Aphorismen zur Lebensweisheit - 04

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(Das Sprichwort muß bewährt werden, daß der zu Pferde gesetzte
Bettler sein Tier zu Tode jagt.)
_Henry VI. P. 3. A. 1._
Dazu kommt denn freilich noch, daß solche Leute ein festes und
übergroßes Zutrauen teils zum Schicksal, teils zu den eigenen Mitteln,
die ihnen schon aus Not und Armut herausgeholfen haben, nicht sowohl
im Kopf als im Herzen tragen und daher die Untiefen derselben nicht,
wie es wohl den reich Geborenen begegnet, für bodenlos halten, sondern
denken, daß man, auf den Boden stoßend, wieder in die Höhe gehoben
wird. -- Aus dieser menschlichen Eigentümlichkeit ist es auch zu
erklären, daß Frauen, welche arme Mädchen waren, sehr oft
anspruchsvoller und verschwenderischer sind als die, welche eine
reiche Aussteuer zubrachten, indem meistenteils die reichen Mädchen
nicht bloß Vermögen mitbringen, sondern auch mehr Eifer, ja angeerbten
Trieb zur Erhaltung desselben, als arme. Wer inzwischen das Gegenteil
behaupten will, findet eine Autorität für sich am Ariosto in dessen
erster Satire; hingegen stimmt Dr. Johnson meiner Meinung bei: _A
woman of fortune being used to the handling of money, spends it
judiciously: but a woman who gets the command of money for the first
time upon her marriage, has such a gust in spending it, that she
throws it away with great profusion._ (S. _Boswell, Life of Johnson,
ann. 1776, aetat. 67._) Jedenfalls aber möchte ich dem, der ein armes
Mädchen heiratet, raten, sie nicht das Kapital sondern eine bloße
Rente erben zu lassen, besonders aber dafür zu sorgen, daß das
Vermögen der Kinder nicht in ihre Hände gerät.
Ich glaube keineswegs etwas meiner Feder Unwürdiges zu tun, indem ich
hier die Sorge für Erhaltung des erworbenen und des ererbten Vermögens
anempfehle. Denn von Hause aus so viel zu besitzen, daß man, wäre es
auch nur für seine Person und ohne Familie, in wahrer Unabhängigkeit
d. h. ohne zu arbeiten, bequem leben kann, ist ein unschätzbarer
Vorzug: denn es ist die Exemtion und die Immunität von der dem
menschlichen Leben anhängenden Bedürftigkeit und Plage, also die
Emanzipation vom allgemeinen Frohndienst, diesem naturgemäßen Lose des
Erdensohns. Nur unter dieser Begünstigung des Schicksals ist man als
ein wahrer Freier geboren: denn nur so ist man eigentlich _sui juris_,
Herr seiner Zeit und seiner Kräfte, und darf jeden Morgen sagen: »Der
Tag ist mein«. Auch ist ebendeshalb zwischen dem, der tausend, und
dem, der hunderttausend Taler Renten hat, der Unterschied unendlich
kleiner als zwischen ersterem und dem, der nichts hat. Seinen höchsten
Wert aber erlangt das angeborene Vermögen, wenn es dem zugefallen ist,
der, mit geistigen Kräften höherer Art ausgestattet, Bestrebungen
verfolgt, die sich mit dem Erwerbe nicht wohl vertragen: denn alsdann
ist er vom Schicksal doppelt dotirt und kann jetzt seinem Genius
leben: der Menschheit aber wird er seine Schuld dadurch hundertfach
abtragen, daß er leistet was kein anderer konnte und etwas
hervorbringt, das ihrer Gesamtheit zugute kommt, wohl auch gar ihr zur
Ehre gereicht. Ein anderer nun wieder wird in so bevorzugter Lage sich
durch philantropische Bestrebungen um die Menschheit verdient machen.
Wer hingegen nichts von dem allen, auch nur einigermaßen, oder
versuchsweise, leistet, ja, nicht einmal durch gründliche Erlernung
irgendeiner Wissenschaft sich wenigstens die Möglichkeit eröffnet,
dieselbe zu fördern, -- ein solcher ist, bei angeerbtem Vermögen, ein
bloßer Tagedieb und verächtlich. Auch wird er nicht glücklich sein:
denn die Exemtion von der Not liefert ihn dem anderen Pol des
menschlichen Elends, der Langenweile, in die Hände, die ihn so
martert, daß er viel glücklicher wäre, wenn die Not ihm Beschäftigung
gegeben hätte. Eben diese Langeweile aber wird ihn leicht zu
Extravaganzen verleiten, welche ihn um jenen Vorzug bringen, dessen er
nicht würdig war. Wirklich befinden Unzählige sich bloß deshalb in
Mangel, weil, als sie Geld hatten, sie es ausgaben, um nur sich
augenblickliche Linderung der sie drückenden Langenweile zu
verschaffen.
Ganz anders nun aber verhält es sich, wenn der Zweck ist, es im
Staatsdienste hoch zu bringen, wo demnach Gunst, Freunde, Verbindungen
erworben werden müssen, um durch sie, von Stufe zu Stufe, Beförderung,
vielleicht gar bis zu den höchsten Posten, zu erlangen: hier nämlich
ist es im Grunde wohl besser, ohne alles Vermögen in die Welt gestoßen
zu sein. Besonders wird es dem, welcher nicht adelig, hingegen mit
einigem Talent ausgestattet ist, zum wahren Vorteil und zur Empfehlung
gereichen, wenn er ein ganz armer Teufel ist. Denn was jeder, schon in
der bloßen Unterhaltung, wie viel mehr im Dienste, am meisten sucht
und liebt, ist die Inferiorität des anderen. Nun aber ist allein ein
armer Teufel von seiner gänzlichen, tiefen, entschiedenen und
allseitigen Inferiorität und seiner völligen Unbedeutsamkeit und
Wertlosigkeit in dem Grade überzeugt und durchdrungen, wie es hier
erfordert wird. Nur er demnach verbeugt sich oft und anhaltend genug,
und nur seine Bücklinge erreichen volle 90°: nur er läßt alles über
sich ergehn und lächelt dazu; nur er erkennt die gänzliche
Wertlosigkeit der Verdienste; nur er preist öffentlich, mit lauter
Stimme, oder auch in großem Druck, die literarischen Stümpereien der
über ihn Gestellten, oder sonst Einflußreichen, als Meisterwerke; nur
er versteht zu betteln: folglich kann nur er, bei Zeiten, also in der
Jugend, sogar ein Epopte jener verborgenen Wahrheit werden, die Goethe
uns enthüllt hat in den Worten:
»Über's Niederträchtige
Niemand sich beklage:
Denn es ist das Mächtige,
Was man dir auch sage.«
*W. O. Divan.*
Hingegen der, welcher von Hause aus zu leben hat, wird sich meistens
ungebärdig stellen: er ist gewohnt _tête levée_ zu gehn, hat alle jene
Künste nicht gelernt, trotzt dazu vielleicht noch auf etwanige
Talente, deren Unzulänglichkeit vielmehr, dem _médiocre et rampant_
gegenüber, er begreifen sollte; er ist am Ende wohl gar imstande, die
Inferiorität der über ihn Gestellten zu merken; und wenn es nun
vollends zu den Indignitäten kommt, da wird er stätisch oder
kopfscheu. Damit poussirt man sich nicht in der Welt: vielmehr kann es
mit ihm zuletzt dahin kommen, daß er mit dem frechen Voltaire sagt:
_nous n'avons que deux jours à vivre: ce n'est pas la peine de les
passer à ramper sous des coquins méprisables_: -- leider ist,
beiläufig gesagt, dieses _coquin méprisable_ ein Prädikat, zu dem es
in der Welt verteufelt viele Subjekte gibt. Man sieht also, daß das
Juvenalische
_Haud facile emergunt, quorum virtutibus obstat
Res angusta domi,_
mehr von der Laufbahn der Virtuositäten als von der der Weltleute
gültig ist.
Zu dem, *was einer hat*, habe ich Frau und Kinder nicht gerechnet; da
er von diesen vielmehr gehabt wird. Eher ließen sich Freunde dazu
zählen: doch muß auch hier der Besitzende im gleichen Maße der Besitz
des andern sein.


Kapitel IV.
Von dem, was einer vorstellt.

Dieses, also unser Dasein in der Meinung anderer, wird, infolge einer
besonderen Schwäche unserer Natur, durchgängig viel zu hoch
angeschlagen; obgleich schon die leichteste Besinnung lehren könnte,
daß es, an sich selbst, für unser Glück, unwesentlich ist. Es ist
demnach kaum erklärlich, wie sehr jeder Mensch sich innerlich freut,
so oft er Zeichen der günstigen Meinung anderer merkt und seiner
Eitelkeit irgendwie geschmeichelt wird. So unausbleiblich wie die
Katze spinnt, wenn man sie streichelt, malt süße Wonne sich auf das
Gesicht des Menschen, den man lobt und zwar in dem Felde seiner
Prätension, sei das Lob auch handgreiflich lügenhaft. Oft trösten ihn
über reales Unglück oder über die Kargheit, mit der für ihn die
beiden, bis hieher abgehandelten Hauptquellen unseres Glückes fließen,
die Zeichen des fremden Beifalls: und, umgekehrt, ist es zum
Erstaunen, wie sehr jede Verletzung seines Ehrgeizes, in irgend einem
Sinne, Grad oder Verhältnis, jede Geringschätzung, Zurücksetzung,
Nichtachtung ihn unfehlbar kränkt und oft tief schmerzt. Sofern auf
dieser Eigenschaft das Gefühl der Ehre beruht, mag sie für das
Wohlverhalten vieler, als Surrogat ihrer Moralität, von ersprießlichen
Folgen sein; aber auf das eigene *Glück* des Menschen, zunächst auf
die diesem so wesentliche Gemütsruhe und Unabhängigkeit, wirkt sie
mehr störend und nachteilig als förderlich ein. Daher ist es, von
unserm Gesichtspunkt aus, ratsam, ihr Schranken zu setzen und, mittels
gehöriger Überlegung und richtiger Abschätzung des Wertes der Güter,
jene große Empfindlichkeit gegen die fremde Meinung möglichst zu
mäßigen, sowohl da, wo ihr geschmeichelt wird, als da, wo ihr wehe
geschieht: denn beides hängt am selben Faden. Außerdem bleibt man der
Sklave fremder Meinung und fremden Bedünkens:
_Sic leve, sic parvum est, animum quod laudis avarum
Subruit ac reficit._
Demnach wird eine richtige Abschätzung des Wertes dessen, was man in
und *für sich selbst* ist, gegen das, was man bloß in den Augen
*anderer* ist, zu unserm Glücke viel beitragen. Zum ersteren gehört
die ganze Ausfüllung der Zeit unsers eigenen Daseins, der innere
Gehalt desselben, mithin alle die Güter, welche unter den Titeln »was
einer ist« und »was einer hat« von uns in Betrachtung genommen worden
sind. Denn der Ort, in welchem alles dieses seine Wirkungssphäre hat,
ist das eigene Bewußtsein. Hingegen ist der Ort dessen, was wir für
*andere* sind, das fremde Bewußtsein: es ist die Vorstellung, unter
welcher wir darin erscheinen, nebst den Begriffen, die auf diese
angewandt werden[D]. Dies nun ist etwas, das unmittelbar gar nicht für
uns vorhanden ist, sondern bloß mittelbar, nämlich sofern das Betragen
der andern gegen uns dadurch bestimmt wird. Und auch dieses selbst
kommt eigentlich nur in Betracht, sofern es Einfluß hat auf irgend
etwas, wodurch das, was wir *in und für uns selbst* sind, modifizirt
werden kann. Außerdem ist ja, was in einem fremden Bewußtsein vorgeht,
als solches, für uns gleichgültig, und auch wir werden allmählig
gleichgültig dagegen werden, wenn wir von der Oberflächlichkeit und
Futilität der Gedanken, von der Beschränktheit der Begriffe, von der
Kleinlichkeit der Gesinnung, von der Verkehrtheit der Meinungen und
von der Anzahl der Irrtümer in den allermeisten Köpfen eine
hinlängliche Kenntnis erlangen, und dazu aus eigener Erfahrung lernen,
mit welcher Geringschätzung gelegentlich von jedem geredet wird,
sobald man ihn nicht zu fürchten hat oder glaubt, es komme ihm nicht
zu Ohren; insbesondere aber nachdem wir einmal angehört haben, wie vom
größten Manne ein halbes Dutzend Schafsköpfe mit Wegwerfung spricht.
Wir werden dann einsehen, daß, wer auf die Meinung der Menschen einen
großen Wert legt, ihnen zu viel Ehre erzeigt.
[D] Die höchsten Stände, in ihrem Glanz, in ihrer Pracht und Prunk und
Herrlichkeit und Repräsentation jeder Art können sagen: unser Glück
liegt ganz außerhalb unserer selbst: sein Ort sind die Köpfe anderer.
Jedenfalls ist der auf eine kümmerliche Ressource hingewiesen, der
sein Glück nicht in den beiden, bereits abgehandelten Klassen von
Gütern findet, sondern es in dieser dritten suchen muß, also nicht in
dem, was er wirklich, sondern in dem, was er in der fremden
Vorstellung ist. Denn überhaupt ist die Basis unseres Wesens und
folglich auch unseres Glücks unsere animalische Natur. Daher ist, für
unsere Wohlfahrt, Gesundheit das wesentlichste, nächst dieser aber die
Mittel zu unserer Erhaltung, also ein sorgenfreies Auskommen. Ehre,
Glanz, Rang, Ruhm, so viel Wert auch mancher darauf legen mag, können
mit jenen wesentlichen Gütern nicht kompetiren, noch sie ersetzen:
vielmehr würden sie, erforderlichen Falle, unbedenklich für jene
hingegeben werden. Dieserwegen wird es zu unserm Glücke beitragen,
wenn wir beizeiten die simple Einsicht erlangen, daß jeder zunächst
und wirklich in seiner eigenen Haut lebt, nicht aber in der Meinung
anderer, und daß demnach unser realer und persönlicher Zustand, wie er
durch Gesundheit, Temperament, Fähigkeiten, Einkommen, Weib, Kind,
Freunde, Wohnort usw. bestimmt wird, für unser Glück hundertmal
wichtiger ist, als was es andern beliebt aus uns zu machen. Der
entgegengesetzte Wahn macht unglücklich. Wird mit Emphase ausgerufen
»Über's Leben geht noch die Ehre,« so besagt dies eigentlich: »Dasein
und Wohlsein sind nichts; sondern was die andern von uns denken, das
ist die Sache.« Allenfalls kann der Ausspruch als eine Hyperbel
gelten, der die prosaische Wahrheit zum Grunde liegt, daß zu unserm
Fortkommen und Bestehn unter Menschen die Ehre, d. h. die Meinung
derselben von uns, oft unumgänglich nötig ist; worauf ich weiterhin
zurückkommen werde. Wenn man hingegen sieht, wie fast alles, wonach
Menschen, ihr Leben lang, mit rastloser Anstrengung und unter tausend
Gefahren und Mühseligkeiten, unermüdlich streben, zum letzten Zweck,
hat, sich dadurch in der Meinung anderer zu erhöhen, indem nämlich
nicht nur Ämter, Titel und Orden, sondern auch Reichtum, und selbst
Wissenschaft[E] und Kunst, im Grunde und hauptsächlich deshalb
angestrebt werden, und der größere Respekt anderer das letzte Ziel
ist, darauf man hinarbeitet; so beweist dies leider nur die Größe der
menschlichen Torheit. Viel zu viel Wert auf die Meinung anderer zu
legen, ist ein allgemein herrschender Irrwahn: mag er nun in unserer
Natur selbst wurzeln, oder in Folge der Gesellschaft und Zivilisation
entstanden sein; jedenfalls übt er auf unser gesamtes Tun und Lassen
einen ganz übermäßigen und unserem Glücke feindlichen Einfluß aus, den
wir verfolgen können, von da an, wo er sich in der ängstlichen und
sklavischen Rücksicht auf das _qu'en dira-t-on_ zeigt, bis dahin, wo
er den Dolch des Virginius in das Herz seiner Tochter stößt, oder den
Menschen verleitet, für den Nachruhm, Ruhe, Reichtum und Gesundheit,
ja, das Leben zu opfern. Dieser Wahn bietet allerdings dem, der die
Menschen zu beherrschen oder sonst zu lenken hat, eine bequeme
Handhabe dar; weshalb in jeder Art von Menschendressierungskunst die
Weisung, das Ehrgefühl rege zu erhalten und zu schärfen, eine
Hauptstelle einnimmt: aber in Hinsicht auf das eigene Glück des
Menschen, welches hier unsere Absicht ist, verhält die Sache sich ganz
anders, und ist vielmehr davon abzumahnen, daß man nicht zu viel Wert
auf die Meinung anderer lege. Wenn es, wie die tägliche Erfahrung
lehrt, dennoch geschieht, wenn die meisten Menschen gerade auf die
Meinung anderer von ihnen den höchsten Wert legen und es ihnen darum
mehr zu tun ist als um das, was, weil es in *ihrem eigenen Bewußtsein*
vorgeht, unmittelbar für sie vorhanden ist; wenn demnach, mittels
Umkehrung der natürlichen Ordnung, ihnen jenes der reale, dieses der
bloß ideale Teil ihres Daseins zu sein scheint, wenn sie also das
Abgeleitete und Sekundäre zur Hauptsache machen und ihnen mehr das
Bild ihres Wesens im Kopfe anderer, als dieses Wesen selbst am Herzen
liegt; so ist diese unmittelbare Wertschätzung dessen, was für uns
unmittelbar gar nicht vorhanden ist, diejenige Torheit, welche man
*Eitelkeit*, _vanitas_, genannt hat, um dadurch das Leere und
Gehaltlose dieses Strebens zu bezeichnen. Auch ist aus dem Obigen
leicht einzusehn, daß sie zum Vergessen des Zwecks über die Mittel
gehört, so gut wie der Geiz.
[E] _Scire tuum nihil est, nisi te scire hoc sciat alter._
In der Tat überschreitet der Wert, den wir auf die Meinung anderer
legen, und unsere beständige Sorge in betreff derselben, in der Regel,
fast jede vernünftige Bezweckung, so daß sie als eine Art allgemein
verbreiteter oder vielmehr angeborener Manie angesehn werden kann. Bei
allem, was wir tun und lassen, wird, fast vor allem andern, die fremde
Meinung berücksichtigt, und aus der Sorge um sie werden wir, bei
genauer Untersuchung, fast die Hälfte aller Bekümmernisse und Ängste,
die wir jemals empfunden haben, hervorgegangen sehn. Denn sie liegt
allem unserm, so oft gekränkten, weil so krankhaft empfindlichen,
Selbstgefühl, allen unsern Eitelkeiten und Prätensionen, wie auch
unserm Prunken und Großtun, zum Grunde. Ohne diese Sorge und Sucht
würde der Luxus kaum ein Zehntel dessen sein, was er ist. Aller und
jeder Stolz, _point d'honneur_ und _puntiglio_, so verschiedener
Gattung und Sphäre er auch sein kann, beruht auf ihr -- und welche
Opfer heischt sie da nicht oft! Sie zeigt sich schon im Kinde, sodann
in jedem Lebensalter, jedoch am stärksten im späten; weil dann, beim
Versiegen der Fähigkeit zu sinnlichen Genüssen, Eitelkeit und Hochmut
nur noch mit dem Geize die Herrschaft zu teilen haben. Am deutlichsten
läßt sie sich an den Franzosen beobachten, als bei welchen sie ganz
endemisch ist und sich oft in der abgeschmacktesten Ehrsucht,
lächerlichsten National-Eitelkeit und unverschämtesten Prahlerei Luft
macht; wodurch dann ihr Streben sich selbst vereitelt, indem es sie
zum Spotte der andern Nationen gemacht hat und die _grande nation_ ein
Neckname geworden ist. Um nun aber die in Rede stehende Verkehrtheit
der überschwänglichen Sorge um die Meinung anderer noch speziell zu
erläutern, mag hier ein, durch den Lichteffekt des Zusammentreffens
der Umstände mit dem angemessenen Charakter, in seltenem Grade
begünstigtes, recht superlatives Beispiel jener in der Menschennatur
wurzelnden Torheit Platz finden, da an demselben die Stärke dieser
höchst wunderlichen Triebfeder sich ganz ermessen läßt. Es ist
folgende, den _Times_ vom 31. März 1846 entnommene Stelle aus dem
ausführlichen Bericht von der soeben vollzogenen Hinrichtung des
*Thomas Wix*, eines Handwerksgesellen, der aus Rache seinen Meister
ermordet hatte: »An dem zur Hinrichtung festgesetzten Morgen fand sich
der hochwürdige Gefängniskaplan zeitig bei ihm ein. Allein *Wix*,
obwohl sich ruhig betragend, zeigte keinen Anteil an seinen
Ermahnungen: vielmehr war das einzige, was ihm am Herzen lag, daß es
ihm gelingen möchte, vor den Zuschauern seines schmachvollen Endes,
sich mit recht großer Bravour zu benehmen. -- -- -- Dies ist ihm denn
auch gelungen. Auf dem Hofraum, den er zu dem, hart am Gefängnis
errichteten Galgenschaffot zu durchschreiten hatte, sagte er: >Wohlan
denn, wie Doktor Dodd gesagt hat, bald werde ich das große Geheimnis
wissen!< Er ging, obwohl mit gebundenen Armen, die Leiter zum Schaffot
ohne die geringste Beihilfe hinauf: daselbst angelangt machte er gegen
die Zuschauer, rechts und links, Verbeugungen, welche denn auch mit
dem donnernden Beifallsruf der versammelten Menge beantwortet und
belohnt wurden, usw.« -- Dies ist ein Prachtexemplar der Ehrsucht, den
Tod, in schrecklichster Gestalt, nebst der Ewigkeit dahinter, vor
Augen, keine andere Sorge zu haben, als die um den Eindruck auf den
zusammengelaufenen Haufen der Gaffer und die Meinung, welche man in
deren Köpfen zurücklassen wird! -- Und doch war eben so der im selben
Jahr in Frankreich, wegen versuchten Königsmordes, hingerichtete
*Lecomte*, bei seinem Prozeß, hauptsächlich darüber verdrießlich, daß
er nicht in anständiger Kleidung vor der Pairskammer erscheinen
konnte, und selbst bei seiner Hinrichtung war es ihm ein Hauptverdruß,
daß man ihm nicht erlaubt hatte, sich vorher zu rasiren. Daß es auch
ehemals nicht anders gewesen, ersehen wir aus dem, was *Mateo Aleman*,
in der, seinem berühmten Romane, Guzman de Alfarache, vorgesetzten
Einleitung (_declaracion_) anführt, daß nämlich viele betörte
Verbrecher die letzten Stunden, welche sie ausschließlich ihrem
Seelenheile widmen sollten, diesem entziehn, um eine kleine Predigt,
die sie auf der Galgenleiter halten wollen, auszuarbeiten und zu
memoriren. -- An solchen Zügen jedoch können wir selbst uns spiegeln:
denn kolossale Fälle geben überall die deutlichste Erläuterung. Unser
aller Sorgen, Kümmern, Wurmen, Ärgern, Ängstigen, Anstrengen usw.
betrifft, in vielleicht den meisten Fällen, eigentlich die fremde
Meinung und ist eben so absurd, wie das jener armen Sünder. Nicht
weniger entspringt unser Neid und Haß größtenteils aus besagter
Wurzel.
Offenbar nun könnte zu unserem Glücke, als welches allergrößtenteils
auf Gemütsruhe und Zufriedenheit beruht, kaum irgend etwas so viel
beitragen, als die Einschränkung und Herabstimmung dieser Triebfeder
auf ihr vernünftig zu rechtfertigendes Maß, welches vielleicht ein
fünfzigstel des gegenwärtigen sein wird, also das Herausziehn dieses
immerfort peinigenden Stachels aus unserm Fleisch. Dies ist jedoch
sehr schwer: denn wir haben es mit einer natürlichen und angeborenen
Verkehrtheit zu tun. _Etiam sapientibus cupido gloriae novissima
exuitur_ sagt Tacitus (_hist. VI, 6_). Um jene allgemeine Torheit los
zu werden, wäre das alleinige Mittel, sie deutlich als eine solche zu
erkennen und zu diesem Zwecke sich klar zu machen, wie ganz falsch,
verkehrt, irrig und absurd die meisten Meinungen in den Köpfen der
Menschen zu sein pflegen, daher sie, an sich selbst, keiner Beachtung
wert sind; sodann, wie wenig realen Einfluß auf uns die Meinung
anderer, in den meisten Dingen und Fällen, haben kann; ferner, wie
ungünstig überhaupt sie meistenteils ist, so daß fast jeder sich krank
ärgern würde, wenn er vernähme, was alles von ihm gesagt und in
welchem Tone von ihm geredet wird; endlich, daß sogar die Ehre selbst
doch eigentlich nur von mittelbarem und nicht von unmittelbarem Werte
ist u. dgl. m. Wenn eine solche Bekehrung von der allgemeinen Torheit
uns gelänge; so würde die Folge ein unglaublich großer Zuwachs an
Gemütsruhe und Heiterkeit und ebenfalls ein festeres und sichereres
Auftreten, ein durchweg unbefangeneres und natürlicheres Betragen
sein. Der so überaus wohltätige Einfluß, den eine zurückgezogene
Lebensweise auf unsere Gemütsruhe hat, beruht größtenteils darauf, daß
eine solche uns dem fortwährenden Leben vor den Augen anderer,
folglich der steten Berücksichtigung ihrer etwanigen Meinung entzieht
und dadurch uns uns selber zurückgibt. Imgleichen würden wir sehr
vielem realen Unglück entgehn, in welches nur jenes rein ideale
Streben, richtiger jene heillose Torheit, uns zieht, würden auch viel
mehr Sorgfalt für solide Güter übrig behalten und dann auch diese
ungestörter genießen. Aber, wie gesagt, =chalepa ta kala=.
Die hier geschilderte Torheit unsrer Natur treibt hauptsächlich drei
Sprößlinge: Ehrgeiz, Eitelkeit und Stolz. Zwischen diesen zwei
letzteren beruht der Unterschied darauf, daß der *Stolz* die bereits
feststehende Überzeugung vom eigenen überwiegenden Werte, in
irgendeiner Hinsicht, ist; *Eitelkeit* hingegen der Wunsch, in andern
eine solche Überzeugung zu erwecken, meistens begleitet von der
stillen Hoffnung, sie, in Folge davon, auch selbst zu der seinigen
machen zu können. Demnach ist Stolz die von *innen* ausgehende,
folglich direkte Hochschätzung seiner selbst; hingegen Eitelkeit das
Streben, solche von *außen* her, also indirekt zu erlangen.
Dementsprechend macht die Eitelkeit gesprächig, der Stolz schweigsam.
Aber der Eitle sollte wissen, daß die hohe Meinung anderer, nach der
er trachtet, sehr viel leichter und sicherer durch anhaltendes
Schweigen zu erlangen ist, als durch Sprechen, auch wenn einer die
schönsten Dinge zu sagen hätte. -- Stolz ist nicht wer will, sondern
höchstens kann wer will Stolz affektiren, wird aber aus dieser, wie
aus jeder angenommenen Rolle bald herausfallen. Denn nur die feste,
innere, unerschütterliche Überzeugung von überwiegenden Vorzügen und
besonderem Werte macht wirklich stolz. Diese Überzeugung mag nun irrig
sein, oder auch auf bloß äußerlichen und konventionellen Vorzügen
beruhen, -- das schadet dem Stolze nicht, wenn sie nur wirklich und
ernstlich vorhanden ist. Weil also der Stolz seine Wurzel in der
*Überzeugung* hat, steht er, wie alle Erkenntnis, nicht in unserer
*Willkür*. Sein schlimmster Feind, ich meine sein größtes Hindernis,
ist die Eitelkeit, als welche um den Beifall anderer buhlt, um die
eigene hohe Meinung von sich erst darauf zu gründen, in welcher
bereits ganz fest zu sein die Voraussetzung des Stolzes ist.
So sehr nun auch durchgängig der Stolz getadelt und verschrien wird;
so vermute ich doch, daß dies hauptsächlich von solchen ausgegangen
ist, die nichts haben, darauf sie stolz sein könnten. Der
Unverschämtheit und Dummdreistigkeit der meisten Menschen gegenüber,
tut jeder, der irgend welche Vorzüge hat, ganz wohl, sie selbst im
Auge zu behalten, um nicht sie gänzlich in Vergessenheit geraten zu
lassen: denn wer, solche gutmütig ignorirend, mit jenen sich gerirt,
als wäre er ganz ihresgleichen, den werden sie treuherzig sofort dafür
halten. Am meisten aber möchte ich solches denen anempfehlen, deren
Vorzüge von der höchsten Art, d. h. reale, und also rein persönliche
sind, da diese nicht, wie Orden und Titel, jeden Augenblick durch
sinnliche Einwirkung in Erinnerung gebracht werden: denn sonst werden
sie oft genug das _sus Minervam_ exemplifizirt sehn. »Scherze mit dem
Sklaven; bald wird er dir den Hintern zeigen« -- ist ein
vortreffliches arabisches Sprichwort, und das Horazische _sume
superbiam, quaesitam meritis_ ist nicht zu verwerfen. Wohl aber ist
die Tugend der Bescheidenheit eine erkleckliche Erfindung für die
Lumpe; da ihr gemäß jeder von sich zu reden hat, als wäre auch er ein
solcher, welches herrlich nivellirt, indem es dann so herauskommt, als
gäbe es überhaupt nichts als Lumpe.
Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn
er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an *individuellen*
Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu
dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer
bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler
seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am
deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der
Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf
die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein: hieran erholt er
sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die
ihr eigen sind, =pyx kai lax= zu verteidigen. Daher wird man z. B.
unter fünfzig Engländern kaum mehr als einen finden, welcher mit
einstimmt, wenn man von der stupiden und degradirenden Bigotterie
seiner Nation mit gebührender Verachtung spricht: der eine aber pflegt
ein Mann von Kopf zu sein. -- Die Deutschen sind frei von
Nationalstolz und legen hierdurch einen Beweis der ihnen nachgerühmten
Ehrlichkeit ab; vom Gegenteil aber die unter ihnen, welche einen
solchen vorgeben und lächerlicher Weise affektiren; wie dies zumeist
die »deutschen Brüder« und Demokraten tun, die dem Volke schmeicheln,
um es zu verführen. Es heißt zwar, die Deutschen hätten das Pulver
erfunden: ich kann jedoch dieser Meinung nicht beitreten. Und
Lichtenberg frägt: »warum gibt sich nicht leicht jemand, der es nicht
ist, für einen Deutschen aus, sondern gemeiniglich, wenn er sich für
etwas ausgeben will, für einen Franzosen oder Engländer?« Übrigens
überwiegt die Individualität bei weitem die Nationalität, und in einem
gegebenen Menschen verdient jene tausendmal mehr Berücksichtigung als
diese. Dem Nationalcharakter wird, da er von der Menge redet, nie viel
Gutes ehrlicherweise nachzurühmen sein. Vielmehr erscheint nur die
menschliche Beschränktheit, Verkehrtheit und Schlechtigkeit in jedem
Lande in einer andern Form und diese nennt man den Nationalcharakter.
Von *einem* derselben degoutirt loben wir den andern, bis es uns mit
ihm eben so ergangen ist. -- Jede Nation spottet über die andere, und
alle haben recht.
Der Gegenstand dieses Kapitels, also was wir in der Welt *vorstellen*,
d. h. in den Augen anderer sind, läßt sich nun, wie schon oben
bemerkt, einteilen in *Ehre*, *Rang* und *Ruhm*.
Der *Rang*, so wichtig er in den Augen des großen Haufens und der
Philister, und so groß sein Nutzen im Getriebe der Staatsmaschine sein
mag, läßt sich, für unsern Zweck, mit wenigen Worten abfertigen. Es
ist ein konventioneller, d. h. eigentlich ein simulirter Wert: seine
Wirkung ist eine simulirte Hochachtung, und das ganze eine Komödie für
den großen Haufen. -- Orden sind Wechselbriefe, gezogen auf die
öffentliche Meinung: ihr Wert beruht auf dem Kredit des Ausstellers.
Inzwischen sind sie, auch ganz abgesehn von dem vielen Gelde, welches
sie, als Substitut pekuniärer Belohnungen, dem Staat ersparen, eine
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