Aphorismen zur Lebensweisheit - 02

Total number of words is 4167
Total number of unique words is 1653
32.4 of words are in the 2000 most common words
45.4 of words are in the 5000 most common words
50.8 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
Überhaupt aber beruhen 9/10 unseres Glückes allein auf der Gesundheit.
Mit ihr wird alles eine Quelle des Genusses: hingegen ist ohne sie kein
äußeres Gut, welcher Art es auch sei, genießbar, und selbst die übrigen
subjektiven Güter, die Eigenschaften des Geistes, Gemütes, Temperaments,
werden durch Kränklichkeit herabgestimmt und sehr verkümmert. Demnach
geschieht es nicht ohne Grund, daß man vor allen Dingen sich gegenseitig
nach dem Gesundheitszustande befragt und einander sich wohlzubefinden
wünscht: denn wirklich ist dieses bei weitem die Hauptsache zum
menschlichen Glück. Hieraus aber folgt, daß die größte aller Torheiten
ist, seine Gesundheit aufzuopfern, für was es auch sei, für Erwerb, für
Beförderung, für Gelehrsamkeit, für Ruhm, geschweige für Wollust und
flüchtige Genüsse: vielmehr soll man ihr alles nachsetzen.
So viel nun aber auch zu der, für unser Glück so wesentlichen
Heiterkeit die Gesundheit beiträgt, so hängt jene doch nicht von
dieser allein ab: denn auch bei vollkommener Gesundheit kann ein
melancholisches Temperament und eine vorherrschend trübe Stimmung
bestehn. Der letzte Grund davon liegt ohne Zweifel in der
ursprünglichen und daher unabänderlichen Beschaffenheit des
Organismus, und zwar zumeist in dem mehr oder minder normalen
Verhältnis der Sensibilität zur Irritabilität und Reproduktionskraft.
Abnormes Übergewicht der Sensibilität wird Ungleichheit der Stimmung,
periodische übermäßige Heiterkeit und vorwaltende Melancholie
herbeiführen. Weil nun auch das Genie durch ein Übermaß der
Nervenkraft, also der Sensibilität, bedingt ist, so hat Aristoteles
ganz richtig bemerkt, daß alle ausgezeichnete und überlegene Menschen
melancholisch seien: =pantes hosoi perittoi gegonasin andres, ê kata
philosophian, ê politikên, ê poiêsin ê technas, phainontai
melancholikoi ontes= (_Probl. 30, 1_). Ohne Zweifel ist dieses die
Stelle, welche Cicero im Auge hatte bei seinem oft angeführten
Bericht: _Aristoteles ait, omnes ingeniosos melancholicos esse_
(_Tusc. I, 33_). Die hier in Betrachtung genommene, angeborene, große
Verschiedenheit der Grundstimmung überhaupt aber hat *Shakespeare*
sehr artig geschildert:
_Nature has fram'd strange fellows in her time:
Some that will evermore peep through their eyes,
And laugh, like parrots, at a bag-piper;
And others of such vinegar aspect,
That they'll not show their teeth in way of smile,
Though Nestor swear the jest be laughable[A]._
_Merch. of Ven. Sc. I._
[A] Die Natur hat in ihren Tagen seltsame Käuze hervorgebracht,
einige, die stets aus ihren Äuglein vergnügt hervorgucken, und, wie
Papageien über einen Dudelsackspieler lachen, und andere von so
sauertöpfischem Ansehn, daß sie ihre Zähne nicht durch ein Lächeln
bloß legen, wenn auch Nestor selbst schwüre, der Spaß sei lachenswert.
Eben dieser Unterschied ist es, den *Plato* durch die Ausdrücke
=dyskolos= und =eukolos= bezeichnet. Derselbe läßt sich zurückführen
auf die bei verschiedenen Menschen sehr verschiedene Empfänglichkeit
für angenehme und unangenehme Eindrücke, infolge welcher der eine noch
lacht bei dem, was den andern fast zur Verzweiflung bringt: und zwar
pflegt die Empfänglichkeit für angenehme Eindrücke desto schwächer zu
sein, je stärker die für unangenehme ist, und umgekehrt. Nach gleicher
Möglichkeit des glücklichen und des unglücklichen Ausgangs einer
Angelegenheit wird der =dyskolos= beim unglücklichen sich ärgern oder
grämen, beim glücklichen aber sich nicht freuen; der =eukolos=
hingegen wird über den unglücklichen sich nicht ärgern, noch grämen,
aber über den glücklichen sich freuen. Wenn dem =dyskolos= von zehn
Vorhaben neun gelingen, so freut er sich nicht über diese, sondern
ärgert sich über das eine mißlungene: der =eukolos= weiß, im
umgekehrten Fall, sich doch mit dem einen gelungenen zu trösten und
aufzuheitern. -- Wie nun aber nicht leicht ein Übel ohne alle
Kompensation ist; so ergibt sich auch hier, daß die =dyskoloi=, also
die finstern und ängstlichen Charaktere, im ganzen, zwar mehr
imaginäre, dafür aber weniger reale Unfälle und Leiden zu überstehn
haben werden als die heitern und sorglosen: denn wer alles schwarz
sieht, stets das Schlimmste befürchtet und demnach seine Vorkehrungen
trifft, wird sich nicht so oft verrechnet haben, als wer stets den
Dingen die heitere Farbe und Aussicht leiht. -- Wann jedoch eine
krankhafte Affektion des Nervensystems oder der Verdauungswerkzeuge,
der angeborenen =dyskolia= in die Hände arbeitet; dann kann diese den
hohen Grad erreichen, wo dauerndes Mißbehagen Lebensüberdruß erzeugt
und demnach Hang zum Selbstmord entsteht. Diesen vermögen alsdann
selbst die geringsten Unannehmlichkeiten zu veranlassen; ja, bei den
höchsten Graden des Übels bedarf es derselben nicht einmal; sondern
bloß infolge des anhaltenden Mißbehagens wird der Selbstmord
beschlossen und alsdann mit so kühler Überlegung und fester
Entschlossenheit ausgeführt, daß der meistens schon unter Aufsicht
gestellte Kranke, stets darauf gerichtet, den ersten unbewachten
Augenblick benutzt, um, ohne Zaudern, Kampf und Zurückbeben, jenes ihm
jetzt natürliche und willkommene Erleichterungsmittel zu ergreifen.
Ausführliche Beschreibungen dieses Zustandes gibt _Esquirol, des
maladies mentales_. Allerdings aber kann, nach Umständen, auch der
gesundeste und vielleicht selbst der heiterste Mensch sich zum
Selbstmord entschließen, wenn nämlich die Größe der Leiden, oder des
unausweichbar herannahenden Unglücks, die Schrecken des Todes
überwältigt. Der Unterschied liegt allein in der verschiedenen Größe
des dazu erforderlichen Anlasses, als welche mit der =dyskolia= in
umgekehrtem Verhältnis steht. Je größer diese ist, desto geringer kann
jener sein, ja am Ende auf Null herabsinken: je größer hingegen die
=eukolia= und die sie unterstützende Gesundheit, desto mehr muß im
Anlaß liegen. Danach gibt es unzählige Abstufungen der Fälle, zwischen
den beiden Extremen des Selbstmordes, nämlich dem des rein aus
krankhafter Steigerung der angebornen =dyskolia= entspringenden, und
dem des Gesunden und Heiteren, ganz aus objektiven Gründen.
Der Gesundheit zum Teil verwandt ist die Schönheit. Wenngleich dieser
subjektive Vorzug nicht eigentlich unmittelbar zu unserm Glücke
beiträgt, sondern bloß mittelbar, durch den Eindruck auf Andere; so
ist er doch von großer Wichtigkeit, auch im Manne. Schönheit ist ein
offener Empfehlungsbrief, der die Herzen zum voraus für uns gewinnt:
daher gilt besonders von ihr der Homerische Vers:
=Outoi apoblêt' esti theôn erikydea dôra,
Hossa ken autoi dôsi, hekôn d' ouk an tis heloito.=
Der allgemeinste Überblick zeigt uns, als die beiden Feinde des
menschlichen Glückes, den Schmerz und die Langeweile. Dazu noch läßt
sich bemerken, daß, in dem Maße, als es uns glückt, von einem
derselben uns zu entfernen, wir dem andern uns nähern, und umgekehrt;
so daß unser Leben wirklich eine stärkere oder schwächere Oszillation
zwischen ihnen darstellt. Dies entspringt daraus, daß beide in einem
doppelten Antagonismus zu einander stehn, einem äußern oder
objektiven, und einem innern oder subjektiven. Äußerlich nämlich
gebiert Not und Entbehrung den Schmerz; hingegen Sicherheit und
Überfluß die Langeweile. Demgemäß sehen wir die niedere Volksklasse in
einem beständigen Kampf gegen die Not, also den Schmerz; die reiche
und vornehme Welt hingegen in einem anhaltenden oft wirklich
verzweifelten Kampf gegen die Langeweile. Der innere oder subjektive
Antagonismus derselben aber beruht darauf, daß, im einzelnen Menschen,
die Empfänglichkeit für das eine in entgegengesetztem Verhältnis zu
der für das andere steht, indem sie durch das Maß seiner Geisteskräfte
bestimmt wird. Nämlich Stumpfheit des Geistes ist durchgängig im
Verein mit Stumpfheit der Empfindung und Mangel an Reizbarkeit, welche
Beschaffenheit für Schmerzen und Betrübnisse jeder Art und Größe
weniger empfänglich macht: aus eben dieser Geistesstumpfheit aber geht
andrerseits jene, auf zahllosen Gesichtern ausgeprägte, wie auch durch
die beständig rege Aufmerksamkeit auf alle, selbst die kleinsten
Vorgänge in der Außenwelt sich verratende *innere Leerheit* hervor,
welche die wahre Quelle der Langeweile ist und stets nach äußerer
Anregung lechzt, um Geist und Gemüt durch irgend etwas in Bewegung zu
bringen. In der Wahl desselben ist sie daher nicht ekel; wie dies die
Erbärmlichkeit der Zeitvertreibe bezeugt, zu denen man Menschen
greifen sieht, imgleichen die Art ihrer Geselligkeit und Konversation,
nicht weniger die vielen Türsteher und Fenstergucker. Hauptsächlich
aus dieser inneren Leerheit entspringt die Sucht nach Gesellschaft,
Zerstreuung, Vergnügen und Luxus jeder Art, welche viele zur
Verschwendung und dann zum Elende führt. Vor diesem Elende bewahrt
nichts so sicher, als der *innere* Reichtum, der Reichtum des Geistes:
denn dieser läßt, je mehr er sich der Eminenz nähert, der Langenweile
immer weniger Raum. Die unerschöpfliche Regsamkeit der Gedanken aber,
ihr an den mannigfaltigen Erscheinungen der Innen- und Außenwelt sich
stets erneuerndes Spiel, die Kraft und der Trieb zu immer andern
Kombinationen derselben, setzen den eminenten Kopf, die Augenblicke
der Abspannung abgerechnet, ganz außer den Bereich der Langenweile.
Andrerseits nun aber hat die gesteigerte Intelligenz eine erhöhte
Sensibilität zur unmittelbaren Bedingung, und größere Heftigkeit des
Willens, also der Leidenschaftlichkeit, zur Wurzel: aus ihrem Verein
mit diesen erwächst nun eine viel größere Stärke aller Affekte und
eine gesteigerte Empfindlichkeit gegen die geistigen und selbst gegen
körperliche Schmerzen, sogar größere Ungeduld bei allen Hindernissen
oder auch nur Störungen; welches alles zu erhöhen die aus der Stärke
der Phantasie entspringende Lebhaftigkeit sämtlicher Vorstellungen,
also auch der widerwärtigen, mächtig beiträgt. Das Gesagte gilt nun
verhältnismäßig von allen den Zwischenstufen, welche den weiten Raum
vom stumpfesten Dummkopf bis zum größten Genie ausfüllen. Demzufolge
steht jeder, wie objektiv, so auch subjektiv, der einen Quelle der
Leiden des menschlichen Lebens um so näher, als er von der andern
entfernter ist. Dem entsprechend wird sein natürlicher Hang ihn
anleiten, in dieser Hinsicht das Objektive dem Subjektiven möglichst
anzupassen, also gegen *die* Quelle der Leiden, für welche er die
größere Empfänglichkeit hat, die größere Vorkehr zu treffen. Der
geistreiche Mensch wird vor allem nach Schmerzlosigkeit,
Ungehudeltsein, Ruhe und Muße streben, folglich ein stilles,
bescheidenes, aber möglichst unangefochtenes Leben suchen und
demgemäß, nach einiger Bekanntschaft mit den sogenannten Menschen, die
Zurückgezogenheit und, bei großem Geiste, sogar die Einsamkeit wählen.
Denn je mehr einer an sich selber hat, desto weniger bedarf er von
außen und desto weniger können auch die übrigen ihm sein. Darum führt
die Eminenz des Geistes zur Ungeselligkeit. Ja, wenn die Qualität der
Gesellschaft sich durch die Quantität ersetzen ließe; da wäre es der
Mühe wert, sogar in der großen Welt zu leben: aber leider geben
hundert Narren, auf einem Haufen, noch keinen gescheuten Mann. -- Der
vom andern Extrem wird, sobald die Not ihn zu Atem kommen läßt,
Kurzweil und Gesellschaft, um jeden Preis suchen und mit allem leicht
vorlieb nehmen, nichts so sehr fliehend wie sich selbst. Denn in der
Einsamkeit, als wo jeder auf sich selbst zurückgewiesen ist, da zeigt
sich, was er *an sich selber* hat: da seufzt der Tropf im Purpur unter
der unabwälzbaren Last seiner armseligen Individualität; während der
Hochbegabte die ödeste Umgebung mit seinen Gedanken bevölkert und
belebt. Daher ist sehr wahr, was *Seneka* sagt: _omnes stultitia
laborat fastidio sui_ (_ep. 9_); wie auch Jesus Sirachs Ausspruch:
»des Narren Leben ist ärger denn der Tod.« Demgemäß wird man, im
ganzen, finden, daß jeder in dem Maße gesellig ist, wie er geistig arm
und überhaupt gemein ist. Denn man hat in der Welt nicht viel mehr,
als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit. Die geselligsten
aller Menschen sollen die Neger sein, wie sie eben auch intellektuell
entschieden zurückstehn: nach Berichten aus Nord-Amerika, in
Französischen Zeitungen (_le Commerce, Octbr. 19, 1837_), sperren die
Schwarzen, Freie und Sklaven durcheinander, in großer Anzahl, sich in
den engsten Raum zusammen, weil sie ihr schwarzes Stumpfnasengesicht
nicht oft genug wiederholt erblicken können.
Dem entsprechend, daß das Gehirn als der Parasit oder Pensionär des
ganzen Organismus auftritt, ist die errungene *freie Muße* eines
jeden, indem sie ihm den freien Genuß seines Bewußtseins und seiner
Individualität gibt, die Frucht und der Ertrag seines gesamten
Daseins, welches im übrigen nur Mühe und Arbeit ist. Was nun aber
wirft die freie Muße der meisten Menschen ab? Langeweile, und
Dumpfheit, so oft nicht sinnliche Genüsse oder Albernheiten da sind,
sie auszufüllen. Wie völlig wertlos sie ist, zeigt die Art, wie sie
solche zubringen: sie ist eben das _ozio lungo d'uomini ignoranti_ des
Ariosto. Die gewöhnlichen Leute sind bloß darauf bedacht, die Zeit
*zuzubringen*; wer irgend ein Talent hat, -- sie *zu benutzen*. -- Daß
die beschränkten Köpfe der Langeweile so sehr ausgesetzt sind, kommt
daher, daß ihr Intellekt durchaus nichts weiter, als das *Medium der
Motive* für ihren Willen ist. Sind nun vor der Hand keine Motive
aufzufassen da; so ruht der Wille und feiert der Intellekt; dieser,
weil er so wenig wie jener auf eigene Hand in Tätigkeit gerät: das
Resultat ist schreckliche Stagnation aller Kräfte im ganzen Menschen,
-- Langeweile. Dieser zu begegnen, schiebt man nun dem Willen kleine,
bloß einstweilige und beliebig angenommene Motive vor, ihn zu erregen
und dadurch auch den Intellekt, der sie aufzufassen hat, in Tätigkeit
zu versetzen: diese verhalten sich demnach zu den wirklichen und
natürlichen Motiven wie Papiergeld zu Silber; da ihre Geltung eine
willkürlich angenommene ist. Solche Motive nun sind die *Spiele*, mit
Karten usw., welche zu besagtem Zweck erfunden worden sind. Fehlt es
daran, so hilft der beschränkte Mensch sich durch Klappern oder
Trommeln, mit allem, was er in die Hand kriegt. Auch die Zigarre ist
ihm ein willkommenes Surrogat der Gedanken. -- Daher also ist, in
allen Ländern, die Hauptbeschäftigung aller Gesellschaft das
Kartenspiel geworden: es ist der Maßstab des Wertes derselben und der
deklarierte Bankrott an allen Gedanken. Weil sie nämlich keine
Gedanken auszutauschen haben, tauschen sie Karten aus und suchen
einander Gulden abzunehmen. O, klägliches Geschlecht! Und indessen
auch hier nicht ungerecht zu sein, will ich den Gedanken nicht
unterdrücken, daß man zur Entschuldigung des Kartenspiels allenfalls
anführen könnte, es sei eine Vorübung zum Welt- und Geschäftsleben,
sofern man dadurch lernt, die vom Zufall unabänderlich gegebenen
Umstände (Karten) klug zu benutzen, um daraus was immer angeht zu
machen, zu welchem Zwecke man sich denn auch gewöhnt, Contenance zu
halten, indem man zum schlechten Spiel eine heitere Miene aufsetzt.
Aber eben deshalb hat andererseits das Kartenspiel einen
demoralisierenden Einfluß. Der Geist des Spiels nämlich ist, daß man
auf alle Weise, durch jeden Streich und jeden Schlich, dem andern das
Seinige abgewinne. Aber die Gewohnheit, im Spiel so zu verfahren,
wurzelt ein, greift über in das praktische Leben, und man kommt
allmälig dahin, in den Angelegenheiten des Mein und Dein es ebenso zu
machen und jeden Vorteil, den man eben in der Hand hält, für erlaubt
zu halten, sobald man nur es gesetzlich darf. Belege hiezu gibt ja das
bürgerliche Leben täglich. -- Weil also, wie gesagt, die *freie Muße*
die Blüte, oder vielmehr die Frucht des Daseins eines jeden ist, indem
nur sie ihn in den Besitz seines eigenen Selbst einsetzt, so sind die
glücklich zu preisen, welche dann auch etwas Rechtes an sich selber
erhalten; während den Allermeisten die freie Muße nichts abwirft, als
einen Kerl, mit dem nichts anzufangen ist, der sich schrecklich
langweilt, sich selber zur Last. Demnach freuen wir uns, »ihr lieben
Brüder, daß wir nicht sind der Magd Kinder, sondern der Freien.« (Gal.
4, 31.)
Ferner, wie das Land am glücklichsten ist, welches weniger oder keiner
Einfuhr bedarf; so auch der Mensch, der an seinem innern Reichtum
genug hat und zu seiner Unterhaltung wenig oder nichts von außen nötig
hat; da dergleichen Zufuhr viel kostet, abhängig macht, Gefahr bringt,
Verdruß verursacht und am Ende doch nur ein schlechter Ersatz ist für
die Erzeugnisse des eigenen Bodens. Denn von andern, von außen
überhaupt, darf man in keiner Hinsicht viel erwarten. Was einer dem
andern sein kann, hat seine sehr engen Grenzen: am Ende bleibt doch
jeder allein, und da kommt es darauf an, *wer* jetzt allein sei. Auch
hier gilt demnach was Goethe (Dicht. u. Wahrh. Bd. 3, S. 474) im
allgemeinen ausgesprochen hat, daß, in allen Dingen, jeder zuletzt auf
sich selbst zurückgewiesen wird, oder, wie *Oliver Goldsmith* sagt:
_Still to ourselves in ev'ry place consign'd,
Our own felicity we make or find._
(_The Traveller v. 431 sq._)
Das Beste und Meiste muß daher jeder sich selber sein und leisten. Je
mehr nun dieses ist, und je mehr demzufolge er die Quellen seiner
Genüsse in sich selbst findet, desto glücklicher wird er sein. Mit
größtem Rechte also sagt Aristoteles: =hê eudaimonia tôn autarkôn
esti= (_Eth. Eud. VII, 2_), zu deutsch: das Glück gehört denen, die
sich selber genügen. Denn alle äußern Quellen des Glückes und Genusses
sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, mißlich, vergänglich und dem
Zufall unterworfen, dürften daher, selbst unter den günstigsten
Umständen, leicht stocken; ja, dieses ist unvermeidlich, sofern sie
doch nicht stets zur Hand sein können. Im Alter nun gar versiegen sie
fast alle notwendig: denn da verläßt uns Liebe, Scherz, Reiselust,
Pferdelust und Tauglichkeit für die Gesellschaft: sogar die Freunde
und Verwandten entführt uns der Tod. Da kommt es denn, mehr als je,
darauf an, was einer an sich selber habe. Denn dieses wird am längsten
Stich halten. Aber auch in jedem Alter ist und bleibt es die echte und
allein ausdauernde Quelle des Glücks. Ist doch in der Welt überall
nicht viel zu holen: Not und Schmerz erfüllen sie, und auf die, welche
diesen entronnen sind, lauert in allen Winkeln die Langeweile. Zudem
hat in der Regel die Schlechtigkeit die Herrschaft darin und die
Torheit das große Wort. Das Schicksal ist grausam und die Menschen
sind erbärmlich. In einer so beschaffenen Welt gleicht der, welcher
viel an sich selber hat, der hellen, warmen lustigen Weihnachtsstube,
mitten im Schnee und Eise der Dezembernacht. Demnach ist eine
vorzügliche, eine reiche Individualität und besonders sehr viel Geist
zu haben ohne Zweifel das glücklichste Los auf Erden; so verschieden
es etwan auch von dem glänzendesten ausgefallen sein mag. Daher war es
ein weiser Ausspruch der erst 19jährigen Königin Christine von
Schweden, über den ihr noch bloß durch *einen* Aufsatz und aus
mündlichen Berichten bekannt gewordenen Kartesius, welcher damals seit
20 Jahren in der tiefsten Einsamkeit, in Holland, lebte: _Mr.
Descartes est le plus heureux de tous les hommes, et sa condition me
semble digne d'envie._ (_Vie de Descartes par Baillet, Liv. VII, ch.
10._) Nur müssen, wie es eben auch der Fall des Kartesius war, die
äußeren Umstände es so weit begünstigen, daß man auch sich selbst
besitzen und seiner froh werden könne; weshalb schon Koheleth (7, 12)
sagt: »Weisheit ist gut mit einem Erbgut, und hilft, daß einer sich
der Sonne freuen kann.« Wem nun, durch Gunst der Natur und des
Schicksals, dieses Los beschieden ist, der wird mit ängstlicher
Sorgfalt darüber wachen, daß die innere Quelle seines Glückes ihm
zugänglich bleibe; wozu Unabhängigkeit und Muße die Bedingungen sind.
Diese wird er daher gern durch Mäßigkeit und Sparsamkeit erkaufen; um
so mehr, als er nicht, gleich den andern, auf die äußern Quellen der
Genüsse verwiesen ist. Darum wird die Aussicht auf Ämter, Geld, Gunst
und Beifall der Welt, ihn nicht verleiten, sich selber aufzugeben, um
den niedrigen Absichten oder dem schlechten Geschmacke der Menschen
sich zu fügen. Vorkommenden Falls wird er es machen wie *Horaz* in der
Epistel an den Mäcenas (_Lib. I, ep. 7_). Es ist eine große Torheit,
um *nach außen* zu gewinnen, *nach innen* zu verlieren, d. h. für
Glanz, Rang, Prunk, Titel und Ehre, seine Ruhe, Muße und
Unabhängigkeit ganz oder großenteils hinzugeben. Dies hat aber
*Goethe* getan. Mich hat mein Genius mit Entschiedenheit nach der
andern Seite gezogen.
Die hier erörterte Wahrheit, daß die Hauptquelle des menschlichen
Glückes im eigenen Innern entspringt, findet ihre Bestätigung auch an
der sehr richtigen Bemerkung des *Aristoteles*, in der Nikomachäischen
Ethik (_I, 7; et VII, 13, 14_), daß jeglicher Genuß irgendeine
Aktivität, also die Anwendung irgendeiner Kraft voraussetzt und ohne
solche nicht bestehn kann. Diese Aristotelische Lehre, daß das Glück
eines Menschen in der ungehinderten Ausübung seiner hervorstechenden
Fähigkeit bestehe, gibt auch Stobäos wieder in seiner Darstellung der
peripatetischen Ethik (_Ecl. eth. II, c. 7, p. 268-278_), z. B.
=energeian einai tên eudaimonian kat' aretên, en praxesi proêgoumenais
kat' euchên= (_felicitatem esse functionem secundum virtutem, per
actiones successus compotes_); auch mit der Erklärung, daß =aretê=
jede Virtuosität sei. Nun ist die ursprüngliche Bestimmung der Kräfte,
mit welchen die Natur den Menschen ausgerüstet hat, der Kampf gegen
die Not, die ihn von allen Seiten bedrängt. Wenn aber dieser Kampf
einmal rastet, da werden ihm die unbeschäftigten Kräfte zur Last: er
muß daher jetzt mit ihnen *spielen*, d. h. sie zwecklos gebrauchen:
denn sonst fällt er der anderen Quelle des menschlichen Leidens, der
Langeweile, sogleich anheim. Von dieser sind daher vor allem die
Großen und Reichen gemartert, und hat von ihrem Elend schon Lukretius
eine Schilderung gegeben, deren Treffendes zu erkennen man noch heute,
in jeder großen Stadt, täglich Gelegenheit findet:
_Exit saepe foras magnis ex aedibus ille,
Esse domi quem pertaesum est, subitoque reventat;
Quippe foris nihilo melius qui sentiat esse.
Currit, agens mannos, ad villam praecipitanter,
Auxilium tectis quasi ferre ardentibus instans:
Oscitat extemplo, tetigit quum limina villae;
Aut abit in somnum gravis, atque oblivia quaerit;
Aut etiam properans urbem petit, atque revisit._
_III, 1073._
Bei diesen Herren muß in der Jugend die Muskelkraft und die
Zeugungskraft herhalten. Aber späterhin bleiben nur die Geisteskräfte:
fehlt es dann an diesen, oder an ihrer Ausbildung und dem
angesammelten Stoffe zu ihrer Tätigkeit, so ist der Jammer groß. Weil
nun der *Wille* die einzige unerschöpfliche Kraft ist; so wird er
jetzt angereizt durch Erregung der Leidenschaften, z. B. durch hohe
Hasardspiele, dieses wahrhaft degradierende Laster. -- Überhaupt aber
wird jedes unbeschäftigte Individuum, je nach der Art der in ihm
vorwaltenden Kräfte, sich ein Spiel zu ihrer Beschäftigung wählen:
etwan Kegel oder Schach; Jagd oder Malerei; Wettrennen oder Musik;
Kartenspiel oder Poesie; Heraldik oder Philosophie, usw. Wir können
sogar die Sache methodisch untersuchen, indem wir auf die Wurzel aller
menschlichen Kraftäußerungen zurückgehen, also auf die *drei
physiologischen Grundkräfte*, welche wir demnach hier in ihrem
zwecklosen Spiele zu betrachten haben, in welchem sie als die Quellen
dreier Arten möglicher Genüsse auftreten, aus denen jeder Mensch, je
nachdem die eine oder die andere jener Kräfte in ihm vorwaltet, die
ihm angemessenen erwählen wird. Also zuerst, die Genüsse der
*Reproduktionskraft*: sie bestehn im Essen, Trinken, Verdauen, Ruhen
und Schlafen. Diese werden daher sogar ganzen Völkern als ihre
Nationalvergnügungen von den andern nachgerühmt. Zweitens die Genüsse
der *Irritabilität*: sie bestehen im Wandern, Springen, Ringen,
Tanzen, Fechten, Reiten und athletischen Spielen jeder Art, wie auch
in der Jagd und sogar in Kampf und Krieg. Drittens, die Genüsse der
*Sensibilität*: sie bestehen im Beschauen, Denken, Empfinden, Dichten,
Bilden, Musiziren, Lernen, Lesen, Meditieren, Erfinden, Philosophiren
usw. -- Über den Wert, den Grad, die Dauer jeder dieser Arten der
Genüsse lassen sich mancherlei Betrachtungen anstellen, die dem Leser
selbst überlassen bleiben. Jedem aber wird dabei einleuchten, daß
unser allemal durch den Gebrauch der eigenen Kräfte bedingter Genuß
und mithin unser in dessen häufiger Wiederkehr bestehendes Glück, um
so größer sein wird, je edlerer Art die ihn bedingende Kraft ist. Den
Vorrang, welchen in dieser Hinsicht die Sensibilität, deren
entschiedenes Überwiegen das Auszeichnende des Menschen vor den
übrigen Tiergeschlechtern ist, vor den beiden andern physiologischen
Grundkräften hat, als welche in gleichem und sogar in höherem Grade
den Tieren einwohnen, wird ebenfalls niemand ableugnen. Der
Sensibilität gehören unsere Erkenntniskräfte an: daher befähigt das
Überwiegen derselben zu den im *Erkennen* bestehenden, also den
sogenannten *geistigen* Genüssen, und zwar zu um so größeren, je
entschiedener jenes Überwiegen ist[B]. Dem normalen, gewöhnlichen
Menschen kann eine Sache allein dadurch lebhafte Teilnahme abgewinnen,
daß sie seinen *Willen* anregt, also ein persönliches Interesse für
ihn hat. Nun ist aber jede anhaltende Erregung des *Willens*
wenigstens gemischter Art, also mit Schmerz verknüpft. Ein
absichtliches Erregungsmittel desselben und zwar mittels so kleiner
Interessen, daß sie nur momentane und leichte, nicht bleibende und
ernstliche Schmerzen verursachen können, sonach als ein bloßes Kitzeln
des Willens zu betrachten sind, ist das Kartenspiel, diese
durchgängige Beschäftigung der »guten Gesellschaft«, aller Orten[C].
-- Der Mensch von überwiegenden Geisteskräften hingegen ist der
lebhaftesten Teilnahme auf dem Wege bloßer *Erkenntnis*, ohne alle
Einmischung des *Willens*, fähig, ja bedürftig. Diese Teilnahme aber
versetzt ihn alsdann in eine Region, welcher der Schmerz wesentlich
fremd ist, gleichsam in die Atmosphäre der leicht lebenden Götter,
=theaôn rheia zôontôn=. Während demnach das Leben der übrigen in
Dumpfheit dahingeht, indem ihr Dichten und Trachten gänzlich auf die
kleinlichen Interessen der persönlichen Wohlfahrt und dadurch auf
Miseren aller Art gerichtet ist, weshalb unerträgliche Langeweile sie
befällt, sobald die Beschäftigung mit jenen Zwecken stockt und sie auf
sich selbst zurückgewiesen werden, indem nur das wilde Feuer der
Leidenschaft einige Bewegung in die stockende Masse zu bringen vermag;
so hat dagegen der mit überwiegenden Geisteskräften ausgestattete
Mensch ein gedankenreiches, durchweg belebtes und bedeutsames Dasein:
würdige und interessante Gegenstände beschäftigen ihn, sobald er sich
ihnen überlassen darf und in sich selbst trägt er eine Quelle der
edelsten Genüsse. Anregung von außen geben ihm die Werke der Natur und
der Anblick des menschlichen Treibens, sodann die so verschiedenartigen
Leistungen der Hochbegabten aller Zeiten und Länder, als welche
eigentlich nur ihm ganz genießbar, weil nur ihm ganz verständlich und
fühlbar sind. Für ihn demnach haben jene wirklich gelebt, an ihn haben
sie sich eigentlich gewendet; während die übrigen nur als zufällige
Zuhörer eines und das andere halb auffassen. Freilich aber hat er
durch dieses alles ein Bedürfnis mehr als die andern, das Bedürfnis zu
lernen, zu sehen, zu studiren, zu meditiren, zu üben, folglich auch
das Bedürfnis freier Muße: aber eben weil, wie *Voltaire* richtig
bemerkt, _il n'est de vrais plaisirs qu'avec de vrais besoins_, so ist
dies Bedürfnis die Bedingung dazu, daß ihm Genüsse offen stehn, welche
den andern versagt bleiben, als welchen Natur- und Kunstschönheiten
und Geisteswerke jeder Art, selbst wenn sie solche um sich anhäufen,
im Grunde doch nur das sind, was Hetären einem Greise. Ein so
bevorzugter Mensch führt infolge davon neben seinem persönlichen Leben
noch ein zweites, nämlich ein intellektuelles, welches ihm allmälig
zum eigentlichen Zweck wird, zu welchem er jenes erstere nur noch als
Mittel ansieht: während den übrigen dieses schale, leere und betrübte
Dasein selbst als Zweck gelten muß. Jenes intellektuelle Leben wird
You have read 1 text from German literature.
Next - Aphorismen zur Lebensweisheit - 03
  • Parts
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 01
    Total number of words is 4161
    Total number of unique words is 1531
    36.7 of words are in the 2000 most common words
    48.0 of words are in the 5000 most common words
    54.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 02
    Total number of words is 4167
    Total number of unique words is 1653
    32.4 of words are in the 2000 most common words
    45.4 of words are in the 5000 most common words
    50.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 03
    Total number of words is 4113
    Total number of unique words is 1559
    36.2 of words are in the 2000 most common words
    49.0 of words are in the 5000 most common words
    54.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 04
    Total number of words is 4284
    Total number of unique words is 1599
    36.6 of words are in the 2000 most common words
    49.1 of words are in the 5000 most common words
    54.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 05
    Total number of words is 4221
    Total number of unique words is 1494
    37.3 of words are in the 2000 most common words
    49.8 of words are in the 5000 most common words
    56.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 06
    Total number of words is 4204
    Total number of unique words is 1598
    35.1 of words are in the 2000 most common words
    47.2 of words are in the 5000 most common words
    54.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 07
    Total number of words is 4264
    Total number of unique words is 1610
    37.3 of words are in the 2000 most common words
    48.0 of words are in the 5000 most common words
    54.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 08
    Total number of words is 4332
    Total number of unique words is 1506
    37.6 of words are in the 2000 most common words
    50.6 of words are in the 5000 most common words
    56.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 09
    Total number of words is 4217
    Total number of unique words is 1618
    36.5 of words are in the 2000 most common words
    48.9 of words are in the 5000 most common words
    55.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 10
    Total number of words is 4220
    Total number of unique words is 1551
    37.0 of words are in the 2000 most common words
    48.5 of words are in the 5000 most common words
    55.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 11
    Total number of words is 4147
    Total number of unique words is 1625
    35.9 of words are in the 2000 most common words
    48.0 of words are in the 5000 most common words
    53.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 12
    Total number of words is 4294
    Total number of unique words is 1536
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    52.3 of words are in the 5000 most common words
    58.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 13
    Total number of words is 4231
    Total number of unique words is 1588
    36.0 of words are in the 2000 most common words
    49.8 of words are in the 5000 most common words
    56.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 14
    Total number of words is 4259
    Total number of unique words is 1657
    36.7 of words are in the 2000 most common words
    48.1 of words are in the 5000 most common words
    53.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 15
    Total number of words is 4312
    Total number of unique words is 1452
    40.7 of words are in the 2000 most common words
    52.9 of words are in the 5000 most common words
    59.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Aphorismen zur Lebensweisheit - 16
    Total number of words is 3324
    Total number of unique words is 1214
    40.8 of words are in the 2000 most common words
    52.2 of words are in the 5000 most common words
    58.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.