der
möglichsten Schmerzlosigkeit, Genüsse und Freuden sich zum Ziele zu
stecken, wie doch so viele tun. Viel weniger irrt, wer, mit zu
finsterem Blicke, diese Welt als eine Art Hölle ansieht und demnach
nur darauf bedacht ist, sich in derselben eine feuerfeste Stube zu
verschaffen. Der Tor läuft den Genüssen des Lebens nach und sieht sich
betrogen: der Weise vermeidet die Übel. Sollte ihm jedoch auch dieses
mißglücken; so ist es dann die Schuld des Geschicks, nicht die seiner
Torheit. So weit es ihm aber glückt, ist er nicht betrogen: denn die
Übel, denen er aus dem Wege ging, sind höchst real. Selbst wenn er
etwan ihnen zu weit aus dem Wege gegangen sein sollte und Genüsse
unnötigerweise geopfert hätte; so ist eigentlich doch nichts verloren:
denn alle Genüsse sind chimärisch, und über die Versäumnis derselben
zu trauern wäre kleinlich, ja lächerlich.
Das Verkennen dieser Wahrheit, durch den Optimismus begünstigt, ist
die Quelle vielen Unglücks. Während wir nämlich von Leiden frei sind,
spiegeln unruhige Wünsche uns die Chimären eines Glückes vor, das gar
nicht existirt, und verleiten uns sie zu verfolgen: dadurch bringen
wir den Schmerz, der unleugbar real ist, auf uns herab. Dann jammern
wir über den verlorenen schmerzlosen Zustand, der, wie ein
verscherztes Paradies, hinter uns liegt, und wünschen vergeblich, das
Geschehene ungeschehen machen zu können. So scheint es, als ob ein
böser Dämon uns aus dem schmerzlosen Zustande, der das höchste
wirkliche Glück ist, stets herauslockte, durch die Gaukelbilder der
Wünsche. -- Unbesehens glaubt der Jüngling, die Welt sei da, um
genossen zu werden, sie sei der Wohnsitz eines positiven Glückes,
welches nur die verfehlen, denen es an Geschick gebricht, sich seiner
zu bemeistern. Hierin bestärken ihn Romane und Gedichte, wie auch die
Gleißnerei, welche die Welt, durchgängig und überall, mit dem äußern
Scheine treibt und auf die ich bald zurückkommen werde. Von nun an ist
sein Leben eine, mit mehr oder weniger Überlegung angestellte Jagd
nach dem positiven Glück, welches, als solches, aus positiven Genüssen
bestehn soll. Die Gefahren, denen man sich dabei aussetzt, müssen in
die Schanze geschlagen werden. Da führt denn diese Jagd nach einem
Wilde, welches gar nicht existiert, in der Regel, zu sehr realem,
positivem Unglück. Dies stellt sich ein als Schmerz, Leiden,
Krankheit, Verlust, Sorge, Armut, Schande und tausend Nöte. Die
Enttäuschung kommt zu spät. -- Ist hingegen, durch Befolgung der hier
in Betracht genommenen Regel, der Plan des Lebens auf Vermeidung der
Leiden, also auf Entfernung des Mangels, der Krankheit und jeder Not,
gerichtet; so ist das Ziel ein reales: da läßt sich etwas ausrichten,
und um so mehr, je weniger dieser Plan gestört wird durch das Streben
nach der Chimäre des positiven Glücks. Hiezu stimmt auch, was
*Goethe*, in den Wahlverwandtschaften, den für das Glück der andern
stets tätigen *Mittler* sagen läßt: »Wer ein Übel los sein will, der
weiß immer was er will: wer was besseres will, als er hat, der ist
ganz staarblind.« Und dieses erinnert an den schönen französischen
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